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Zitate in der Bewerbung: Eine gute Idee?

Eine edle Schreibfeder und ein Tintenfass platziert auf einem alten Buch

Auf eine einzige freie Stelle bewerben sich oft Dutzende Bewerber – bei namhaften Unternehmen sind es nicht selten sogar Hunderte. Um bei so viel Konkurrenz eine Chance zu haben, gilt es für Bewerber, aus der Masse hervorzustechen. Ein passendes Zitat in der Bewerbung kann dabei hilfreich sein. Allerdings birgt die Verwendung von Zitaten in Bewerbungen auch Risiken. In unserem Ratgeber erfährst du, welche Vor- und Nachteile Zitate in der Bewerbung haben, was ein gutes Zitat ausmacht und welche Fehler du nicht machen solltest.

Zitate in der Bewerbung: Diese Vor- und Nachteile solltest du kennen

Manche Bewerber nutzen sie gerne, andere haben sie noch nie verwendet: Zitate in der Bewerbung. Wer es tut, steht entweder voll hinter seinem Zitat und findet, dass es ihn oder seine Einstellung optimal beschreibt. Oder aber, er nutzt den mehr oder weniger gut passenden Sinnspruch, um aufzufallen. Wenn man mit Dutzenden Mitbewerbern konkurriert, ist das Risiko groß, dass die eigene Bewerbung untergeht. Bekanntlich beschäftigen sich viele Personaler nur wenige Minuten mit einer Bewerbung. Sticht ihnen in dieser Zeit nichts Positives ins Auge, ist der Bewerber schnell raus – ungeachtet seiner tatsächlichen Qualitäten.

Ein Zitat in der Bewerbung ist ein Eyecatcher. Es wird sehr wahrscheinlich gelesen. Aber ob es dir wirklich nützt, weißt du vorher nicht. Denn hierbei kommt es auf verschiedene Faktoren an. Du weißt zum Beispiel nicht, wie der Personalverantwortliche zu Zitaten steht. Dabei kommt es auf individuelle Vorlieben an, aber auch auf die Branche – und wie gut das Zitat damit jeweils harmoniert. Und natürlich steht und fällt die Wirkung von Zitaten in der Bewerbung mit ihrer Qualität.

Persönliche Note oder abgedroschener Spruch?

Ein gutes Zitat kann die Persönlichkeit des Bewerbers unterstreichen. Es kann das i-Tüpfelchen auf einer ohnehin überzeugenden Bewerbung darstellen und bleibt dem Personaler im besten Fall nachhaltig in Erinnerung. Wenn das Zitat den Personaler neugierig macht und er deine Bewerbung anschließend aufmerksamer liest, ist das ein Vorteil gegenüber deinen Mitbewerbern.

Das bedeutet allerdings nicht, dass du nun irgendein Zitat heraussuchen und es in deine Bewerbung einbauen solltest. Ein Zitat wirkt nur, wenn es wirklich perfekt zu dir, der Stelle und dem Bereich passt. Es darf nicht abgedroschen klingen, sondern sollte als authentisch wahrgenommen werden. Das Zitat sollte genauso wenig beliebig wirken – und den Eindruck vermitteln, du hättest es nur eingebunden, damit deine Bewerbung ein Zitat enthält. Ein Zitat in der Bewerbung wird außerdem schnell zum Nachteil, wenn es eine zweideutige Botschaft aussendet – oder gar eine, die nicht in deinem Interesse ist.

Zitate in der Bewerbung nutzen: Welche Stelle eignet sich?

Wenn du Zitate in deiner Bewerbung verwenden möchtest, kommt dafür vor allem das Anschreiben infrage. Du kannst das Zitat dann deinem eigentlichen Text voranstellen. Im Lebenslauf wirkt ein Zitat hingegen eher deplatziert. Falls du ein Deckblatt verwendest, kannst du auch hier ein Zitat einbauen – dann aber statt des Zitats im Anschreiben und nicht zusätzlich. Mehrere Zitate in einer Bewerbung sind generell nicht sinnvoll. Die Wahrscheinlichkeit, dass beide optimal zu dir und der Stelle passen, ist gering. Oft ist es schwierig genug, ein Zitat zu finden, mit dem man sich wirklich identifizieren kann.

Du kannst das Zitat etwas anders formatieren als deinen restlichen Text. Denkbar ist etwa eine kursive Darstellung des eigentlichen Zitats. Setze den Spruch in Anführungszeichen und mache lieber einen Absatz, statt alles in einer Zeile zu schreiben. Das sieht meist besser aus. Hier ist ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt, denn es hängt vom Zitat, seiner Struktur und Länge ab, wie es optimal dargestellt werden kann.

Nenne auch den Verfasser des Zitats, und zwar in der Zeile unter dem Zitat. Wenn dieser nicht bekannt ist, solltest du das ebenfalls notieren – etwa so: „Urheber unbekannt“ oder „Autor unbekannt“. Auch ein schlichtes „Unbekannt“ ist möglich.

Was gute Zitate in einer Bewerbung ausmacht

Ob du ein Zitat in deine Bewerbung einbaust, solltest du dir gut überlegen. Mache dir bewusst, dass es nicht unbedingt positiv aufgenommen wird. Das heißt nicht, dass es automatisch negativ ankommt, aber es löst womöglich auch nicht die Begeisterung aus, die du dir erhofft hast. Du hast jedoch Einfluss darauf, wie dein Ansprechpartner das Zitat wahrnimmt. Je besser und passender das Zitat, desto förderlicher kann es auch für deine Bewerbung sein.

Doch was macht ein gutes Zitat für Bewerbungen aus? Es passt zu dir wie die Faust aufs Auge. Du liest es und denkst: Das bin ich. Ein gutes Zitat hat außerdem eine echte Aussagekraft und eine klare Botschaft, die sich dem Leser schnell erschließt. Gute Zitate runden den Rest deiner Bewerbung bestmöglich ab. Sie unterstreichen, was du mit deiner Bewerbung herüberbringen möchtest.

Auch, von wem das Zitat stammt, kann einen Unterschied machen. Du musst dich bei der Suche nach passenden Zitaten für deine Bewerbung nicht auf literarische Größen wie Goethe oder Schiller beschränken. Das Zitat darf natürlich auch aktueller sein und kann nicht nur von historischen Größen, sondern auch von Personen der Gegenwart stammen. Konfuzius, Steve Jobs, John F. Kennedy oder Henry David Thoreau – viele Zitatgeber kommen infrage. Ob man die Person weithin kennt, ist weniger wichtig als die Qualität des Zitats. Scheue dich deshalb nicht, Zitate etwas unbekannterer Urheber zu nutzen. Das ist oft sogar besser, weil diese Zitate meist weniger häufig verwendet werden.

Diese Fehler solltest du bei der Verwendung von Zitaten in der Bewerbung vermeiden

Zitate in der Bewerbung zu nutzen birgt gewisse Fallstricke. Ein unpassendes Zitat führt im besten Fall lediglich dazu, dass der Entscheidungsträger es ignoriert. Es kann allerdings auch zu einem Nachteil für dich werden. Keinesfalls solltest du ein Zitat verwenden, nur, weil du glaubst, dass das eine gute Idee ist – obwohl du sonst mit Lyrik überhaupt nichts am Hut hast. Wirst du auf dein Zitat im Vorstellungsgespräch angesprochen, hast du vermutlich keine Erklärung dafür parat, was dich daran so angesprochen hat.

Problematisch ist auch ein Zitat, welches nicht zum Rest deiner Bewerbung passt oder sogar im Widerspruch zu bestimmten Angaben in deiner Bewerbung steht. Genauso nachteilig kann es sein, wenn das gewählte Zitat nicht glaubwürdig ist oder es ein wenig zu dick aufträgt. Manche Zitate können unfreiwillig komisch wirken, wenn sie offensichtlich nicht zum Bewerber passen. Wer als Schulabgänger ein Zitat verwendet, das auf Lehren aus der eigenen langen Lebenserfahrung verweist, hat sich dabei offensichtlich nicht ganz so viel gedacht.

Häufig genutzte Sprüche sind keine gute Wahl

Problematisch sind auch „Allerweltszitate“: Bestimmte Sinnsprüche, die besonders häufig genutzt werden. Was häufig auf Grußkarten zu lesen ist oder als Motto auf vielen Plakaten zu sehen ist, ist meist nicht empfehlenswert. Es wirkt abgedroschen und klingt oft schon deshalb nicht nach dem, was dem Bewerber tatsächlich entspricht. Du solltest aus diesem Grund auch vorsichtig sein, wenn du dich bei Bewerbungsratgebern von Zitat-Beispielen inspirieren lässt. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich auch andere dort Inspiration holen, ist groß – und entsprechend auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Personalverantwortliche das Zitat häufiger zu lesen bekommt.

Ein No-Go sind darüber hinaus Zitate, die Zweifel an deiner Arbeitseinstellung aufkommen lassen können. Das wäre etwa der Fall, wenn du einen Spruch wählst, der Arbeit als notwendiges Übel darstellt oder ausdrückt, dass das eigentliche Leben fernab des Berufs stattfindet. Auch, wenn ein solches Zitat wohl die wenigsten wählen würden: Auch Zitate, die in ihrer Botschaft zweideutig sind, solltest du nicht verwenden. Sonst wird dir hinterher ein Missverständnis zum Verhängnis.

Bildnachweis: Brian A Jackson / Shutterstock.com

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