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Arbeitslos nach dem Studium? Was dich wirklich weiterbringt

Arbeitslos nach dem Studium

Wer studiert, erhofft sich meist gute Job-Aussichten für die Zeit nach der Universität. Nicht jeder Student findet jedoch direkt eine Stelle, wenn er den Abschluss in der Tasche hat. Wie du diese Zeit sinnvoll nutzen kannst und warum eine vorübergehende Phase der Arbeitslosigkeit kein Grund zur Verzweiflung ist, erklären wir dir in diesem Ratgeber.

Die Job-Aussichten für Akademiker sind gut

Die Aussichten, einen Job zu finden, sind für die meisten Uni-Absolventen hoch – statistisch zumindest. Die Arbeitslosenquote bei Akademikern lag im Jahr 2016 bei 2,3 Prozent. Das geht aus Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Die Quote war in den vorhergehenden Jahren gesunken. Niedriger als 2016 war sie zuletzt nur im Jahr 1980. Damals hatten 1,8 Prozent der Akademiker keinen Job. Das bedeutet, dass ein Studium nach wie vor gut geeignet ist, um Arbeitslosigkeit vorzubeugen.

Diese Statistik tröstet manche jungen Absolventen jedoch nicht. Zwar ist die Wahrscheinlichkeit, in den Monaten nach dem Abschluss eine Stelle zu finden, groß. Längst nicht jeder Absolvent findet jedoch auch tatsächlich schnell einen Job. Das kann viele Gründe haben. Manche Studiengänge sind aus Arbeitgebersicht gefragter als andere. Ein Medizin-Student wird in vielen Fällen weniger Probleme haben, eine Stelle zu ergattern, als ein Geisteswissenschaftler. Ein frischgebackener Ingenieur findet tendenziell schneller einen Job als ein junger Politologe. Nicht immer hängt es jedoch an mangelnden Job-Angeboten. Manche jungen Menschen suchen länger, weil einfach nicht die Stelle dabei ist, die sie wirklich reizt. Das gilt insbesondere, wenn es nicht viele freie Stellen gibt.

Dabei ist eine Phase ohne Job kein Grund, zu verzweifeln. Gerade, wer bestimmte Fächer studiert hat, sucht häufig etwas länger, bevor er doch den ersehnten Job gefunden hat. Wenn du nach deinem Studium noch keine Arbeit gefunden hast, kannst du die freie Zeit gezielt nutzen, um dich für Arbeitgeber attraktiver zu machen. Diese Tipps sind besonders vielversprechend.

Tipp 1: Zusätzliche Qualifikationen durch eine Weiterbildung erwerben

Ein Studium ist an sich natürlich schon eine solide Qualifikation. Für manche Jobs gilt das jedoch stärker als für andere. Das hängt auch davon ab, wie praktisch das Studium gestaltet ist. Auch, ob du bereits mehrere Praktika hinter dir hast, wirkt sich auf deine Attraktivität für Arbeitgeber aus. Wenn du nach dem Studium Probleme damit hast, einen Job zu finden – oder auch nur zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden –, kann eine Weiterbildung sinnvoll sein.

Dabei solltest du dich möglichst in einem speziellen Bereich weiterbilden. Das sollte zum gewünschten Job passen. Je spezifischer, desto eher wirst du durch die Weiterbildung zum Experten in einer bestimmten Nische. Die Bundesagentur für Arbeit bietet etwa Weiterbildungen an oder übernimmt die Kosten. Auch private Anbieter oder Fernschulen können in Frage kommen. Gegebenenfalls wirst du auch im Angebot der Volkshochschule fündig.

Informiere dich umfassend und wäge gut ab, welches Angebot für dich am besten ist. Zu allgemeine Weiterbildungen bringen dich häufig nicht weiter, weil sie meist kein Alleinstellungsmerkmal für dich darstellen. Eine solche zusätzliche Qualifikation muss übrigens nicht zwangsläufig eine Weiterbildung sein. Abhängig von deinem Profil kann auch ein Sprachkurs schon einen großen Unterschied machen.

Tipp 2: Ein Praktikum machen

In manchen Berufen sind Praktika eine wichtige Qualifikation für Berufseinsteiger. Wenn das in deinem Bereich der Fall ist, kannst du überlegen, ob ein Praktikum sinnvoll ist. Hast du schon viele Praktika hinter dir? Was für ein Praktikum könnte deine Chancen auf einen Job steigern?

Mit Praktika sammelst du Berufserfahrung, die dir bei Bewerbungen weiterhilft. Hinzu kommt, dass du bei einem Praktikum wertvolle Kontakte knüpfen kannst. Diese können dir auch bei der Suche nach einem Job dienlich sein. Möglicherweise öffnet dir ein Praktikum auch beim betreffenden Unternehmen selbst die Tür – und auf deine Zeit als Praktikant folgt ein Jobangebot.

Tipp 3: Initiativ bewerben

Viele Menschen unterschätzen, welche Chancen eine Initiativbewerbung hat. Das führt dazu, dass viele Jobsuchende sich nicht bewerben, wenn bei einer Firma keine passende Stelle ausgeschrieben ist. Dabei stehen deine Chancen bei einer Initiativbewerbung häufig gut. Wenn du dir bei der Bewerbung Mühe gibst und darin deutlich machst, dass du wirklich bei genau diesem Arbeitgeber einsteigen möchtest, zeigst du damit echtes Interesse. Schlage auch vor, in welchen Bereichen du mitarbeiten könntest.

Mit Initiativbewerbungen kannst du Jobs ergattern, die (noch) gar nicht offiziell ausgeschrieben sind. Und selbst, wenn wirklich nichts frei ist, behalten viele Arbeitgeber solche Bewerbungen im Hinterkopf. Wenn dann eine Stelle zu vergeben ist, stehen deine Chancen oft gut.

Tipp 4: Job-Messen nutzen

Job-Messen sind eine gute Gelegenheit, um bei vielen möglichen Arbeitgebern vorstellig zu werden. Du kannst deine Bewerbungsunterlagen abgeben, Bewerbungsgespräche führen und knüpfst wertvolle Kontakte. Informiere dich, welche Messe für deinen Bereich besonders gut geeignet ist.

Bringe deine Unterlagen auf Vordermann, kleide dich professionell und lege dir einige Sätze zurecht, mit denen du dich selbst beschreibst. Selbst, wenn sich aus deinem Messe-Besuch noch keine konkreten Stellenangebote ergeben sollten, kannst du die neuen Kontakte womöglich später noch nutzen. Falls du dich bei einem der Unternehmen bewirbst, solltest du auf den persönlichen Kontakt auf der Messe verweisen. Wenn du einen guten Eindruck hinterlassen hast, steigen deine Chancen auf den Job.

Tipp 5: Sind deine Bewerbungsunterlagen optimal gestaltet?

Möglicherweise sind deine Bewerbungsunterlagen ein Hindernis auf dem Weg zum ersten Job. Jetzt ist die Zeit, deine Unterlagen zu optimieren. Ist dein Lebenslauf professionell gestaltet? Bringt er deine Erfahrungen auf den Punkt? Weißt du, worauf es beim Anschreiben ankommt? Verfasst du dein Bewerbungsschreiben für jede mögliche Stelle neu – und streichst nicht nur heraus, was dich eignet, sondern auch, warum du für genau dieses Unternehmen tätig werden möchtest? Falls du kein gelungenes Bewerbungsfoto hast, solltest du eines machen lassen.

Tipp 6: Individuelles Coaching

Wenn du auch nach einiger Zeit noch keinen Job gefunden hast, kann dir ein Coaching helfen. Das bieten private Anbieter, aber auch die Arbeitsagentur an. Die Arbeitsagentur übernimmt gegebenenfalls auch die Kosten für ein externes Coaching. Mit dem Coach arbeitest du an deinen Unterlagen. Ihr überlegt, in welchem Bereich eine Bewerbung besonders vielversprechend ist und was dich zusätzlich qualifizieren kann.

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