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Bewerbungsvideo: Darauf solltest du Acht geben

Videobewerbung

Wenn du mit deiner Bewerbung aus der Masse der Bewerber hervorstechen willst, musst du gerade bei begehrten Stellen auffallen. Mit einer Videobewerbung hast du die Möglichkeit dazu. Aber ist das auch tatsächlich sinnvoll? Steigert es die Chancen auf einen bestimmten Job? Oder kann es sogar zum unnötigen Risiko werden, wenn du einen Videoclip in eigener Sache drehst?

In diesem Beitrag erfährst du, welche Vorteile eine Videobewerbung bieten kann, was eine gelungene Videobewerbung ausmacht und welche Fehler du dabei vermeiden solltest.

Viele Unternehmen freuen sich über ein Bewerbungsvideo

Noch sind Bewerbungsvideos zwar eher die Ausnahme. Der Trend zur Digitalisierung von Bewerbungen und dem Bewerbungsprozess als solchem geht jedoch hin zu mehr Bewerbungsvideos. Und viele Unternehmen freuen sich darüber. Ein gut gemachter Clip kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass du zum Vorstellungsgespräch eingeladen wirst.

Mit einer Videobewerbung fällst du in jedem Fall auf. Das gilt gerade deshalb, weil diese kreative Form der Bewerbung noch nicht zum Standard geworden ist. Du kannst sicher sein, dass die Personalverantwortlichen beim möglichen künftigen Arbeitgeber sich dein Video ansehen werden.

Das spricht für ein Bewerbungsvideo

Ein Bewerbungsvideo hat aus Sicht von Bewerbern und Unternehmen gleichermaßen viele Vorzüge. Für dich als Bewerber gilt: Mit einer Videobewerbung sticht deine Bewerbung definitiv aus der Masse hervor. Das allein ist ein großer Vorteil. Wenn du es richtig machst, kannst du mit deinem Video punkten, denn du hast nun die Aufmerksamkeit des Personalers – nutze sie!

Mit einem Video kannst du in kurzer Zeit auf den Punkt bringen, warum du der optimale Bewerber für die zu besetzende Stelle bist. Besonders, wer rhetorisch begabt ist, überzeugt mit einem spannenden Video oft noch eher als mit der reinen Bewerbung in Textform – selbst wenn die Informationen identisch sind.

Gerade in kreativen Jobs sind Videobewerbungen häufig gern gesehen. Bei Positionen, bei denen du viel Kontakt mit Kunden oder Geschäftspartnern hast, ist es wichtig, dass du kommunikativ überzeugen kannst. Das kannst du mit einem Video unter Beweis stellen. Damit ist ein Bewerbungsvideo auch ein Beleg für deine kommunikativen Fähigkeiten, die gern als Soft Skill in Bewerbungen genannt werden.

Ein Bewerbungsvideo hat aus Sicht von Firmen einen klaren Vorteil gegenüber der ausschließlich schriftlichen Bewerbung: Sie können den Bewerber schon „live“ erleben. Somit kannst du einen persönlichen ersten Eindruck hinterlassen, bevor du überhaupt zum Bewerbungsgespräch eingeladen wurdest. Der mögliche Arbeitgeber kann anhand von Mimik, Gestik und deinem ganzen Auftritt vor der Kamera besser einschätzen, ob du zu seinem Unternehmen passen könntest.

Gib einen Vorgeschmack auf die Qualität, die du liefern kannst

Insbesondere, wenn viel Konkurrenz um eine offene Stelle zu erwarten ist, ist eine Videobewerbung in vielen Fällen eine gute Idee. Das gilt auch, wenn du befürchtest, dass du mit deinen Qualifikationen auf dem Papier hinter anderen Kandidaten zurückbleiben könntest. Ein gutes Video kann das Blatt wenden und dir einen Vorteil verschaffen.

Mit einem Video zeigst du, dass du professionell vorgehst, und gibst einen Vorgeschmack auf die Leistungen, die ein möglicher Arbeitgeber von dir erwarten kann.

Du zeigst mit einer Videobewerbung, dass du wirklich Interesse an dem Job hast – sonst hättest du dir wohl kaum die Mühe gemacht, ein Video zu drehen. Das gilt vor allem, wenn das Video individuell auf den jeweiligen Arbeitgeber zugeschnitten ist. Allerdings ist das in vielen Fällen schwierig. Auf diesen Punkt gehen wir weiter unten noch einmal ein.

Wann du von einem Bewerbungsvideo absehen solltest

Einen pauschalen Rat, wann eine Videobewerbung sinnvoll ist und wann nicht, kann es nicht geben. Es kommt immer darauf an, wie professionell dein Video gemacht ist und wie der Empfänger dazu steht. In manchen Branchen ist eine Bewerbung per Video jedoch weniger empfehlenswert. Dazu zählen konservative Geschäftsbereiche, etwa wenn du dich für eine Stelle bei einer Bank oder Versicherung bewirbst. Viele Unternehmen in diesem Bereich legen großen Wert auf eine klassische Bewerbung, kreative Varianten sind oft weniger gefragt.

Eine Videobewerbung ist auch dann nicht die beste Wahl, wenn dir die Kenntnisse oder das Geld fehlen, um ein wirklich gelungenes Video zu produzieren. Spare nicht am falschen Ende – sonst hast du Zeit und Mühe in etwas gesteckt, das dann doch hinter deinen Anforderungen zurückbleibt. Ein gutes Video vom Profi kostet Geld. Wenn du das gerade nicht übrig hast, stecke deine Energie lieber in deine eigentliche Bewerbung. Auch eine Bewerbungs-Homepage kann eine gute Alternative sein.

Manche Menschen fühlen sich vor der Kamera einfach nicht wohl. Wenn du dazugehörst, ist eine Videobewerbung womöglich nicht gut geeignet – es sei denn, du kannst deine Scheu oder Nervosität gut überspielen.

Welche Länge hat ein Bewerbungsvideo und was gehört rein?

Wenn du dich für ein Bewerbungsvideo entscheidest, solltest du einige Dinge bedenken. Dazu gehört der Umfang eines solchen Videos. Diesbezüglich gilt: In der Kürze liegt die Würze. Bringe in einem kurzen Clip das Wichtigste unter. 30 Sekunden oder eine Minute sind eine gute Länge. Länger als zwei Minuten sollte dein Video nicht dauern. Sonst riskierst du, dass der Entscheidungsträger das Video vorzeitig ausmacht.

Überlege dir auch inhaltlich gut, was in das Video hinein soll. Es sollte ähnlich aufgebaut sein wie eine persönliche Vorstellung, also: Wer bist du, wie heißt du, wie alt bist du und was macht dich aus?

Was spricht für dich? Nenne deine wichtigsten Qualifikationen und Fähigkeiten. Es sollte sich um eine Auswahl handeln, die einen Vorgeschmack gibt. Du musst nicht alles aufzählen, was es zu sagen gäbe – dafür ist in einem möglichen Vorstellungsgespräch noch Zeit. Dramaturgisch sollten sich deine Argumente in eigener Sache so zuspitzen, dass der Betrachter am Ende das Gefühl hat, dass du für die ausgeschriebene Stelle genau richtig bist.

Weitere Tipps für deine Bewerbung per Video

Sprich unbedingt laut, deutlich und nicht zu schnell. Notizen sind erlaubt, wenn du trotzdem in der Lage bist, frei zu sprechen und nicht abzulesen. Die Notizen sollten im Video nicht zu sehen sein.

Überlege, wo du das Video am besten aufnimmst. Ein neutraler Hintergrund eignet sich gut. Wenn du bei dir zu Hause filmst, achte darauf, dass im Hintergrund möglichst gar nichts oder zumindest nicht zu viel zu sehen ist. Der Hintergrund darf nicht vom eigentlich Wichtigen ablenken – dir! Behalte immer im Hinterkopf, dass die Szenerie um dich herum etwas über dich aussagt. Welche Botschaft du aussendest, hast du in der Hand.

Du kannst das Video auch draußen aufnehmen. Dennoch sollte es ruhig genug sein und du solltest nicht durch Passanten gestört werden.

Ebenso durchdacht solltest du deine Kleidung auswählen. Überlege, was du in einem Bewerbungsgespräch anziehen würdest. So kannst du dich auch im Video kleiden. Beim eigentlichen Gespräch wähle dann etwas Vergleichbares.

Für eine aufrechte und selbstbewusste Haltung ist es am besten, wenn du stehst und nicht sitzt. Blicke in die Kamera – so, als würdest du deinen Gesprächspartner ansehen.

Ersetzt eine Videobewerbung die reguläre Bewerbung?

Viele Bewerber finden die Idee von einer Bewerbung per Video vor allem deshalb spannend, weil sie denken, dass das viel schneller geht, als eine reguläre Bewerbung zu erstellen. Das ist jedoch zu kurz gedacht. Es mag Jobs geben, bei denen eine Bewerbung per Video ausreicht. Das gilt möglicherweise bei manchen Arbeitgebern für ein Praktikum oder eine Ausbildungsstelle. In der Regel aber steht eine Videobewerbung nicht für sich allein. Sie ersetzt die normale Bewerbung in Schriftform also nicht.

Du könntest gar nicht alles, was für deine Bewerbung wichtig ist, in ein kurzes Video packen. Und selbst wenn doch, wäre das wenig nutzerfreundlich aus Sicht des Unternehmens. Auf einem Blatt Papier sieht man alles Wichtige auf einen Blick. Im Video gehen wichtige Informationen eher unter. Auch Anlagen wie Arbeitszeugnisse kannst du schlecht in dein Video integrieren. Verfasse deshalb immer auch eine reguläre Bewerbung – mit der du dir natürlich so viel Mühe gibst wie sonst auch.

Das macht ein gutes Bewerbungsvideo aus

Eine Videobewerbung klingt in deinem Fall vielversprechend und du möchtest deine Chancen damit gern erhöhen? Dann spricht eigentlich nichts dagegen. Das Video muss jedoch unbedingt gut gemacht sein. Genau an diesem Punkt stoßen viele Bewerber an ihre Grenzen, wenn sie das Video auf eigene Faust produzieren möchten.

Natürlich kannst du das Video mit Freunden aufnehmen und selbst schneiden. Damit es professionell wirkt und du bestmöglich herüberkommst, brauchst du aber in der Regel sehr viel Zeit und bestimmte Kenntnisse. Es gibt auch spezielle Apps, die du nutzen kannst. Nicht immer erzielst du damit jedoch die gewünschten professionellen Ergebnisse.

Besser ist es, einen Profi mit dem Video zu beauftragen. Ein Profi holt das Beste heraus. Er sagt dir, wie du am besten wirkst, gibt dir Tipps zu Kleidung, Kulisse und Beleuchtung und erledigt die Arbeit von Anfang bis Ende für dich. Allerdings hat das auch seinen Preis. Mit mehreren Hundert Euro solltest du rechnen. Das lohnt sich vor allem dann, wenn du dich auf einen wichtigen Job bewirbst oder viele Bewerbungen planst.

Weil ein gutes Video teuer ist, ist ein allgemeines Video besser geeignet. Wenn du ein individuelles Video für einen einzigen Arbeitgeber erstellst, kannst du zwar den gesamten Inhalt auf die Stelle zuschneiden. Aber du kannst das Video nicht noch einmal nutzen.

Diese Fehler solltest du bei deiner Videobewerbung vermeiden

Manche Fehler, die dir in einem Bewerbungsvideo passieren können, sind vermeidbar. Gerade, wenn du bereits Berufserfahrung hast und dich auf einen umkämpften Job bewirbst, solltest du unprofessionelle Videos unbedingt vermeiden. Wenn erkennbar ist, dass du dir wenig Mühe gegeben hast, kann das Video deine Chancen auf die Stelle sogar schmälern.

Auch ein zu langes Video ist negativ. Bedenke, dass Zeit und Aufmerksamkeit deines Ansprechpartners begrenzt sind. Einen negativen Beigeschmack hat es auch, wenn du im Video unpassende Kleidung trägst, etwa Freizeitkleidung und Turnschuhe. Für manche Jobs, vor allem in kreativen Bereichen, ist das jedoch in Ordnung. Entscheide im Einzelfall. Wie im Bewerbungsgespräch gilt: Trage als Frau kein zu auffälliges Make-up. Du möchtest schließlich seriös wirken.

Ganz wichtig: Du solltest deine Botschaft flüssig herüberbringen können. Einer der größten Fehler ist es, nicht vorher geübt zu haben und dann ins Stottern zu kommen. Filme in solchen Fällen noch einmal.

Wie verschicke ich meine Videobewerbung?

Als Letztes stellt sich die Frage, wie du deine Videobewerbung an den Mann – oder die Frau – bringst. Die meisten Bewerbungen werden digital verschickt, also per E-Mail oder über ein Online-Bewerbungsformular. In diesem Fall kopiere einen (kurzen!) Link zu deinem Video einfach in die E-Mail oder ein geeignetes Textfeld. Beschreibe kurz, was sich hinter dem Link verbirgt. Sonst riskierst du, dass der Empfänger deinen Link gar nicht anklickt, weil er nicht weiß, was ihn erwartet.

Falls du deine Bewerbung in gedruckter Form abschickst, kannst du ebenfalls einen kurzen Link beifügen. Alternativ oder zusätzlich kannst du das Video auch auf CD brennen und der Bewerbung beilegen. Praktisch ist auch die Kombination mit einer Bewerbungs-Homepage. Dort kannst du dein Video integrieren. Der mögliche Arbeitgeber hat dann alle Informationen über dich auf einen Blick.

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