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Brainstorming: Was bringt es und wie funktioniert es?

Mehrere Notizen an der Wand, wie funktioniert Brainstorming?

Brainstorming ist eine Methode, die dazu gedacht ist, Ideen zu entwickeln. Diese Technik kann in vielen Situationen genutzt werden – zum Beispiel, wenn es darum geht, etwas zu planen oder eine Lösung für ein kniffliges Problem zu finden. Wie funktioniert die Brainstorming-Methode? Welche Regeln gibt es zu beachten? Und: Lohnt sich Brainstorming? 

Brainstorming Definition: Was ist Brainstorming?

Mit dem Begriff Brainstorming können wohl die meisten Menschen zumindest grundlegend etwas anfangen. Aber: Was ist ein Brainstorming eigentlich genau? Was hat Brainstorming für eine Bedeutung? Dahinter steckt eine Methode, die dabei helfen soll, neue Ideen zu entwickeln. Ursprünglich geprägt wurde der Begriff Brainstorming seit den 1940er Jahren vom US-amerikanischen Autor und Werbeexperten Alex F. Osborn. Der US-amerikanische Autor Charles Hutchison Clark hat die Brainstorming-Methode weiterentwickelt.

Der Begriff leitet sich dabei von der Idee ab, die hinter der Technik steckt: „using the brain to storm a problem“ – oder eben kurz: Brainstorming. Die Methode eignet sich in vielen Fällen, wenn es darum geht, Ideen und Assoziationen zu einem bestimmten Thema zu sammeln. Ursprünglich war Brainstorming für die Nutzung in Gruppen gedacht. Inzwischen wird der Begriff sehr flexibel verwendet und nicht selten für diverse Verfahren zur Ideenfindung genutzt, und zwar unabhängig davon, ob eine Gruppe oder eine Einzelperson neue Ideen entwickeln möchte. 

Brainstorming: Vorteile der Methode

Lohnt sich Brainstorming? Es kommt letztlich darauf an, worum es dir (oder einer Gruppe) geht. In vielen Fällen ist Brainstorming ein guter Ansatz, um durch freies Assoziieren auf neue Ideen zu kommen. Dabei bietet Brainstorming viele Vorteile:

Wann kann man Brainstorming nutzen?

Brainstorming kann sowohl im Job als auch im Privatleben in ganz unterschiedlichen Situationen genutzt werden. Die klassische Anwendung von Brainstorming war ursprünglich die Werbebranche. Dort macht Brainstorming nach wie vor in vielen Umständen Sinn. Durch Brainstorming kann man zum Beispiel einen neuen Werbeslogan entwickeln oder einen Namen. Dabei ist Brainstorming aber als Methode auf Werbung und Marketing in keiner Weise begrenzt. Überall dort, wo Ideen oder Lösungen entwickelt werden sollen, kann Brainstorming ein vielversprechender Ansatz sein.

Um für Brainstorming Beispiele zu nennen:

Brainstorming anwenden: So ist der Ablauf

Seit der ersten Verwendung des Begriffs in den 1940er Jahren in den USA gibt es beim Brainstorming inzwischen zahlreiche Methoden und Varianten. Wie Brainstorming genau abläuft und ausgestaltet wird, kann sich entsprechend stark von Anwender zu Anwender unterscheiden. Typisch ist jedoch beim Brainstorming der Ablauf in mehreren Phasen: Nach der Vorbereitung erfolgt zunächst eine erste Phase der Ideenfindung und anschließend eine Phase, in der die gesammelten Ideen sortiert und beurteilt werden.

Vorbereitung für Brainstorming

Bevor es mit dem Brainstorming losgehen kann, muss klar sein, welches Ziel damit verbunden ist. Was ist die konkrete Aufgabenstellung; um welches Thema soll es gehen? Die Fragestellung sollte konkret sein, weder zu spezifisch noch zu weit gefasst. Ein Beispiel für eine hinreichend konkrete Frage: „Wie können wir das 50-jährige Bestehen unserer Firma angemessen feiern?“.

Ebenso wichtig wie die Festlegung einer Fragestellung, die dem Brainstorming zugrunde liegt, ist eine bewusste Auswahl der Teilnehmer. Welche Personen eignen sich, zum Beispiel durch ihre Expertise, ihren Hintergrund und ihre Persönlichkeit? Vorsicht ist sowohl bei Menschen geboten, die sich stark in den Vordergrund drängen, als auch bei zurückhaltenden Personen, die sich womöglich kaum zu Wort melden. Die Gruppe sollte weder zu groß noch zu klein sein; je nach Anlass zum Beispiel fünf bis sieben Personen. Geklärt werden sollte im Vorfeld auch, wer das Ganze moderiert.

Erste Phase: Ideen entwickeln

Nach der Vorbereitung kann das Brainstorming beginnen. Nun heißt es: Feuer frei. Alle Beteiligten können spontane Ideen äußern, um eine Lösung zu finden – nacheinander natürlich. Dabei können sich die Teilnehmer in ihren Ideen gegenseitig ergänzen, aber auch ganz neue Ideen äußern. Alle Ideen werden aufgeschrieben, damit nichts untergeht. Auf diese Weise kommt oft eine beträchtliche Liste an Ideen zusammen.

Zweite Phase: Ideen beurteilen

Nach einer kurzen Pause geht es in die zweite Phase des Brainstormings. Nun werden die gesammelten Ideen sortiert und beurteilt. Das müssen nicht zwingend dieselben Menschen machen, die die Ideen in der ersten Phase gesammelt haben. Entscheidend ist, dass die vielen Ideen geprüft werden und beurteilt wird, wie realistisch und zielführend sie jeweils sind. Dabei kann man zum Beispiel nach dem Ausschlussverfahren arbeiten, um unter den vielen Optionen die beste Idee herauszufiltern.

Brainstorming: Regeln für eine erfolgreiche Ideenfindung

Damit Brainstorming gute Ergebnisse zutage befördern kann, ist es wichtig, bestimmte Regeln zu befolgen. So muss zum Beispiel von Anfang an allen Beteiligten klar sein, was das Ziel des Brainstormings ist. Bleibt der Zweck vage, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass gute Ideen bei einer Brainstorming-Session herauskommen.

Beim eigentlichen Brainstormen äußern möglichst alle Beteiligten Ideen, die aufeinander aufbauen können, aber nicht müssen. Jeder sollte die Chance haben, sich mit all seinen Gedanken zu Wort zu melden. Nach einer Wortmeldung wird die genannte Idee von den anderen Beteiligten nicht beurteilt, kritisiert oder kommentiert – das geschieht erst in der zweiten Phase. Wichtig ist, dass in der ersten Phase der Ideenfindung möglichst viele Ideen in kurzer Zeit entwickelt werden. Es kann zum Beispiel, je nach Anlass, ein Zeitlimit von zehn oder 30 Minuten festgelegt werden. In dieser Zeit ist kein Gedanke zu abwegig oder unrealistisch, um ihn zu äußern. Aussortiert werden kann später immer noch, und auch etwas extravagantere Ansätze können zu guten Lösungen führen.

Für die anschließende Diskussion können sich die Beteiligten mehr Zeit nehmen, um jeden Gedanken und jede Idee eingehend zu prüfen. Es kann zum Beispiel ein Zeitrahmen von einer Stunde vorgesehen sein, in der die genannten Ideen nacheinander beurteilt werden.

Brainstorming: Diese Nachteile können damit verbunden sein

Brainstorming ist bei vielen Anlässen ein nützliches Instrument, um auf eine simple und unkomplizierte Art und Weise Ideen zu generieren. Nicht immer aber ist es im Einzelfall auch wirklich die beste Lösung, was mit den Nachteilen zusammenhängt, die Brainstorming-Methoden haben können. Es kommt dabei auch darauf an, wie das Brainstorming geplant und durchgeführt wird.

Es kann zum Beispiel sein, dass die Gruppe suboptimal zusammengestellt ist. Vielleicht gibt es einzelne Personen, die sich stark in den Vordergrund drängen, während andere sich zurückhalten und ihre Ideen gar nicht erst äußern – vor allem, wenn es unkonventionellere Ideen sind. Besonders introvertierte Personen gehen leicht unter, wenn es Menschen in der Gruppe gibt, die sehr laut und einnehmend sind. Unter solchen Umständen kann das Brainstorming sehr einseitig sein. Möglicherweise wären die Ergebnisse sogar besser gewesen, wenn die Beteiligten jeweils für sich Ideen entwickelt hätten.

Ein weiteres Problem, das beim Brainstorming auftreten kann, ist eine unbewusste Beeinflussung durch das, was bereits genannt wurde. Die Beteiligten merken zwar womöglich gar nicht, dass sie sich von dem leiten lassen, was andere sagen – passieren kann es trotzdem. In diesem Fall können nicht nur wertvolle Anregungen unter den Tisch fallen, sondern die Gruppe kann sich auch in eine Richtung verrennen, die nicht zielführend ist.

Beim Brainstorming geht es darum, reflexartig und schnell möglichst viele Ideen zu äußern. Das ist auch möglich, wenn jemand alleine brainstormt. Beim Brainstorming in einer Gruppe müssen die Beteiligten hingegen warten, bis andere ausgeredet haben, bis sie ihre Ideen äußern können. Das kann ihre Kreativität hemmen. Bis die Teilnehmer dran sind, hätten sie womöglich schon weitere Ansätze entwickeln können, wenn sie ihre Ideen schneller hätten mitteilen können.

Bildnachweis: SkyLynx / Shutterstock.com

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