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Reisebereitschaft: Was bedeutet dies in der Bewerbung?

Ein Mann mit einem Koffer öffnet das Auto, was bedeutet Reisebereitschaft in der Bewerbung?

In manchen Jobs gibt es praktisch nie Dienstreisen. In anderen sind Beschäftigte ständig auf Achse. Was bei einem neuen Job auf dich zukommen könnte, erfährst du schon durch die Stellenanzeige. Wenn darin Reisebereitschaft vorausgesetzt wird, kannst du dich auf regelmäßige Dienstreisen einstellen. Wie kann das praktisch aussehen? Und wie macht man in einer Bewerbung deutlich, dass man die gefragte Reisebereitschaft mitbringt? 

Reisebereitschaft im Job: Was das für Beschäftigte bedeutet

Liest man sich die Anforderungen an Bewerber in Stellenanzeigen durch, taucht darin oft ein Wort auf: Reisebereitschaft. Manchmal heißt es „gelegentliche Reisebereitschaft“ oder „regelmäßige Reisebereitschaft zu Standorten weltweit“. In vielen Fällen aber ist nicht näher präzisiert, wie weit die Reisebereitschaft denn gehen sollte und welche Reisen auf den Bewerber zukommen könnten, wenn er den Job bekommt.

Fakt ist: In vielen Jobs ist Reisebereitschaft gefragt. Die Beschäftigten müssen dann zum Beispiel regelmäßig zu Kunden fahren und damit den Firmensitz verlassen. „Reisen“ heißt aber nicht unbedingt, dass man tatsächlich weit verreisen müsste. Es kann sein, dass sich die Kunden im näheren Umkreis des Unternehmens befinden. Ein Außendienst-Mitarbeiter könnte sich zum Beispiel den ganzen Tag lang nahe des Firmensitzes bewegen, arbeitet eher selten von dort aus arbeiten.

In anderen Fällen sind weitere Reisen gemeint. Beschäftigte müssen dann zum Beispiel zu Meetings in andere Städte Deutschlands reisen, weil der Arbeitgeber dort eine Niederlassung hat und bestimmte Dinge mit den dortigen Kollegen besprochen werden müssen. Auch über Ländergrenzen hinaus können Dienstreisen gehen, manchmal handelt es sich dabei sogar um Fernreisen über längere Zeiträume.

Dienstreisen können regelmäßig anstehen, aber auch nur hin und wieder nötig sein. Wie weit die Reisebereitschaft gehen muss, kann sich aus der Jobbeschreibung ergeben. Manchmal ist auch eine Reisebereitschaft in Prozent in der Stellenanzeige angegeben: 20 Prozent hieße etwa, dass du bis zu einem Fünftel der Arbeitszeit auf Dienstreisen wärst. Im Zweifel fragst du am besten spätestens im Vorstellungsgespräch nach, was auf dich zukäme, wenn das Arbeitsverhältnis zustande kommt.

Welche Jobs erfordern eine hohe Reisebereitschaft?

In manchen Jobs sind Dienstreisen wahrscheinlicher als in anderen. Der schon erwähnte Außendienst ist ein Klassiker: Hier ist wohl jedem Bewerber klar, dass er im Job viel unterwegs sein wird. Für Monteure gilt das ebenfalls: In vielen Fällen sind sie auf Montage ständig unterwegs, und zwar oft im ganzen Land. Die Einsätze in den verschiedenen Städten dauern oft mehrere Tage oder Wochen, was heißt, dass die Betroffenen immer wieder länger von zuhause weg sind.

Andere Jobs, bei denen Reisebereitschaft gefragt ist, sind Tätigkeiten im Vertrieb und dem Kundendienst. Auch Techniker und Ingenieure müssen für Installationen, Wartungen und Reparaturen häufig vor Ort bei Kunden arbeiten. Reisebereit sein müssen außerdem viele Führungskräfte in leitenden Funktionen. Sie müssen für Besprechungen häufig in andere Niederlassungen ihres Unternehmens reisen oder regelmäßig Kunden und Geschäftspartner in anderen Städten und Ländern treffen.

Häufige Dienstreisen: Bist du dazu bereit?

Ob du dich für einen Job bewirbst, bei dem Reisebereitschaft vorausgesetzt wird, solltest du dir gut überlegen. Auf den ersten Blick klingt es vor allem für viele jüngere Bewerber nicht schlimm, sondern vielleicht sogar spannend, wenn beruflich viele Dienstreisen anstehen. Schließlich – so jedenfalls der Gedanke – sieht man so immer wieder etwas Neues. Man kommt herum, lernt vielleicht sogar die Welt kennen. Und das alles auf Kosten des Arbeitgebers.

Was dabei leicht übersehen wird: Für großartiges Sightseeing bleibt oft keine Zeit. Wer heute anreist und morgen schon wieder weg ist, ist in der Zwischenzeit wahrscheinlich beruflich voll eingebunden. So kann es passieren, dass du in einer aufregenden neuen Stadt bist, aber dich dort lediglich vom Hotel zum Treffpunkt des Meetings und wieder zurück bewegst. Von der Stadt hast du womöglich gar nichts gesehen, wenn die Heimreise ansteht.

Die Realität bei Dienstreisen ist oft wenig rosig. Es ist anstrengend, ständig auf Achse zu sein. Reisen, besonders längere Fahrten und Flugreisen, sind keine Zeiten der Erholung. Arbeitszeit sind sie aber in den meisten Fällen auch nicht – weshalb die An- und Abreise wahrscheinlich von deiner Freizeit abgeht. Dir bleibt dann bei häufigen Dienstreisen weniger Zeit für private Dinge wie deinen Partner, die Familie, Freunde oder Hobbys.

Hinzu kommt: Wann du auf Dienstreise bist, suchst du dir nicht aus. Das gibt der Arbeitgeber vor. Dadurch kann es passieren, dass es dir im entsprechenden Zeitraum aus privaten Gründen eigentlich so gar nicht passt. Ein Mitspracherecht hast du allerdings nicht – in diesem Fall musst du in den sauren Apfel beißen.

Reisebereitschaft in Bewerbungen deutlich machen: Tipps für Bewerber

Du möchtest dich für einen Job bewerben, bei dem Reisebereitschaft erwünscht ist? Dann ist es wichtig, dass du deine Reisebereitschaft in der Bewerbung deutlich machst. Wie geht das? Hierfür hast du verschiedene Optionen: Du kannst deine Reisebereitschaft im Anschreiben erläutern und du kannst sie in deinem Lebenslauf indirekt angeben.

Reisebereitschaft im Anschreiben darlegen

Wenn es dir sinnvoll erscheint, gesondert auf deine Reisebereitschaft einzugehen, ist das Anschreiben der Bewerbung der richtige Ort dafür. Bloß: Wie geht es? Im besten Fall kannst du auf frühere Erfahrungen verweisen, die zeigen, dass du bereit zu Dienstreisen bist. Das ist besonders praktisch, weil der Arbeitgeber dann nicht nur erfährt, dass du Reisebereitschaft mitbringst. Er sieht auch, dass du bereits Erfahrung mit Dienstreisen hast und so einschätzen kannst, was häufige Dienstreisen bedeuten. Dass du trotzdem dazu bereit bist, macht deine Ernsthaftigkeit deutlich.

Wenn du solche Erfahrungen beschreibst, musst du nicht zwingend explizit erwähnen, dass du Reisebereitschaft mitbringst. Du kannst auch einfach auf Jobs verweisen, die mit einer hohen Reisebereitschaft in Verbindung standen, indem du etwa beschreibst, dass du häufig auf Dienstreise für Arbeitgeber XY warst. Ob das Wort „Reisebereitschaft“ fällt oder nicht, ist zweitrangig, solange du deine Botschaft unmissverständlich übermittelst.

Möglicherweise hast du keinen Job gehabt, bei dem du oft auf Dienstreisen warst. In diesem Fall könntest du im Anschreiben explizit darlegen, dass du Reisebereitschaft mitbringst, und zum Beispiel schreiben, dass du einen abwechslungsreichen, durch Reisen geprägten Alltag spannend findest. Aber Vorsicht: Der potenzielle Arbeitgeber sollte nicht das Gefühl bekommen, dass du die falschen Vorstellungen von Dienstreisen hast. Es handelt sich schließlich nicht um einen Erholungsurlaub.

Vielleicht suchst du sogar ganz bewusst nach einer Stelle, in der du viel auf Reisen bist. Falls das der Fall ist, kannst du diese Reisebereitschaft in der Begründung deiner Motivation deutlich machen. Du kannst dann etwa schreiben, dass du auf der Suche nach Jobs mit häufigen Dienstreisen auf die entsprechende Stelle gestoßen bist.

Reisebereitschaft Bewerbung: Formulierungs-Beispiele für das Anschreiben

Die folgenden Beispiele dafür, wie eine Reisebereitschaft-Formulierung im Anschreiben klingen könnte, dienen dir zur Orientierung:

Hohe Reisebereitschaft im Lebenslauf deutlich machen

Auch der Lebenslauf bietet dir die Möglichkeit, deine Reisebereitschaft zu erwähnen, allerdings eher indirekt. Das gilt für den Fall, dass du Erfahrungen im Lebenslauf nennen kannst, mit denen du eine generelle hohe Reisebereitschaft in der Bewerbung deutlich machen kannst. Im besten Fall hast du schon in einem ähnlichen Job gearbeitet, bei dem du regelmäßig auf Dienstreisen gegangen bist. Dann solltest du das in der Jobbeschreibung explizit erwähnen. So weiß der Arbeitgeber, dass du Dienstreisen schon gewöhnt bist.

Wenn es dir sinnvoll scheint, kannst du bei der Beschreibung früherer Stellen auch die entsprechende Reisebereitschaft in Prozent angeben. Wenn die Reisebereitschaft etwa bei zehn Prozent lag, gibst du einem möglichen neuen Arbeitgeber mit dieser Angabe die Chance, deine Reisebereitschaft besser einzuschätzen. Es macht schließlich einen Unterschied, ob hin und wieder mal eine Dienstreise anstand, oder ob Dienstreisen fester Bestandteil deines Arbeitsalltags waren.

Bildnachweis: Rostislav_Sedlacek / Shutterstock.com

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