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Sterbegeldversicherung: Lohnt sie sich?

Ein Mann unterzeichnet eine Sterbegeldversicherung

Ein Todesfall kann teuer werden: Für eine Bestattung fallen meist mehrere Tausend Euro an. Das kann die Hinterbliebenen belasten. Damit der Partner oder die Kinder die Beerdigung nicht aus eigenen Mitteln finanzieren müssen, kann sich eine Sterbegeldversicherung anbieten. Hier erfährst du, welche Leistungen sie abdeckt, wie teuer eine Sterbegeldversicherung ist und in welchen Fällen sie sich lohnen kann.

Zweck: Wofür werden Sterbegeldversicherungen angeboten?

Stirbt eine nahestehende Person, bedeutet das für die Hinterbliebenen nicht nur, dass sie mit dem persönlichen Verlust klarkommen müssen. Es muss auch einiges organisiert werden, allem voran die Beerdigung. Das kann teuer werden: Die Kosten für Sarg oder Einäscherung, Urne oder Grabstein und die eigentliche Trauerfeier verschlingen meist mehrere Tausend Euro. Das gilt selbst für die günstigsten Varianten. Nach der Beisetzung hören die Kosten nicht auf: Das Grab muss gepflegt werden, und wer das nicht selbst erledigen kann, muss jemanden damit beauftragen. Hinzu kommen Friedhofsgebühren.

Eine Beerdigung kann damit einige wenige Tausend Euro, aber auch 10.000 Euro und mehr kosten. Viele Menschen möchten nicht, dass ihre Angehörigen diese finanzielle Bürde im Fall ihres Todes tragen müssen. Dann kann sich eine Sterbegeldversicherung, auch bekannt als Sterbeversicherung, anbieten.

So funktioniert es: Der Versicherungsnehmer zahlt in die Sterbegeldversicherung ein. Stirbt er, kommt die Versicherung für die Kosten für seine Beisetzung auf. Das umfasst zum Beispiel die Kosten für die Trauerfeier, die Einäscherung oder die Traueranzeige. Wie hoch die Versicherungssumme ist, ist dabei variabel: Man kann sich mit einer Sterbegeldversicherung minimal absichern, aber auch dafür sorgen, dass auch hohe Kosten im Rahmen eines Todesfalls gedeckt sind. Im Todesfall wird das Sterbegeld an die Hinterbliebenen beziehungsweise die zuvor benannte(n) Person(en) ausgezahlt.

Sterbegeldversicherung: Leistungen & Zusatzleistungen

Welche Leistungen kann man erwarten, wenn man Sterbegeld im Rahmen einer Sterbegeldversicherung erhält? Sterbegeldversicherungen sind zweckgebunden: Die Versicherungssumme soll für Aufwendungen im Rahmen eines Todesfalls verwendet werden. Sofern jedoch vertraglich nicht näher spezifiziert ist, was das konkret bedeutet, können die Hinterbliebenen mit dem Geld letztendlich machen, was sie wollen.

Zu den Kosten, die im Rahmen eines Todesfalls anfallen können, gehören unter anderem Kosten für die Einäscherung, den Sarg oder die Urne, die Überführung, die Totenbekleidung, den Grabstein und die Traueranzeige. Bezahlt werden müssen auch die Trauerfeier, Trauerkarten, ein möglicher Leichenschmaus, Blumenschmuck, Beisetzungsgebühren und Grabnutzungsgebühren. Auch die Kosten für eine Beratung durch einen Anwalt oder die längerfristige Grabpflege können durch eine Sterbegeldversicherung abgedeckt werden.

Wie viel Geld bekommen die Hinterbliebenen im Todesfall ausgezahlt? Das hängt von der vereinbarten Versicherungssumme ab. Es kommt auch darauf an, wie lange die Versicherung schon lief. Die volle Versicherungssumme samt Überschüssen gibt es in der Regel erst, wenn die Wartezeit nach einigen Jahren erfüllt wurde. Bei manchen Versicherungen wird im Fall eines Unfalltods eine höhere Summe ausgezahlt.

Was eine Sterbeversicherung für Kosten verursacht, ist unterschiedlich. Es hängt zum Beispiel von der konkreten Versicherung und der Versicherungssumme, aber auch dem Anbieter ab. Außerdem kommt es darauf an, wie frühzeitig die Sterbegeldversicherung abgeschlossen wird. In jüngeren Jahren sind die Beiträge niedriger. Wer hingegen in hohem Alter noch eine Sterbegeldversicherung abschließt, muss mit entsprechend hohen Kosten rechnen. Oft sind Sterbegeldversicherungen ab einem Alter von 85 Jahren beitragsfrei. Die Laufzeit einer Sterbeversicherung ist meist fix. Ist die vereinbarte Frist um, endet die Versicherung nicht: Die Versicherung läuft weiter, es fallen aber keine Beiträge mehr dafür an.

Verschiedene Arten der Sterbegeldversicherung

Wer darüber nachdenkt, eine Sterbegeldversicherung abzuschließen, hat verschiedene Möglichkeiten. Bei Sterbeversicherungen gibt es unterschiedliche Varianten. Sie unterscheiden sich zum Beispiel im Hinblick auf die Versicherungssumme. Wie günstig (oder teuer) eine Sterbegeldversicherung ist, hängt in erster Linie damit zusammen, wie viel Sterbegeld im Versicherungsfall ausgezahlt werden soll. Die Versicherungssumme könnten zum Beispiel 2.000 Euro sein, aber auch 10.000 Euro. Entsprechend groß sind die Unterschiede bei der Beitragshöhe von Versicherung zu Versicherung.

Unterschiede gibt es auch bei der Beitragshöhe im Verlauf der Versicherungsdauer. Manche Sterbegeldversicherungen haben eine Beitragsgarantie, andere nicht. Eine Beitragsgarantie bedeutet, dass die Beiträge über die gesamte Laufzeit stabil bleiben. Sie werden nicht etwa in höherem Alter, wo das Sterberisiko höher ist, erhöht. Das ermöglicht eine bessere Planbarkeit.

In manchen Fällen sind Sterbegeldversicherungen mit einer Gesundheitsprüfung verbunden. Dadurch wollen Versicherer das individuelle Sterberisiko besser einschätzen. Andere Anbieter verzichten darauf, setzen dafür aber in der Regel eine Wartezeit voraus. Der volle Versicherungsschutz besteht erst im Anschluss. Je nach Versicherung kann es eine Überschussbeteiligung geben. Die Versicherung zahlt dann nicht nur die vereinbarte Summe aus, sondern auch die erwirtschafteten Überschussanteile.

Manchmal möchten Ehepartner sich mit einer Sterbegeldversicherung gegenseitig absichern. Eine spezielle Sterbegeldversicherung für Eheleute gibt es so allerdings nicht; stattdessen müsste jeder Ehepartner sich selbst versichern. Manche Versicherungen bieten jedoch Rabatte an, wenn mehrere Verträge abgeschlossen werden.

Vor- und Nachteile von Sterbegeldversicherungen

Sterbegeldversicherung – lohnt sich das? Das hängt von den Vor- und Nachteilen ab, die mit einer solchen Versicherung verbunden sein können. Die folgenden Aspekte solltest du bedenken, wenn du über eine Sterbegeldversicherung nachdenkst.

Pro: Vorteile einer Sterbegeldversicherung

Contra: Nachteile einer Sterbegeldversicherung

Die passende Sterbegeldversicherung finden: Tipps

Bevor du eine Sterbegeldversicherung abschließt, solltest du überlegen, wie viel du dafür monatlich aufbringen kannst und möchtest. Diese Frage ist eng verknüpft mit der Frage, wie viel Sterbegeld deine Hinterbliebenen im Fall deines Todes erhalten sollen. Wie viele Jahre würde es dauern, die benötigte Summe anzusparen? 

Wer eine Sterbegeldversicherung abschließen möchte, sollte mehrere Angebote im Detail miteinander vergleichen, um die beste Entscheidung treffen zu können. Online-Vergleichsportale können dafür nützlich sein, weil sie verschiedene Konditionen und Bedingungen der verschiedenen Anbieter direkt gegenüberstellen. Auch eine unabhängige Beratung kann im Vorfeld sinnvoll sein.

Die Details, in denen sich Sterbegeldversicherungen voneinander unterscheiden, betreffen neben der Versicherungssumme und der Höhe der Beiträge die Versicherungsbedingungen. Es kommt zum Beispiel darauf an, ob es eine Beitragsgarantie gibt, was mit einer Überschussbeteiligung ist und welche Wartezeit erfüllt werden muss, bevor Anspruch auf die volle Versicherungssumme besteht.

Alternativen zur Sterbegeldversicherung

Eine Sterbegeldversicherung ist nicht immer die beste Lösung. Gerade für jüngere Menschen, die gesund sind und in relativ kurzer Zeit viel Geld ansparen könnten, macht eine Sterbegeldversicherung oft wenig Sinn. Auch für ältere Menschen kann sich eine alternative Form der Vorsorge für den eigenen Todesfall lohnen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Die simpelste Alternative zu einer Sterbegeldversicherung besteht darin, das Geld für die eigene Bestattung in Eigenregie zurückzulegen. Dazu kannst du zum Beispiel jeden Monat (oder wann immer es dir möglich ist) Geld auf ein Sparkonto einzahlen. Auf das gesparte Geld erhältst du Zinsen, wodurch sich die Summe erhöht. Ein Nachteil dieser Variante: Wenn du später auf Grundsicherung im Alter angewiesen bist, kann das Sozialamt verlangen, dass du das Geld (zu Lebzeiten) nutzt. Außerdem könnte es passieren, dass deine Erben das Geld anderweitig ausgeben. Dagegen kann ein Sperrvermerk helfen.

Ein Vorsorgevertrag mit dem Bestatter

Naheliegend als Alternative zu einer Sterbegeldversicherung ist außerdem die Option, die Bestattung aus dem Erbe zu bestreiten. Der Nachteil: Das Erbe mindert sich, es kann unter den Erben eher zu Streitigkeiten kommen und nicht zuletzt dauert es einige Wochen bis Monate, bis das Erbe ausgezahlt wird. Die Beerdigung findet womöglich vorher statt – deine Angehörigen müssen somit in Vorleistung gehen.

Es gibt noch eine Alternative zur Sterbegeldversicherung: Bestattungsinstitute bieten die Möglichkeit, einen Vorsorgevertrag mit ihnen abzuschließen. Du kannst dabei im Detail regeln, wie du bestattet werden möchtest, und kommst schon im Vorfeld für die Kosten auf. Dazu brauchst du dieses Geld aber auch – du kannst es nicht erst ansparen. Bei dieser Variante solltest du darauf achten, ob du die Details deiner Beerdigung später noch ändern kannst, wenn Bedarf besteht. 

Fazit: Wann eine Sterbegeldversicherung sinnvoll ist – und wann nicht

Bildnachweis: Pressmaster / Shutterstock.com

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