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Win-Win-Situation: Eine gute Lösung für alle erzielen – so geht’s

Zwei Figuren mit einem Win-Schriftzug, was sind Win-Win-Situationen?

Konflikte, Verhandlungen und andere Interaktionen mit anderen Menschen können zulasten eines Beteiligten ausgehen. Statt einer solchen Win-Lose-Situation kann sich aber auch eine Win-Win-Situation ergeben: Die Beteiligten erzielen ein für alle Seiten positives Ergebnis, so dass am Ende alle zufrieden sind. Wie kann das aussehen? Und wie schafft man es? Hier erfährst du mehr.

Win-Win-Situation: Was ist das?

Es gibt Situationen, in denen Menschen mit anderen Menschen kooperieren, sich mit ihnen einig werden oder anderweitig mit ihnen verhandeln müssen. Solche Situationen können zu unterschiedlichen Ergebnissen für die Beteiligten führen. Ein möglicher Ausgang ist eine Win-Win-Situation. In diesem Fall ziehen alle aus der Zusammenarbeit einen Nutzen, der höher ist als die Kosten, die ihnen entstehen. Man spricht dann auch von einer Win-Win-Lösung im Konfliktmanagement, auf Englisch auch von win-win situations. Jeder Beteiligte hat somit etwas davon, mit den anderen zu kooperieren, und ist am Ende damit zufrieden, wie es lief.

Konflikte, Verhandlungen oder Kooperationen zwischen (mindestens) zwei Beteiligten gehen längst nicht immer zugunsten aller aus. Es gibt auch andere mögliche Resultate. Ein mögliches Ergebnis ist eine Win-Lose-Situation: Ein Beteiligter profitiert, ein anderer hat das Nachsehen. In Lose-Lose-Situationen hat niemand etwas vom Ergebnis, zum Beispiel, weil keiner der Beteiligten das bekommt, was er sich erhofft hatte, oder weil beide dadurch Nachteile haben.

Win-Win-Situation: Beispiele dafür, wie sie aussehen kann

Im Beruf und dem Privatleben gibt es viele Beispiele dafür, wie Win-Win-Situationen praktisch aussehen könnten. Die folgenden Beispiele veranschaulichen, was eine Win-Win-Lösung in Konflikten und Kooperationen auszeichnen kann:

Darum solltest du grundsätzlich Win-Win-Ergebnisse anstreben

Wo immer möglich, sollten Win-Win-Lösungen das Ziel bei Kooperationen und in anderen Situationen mit anderen Menschen sein. Die Realität sieht allerdings in vielen Fällen anders aus: Oft kommt es zu Win-Lose-Situationen. Das Resultat: Eine Seite zieht einen Nutzen aus der Interaktion, während die andere Seite Nachteile dadurch hat. Dass der andere zurückstecken musste, könnte dem „Gewinner“ auf den ersten Blick egal sein. Sollte es aber nicht: In vielen Fällen muss man mit der anderen Person weiterhin auskommen oder zusammenarbeiten.

Durch ein Win-Lose-Ergebnis kann sich der andere vor den Kopf gestoßen fühlen. Vielleicht fühlt er sich unfair behandelt, ist sauer oder frustriert. Er kann dadurch auch schlechter auf denjenigen zu sprechen sein, der sich – seiner Meinung nach vielleicht in einer rücksichtslosen Art und Weise – durchgesetzt und seine Interessen ignoriert hat. Solche Situationen sind nicht erstrebenswert, egal, ob sie unter Kollegen entstehen, zwischen einem Vorgesetzten und einem Mitarbeiter oder bei geschäftlichen Kontakten. Wenn es immer wieder zu Win-Lose-Ergebnissen kommt, kann das die Beziehung zwischen den Beteiligten nachhaltig schädigen. Das macht nicht nur den Umgang miteinander unangenehmer, es kann auch dafür sorgen, dass bestimmte Möglichkeiten nicht mehr gegeben sind.

Ganz anders bei Win-Win-Situationen: Hier verliert niemand sein Gesicht. Im Gegenteil: Alle merken unmittelbar, was sie davon haben, mit den jeweils anderen zu kooperieren oder sich zu einigen. Das kann die Beziehung untereinander stärken und es wahrscheinlicher machen, dass man auch künftig gut zusammenarbeitet. Auf Win-Win-Lösungen hinzuarbeiten ist damit auch ein wirkungsvolles Instrument, um langfristig gute Beziehungen aufzubauen.

Win-Win-Situationen schaffen: Diese Grundlagen begünstigen einen positiven Ausgang für alle Beteiligten

Win-Win-Ergebnisse sind besonders wahrscheinlich, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Eine Rolle spielt zum Beispiel das Verhältnis der Beteiligten zueinander. Befinden sie sich auf derselben Hierarchieebene, so dass Verhandlungen auf Augenhöhe möglich sind? In diesem Fall kann am ehesten eine Win-Win-Situation geschaffen werden. Bei einem Hierarchiegefälle – etwa bei einer Interaktion zwischen Mitarbeiter und Vorgesetztem – kann es hingegen unwahrscheinlicher sein, dass alle gleichermaßen vom Ausgang profitieren.

Sitzt einer der Beteiligten am längeren Hebel, hat er womöglich kein Interesse daran, dem anderen entgegenzukommen, wenn er das nicht aus irgendwelchen Gründen tun muss. Das heißt nicht, dass unter diesen Bedingungen keine Win-Win-Lösung möglich wäre. In der Praxis kommt es dazu aber seltener.

Ebenfalls wichtig ist, wie die beteiligten Personen an die Kooperation oder Interaktion herangehen. Welche Ziele verbinden sie damit? Wollen sie sich durchsetzen, koste es, was es wolle? Sehen sie den anderen womöglich sogar als Gegner, den es zu „besiegen“ gilt? Das ist keine gute Grundlage für Win-Win-Ergebnisse. Stattdessen sollten alle Beteiligten das Ziel haben, Lösungen zu finden, die für alle möglichst positiv sind. Auch die Art und Weise, in der die Beteiligten miteinander verhandeln, spielt eine entscheidende Rolle. Je empathischer sie sind und je sachlicher sie sich äußern, desto besser stehen die Vorzeichen für eine Win-Win-Situation.

Gegenseitige Wertschätzung und Respekt sind wichtig, um die bestmögliche Lösung zu finden, bei der die Interessen aller gewahrt werden. Falls das nicht möglich ist, kann ein wertschätzender Umgang miteinander dabei helfen, die negativen Effekte einer Win-Lose-Situation abzumildern. So kann zum Beispiel womöglich verhindert werden, dass der „Verlierer“ es dem „Gewinner“ übelnimmt, dass dieser sich durchgesetzt hat.

Win-Win-Situation: So gelingt es

Es gibt zwar Situationen, die nicht zugunsten aller Beteiligten gelöst werden können. Manchmal ist ein Win-Win-Ergebnis schlicht nicht möglich, weil die Beteiligten keine Interessen haben, die sich überschneiden. Gleichzeitig sind viele Win-Lose-Situationen vermeidbar – mit der richtigen Herangehensweise. Wie kann man eine Win-Win-Situation schaffen?

Es fängt mit der Grundhaltung der Beteiligten an. Je motivierter sie sind, für alle ein gutes Ergebnis zu finden, desto eher wird es eine Win-Win-Lösung geben. Das ist am ehesten der Fall, wenn die Beziehungen zwischen den beteiligten Personen gut sind. Gibt es hingegen Konflikte, wird es unwahrscheinlicher, dass die Beteiligten die Interessen der anderen achten.

Vor einem Gespräch solltest du die Bedürfnisse der anderen Akteure analysieren. Welche Erwartungen haben sie mutmaßlich, welche Ziele verbinden sie mit der Interaktion? Je besser du diese Ziele abschätzen kannst, desto besser kannst du dich darauf einstellen – und eine individuelle Strategie entwickeln, um eine Win-Win-Situation zu schaffen. Nach der Bedürfnisanalyse erarbeitest du dazu Lösungsvorschläge, bei denen möglichst viele Bedürfnisse aller Beteiligten erfüllt werden.

Im Gespräch selbst solltest du wertschätzend, respektvoll und freundlich auftreten. Das sorgt für eine angenehme Stimmung und macht es wahrscheinlicher, dass auch andere dir entgegenkommen wollen. Bleibe unbedingt sachlich, wenn es mal Diskussionen geben sollte, statt diese auf eine persönliche Ebene zu verlagern. Damit könntest du sonst die Beziehung schädigen. Falls andere es nicht schaffen, sachlich zu bleiben, kann es sinnvoll sein, das Gespräch auf einen anderen Zeitpunkt zu verschieben. So haben alle Beteiligten die Chance, sich zu beruhigen.

Win-Win nicht möglich? Wie du dich jetzt (nicht) verhalten solltest

In einer idealen Welt könnte in jeder Situation eine Win-Win-Lösung geschaffen werden. Wir leben aber nicht in einer idealen Welt – und manchmal ist es einfach nicht möglich, eine Situation zur Zufriedenheit aller Beteiligten aufzulösen. Wie sollte man sich verhalten, wenn ein Win-Win-Ergebnis keine Option ist?

Sagen wir, du bist derjenige, der sich durchsetzen, also „gewinnen“ wird. Dann solltest du überlegen, wie du dem anderen nichtsdestotrotz entgegenkommen könntest. Vielleicht lässt sich für den anderen kein optimales Ergebnis mehr erzielen, aber womöglich gibt es etwas, worüber er sich freuen würde. Kompromisse – vor allem solche, die freiwillig eingegangen werden – können helfen, die Beziehung zu stärken, oder verhindern, dass die Beziehung Schaden nimmt. Durch Kompromissbereitschaft machst du deutlich, dass dir die Interessen der anderen Person wichtig sind und du möchtest, dass auch der andere zufrieden ist.

Was du nicht tun solltest, wenn du deine Interessen auf Kosten anderer durchsetzt: anschließend überheblich auftreten oder dich offen für deine Durchsetzungsfähigkeit feiern. Das stößt den anderen garantiert vor den Kopf und schadet eurer Beziehung. Selbst wenn dir der andere egal ist oder du ihn nicht magst, ist das kein Grund für unprofessionelles Verhalten. Wenn du andere provozierst, schaffst du nur Konflikte.

Vielleicht bist du derjenige, der in einer Win-Lose-Situation das Nachsehen hat. Dann versuche, es nicht persönlich zu nehmen, dass du deine Interessen nicht durchsetzen konntest. Überlege lieber, wie du deine Situation verbessern könntest. Vielleicht gibt es doch noch den einen oder anderen Punkt, an dem man schrauben könnte?

Bildnachweis: zabanski / Shutterstock.com

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