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Selbstbewusstsein stärken: Tipps zur Förderung deines Selbstvertrauens

Ein Mann zeigt seine Armmuskeln, wie lässt sich das Selbstbewusstsein stärken?

Selbstbewusstsein ist in vielen Lebenslagen ungemein hilfreich. Umgekehrt kann es dir Nachteile bringen, wenn du wenig selbstbewusst bist. Wie kann man sein Selbstbewusstsein trainieren? Wie entsteht es überhaupt? Hier erfährst du alles, was du wissen musst.

Was ist Selbstbewusstsein?

Selbstbewusstsein, was heißt das eigentlich genau? Wer selbstbewusst ist, kennt seine Stärken und Schwächen. Er ist davon überzeugt, was er kann und wer er ist. Er kennt auch seinen Wert als Mensch. Und er tritt in einer Art und Weise auf, die zeigt, dass er zu sich steht.

Wenn man es mit der Definition des Begriffs genau nimmt, heißt Selbstbewusstsein einfach nur, dass man sich seiner selbst bewusst ist, mit allem, was dazugehört. In der Praxis ist mit Selbstbewusstsein aber häufig Selbstvertrauen gemeint. Deshalb werden die beiden Begriffe oft synonym verwendet, obwohl sie eigentlich nicht ganz dasselbe bedeuten. Das reine Bewusstsein seiner selbst müsste nicht bedeuten, dass jemand sich besonders mag oder von sich überzeugt ist. Im Sprachgebrauch sind beide Ausprägungen aber für die meisten Menschen eng miteinander verknüpft. Man spricht auch von Selbstsicherheit.

So hilft dir Selbstbewusstsein im Job & dem Privatleben

Menschen mit wenig Selbstbewusstsein ist oft sehr bewusst, wofür ein größeres Selbstbewusstsein hilfreich wäre. Das gilt zum Beispiel im Beruf, wo du es mit mehr Selbstbewusstsein in vielen Situationen leichter hast. Es fängt schon damit an, was du dir zutraust. Wenn du nicht sonderlich selbstbewusst bist, glaubst du wahrscheinlich nicht an dich und deine Fähigkeiten. Das kann dazu führen, dass du dich nicht für Jobs bewirbst, die dich reizen. Oder dass du dich an der Arbeit nicht für freiwillige Aufgaben meldest, auf die du eigentlich Lust hättest – aus Angst, zu versagen.

Menschen mit viel Selbstbewusstsein haben es leichter, andere von sich zu überzeugen. Das ist bei Bewerbungen sehr nützlich. Womöglich merkt man schon der Bewerbung an, dass jemand von sich überzeugt ist, was Personalverantwortliche ansprechen kann. Im Bewerbungsgespräch bestätigt sich das Bild – und der selbstbewusste Bewerber hat es leichter, sich so zu verkaufen, wie es für seine Jobchancen nützlich ist. Ein weniger selbstbewusster Kandidat würde hingegen womöglich zurückhaltender auftreten, weil er bescheidener ist – was dazu führen könnte, dass seine Qualitäten verkannt werden.

Im Berufsalltag ist Selbstbewusstsein ebenfalls ein nützlicher Helfer. Das kann unmittelbar bei bestimmten Tätigkeiten der Fall sein. Wenn du zum Beispiel Kunden oder Geschäftspartner überzeugen musst, hilft dir ein selbstbewusster Auftritt ungemein. Selbstbewusstsein ist außerdem wichtig, wenn es darum geht, mit anderen zu kommunizieren und ihnen, wenn nötig, Grenzen zu setzen. Dadurch wird es unwahrscheinlicher, dass du dich von anderen ausnutzen lässt. Das verringert deinen Stress und kann dein Wohlbefinden steigern.

Wie dir Selbstbewusstsein im Privatleben nützt

Die Arbeit kann auch einfach mehr Spaß machen, wenn du selbstbewusster bist. Angenommen, im Team steht eine Entscheidung an. Als selbstbewusster Mensch äußerst du deine Ideen eher, und du kämpfst eher dafür, dass sie tatsächlich umgesetzt werden. Wenn das passiert, kann das sehr befriedigend sein.

Auch im privaten Bereich ist Selbstbewusstsein hilfreich. Du stehst dann eher für dich und deine Bedürfnisse und Wünsche ein. Du traust dir mehr zu, was es wahrscheinlicher macht, dass du bestimmte Dinge tatsächlich schaffst. Das kann deine Zufriedenheit erhöhen. Wenig selbstbewusste Menschen scheuen hingegen eher vor bestimmten Dingen zurück, wenn sie nicht wissen, wie sie ausgehen. Das kann dazu führen, dass du Sachen nicht machst, die dich glücklich machen würden.

Ein Beispiel: Du bist im Urlaub und hättest wirklich Lust, Surfen zu lernen. Du traust dich aber nicht, einen Kurs zu besuchen. Oder du liebst es, zu singen, und Karaoke würde dir prinzipiell viel Spaß machen. Weil du nicht selbstbewusst bist, lässt du es aber lieber bleiben. Auf diese Weise kannst du viele Dinge verpassen, die dein Leben bereichern könnten.

Dein Selbstbewusstsein beeinflusst nicht zuletzt deine psychische Gesundheit. Wer ein geringeres Selbstbewusstsein hat, zweifelt eher an sich. Er macht sich eher über Kleinigkeiten fertig, die den Stress gar nicht wert sind, und neigt eher zu Grübeleien, die nicht guttun. Dadurch kann eine höhere Neigung zu Depressionen bestehen.

Welche Ursachen hat mangelndes Selbstbewusstsein?

Nicht jeder Mensch hat ein großes Selbstbewusstsein. Woran liegt es, dass manche Menschen wenig selbstbewusst sind? Dabei können verschiedene Aspekte eine Rolle spielen. Es kommt zum Beispiel auf die genetischen Anlagen und den Charakter eines Menschen an, der sich im Laufe seines Lebens ausbildet. Wenn jemand als Erwachsener nicht selbstbewusst ist, sind die Ursachen dafür in vielen Fällen in der Kindheit zu finden.

Die Betroffenen hatten dann oft wenig Erfolgserlebnisse und können negative Erfahrungen gemacht haben. Sie können etwa von anderen gehänselt oder in bestimmten Situationen ausgelacht worden sein. Selbst vermeintlich harmlose, ironisch gemeinte Kommentare von Freunden können einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Zum Beispiel, wenn jemand seiner Freundin sagt, sie habe eine ganz schön große Nase. Das kann als Witz gemeint sein, aber dazu führen, dass die betreffende Person es wirklich glaubt – und das noch Jahre später.

Kinder, die zu wenig selbstbewussten Erwachsenen werden, haben sich oft nicht genügend Herausforderungen gestellt. Das kann damit zusammenhängen, dass die Eltern sie übermäßig stark vor möglichen negativen Situationen geschützt haben. Damit ist ihnen die Möglichkeit entgangen, an neuen Situationen zu wachsen und zu merken, was sie können. Übermäßig kritische Eltern können ein geringes Selbstbewusstsein bei Kindern ebenfalls begünstigen. Solche Eltern sind oft schwer zufriedenzustellen, selbst eine 2 in der Schule finden sie nicht gut genug. Lob kommt ihnen nur selten über die Lippen. Das kann zu perfektionistischen Kindern führen, die auch später noch das Gefühl haben, nie gut genug zu sein.

Wie ein wenig selbstbewusstes Auftreten negative Erlebnisse wahrscheinlicher machen kann

Ab einem gewissen Punkt kann ein geringes Selbstbewusstsein einen Teufelskreis auslösen. Wer nicht an sich glaubt und sich nicht mag, stellt sich vielen Dingen nicht. So kann er auch keine Erfolgserlebnisse haben. Oder er tritt in einer Art und Weise auf, die negative Erlebnisse wahrscheinlicher macht. Zum Beispiel, wenn eine wenig selbstbewusste Person nervös ist, weil sie neue Menschen kennenlernt. Sie glaubt, dass sie ohnehin keiner mögen wird – und zieht sich zurück, ist nicht offen oder herzlich. Das macht es wahrscheinlicher, dass andere tatsächlich so reagieren wie befürchtet.

Manche Menschen sind selbstbewusst, es handelt sich aber um ein externes Selbstbewusstsein. Diese Art von Selbstbewusstsein hat seine Wurzeln nicht tief im Inneren eines Menschen, sondern ist abhängig von den Reaktionen anderer. Lob, Anerkennung, Komplimente – solche Reaktionen können das Selbstbewusstsein eines Menschen stärken. Diese Art von Selbstbewusstsein ist jedoch anfällig, denn kritische Worte können die Betroffenen leicht verunsichern. Manchmal reichen dann schon einige wenige negative Erlebnisse aus, um das Selbstbewusstsein der Betroffenen zu dezimieren.

Selbstbewusstsein stärken: 7 Tipps

Es gibt einige Dinge, die du tun kannst, um selbstbewusster zu werden. Die folgenden sieben Tipps können dir dabei helfen, dein Selbstbewusstsein zu stärken. Erwarte aber keine Wunder: Ein geringes Selbstbewusstsein hat oft eine lange Geschichte. Es wäre also unrealistisch, zu glauben, du könntest es von heute auf morgen ablegen. Dennoch: Fortschritte sind immer möglich, wenn du dranbleibst.

Ursachenforschung betreiben

Wenn du dein Selbstbewusstsein stärken möchtest, musst du zuerst wissen, woran es liegt, dass du bislang wenig selbstbewusst bist. Betreibe also Ursachenforschung: Gab es bestimmte Situationen, die dich verunsichert haben? Hat jemand etwas gesagt, wodurch du dich schlecht gefühlt hast? Oder gab es einfach wenige Herausforderungen, an denen du hättest wachsen können? 

Wie realistisch ist deine Wahrnehmung?

Im zweiten Schritt kannst du deine Erkenntnisse der Realität gegenüberstellen. Gehe dabei so objektiv wie möglich an die Situation heran. Wie begründet ist es, dass du nicht selbstbewusst bist? Bist du tatsächlich weniger wert als andere? Kannst du weniger? Oder bist du weniger liebenswert? In der Regel wird das nicht der Fall sein. Es macht dich nicht automatisch selbstbewusst, kann aber sehr hilfreich sein, sich vor Augen zu führen, wie unbegründet die eigenen Annahmen sind.

Stelle dich neuen Herausforderungen

Herausforderungen sollten dich nicht nervös machen, sondern du solltest sie als wertvolle Chancen begreifen. Denn: Wenn du Herausforderungen meisterst, hast du Erfolgserlebnisse. Das stärkt dein Selbstbewusstsein automatisch. Bevor du also die nächste Herausforderung, die sich dir bietet, dankend ablehnst, sag doch einfach mal Ja. Je öfter du das machst, desto leichter wird es werden.

Selbstbewusste Körperhaltung

Menschen, die ein geringes Selbstbewusstsein haben, sieht man das oft schon von Weitem an: Sie haben einfach keine selbstbewusste Haltung. Das kannst und solltest du ändern. Bringt doch eh nichts? Das stimmt so nicht. Wie du dich gibst, färbt auf dein Selbstwertgefühl ab. Probiere es doch einfach mal aus: Streck die Brust (ein bisschen) raus, schau nach vorne, statt nach unten, und ziehe die Schultern weder hoch noch lässt du sie hängen. Schaue anderen Menschen in die Augen und atme ruhig und gelassen. Wetten, dass du dich ein bisschen selbstbewusster fühlst?

Kleide dich so, dass du dich wohl in deiner Haut fühlst

Auch deine Kleidung hat einen Einfluss darauf, wie selbstbewusst du dich fühlst. Ziehe dir Sachen an, in denen du dich wohlfühlst, die aber auch ein bisschen was hermachen. Das kann dein Selbstbewusstsein stärken. Auch deine Frisur und mögliches Make-up können beeinflussen, wie wohl du dich fühlst.

Tun, als ob

Du hast ein geringes Selbstbewusstsein – na und? Muss ja keiner merken! Tu einfach so, als wärst du selbstbewusster, als du in Wahrheit bist. Gehe zum Beispiel selbstbewusst und mit erhobenem Kopf auf neue Kontakte zu, auch wenn du nervös bist. Oder melde dich im Meeting zu Wort, auch wenn du am liebsten unsichtbar wärst. Sich selbstbewusster zu geben als man ist, kann sehr hilfreich sein, weil es sich mit der Zeit natürlicher für dich anfühlt.

Sage deine Meinung

Wenn du nicht selbstbewusst bist, behältst du deine Meinung wahrscheinlich lieber für dich. Das bringt dich aber nicht weiter. Mache es dir lieber zur Angewohnheit, hin und wieder deinen Senf dazuzugeben. Sage zum Beispiel deine Meinung im Meeting, wenn es um eine Vorgehensweise oder eine Idee geht. Schlage das Café vor, in dem du dich mit Freunden triffst. Oder äußere eine abweichende Meinung, wenn es in der Familie um bestimmte Ansichten geht. Du wirst schnell merken, dass andere dich nicht weniger mögen, wenn du deine Meinung sagst.

Bildnachweis: ViDI Studio / Shutterstock.com

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