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Unkonzentriertheit bei der Arbeit: Das können die Ursachen sein

Ein Mann reibt sich die Augen, wie kommt es zu Unkonzentriertheit?

Wer bei der Arbeit unkonzentriert ist, braucht nicht nur länger. Die Arbeit wird auch anstrengender, wenn wir in bestimmte Aufgaben nicht so richtig hineinfinden. Fakt ist: Konzentriertes Arbeiten fällt vielen Menschen schwer. Wodurch kommt es so oft zu Unkonzentriertheit am Arbeitsplatz? Und: Was kann man tun, um die eigene Konzentration im Job zu steigern? Wir verraten es dir.

Ständig unkonzentriert? Warum du damit nicht alleine bist

Wenn du oft Schwierigkeiten hast, dich auf deine Arbeit zu konzentrieren, bist du damit nicht alleine. Vielen Arbeitnehmern geht es so. Wohl die meisten Beschäftigten arbeiten zwar phasenweise konzentriert und fokussiert. In anderen Phasen aber ist die Konzentration dahin, wodurch sich alles ewig hinzieht. Auch die Ergebnisse der Arbeit können leiden, wenn wir uns schlecht konzentrieren können. Ganz zu schweigen davon, dass es nicht gerade spaßig ist, wenn man mit der Arbeit wegen einer schlechten Konzentration nicht vorankommt.

Je häufiger jemand im Job unkonzentriert ist, desto problematischer ist das. Er schafft dadurch weniger, was vor allem bei einem hohen Arbeitspensum ein Problem ist. In manchen Jobs gerät man schnell ins Hintertreffen, wenn man nicht jederzeit 100 Prozent gibt. In der Folge entstehen Druck und Stress, die ihrerseits nicht eben förderlich für eine bessere Konzentration und bessere Leistungen sind. So kann ein Teufelskreis entstehen, der für die Betroffenen psychisch und körperlich erschöpfend ist.

Kannst du dich hingegen gut auf deine Arbeit konzentrieren, fallen dir deine Aufgaben leichter. Sie gehen dir schneller von der Hand und deine Leistungen sind wahrscheinlich auch besser. Damit ist es nicht zuletzt für die Karriere wichtig, sich im Job konzentrieren zu können. Genau das können viele Menschen aber nicht – aus verschiedenen Gründen.

Unkonzentriert bei der Arbeit: Daran kann es liegen

Konzentration ist ein endliches Gut. Es ist deshalb völlig normal, dass man sich hin und wieder schlecht konzentrieren kann. Ein Konzentrationstief am Ende des Arbeitstags zum Beispiel ist nur natürlich – man hat sich schließlich schon den ganzen Tag konzentriert. Trotzdem ist es nützlich zu wissen, welche Faktoren beeinflussen können, wie gut man sich konzentrieren kann. Wenn du öfter unkonzentriert bei der Arbeit bist, könnte das mit den folgenden Aspekten zusammenhängen.

Zu wenig Pausen

Stundenlang konzentriert arbeiten? Dieser Gedanke ist eine Illusion. Die menschliche Konzentrationsfähigkeit ist begrenzt, und zwar begrenzter, als viele glauben. Am Stück kann man sich Experten zufolge maximal 90 Minuten konzentrieren, und das auch nur bei guten Rahmenbedingungen. Es kann auch sein, dass man höchstens 45 bis 60 Minuten konzentriert am Ball bleiben kann.

Danach braucht das Gehirn eine Pause, um sich zu regenerieren. Wenn du an Pausen sparst, beeinträchtigt das deine Konzentrationsfähigkeit. Nach einer kurzen oder längeren Pause ist man wieder konzentrationsfähiger, allerdings nicht endlos – mehr als sechs Stunden können die wenigsten Menschen konzentriert arbeiten, auch wenn sie zwischendurch immer wieder Pausen gemacht haben. Es ist also völlig normal, dass man sich bei einem Arbeitstag von acht Stunden nicht die ganze Zeit konzentrieren kann. 

Zu wenig Schlaf

Guter Schlaf von ausreichender Dauer ist essenziell, um sich an der Arbeit konzentrieren zu können. Für eine maximale Leistungsfähigkeit ist genügend Schlaf nicht verhandelbar. Guter Schlaf hilft dir dabei, deine vollen kognitiven Leistungen abzurufen, dir Dinge zu merken, Probleme zu lösen und kreativ zu denken.

Viele Menschen schlafen zu wenig, weil ihr Tag so voll ist. Das schafft aber nur mehr Probleme – von mangelnder Konzentrationsfähigkeit bis zu psychischen und körperlichen Beeinträchtigungen und Erkrankungen. Wie viel Schlaf ist genug? Wenn du dich morgens ausgeruht und fit fühlst, hast du wahrscheinlich lang genug geschlafen. In der Regel sollten es acht Stunden sein, nicht weniger als sieben und nicht mehr als neun.

Schlechte Luft

Wir brauchen genügend Sauerstoff, um uns gut konzentrieren zu können. Das ist in Büros und Betrieben, in denen viele Menschen auf engem Raum arbeiten, oft nicht gegeben – vor allem nicht nach einigen Stunden Arbeit. Wenn möglich, öffne deshalb öfter mal ein Fenster. Stoßlüften ist effektiver als das Fenster zu kippen. Es kann auch helfen, zwischendurch mal einen kurzen Spaziergang an der frischen Luft zu machen, zum Beispiel in der Mittagspause.

Zu viel Stress

Viele Arbeitnehmer haben im Alltag viel Stress. Stress kann zwar manchmal sogar förderlich für die Konzentration sein, es kommt aber auf die Situation an. Wer Stress hat, den er gut bewältigen kann, kann sich von diesem angetrieben führen. Wenn der Stress jedoch dazu führt, dass man nicht mehr weiß, wo einem der Kopf steht, ist in der Regel keine gute Konzentration mehr möglich. Besonders problematisch ist es, wenn man durch ständigen Stress immer wieder abgelenkt ist.

Falsche Ernährung

Wie gut wir uns konzentrieren können, hängt auch davon ab, was wir essen. Manche Nahrungsmittel sind förderlich für eine gute Konzentration, andere hingegen können die Konzentrationsfähigkeit behindern. Keine gute Grundlage für konzentriertes Arbeiten sind hochverarbeitete Lebensmittel, zum Beispiel Fast Food und Snacks wie Chips, Schokoriegel und Weingummi. Solche Lebensmittel machen nicht nur müde, sondern es kann auch sein, dass dir Vitamine und Nährstoffe fehlen. Besser ist es, viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Ballaststoffe zu essen. Außerdem solltest du genug trinken, denn auch eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr kann zu Unkonzentriertheit führen. Hier gilt: Lieber Wasser und leichte Fruchtschorlen als Soft Drinks oder Energy Drinks.

Ablenkungen

Ablenkungen sind ein echter Konzentrationskiller. Das können die Kollegen sein, die sich mal wieder zu laut unterhalten oder telefonieren. Im Homeoffice sind es vielleicht die Kinder, die nicht akzeptieren, dass Mama oder Papa gerade keine Zeit hat. Es können auch eingehende Anrufe oder E-Mails sein, die einen immer wieder aus der Arbeit herausreißen. Ablenkungen ganz auszustellen ist zwar nahezu unmöglich. Versuchen solltest du es aber trotzdem, denn je mehr (potenzielle) Ablenkungen es gibt, desto schwerer machst du es dir. Für konzentriertes Arbeiten ist ein ruhiger Ort wichtig, an dem du möglichst ungestört bist.

Ständige Meetings

Der Alltag vieler Arbeitnehmer ist durch ständige Meetings gekennzeichnet. Morgens trifft man die einen Kollegen, nachmittags die anderen, und zwischendurch gibt es auch noch etwas zu besprechen. Absprachen sind zwar wichtig, Meetings können aber den Arbeitsfluss enorm stören. Vielleicht hast du dich gerade in eine Aufgabe vertieft, und schon musst du sie wegen eines Meetings unterbrechen. Bei vielen Meetings kannst du dir nicht aussuchen, wann sie stattfinden und wie lange sie dauern. Wenn du darauf Einfluss hast, solltest du sie aber so legen, dass du deine produktiven Phasen möglichst nicht unterbrechen musst.

Monotone Tätigkeiten

Wenn du oft unkonzentriert bei der Arbeit bist, kann es sein, dass dein Arbeitsalltag zu monoton ist. Vielleicht sitzt du stundenlang vor dem PC und widmest dich dabei immer ähnlichen Tätigkeiten. Wenn du im Hinblick auf deine Tätigkeiten kaum Abwechslung hast, kann es schwieriger sein, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Für das Gehirn ist es leichter, wenn es immer mal wieder mit anderen Aufgaben konfrontiert ist. Je aufgelockerter der Arbeitstag ist, desto leichter ist es, sich auf die verschiedenen Tätigkeiten zu konzentrieren.

Unrealistische Erwartungen

Viele Menschen überschätzen die menschliche Konzentrationsfähigkeit – und erwarten zu viel von sich selbst und anderen. Schon der übliche Acht-Stunden-Arbeitstag ist eigentlich eine Illusion: Zumindest in Bürojobs arbeiten wohl die wenigsten Beschäftigten tatsächlich die vollen acht Stunden. Umfragen zeigen immer wieder, dass viele Arbeitnehmer nicht wenig Zeit mit anderen Dingen verbringen – womöglich zum Teil sogar den Großteil ihres „Arbeitstags“, wie eine britische Studie zeigt. Der Studie zufolge arbeitet der durchschnittliche Büroarbeiter im Vereinten Königreich tatsächlich gerade mal knapp drei Stunden am Tag. Den Rest der Zeit checken Beschäftigte soziale Netzwerke, lesen Nachrichten, sprechen mit Kollegen über Privates, bereiten sich Heißgetränke zu oder suchen nach einem neuen Job.

Umfragen zeigen auch: Je länger der Arbeitstag, desto größer wird die Zeitspanne, in der man nicht konzentriert arbeitet. Auch deshalb, weil die Konzentration schlicht irgendwann aufgebraucht ist. Wundere dich also nicht, wenn du nach einigen Stunden unkonzentriert bist und es dir schwerfällt, dich in deine Arbeit zu vertiefen. Es wäre ein Trugschluss zu glauben, dass du über Stunden und Stunden wie ein Roboter funktionieren kannst – womöglich auch noch ohne Pausen. Das mag sich dein Chef so vorstellen, es ist aber unrealistisch.

Tipps für eine bessere Konzentration

Unkonzentriertheit ist nicht nur an der Arbeit ein Problem. Auch im Privatleben kann es Folgen haben, wenn man sich schlecht konzentrieren kann – man denke nur an Gefahren im Straßenverkehr. Wenn du häufig unkonzentriert bist, solltest du überlegen, woran das liegen könnte. Wenn du das weißt, weißt du, wo du ansetzen kannst.

Grundsätzlich ist es für eine gute Konzentrationsfähigkeit wichtig, dass du möglichst gesund lebst. Das umfasst eine gesunde, ausgewogene Ernährung, die deinen Körper und dein Gehirn mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Ebenso wichtig ist es, dass du dich genügend bewegst und viel trinkst. Ausreichend Schlaf ist darüber hinaus essenziell, wenn du dich gut konzentrieren können möchtest. Peile acht Stunden an und gehe lieber früher ins Bett, statt noch eine Folge deiner aktuellen Lieblingsserie bei Netflix zu gucken.

Wenn du unkonzentriert bei der Arbeit bist, könnte das daran liegen, dass dein Arbeitsplatz zu viele Ablenkungen bereithält. Vielleicht arbeitest du in einem Großraumbüro, in dem es ständig laut und hektisch ist. Dann können Noise-Cancelling-Kopfhörer helfen. Wenn es flexible Arbeitsplätze gibt, suche dir einen Platz, an dem du möglichst ungestört bist. Oder vielleicht hast du im Homeoffice Probleme damit, dich zu konzentrieren. Wenn du regelmäßig von zuhause aus arbeitest, ist ein guter Arbeitsplatz essenziell. Im Idealfall hast du ein eigenes Büro zur Verfügung. Wenn nicht, sollte dein Schreibtisch an einem Ort stehen, an dem du nicht von anderen gestört wirst. Wenn du von deinen Mitbewohnern oder Kindern abgelenkt wirst, mache deutlich, dass du zu bestimmten Zeiten nicht gestört werden möchtest.

Mehr Pausen, bessere Konzentration

Überlege, ob es weitere Ablenkungen gibt, die du minimieren kannst. Du kannst zum Beispiel nur noch zweimal am Tag deine E-Mails checken. Wenn das nicht reicht, ist es sinnvoll, zumindest das E-Mail-Programm nicht im Hintergrund geöffnet zu lassen, sondern deine E-Mails ganz bewusst abzurufen. Benachrichtigungen über eingehende Mails verleiten ansonsten dazu, sie direkt anzuklicken – und schon bist du aus deinem Fokus raus.

Um dich gut konzentrieren zu können, sind ausreichend Pausen das A und O. Im besten Fall kannst du spätestens nach einer Stunde eine kurze Pause machen, in der du deinen Arbeitsplatz verlassen solltest. Ein kurzer Spaziergang oder ein paar Nackenübungen können als Abwechslung Wunder wirken. Du wirst feststellen, dass du dich mit mehr Pausen besser konzentrieren kannst – und womöglich mehr schaffst, als es ohne Pausen der Fall gewesen wäre.

Bildnachweis: ShotPrime Studio / Shutterstock.com

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