Der Personalbeauftragte liest dein Anschreiben bis zum Ende? Herzlichen Glückwunsch! Das ist nicht selbstverständlich und geschieht nur, wenn du mit deinem Sprachstil, Inhalt und Originalität überzeugst. Jetzt geht es darum noch den passenden Abschluss zu finden, sodass du zum Gespräch eingeladen wirst. Hierbei gibt es andere Punkte zu beachten, als bei deinem restlichen Anschreiben.
Der Schlusssatz sollte klassische Informationen enthalten, also eher konservativ statt originell sein. Überdies sollten an dieser Stelle besonders stark Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit ausgestrahlt werden. Du solltest die Firma zum nächsten Schritt auffordern. Bei Schlusssätzen ist es, im Gegensatz zum restlichen Anschreiben, sinnvoll bewährte Standardformulierungen zu verwenden, damit du positiv auffällst.
Zur Orientierung findest du nachfolgend einige Beispiele, die du verwenden kannst. Achte darauf, dass der gewählte Satz zur Stellenausschreibung und deinem Schreibstil passt.
1. Ich stehe Ihnen ab sofort zur Verfügung und freue mich auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch.
Wenn du ungebunden bist oder gesichert ist, dass du einen Aufhebungsvertrag mit beliebigem Datum erhalten kannst, solltest du unbedingt deine sofortige Verfügbarkeit betonen. Dies ist sogar empfehlenswert, wenn aus deinem Lebenslauf hervorgeht, dass du derzeit arbeitssuchend bist. Gelegentlich geht diese Information sonst unter, da meist zahlreiche Bewerbungen eingehen.
2. Ich freue mich sehr Sie bald persönlich kennenzulernen und Sie dabei abschließend von meiner Eignung zu überzeugen.
Dieser Satz eignet sich besonders gut für selbstbewusste Personen. Sicherlich solltest du in deiner Bewerbung auf jeden Fall überzeugt auftreten. Allerdings gibt es dabei unterschiedliche Abstufungen. In diesem Beispiel ist der Bewerber sehr von sich überzeugt. Das Eintrittsdatum müsstest du in dieser Variante an einer anderen Stelle erwähnen, sofern es in der Ausschreibung gefordert ist. Günstig bei dieser Formulierung ist die Nennung des möglichen Starttermins direkt im vorangehenden Satz.
3. Da Sie sich ab sofort eine kompetente, belastungsfähige Mitarbeiterin mit langjähriger Berufserfahrung wünschen, freue ich mich schon jetzt über Ihre Einladung zum Gespräch.
Auch diese Variante ist lediglich für sehr überzeugte Bewerber geeignet. Zusätzlich muss hier noch beachtet werden, dass die Berufserfahrung tatsächlich in der Stellenausschreibung gefordert wird.
4. Die neue berufliche Herausforderung in Ihrem Unternehmen reizt mich sehr. Ich freue mich daher, in einem persönlichen Gespräch weitere Details mit Ihnen zu erörtern. (Einsatzbereit bin ich ab dem xx.xx.xxxx.)
Der ergänzende Satz zum frühestmöglichen Eintrittstermin solltest du nur anfügen, wenn eine Nennung gewünscht ist. In dieser Variante steht er hinter der Aufforderung zu einem Vorstellungsgespräch. Du kannst die beiden Sätze natürlich auch umdrehen.
5. Ich freue mich bereits jetzt, Sie in einem persönlichen Gespräch kennenzulernen und weitere Details zu besprechen. Gerne können wir uns hier auch über meine Gehaltsvorstellung von ca. 40.000 Euro pro Jahr unterhalten.
Bei dieser Variante signalisierst du zusätzlich zu der Aufforderung zur Einladung Verhandlungsbereitschaft in Bezug auf deinen Gehaltswunsch. Wichtig ist, dass du das Gehalt lediglich ansprichst, wenn es gefordert ist, sonst wirkst du überheblich. Die Nennung muss nicht im letzten Satz erfolgen, sollte aber auf jeden Fall in den letzten Zeilen erwähnt werden.
6. Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung.
Diese Variante ist kurz und präzise. Sie eignet sich, wenn du ein Vorstellungsgespräch nicht explizit ansprechen möchtest. Du trittst trotzdem aktiv auf und klingst somit nicht zögerlich. Sei dir bewusst, dass eine Rückmeldung auch eine Absage sein kann. Allerdings ist diese Formulierung sinnvoller, als die Verwendung des Konjunktivs „Ich würde mich freuen, zu einem Gespräch eingeladen zu werden“. Wenn du also eher schüchtern bist und dich nicht traust eine Gesprächseinladung explizit anzusprechen, kannst du hierauf zurückgreifen.
7. Sehr gerne möchte ich Sie ergänzend auch persönlich von meiner Eignung überzeugen und biete Ihnen zusätzlich zu einem persönlichen Gespräch Probearbeitstage zum gegenseitigen Kennenlernen an.
Besonders wenn du dich initiativ bewirbst oder ein Quereinsteiger bist, bietet es sich an, zusätzlich zum Vorstellungsgespräch die Möglichkeit des Probearbeitens zu erwähnen.
8. Offene Fragen klären wir gerne in einem Gespräch. Ich freue mich auf Ihren Terminvorschlag.
Alternativ zum Gespräch kannst du auch ein Telefonat anbieten. Wenn in der Stellenausschreibung eine Gehaltsangabe gefordert ist, kannst du diese bei den offenen Fragen einbauen, beispielsweise in der Form „Meine Gehaltsvorstellung klären wir gerne …“. Beachte dabei, dass Personalbeauftragte bei Gehaltswünschen am liebsten genaue Beträge lesen. Wenn du jedoch keine Zahl nennen möchtest, wäre diese Formulierung eine Ausweichoption, die besser ist als eine Nichtnennung.
9. Ich kann es kaum erwarten, Sie persönlich kennenzulernen und Ihnen dabei meine Kompetenz zu beweisen.
Dieser Satz ist eher „keck“ formuliert. Verwende ihn lediglich, wenn er zu dem Stil deines restlichen Anschreibens passt und du dich in einer passenden Branche bewirbst. Geeignet ist er eher für Bewerbungen im Handwerk oder sozialen Bereich. Im wirtschaftlichen Bereich hingegen ist er eher ungeeignet.
10. Meine Motivation und meinen Arbeitswillen möchte ich Ihnen gerne persönlich zeigen. Ich sehe daher Ihrer Rückmeldung mit großer Freude entgegen.
Das Wort Rückmeldung lässt auch hier wieder offen, ob es zu einer Einladung kommt. Durch den vorherigen Satz wird der Wunsch allerdings deutlich ausgedrückt.