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Floskeln in der Bewerbung: Weniger ist mehr!

Floskeln in der Bewerbung: Weniger ist mehr

Nichtssagend und leer – diese Adjektive umschreiben eine Floskel. Wenn du nicht möchtest, dass deine Bewerbung mit diesen Wörtern zusammengefasst werden kann, solltest du dafür sorgen, dass sie keine überflüssigen Redewendungen enthält. Lege den Fokus lieber auf die Dinge, die wirklich für dich sprechen – mit Spannung statt Langeweile. Hier erfährst du, welche Floskeln und abgenutzten Phrasen du vermeiden solltest und wie du es besser machst – mit individuellen, überzeugenden Formulierungen.

Floskeln in der Bewerbung können dir eine Absage bescheren

Wenn du eine Bewerbung abschickst, hoffst du, dass diese wohlwollend aufgenommen und natürlich positiv beantwortet wird. Was du nicht hoffst: dass der Personalverantwortliche denkt: „Alles nur leere Worte“. Genau das kann dir jedoch passieren, wenn deine Bewerbung voller Floskeln und Phrasen ist, die in Wahrheit gar nichts aussagen. Solche Allgemeinplätze haben keinen nennenswerten Inhalt und damit auch keinen Mehrwert.

Dabei kommen Floskeln in Bewerbungen häufig vor. Oft ist es dem Verfasser nicht einmal bewusst, dass er ausgelutschte Formulierungen oder nichtssagende Phrasen verwendet. Die entsprechenden Formulierungen klingen auf den ersten Blick oft gut. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich aber, dass ihre Bedeutung unklar ist. Ein guter Klang – mehr steckt oft nicht dahinter. Gerade im Anschreiben, wo jeder Satz seine Berechtigung haben sollte, sind Floskeln ein wahrer Bewerbungskiller. Sie wirken schlicht nicht glaubhaft, die Bewerbung nicht authentisch.

Ein Personalvertreter – gerade einer, der jeden Tag viele Bewerbungen sichten muss – freut sich über Anschreiben, die individuell und erfrischend anders sind. Schickst du dem Entscheidungsträger ein Anschreiben voller Floskeln, löst du damit keine Begeisterung, sondern sehr wahrscheinlich ein gelangweiltes Gähnen und schlimmstenfalls Abneigung aus. Wenn sich viele vielversprechende Kandidaten gemeldet haben, kann es sogar sein, dass deine Bewerbung wegen ihres inhaltsleeren Anschreibens direkt zur Seite gelegt wird.

Typische Floskeln und Phrasen in der Bewerbung

Wenn du eine Bewerbung verfasst, solltest du wissen, wie es nicht geht. Deshalb ist es wichtig, dass du typische Floskeln und Phrasen kennst – und sie anschließend vermeidest. Manche Floskeln haben sich längst herumgesprochen und werden von vielen Bewerbern schon vermieden. Andere Formulierungen werden noch nicht so klar als leere Phrasen wahrgenommen.

Typische Sätze, die keinen Mehrwert haben, finden sich oft schon ganz zu Beginn des Anschreibens. Ein Klassiker: „Hiermit bewerbe ich mich auf die Stelle als…“. Das ist zwar eine wichtige Information, sie ist an dieser Stelle aber redundant – durch den Betreff und die Tatsache, dass es sich um ein Anschreiben handelt, weiß das der Empfänger nämlich längst. Dasselbe gilt für den Satz „Mit großem Interesse habe ich gelesen, dass Sie…“. Beide Sätze sind im Anschreiben tabu. Auch ähnlich gelagerte Formulierungen haben in einer Bewerbung nichts zu suchen – etwa „Ich nehme Bezug auf Ihre Anzeige…“.

Wenn Soft Skills beliebig und nichtssagend wirken

Vorsicht ist auch geboten, wenn du deine Soft Skills beschreibst. Hier gibt es ebenfalls Adjektive, die sich besonders häufig in Bewerbungen wiederfinden – auch deshalb, weil sie für Arbeitgeber besonders wichtig sind. Wenn ein Personaler jedoch in jeder Bewerbung lesen kann, dass der Kandidat ein „Teamplayer“ ist, weiß er noch lange nicht, bei wem das wirklich zutrifft.

Abgenutzt sind auch Worte wie „effektiv“ und „effizient“ zur Beschreibung der eigenen Arbeitsweise. „Dynamisch“, „motiviert“, „lösungsorientiert“ – auch diese Adjektive beschreiben Dinge, die für den Arbeitgeber in der Regel ganz selbstverständlich sind. Besonders, wenn du diese Angaben nicht durch Beispiele untermauerst, wirken sie beliebig und sagen eigentlich gar nichts aus.

Vermeiden solltest du Floskeln auch, wenn du erklärst, warum du bei einem bestimmten Arbeitgeber einsteigen möchtest. Viel zu oft wirken diese Erklärungen nicht glaubhaft, sondern übertrieben – und klingen nach dem, was der Personaler lesen möchte, und nicht nach dem, was der Bewerber wirklich denkt. Es kann ebenso unglaubwürdig wirken, wenn du als Bewerber beschreibst, dass du der ideale Kandidat bist – und der Arbeitgeber natürlich dein absoluter Traum-Arbeitgeber.

So machst du es besser: Was ein gutes Anschreiben ausmacht

Ein Arbeitgeber, bei dem du dich bewirbst, möchte dich schon durch deine Bewerbung möglichst gut kennenlernen. Schließlich sollen nur Bewerber zum Vorstellungsgespräch gebeten werden, die wirklich zum Unternehmen und der Stelle passen könnten. Dein Ziel ist es deshalb, deine Persönlichkeit und Motivation greifbar zu machen. Mit Floskeln und Phrasen wird dir das nicht gelingen. Wenn du die folgenden Tipps beherzigst, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass dein Anschreiben aus der Masse hervorsticht – und damit die Aufmerksamkeit des Personalverantwortlichen hat.

Individualität ist Trumpf

Viele Bewerber hassen es, Anschreiben zu verfassen. Sie tun sich schwer damit, ihre Fähigkeiten offen anzupreisen. Wie gelegen kommen da doch die vielen Vorlagen, die online zu finden sind! Oft gucken sich Bewerber bei kostenlosen Mustern ab, wie ihr Anschreiben inhaltlich aufgebaut sein könnte. Es ist zwar sinnvoll, dich beim Aufbau deines Bewerbungsschreibens an solchen Vorlagen zu orientieren. Beim Inhalt solltest du aber selbst überlegen, was bei der jeweiligen Bewerbung wichtig ist.

Verfasse dein Anschreiben unbedingt individuell und unabhängig davon, was du in Vorlagen im Internet gelesen hast. Wenn du hier kopierst, bekommt der Personaler ein Anschreiben, dass er in ähnlicher Form schon ungezählte Male gelesen hat. Keine gute Grundlage für deine Chancen auf eine positive Rückmeldung.

Schreib, was dich wirklich ausmacht und bewegt – und nicht das, von dem du denkst, dass es dein Ansprechpartner hören möchte. Auch in der Formulierung kannst du von dem abweichen, was du in Mustern von Karriere-Ratgebern lesen kannst. Das Anschreiben muss zu dir passen. Wenn es ehrlich und authentisch wirkt, hast du alles richtig gemacht.

Spannender Einstieg: Falle mit der Tür ins Haus

„Hiermit bewerbe ich mich als…“ lauten auch deshalb noch immer häufig die ersten Worte in einem Anschreiben, weil Bewerber nicht wissen, wie sie in das Schreiben einsteigen sollen. Dieser Satz dient dann als Übergang zu den eigentlichen Argumenten. Das ist jedoch nicht nur unnötig, sondern auch kontraproduktiv. Wenn der Personaler deine Unterlagen schon jetzt genervt zur Seite legt, hättest du dir den Rest deines Anschreibens sparen können.

Wie bei einem Zeitungsartikel kommt es auch beim Anschreiben auf einen spannenden Einstieg an. Nur dann wird es überhaupt gelesen. Das gelingt mit Floskeln und Phrasen nicht, sondern nur, wenn deine Formulierungen ungewöhnlich sind, ehrlich klingen und den Personaler neugierig auch dich machen. Komme direkt zum Punkt.

Was du schreibst, ist im Zweifel weniger wichtig – so lange es so interessant formuliert ist, dass der Leser dadurch in den Text gezogen wird. Du kannst zum Beispiel erklären, warum du unbedingt zu diesem Arbeitgeber willst oder was dich für den Job befähigt. Aber auch hier gilt: Mach es individuell. Überlege fernab von Bewerbungs-Ratgebern, was am besten zu dir passt.

Show, don’t tell: Mit Beispielen überzeugen

Show, don’t tell – so lautet eine Regel für Autoren. Dahinter steckt der Gedanke, dass es überzeugender ist, wenn Dinge nicht beschrieben, sondern durch die Handlung offenbart werden. Dieses Motto bietet sich auch bei der Formulierung deines Bewerbungsschreibens an – und es gilt besonders bei Soft Skills. Soft Skills, also persönliche Merkmale, sind wichtig für den Arbeitgeber.

Viele Bewerber orientieren sich bei ihrer Auswahl aber weniger an dem, was sie wirklich ausmacht, als vielmehr an den Eigenschaften, die sich Arbeitgeber am meisten wünschen. So kommt es, dass bestimmte Wörter sich immer wieder finden. Ohne Beispiele – und damit Belege – wirken Soft Skills im Anschreiben inhaltsleer. Jeder kann behaupten, „kreativ“ zu sein oder „sehr gute Analysefähigkeiten“ zu haben. Mach es greifbar! Nur dann kannst du den Personaler überzeugen.

Interesse am Arbeitgeber glaubhaft begründen

Knifflig wird es auch, wenn es darum geht, das Interesse am Arbeitgeber zu begründen. Zugegeben, bei Bewerbungen, an denen dein Herz nicht hängt, ist das auch nicht ganz einfach – vor allem, wenn du vor deiner Bewerbung gar nicht wusstest, dass es dieses Unternehmen überhaupt gibt. Dennoch ist wichtig, dass deine Erklärung glaubhaft wirkt.

Vermeide Lobhudeleien und Übertreibungen. Befasse dich mit dem Unternehmen und überlege dir, warum du dort arbeiten möchtest. Sei ehrlich – du kannst offen schreiben, dass du von deinem Bekannten, der dort arbeitet, nur Gutes gehört hast oder dass du dich bei einem Einzelhändler schlicht wohlfühlst und gerne dort bist. Arbeitgeber wissen, dass sie nicht die einzige Option für Bewerber sind. Sie erwarten nicht, dass du sie als solche darstellst, sondern möchten sehen, dass du ehrlich interessiert bist und dich mit dem Unternehmen beschäftigt hast.

Aktive, lebendige Sprache

Ein gutes Anschreiben setzt auf klare Formulierungen und eine lebendige Sprache. Kurze Sätze sind leichter lesbar als lange Schachtelsätze. Aktive Formulierungen wirken dynamischer als Passiv-Konstrukte. Viele Beispiele verleihen deinem Bewerbungsschreiben eine noch persönlichere Note. Auch die Form entscheidet, ob dein Anschreiben vollständig gelesen wird. Der beste Inhalt nützt dir nichts, wenn er so kompliziert und ohne roten Faden aufgeschrieben wurde, dass er gar nicht beim Empfänger ankommt.

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