In den Lebenslauf gehören auch persönliche Daten, zum Beispiel Kontaktdaten und der Geburtstag. Sollte man in diesem Zusammenhang im Lebenslauf auch die Eltern angeben? Und wenn ja, wie? Hier erfährst du, ob eine Angabe der Eltern im Lebenslauf üblich und sinnvoll ist und was du bei diesem Thema beachten solltest.
- Kein Lebenslauf ohne persönliche Daten
- Muss man im Lebenslauf die Eltern angeben – oder sollte man?
- In diesen Fällen kann es sinnvoll sein, die Eltern im Lebenslauf anzugeben
- Eltern im Lebenslauf nennen: Wo und wie?
- Lebenslauf: Eltern angeben – Muster-Beispiel
- Eltern im Lebenslauf – ja oder nein? So triffst du die richtige Entscheidung
- Fazit: Eltern im Lebenslauf angeben – nur mit gutem Grund
Kein Lebenslauf ohne persönliche Daten
Der Lebenslauf ist das Herzstück jeder Bewerbung. Er ist in der Regel das Erste, was Personalverantwortliche sichten, wenn sie Bewerbungen durchsehen. Aus dem Lebenslauf gehen die formellen Qualifikationen eines Bewerbers hervor. Es wird ersichtlich, inwiefern die betreffende Person qualifiziert für die Stelle ist und welche Erfahrungen sie bereits gemacht hat.
Dabei folgt ein Lebenslauf einem typischen Aufbau, der sich in verschiedene Kategorien gliedert. Neben Berufserfahrung oder praktischen Erfahrungen, dem Bildungsweg und besonderen Kenntnissen zählen dazu auch persönliche Daten. Sie stehen ganz oben auf der Seite. Hier geben Bewerberinnen und Bewerber ihren vollständigen Namen an, eine Adresse und Kontaktdaten in Form einer Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Üblich ist außerdem die Angabe des Geburtsdatums und -orts.
Hinzu kommen optionale Angaben, etwa der Familienstand oder die Staatsangehörigkeit. In diesem Zusammenhang war es früher üblich, auch die Eltern zu erwähnen. Im Lebenslauf wurde dann angegeben, wer sie sind und was sie beruflich machen. Ist das nach wie vor sinnvoll? Diese Frage kommt vor allem bei jüngeren Bewerbern auf, die wenig oder keine Erfahrung im Schreiben von Bewerbungen haben. Auch Studenten, Azubis und Berufseinsteiger können sich fragen, ob ihr familiärer Hintergrund für potenzielle Arbeitgeber interessant ist.
Muss man im Lebenslauf die Eltern angeben – oder sollte man?
Ist es verpflichtend, die Eltern im Lebenslauf zu nennen? Nein, dazu besteht keine Pflicht. Bewerber können sich höchstens freiwillig dazu entscheiden, Angaben zu ihren Eltern im Lebenslauf zu machen. Sollte man? Grundsätzlich ist das in den meisten Fällen nicht nur verzichtbar, sondern auch keine gute Idee. Es ist heutzutage einfach nicht mehr üblich, im Lebenslauf zu erwähnen, wer Mutter und Vater sind oder was sie beruflich machen. Ein Lebenslauf, der diese Informationen enthält, könnte etwas aus der Zeit gefallen wirken.
Der Personaler oder die Personalerin könnte außerdem das Gefühl bekommen, dass der Bewerber sich mit den aktuellen Gepflogenheiten in Sachen Bewerbung nicht auskennt – das kann Bewerbern negativ ausgelegt werden. In den meisten Fällen ist es also keine schwere Entscheidung: Du lässt die Angabe deiner Eltern im Lebenslauf einfach weg. Nur in bestimmten Situationen kann es davon abweichend sinnvoll sein, im Lebenslauf auf die Eltern zu sprechen zu kommen.
In diesen Fällen kann es sinnvoll sein, die Eltern im Lebenslauf anzugeben
Normalerweise gilt: Die Angabe der Eltern hat im Lebenslauf nichts zu suchen. Nur in begründeten Ausnahmefällen sollten Bewerberinnen und Bewerber davon abweichen. Es kann in manchen Situationen Vorteile mit sich bringen, im Lebenslauf auf die Eltern einzugehen. Diese Option kommt allerdings nur für jüngere Bewerber überhaupt infrage. Je mehr Erfahrung jemand hat und je qualifizierter er ist, desto unnötiger und potenziell störender wäre es, im Lebenslauf die Eltern anzugeben.
Optional kann die Angabe der Eltern im Lebenslauf zum Beispiel für Schüler sein, die sich für ein Praktikum oder einen Ausbildungsplatz bewerben und die durch ihren familiären Hintergrund schon Berührungspunkte mit dem angestrebten Bereich hatten. Sagen wir, die Eltern führen ein Restaurant, in dem der Sohn schon oft mitgeholfen hat. Das im Lebenslauf deutlich zu machen, könnte seine Chancen verbessern, wenn er sich seinerseits in einem Restaurant bewirbt.
Oder nehmen wir an, die Mutter ist Steuerfachangestellte und die Tochter möchte nun auch Steuerfachangestellte werden. Dann könnte die Angabe des Berufs der Mutter im Lebenslauf die Ernsthaftigkeit der Bewerbung verdeutlichen. Die Bewerberin weiß sehr wahrscheinlich gut, was sie in diesem Beruf erwarten würde. Geht es zum Beispiel um einen Ausbildungsplatz, ist aus betrieblicher Sicht die Gefahr geringer, dass die Bewerberin mit den falschen Vorstellungen an die Ausbildung herangeht und die Ausbildung später abbricht.
Auf bestehende Kontakte aufmerksam machen
Ein weiterer Ausnahmefall, in dem die Angabe der Eltern im Lebenslauf sinnvoll sein kann, ist bei persönlichen Beziehungen zwischen den Eltern und den Verantwortlichen im Betrieb gegeben. Wenn Mutter oder Vater Entscheidungsträger oder hochrangige Führungspersönlichkeiten im Unternehmen kennen, kann das die Chancen bei einer Bewerbung des Kindes verbessern. Vor diesem Hintergrund kann es sinnvoll sein, auf den bestehenden Kontakt hinzuweisen, damit er nicht übersehen wird.
Selbst in begründeten Ausnahmefällen sollten Bewerberinnen und Bewerber sich überlegen, ob es wirklich sinnvoll ist, die Eltern im Lebenslauf anzugeben. Alternativ könnten sie auch im Bewerbungsschreiben auf den Zusammenhang zwischen ihren Eltern und ihrer Bewerbung zu sprechen kommen. Dort ist auch mehr Raum für Begründungen und Ausführungen – zum Beispiel für den Fall, dass die Mutter oder der Vater den Berufswunsch geprägt hat.
Eltern im Lebenslauf nennen: Wo und wie?
Wenn Bewerber sich dazu entschlossen haben, ihre Eltern im Lebenslauf zu erwähnen, stellt sich die nächste Frage: Wo und wie macht man das am besten?
Dabei hast du verschiedene Möglichkeiten. Die gängigste Variante besteht darin, die Eltern im oberen Bereich der Seite als Teil der „Persönlichen Daten“ zu nennen. Alternativ kannst du auch eine separate Rubrik für die Angabe der Eltern erstellen, was jedoch noch ungewöhnlicher wäre. Diese Vorgehensweise würde außerdem noch mehr Aufmerksamkeit auf den Fakt rücken, dass du deine Eltern im Lebenslauf erwähnst, obwohl das inzwischen nicht mehr üblich ist.
Wenn du deine Eltern als Teil deiner persönlichen Daten nennst, führst du sie tabellarisch auf wie deine übrigen Daten auch. Dasselbe gilt, wenn die Angabe der Eltern in einer eigenen Rubrik erfolgt. Achte darauf, nur Informationen zu ergänzen, die bei der Nennung von Mutter und Vater wirklich sinnvoll sind.
Eltern im Lebenslauf angeben: Welche Informationen sind relevant?
Wenn die Eltern überhaupt im Lebenslauf erwähnt werden, geht es dabei nur um einige wenige Daten. Die Eltern werden namentlich genannt (Vor- und Nachnamen), außerdem kann ergänzt werden, was sie beruflich machen. Darüber hinausgehende Angaben sind nicht relevant.
Du musst zum Beispiel nicht erwähnen, wo genau deine Eltern arbeiten. Eine Ausnahme ist denkbar, wenn dir diese Information besonders wichtig scheint. Auch die Kontaktadressen von Mutter und Vater sind im Lebenslauf nicht von Bedeutung, dasselbe gilt für ihr Alter oder ihren Familienstand.
Lebenslauf: Eltern angeben – Muster-Beispiel
So könnte die Angabe der Eltern im Lebenslauf als Bestandteil der Rubrik „Persönliche Daten“ klingen:
- Eltern: Brigitte Müller (Apothekerin), Hans Müller (Steuerberater)
Wenn du dich für eine eigene Kategorie für die Angabe von Mutter und Vater entscheidest, könnte das zum Beispiel so aussehen:
- Eltern:
- Mutter: Karina Schmidt (Lebensmittelchemikerin)
- Vater: Anton Schmidt (Forstwirt)
Eltern im Lebenslauf – ja oder nein? So triffst du die richtige Entscheidung
Weder gibt es eine Pflicht, die Eltern im Lebenslauf anzugeben, noch ist es verboten. Sollte man die Eltern also im Lebenslauf erwähnen oder lieber auf die Angabe verzichten? Das kommt darauf an, ob es im Einzelfall gute Gründe dafür gibt, in der Bewerbung auf die Eltern zu sprechen zu kommen. Wenn du dir durch die namentliche Nennung oder den Verweis auf den Beruf von Mutter oder Vater einen Vorteil versprichst, spricht das für eine Nennung. Aber Vorsicht: Je älter und erfahrener du bist, desto ungewöhnlicher wirkt die Angabe. Bei Schülerinnen und Schülern ist sie noch am ehesten unproblematisch, aber mit steigendem Alter spricht immer weniger dafür.
Es kommt auch darauf an, bei wem du dich bewirbst. Dabei ist jedoch vorher meist nicht abzusehen, wie der jeweilige Verantwortliche die Angabe der Eltern im Lebenslauf sieht. Je traditioneller und familiärer die Firma, desto eher können die Eltern im Lebenslauf genannt werden.
Es macht auch einen Unterschied, in welchem Land jemand einen Job sucht oder ein Praktikum machen möchte. In manchen Ländern kann es üblich sein, in den Lebenslauf Informationen zum eigenen familiären Hintergrund aufzunehmen. Informiere dich deshalb, was im betreffenden Land empfohlen wird, um nicht aus Unkenntnis die falsche Vorgehensweise zu wählen.
Letztlich kommt es darauf an, wie relevant die Information zu den Eltern für die betreffende Stelle erscheint. Weil die Angabe der Eltern im Lebenslauf jedoch inzwischen nicht mehr üblich ist, sollte es in jedem Fall einen guten Grund dafür geben, wenn du dich doch dafür entscheidest. Für die allermeisten Bewerbungen gilt deshalb: Lasse die Eltern im Lebenslauf weg. So wirkt deine Bewerbung nicht veraltet.
Fazit: Eltern im Lebenslauf angeben – nur mit gutem Grund
- Die Angabe der Eltern im Lebenslauf ist grundsätzlich freiwillig.
- Es ist in Deutschland schon länger nicht mehr üblich, die Eltern im Lebenslauf anzugeben. Es geht schließlich um den Bewerber oder die Bewerberin und nicht um die ganze Familie.
- In den meisten Fällen sollten Bewerber darauf verzichten, die Eltern im Lebenslauf anzugeben, um nicht den Eindruck zu vermitteln, dass sie sich mit aktuellen Bewerbungs-Gepflogenheiten nicht auskennen.
- Nur in begründeten Ausnahmefällen kann es denkbar oder sinnvoll sein, auf die Eltern im Lebenslauf zu sprechen zu kommen. Das ist nur der Fall, wenn die Nennung ein unmittelbarer Vorteil für den Bewerber oder die Bewerberin darstellt – zum Beispiel, weil es zwischen den Entscheidungsträgern und den Eltern eine persönliche Beziehung gibt.
- Wenn die Nennung der Eltern sinnvoll scheint, können Bewerber alternativ auch im Anschreiben darauf zu sprechen kommen. Dort haben sie auch mehr Raum für Erläuterungen.
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