Website-Icon Lebenslauf.net

Durchsetzen gegen dominante Kollegen: So gelingt es dir

Ein Mann mit verschränkten Armen, wie kann man sich gegen dominante Kollegen durchsetzen?

Dominante Persönlichkeiten im Kollegenkreis können eine Herausforderung sein: Sie stellen sich zum Beispiel gerne in den Mittelpunkt, spielen sich als Chef auf oder sind intrigant. Wie geht man mit solchen Menschen konstruktiv um? Wie schafft man es, sich gegen dominante Kollegen durchzusetzen? Und wann ist es wichtig, Grenzen zu setzen? Das und mehr erfährst du hier.

Dominante Kollegen als Herausforderung

Wohl jeder Arbeitnehmer hat sie schon gehabt: dominante Kollegen. Dominante Menschen sind Menschen, die sehr bestimmend und kontrollierend sind. Solche Menschen treten häufig in einer Art und Weise auf, die andere in den Hintergrund drängt. Sie sind gut darin, sich durchzusetzen und ihre eigenen Anliegen zu verfolgen – oft auch auf Kosten anderer. Wie genau dominantes Verhalten aussehen kann, kann sich dabei von Fall zu Fall unterscheiden.

Eine dominante Persönlichkeit kann zum Beispiel jemand im Kollegenkreis sein, der sehr laut ist und deshalb sehr gut darin, gehört zu werden. Er lässt im Gegenzug womöglich andere nicht zu Wort kommen oder übergeht ihre Bedürfnisse. Oder ein dominanter Kollege verfolgt in erster Linie eigene Ziele und setzt sich an jeder Stelle durch. Das muss nicht daran liegen, dass er die besseren Argumente hat. Es kann auch sein, dass er wenig kompromissbereit, dafür aber umso überzeugter von den eigenen Vorschlägen ist. Weil er anderen einfach nicht entgegenkommt, geben diese sich womöglich geschlagen – weil es ihnen letztlich nicht so wichtig ist oder weil sie sich mit dem dominanten Kollegen nicht anlegen möchten.

Auch das folgende Szenario haben viele Arbeitnehmer schon erlebt: Ein Kollege spielt sich als Chef auf. Er sagt den anderen, wo es langgeht, gibt Anweisungen, obwohl er gar nicht die Befugnis dazu hat, oder sieht es als seine Aufgabe, anderen Feedback zu geben – gerne auch kritisches. Damit untergräbt er entweder bewusst die Autorität des tatsächlichen Vorgesetzten oder der Vorgesetzte lässt es an Führungskraft vermissen, so dass der dominante Kollege ein Machtvakuum besetzt.

Welche Effekte dominante Persönlichkeiten auf andere haben können

Andere dominante Persönlichkeiten sind eine Herausforderung für ihre Kollegen, weil sie hinter deren Rücken schlecht über andere reden. Sie spinnen vielleicht Intrigen, lästern oder verbreiten sogar gezielt Unwahrheiten, um anderen zu schaden. Sie können auch andere gegen die Betroffenen aufstacheln.

Je nachdem, wie sich das dominante Verhalten ausgestaltet, kann es für Kollegen zu einer echten Herausforderung werden. Ständig mit dominanten Kollegen zu tun zu haben, kann sehr anstrengend sein. Wer von deren Verhalten negativ betroffen ist, ist womöglich frustriert, ärgert sich oder fühlt sich minderwertig. Einen dominanten Kollegen zu haben, der einem auf die Nerven geht, kann sich auch negativ auf die Leistung am Arbeitsplatz auswirken. Kollegen sind womöglich demotiviert, weil sie sich durch den omnipräsenten Kollegen nicht gehört oder gesehen fühlen. Das kann zu einer geringeren Produktivität führen. Auf diese Weise kann eine einzige dominante Persönlichkeit die Leistung des ganzen Teams spürbar verringern.

Auch zwischenmenschliche Konflikte werden wahrscheinlicher, wenn es einen dominanten Kollegen gibt. So jemand sorgt fast unweigerlich für Animositäten, wenn sie andere vor den Kopf stoßen oder ihre Bedürfnisse übergehen. Das kann dem Betriebsklima schaden und dafür sorgen, dass sich andere nicht mehr wohl im Team fühlen.

An diesen Merkmalen kannst du dominante Kollegen erkennen

Es gibt verschiedene Merkmale, an denen sich zeigt, ob jemand im Umgang mit anderen zu Dominanz neigt oder nicht. Woran erkennt man einen dominanten Kollegen? Verschiedene Anzeichen können Hinweise auf eine dominante Persönlichkeit im beruflichen Umfeld geben:

Dominanten Kollegen selbstbewusst und klar begegnen

Der Umgang mit dominanten Kollegen fällt vielen Menschen schwer. Das liegt oft nicht nur daran, dass die dominante Persönlichkeit im Kollegenkreis als anstrengend oder unsympathisch empfunden wird. Es hängt auch häufig damit zusammen, dass man selbst immer wieder klein beigibt und zulässt, dass andere sich über die eigenen Bedürfnisse und Vorstellungen hinwegsetzen. Geschieht das immer wieder, sorgt es unweigerlich für Frust und kann zu persönlichen Konflikten führen.

Damit das nicht passiert, ist es wichtig, dass du dominanten Kollegen mit dem nötigen Selbstbewusstsein begegnest. Mache es anderen nicht zu einfach, sich über dich hinwegzusetzen. Wenn du selbstbewusst bist, kannst du dich eher durchsetzen gegen dominante Kollegen und verhindern, dass sie dich übergehen. Vielleicht ist dein Selbstbewusstsein ausbaufähig – dann ist es sinnvoll, daran gezielt zu arbeiten. Mache dir deine Stärken und Errungenschaften bewusst.

Anderen Grenzen setzen

Viele Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl neigen dazu, sich im Kontakt mit dominanten Persönlichkeiten klein zu fühlen. Mache dir klar, dass es dazu keinen Grund gibt, nur weil jemand dominant auftritt. Es kann dein Selbstbewusstsein auch stärken, dich Herausforderungen zu stellen. Wenn du dich beweist und etwas schaffst, stärkt das dein Vertrauen in deine Fähigkeiten und Kompetenzen.

Es ist wichtig, dominanten Kollegen Grenzen zu setzen. Lasse nicht zu, dass andere dich übergehen oder dir Lasten aufbürden. Je klarer und deutlicher du deine Meinung sagst, desto unwahrscheinlicher wird es, dass andere über dich hinweggehen. Traue dich, zu sagen, was du denkst. Wenn dir das bislang schwerfällt, fange klein an. Du wirst merken, dass es immer einfacher wird, anderen wenn nötig Kontra zu geben. Auch das stärkt dein Selbstbewusstsein und hilft dir dabei, dominante Kollegen in die Schranken zu weisen.

Je fordernder und bestimmender andere auftreten, desto wichtiger ist es, dass du genau weißt, was du willst und was nicht. Hast du dir darüber noch keine Gedanken gemacht, ist das Risiko groß, dass andere die Richtung vorgeben. Setze dir deshalb Ziele und setze dich mit deinen Prioritäten, Bedürfnissen und Wünschen auseinander. Nur dann kannst du entsprechend kommunizieren.

Strategien für den Umgang mit dominanten Kollegen

Im Umgang mit dominanten Kollegen können sich immer wieder herausfordernde Situationen ergeben. Nachfolgend findest du Tipps, die dir dabei helfen können, konstruktiv mit einer dominanten Persönlichkeit umzugehen, ohne dir dabei die Butter vom Brot nehmen zu lassen.

Klare Kommunikation: Respektvoll, aber deutlich

Im Umgang mit einem dominanten Kollegen ist es wichtig, dass du klar und unmissverständlich kommunizierst. Mache deutlich, was dir wichtig ist und worauf du Wert legst. Bringe deine Meinung respektvoll, aber selbstbewusst zum Ausdruck. Gegen viele dominante Persönlichkeiten kommst du nur an, wenn du mit Nachdruck am Ball bleibst – freundlich, aber bestimmt.

Grenzen setzen

So manche dominante Persönlichkeit achtet die Grenzen anderer nicht. Wenn man es ihr erlaubt, geht sie einfach darüber hinweg. Das kann zum Beispiel so aussehen, dass jemand ständig einem Kollegen Arbeit aufdrückt, die er eigentlich selbst erledigen sollte. Oder dass sich jemand auf Kosten anderer profiliert. In solchen Fällen ist es wichtig, das Verhalten nicht kommentarlos hinzunehmen. Dominante Menschen machen sonst nicht nur weiter wie vorher, sondern gehen oft immer noch einen Schritt weiter. Setze deshalb rechtzeitig klare Grenzen.

Konstruktives Feedback geben

In manchen Fällen ist es sinnvoll, einen dominanten Kollegen auf seine Art anzusprechen – sachlich und konstruktiv, versteht sich. Du kannst deinem Kollegen ein lösungsorientiertes Feedback zu seinem Verhalten geben, das so konkret ist, dass er genau weiß, was du meinst. Aber Vorsicht: Diese Option birgt gewisse Risiken. Wenn du nicht den richtigen Ton triffst, fühlst sich der Kollege womöglich angegriffen. Statt sich deine Worte zu Herzen zu nehmen, ist er dann vielleicht einfach nur schlecht auf dich zu sprechen. Achte deshalb auf deine Wortwahl, deinen Tonfall und den richtigen Zeitpunkt.

Verbündete suchen

Wenn du das Verhalten eines dominanten Kollegen als sehr belastend empfindest, kann es eine gute Idee sein, dir Verbündete zu suchen. Wahrscheinlich gibt es noch andere Kollegen, die unter der dominanten Persönlichkeit leiden. Sprich mit diesen Menschen über die Situation. Gemeinsam könnt ihr Ideen entwickeln, wie die Lage verbessert werden kann.

Für andere einstehen

Wer mit einer dominanten Person zu tun hat, kommt leicht unter die Räder – vor allem, wenn er selbst eher zurückhaltend oder schüchtern ist. Vielleicht gibt es an der Arbeit Kollegen, die das noch stärker betrifft als dich. Dann kann es abhängig von der Situation hilfreich sein, für diese Kollegen einzustehen. Springe Kollegen bei, über die sich der dominante Kollege hinwegsetzen will, oder stelle den dominanten Kollegen für einen unhöflichen Umgang mit anderen zur Rede.

Nicht provozieren lassen

Lasse dich von einer dominanten Person nicht provozieren. Wirst du sauer oder reagierst ungehalten, kann das einen Konflikt weiter schüren, außerdem lässt es dich unprofessionell dastehen. Achte daher darauf, ruhig und so gelassen wie möglich mit Verhaltensweisen umzugehen, die dich reizen oder frustrieren. Im Zweifel kann es dazu hilfreich sein, möglichst viel Abstand zu dem dominanten Kollegen zu gewinnen und verzichtbare Kontakte zu vermeiden.

Der richtige Umgang mit intriganten Kollegen

Vielleicht gibt es einen dominanten Kollegen, der intrigant ist. Im Umgang mit intriganten Kollegen hast du verschiedene Möglichkeiten. Du kannst die betreffende Person für ihr Verhalten zur Rede stellen. Ebenso solltest du nicht deinerseits mit Lästereien reagieren – das macht den Konflikt nicht besser. Außerdem kannst du überlegen, ob du mit deinem Chef oder deiner Chefin über die Sache reden möchtest. Dafür solltest du sachlich und möglichst mit Beweisen schildern können, was vorgefallen ist. 

Dominante Kollegen: Tipps zum Umgang mit schwierigen Situationen

Im Umgang mit intriganten oder dominanten Kollegen geht es einerseits darum, eine Strategie zu finden, wie du mit den betreffenden Personen allgemein besser klarkommst. Andererseits gibt es womöglich immer wieder Situationen, die dich akut herausfordern. Du bist dann vielleicht gefrustet, wirst wütend oder reagierst mit Minderwertigkeitsgefühlen. Damit das unwahrscheinlicher wird, solltest du dir im Vorfeld Strategien für den Ernstfall zurechtlegen.

Gerätst du in eine schwierige Situation mit einem dominanten Kollegen, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. Lasse dich von dem Kollegen nicht auf die Palme bringen, sondern bleibe ruhig und im Ton sachlich. Ansonsten kann die Situation schnell eskalieren, wovon niemand etwas hat. Bleibe in Gesprächen immer auf der Sachebene. Vermeide persönliche Angriffe und konzentriere dich auf die Frage, wie das Problem gelöst werden kann.

Wenn eine Situation aus dem Ruder zu laufen droht, können Deeskalationstechniken nützlich sein. Dazu ist es zum Beispiel hilfreich, dich in die Lage deines Gegenübers zu versetzen. Was bewegt den Kollegen? Welche Motive hat er mutmaßlich? Weicht seine Einschätzung womöglich von deiner ab? Davon ausgehend kannst du überlegen, wie du dem Kollegen am besten begegnest, um eine konstruktive Lösung zu finden.

In einer akut schwierigen Situation kann es manchmal das Beste sein, die Situation zu verlassen. Wird es zu hitzig, ziehe dich aus dem Gespräch zurück. Wenn es noch erforderlich sein sollte, könnt ihr später noch einmal an das Gesagte anknüpfen, wenn sich die Gemüter beruhigt haben.

Was Arbeitgeber tun können, damit dominante Mitarbeiter kein Problem für das Team werden

Der Umgang mit dominanten Persönlichkeiten im Team betrifft nicht nur deren Kollegen, sondern auch Vorgesetzte. Arbeitgeber können viel dafür tun, damit dominante Kollegen im Team nicht zum Problem werden. Es beginnt schon bei der Personalauswahl: Neue Mitarbeiter sollten sich auch persönlich für die betreffende Stelle eignen. Gibt es Hinweise darauf, dass jemand sehr konfrontativ oder allzu bestimmend ist, kann es besser sein, einem anderen Bewerber den Vorzug zu geben. So können Konflikte im Team vermieden werden.

Ebenso wichtig ist es, dass Arbeitgeber sich für eine offene, respektvolle Teamkultur einsetzen. Die Mitarbeiter sollten in einem Umfeld arbeiten, in dem sie sich wertgeschätzt und gehört fühlen. Das kann auch bedeuten, zurückhaltende Beschäftigte gezielt einzubinden, statt zuzulassen, dass sie von dominanteren Kollegen in den Hintergrund gedrängt werden. Das ist schon aus Eigeninteresse für Führungskräfte sinnvoll, denn ansonsten kann wertvoller Input verlorengehen.

Falls durch dominante Mitarbeiter Konflikte entstehen, sollten Führungskräfte nicht tatenlos zusehen, sondern bei Bedarf rechtzeitig eingreifen. Das kann auch bedeuten, weniger selbstbewussten Mitarbeitern dabei zu helfen, sich durchzusetzen gegen dominante Kollegen. Führungskräfte sollten dominanten Mitarbeitern außerdem konstruktives Feedback geben und Verbesserungsvorschläge machen. Wenn es die Situation erfordert, kann auch ein externer Coach oder Mediator wertvolle Dienste leisten, um einen Konflikt zu entschärfen. 

Fazit: Warum es so wichtig ist, sich gegen dominante Kollegen durchzusetzen

Bildnachweis: Gajus / Shutterstock.com

Die mobile Version verlassen