Bewerbung & KarriereBewerbung für einen Ausbildungsplatz: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Bewerbung für einen Ausbildungsplatz: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Im Herbst treten zahlreiche junge Menschen einen Ausbildungsplatz an. Die Bewerbungsunterlagen müssen oft schon weit im Voraus verschickt werden – darauf kommt es dabei an.

Im Spätsommer ist es wieder soweit: Hunderttausende junge Menschen beginnen eine Ausbildung. In manchen Fällen ist zwar auch eine kurzfristige Bewerbung möglich, bei begehrten Ausbildungsplätzen oder größeren Firmen musst du deine Unterlagen jedoch oft schon Monate im Voraus verschicken. Grund genug, dich damit zu befassen, was du bei deiner Bewerbung um einen Ausbildungsplatz beachten solltest. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

1. Informiere dich über den Beruf

Berufliche Ausbildungen beginnen bis auf wenige Ausnahmen im August oder September. Bevor du jedoch damit beginnen kannst, deine Bewerbungsunterlagen zusammenzustellen, musst du überlegen, welchen Beruf du erlernen möchtest.

Bei der Berufswahl solltest du dir darüber im Klaren werden, wo deine Stärken liegen. Was macht dir besonders Spaß? Auch mehr oder weniger geliebte Schulfächer geben Aufschluss darauf, was zu dir passt. Über Berufe kannst du dich im Internet oder im Berufsinformationszentrum (BIZ) der Arbeitsagentur informieren.

Wenn du einen Beruf ins Auge gefasst hast, informiere dich möglichst gründlich darüber. Bringe in Erfahrung, wie ein typischer Arbeitstag aussieht. Oft stellen wir uns einen Beruf ganz anders vor, als er eigentlich ist. Als Gärtner beispielsweise ist es oft wahrscheinlicher, den ganzen Tag Terrassen zu pflastern als hübsche Blumenbeete anzulegen.

Der beste Weg, herauszufinden, ob ein Job der richtige sein könnte, sind Praktika. Ein guter Weg, eine Vorstellung von einem Beruf zu bekommen, liegt auch darin, mit jemandem zu sprechen, der diesen ausübt.

2. Suche nach einem Ausbildungsbetrieb

Wenn du weißt, was du machen möchtest, geht es an die Suche nach einem Ausbildungsplatz. Je nachdem, für was du dich entschieden hast, stehen deine Chancen dabei unabhängig von deinen persönlichen Voraussetzungen besser oder schlechter. In manchen Branchen oder Bundesländern werden Auszubildende dringend gesucht, während andere Plätze sehr begehrt sind.

Auf die Suche nach einem Ausbildungsplatz machst du dich am besten im Internet, denn hier hast du (fast) alle Möglichkeiten auf einen Blick. Alternativ kannst du auch direkt bei einem Betrieb nachfragen, insbesondere dann, wenn persönliche Beziehungen bestehen.

Ausbildungsstellen sind auf Portalen im Internet gelistet. Was infrage kommt, hängt stark von dir selbst ab – bist du etwa bereit, für die Ausbildung umzuziehen? Informiere dich über die ausschreibenden Firmen. Eine große Firma macht sich möglicherweise besser im Lebenslauf, während du in einem Familienbetrieb oft mehr Verantwortung übernehmen kannst.

Neben der Größe des Betriebs spielt insbesondere der inhaltliche Schwerpunkt des Unternehmens eine Rolle. Meist finden sich hierzu in der Ausschreibung detaillierte Angaben, alternativ kannst du dich auf der Homepage der Firma informieren.

3. Trage Unterlagen zusammen

Bevor du mit dem Verfassen deiner Bewerbung anfangen kannst, solltest du relevante Unterlagen zusammenstellen. Welche Nachweise benötigt werden, ist oft aus der Ausschreibung für den Ausbildungsplatz ersichtlich. Wenn dazu keine Angaben gemacht werden, fragst du am besten direkt bei dem Unternehmen nach.

In der Regel gehören in eine Bewerbung Anschreiben und Lebenslauf sowie dein Abschlusszeugnis. Mögliche weitere Nachweise richten sich nach der Branche und dem konkreten Job. Falls du bereits Praktika absolviert hast, solltest du die Nachweise darüber ebenfalls anhängen.

Wenn du bestimmte Unterlagen noch nicht in digitaler Version vorliegen hast, achte beim Scannen auf eine gute Qualität bei möglichst geringer Dateigröße.

4. Gehe zu einem professionellen Fotografen

Zu jedem Lebenslauf gehört – zumindest in Deutschland – ein Foto des Bewerbers. Gehe dafür unbedingt zu einem professionellen Fotostudio. Es lohnt sich, ein wenig mehr Geld zu investieren – schließlich zählt bei den Entscheidungsträgern in der Firma auch die Sympathie, wenn es darum geht, wer ins engere Rennen kommt.

5. Verfasse das Anschreiben

Wenn du alle Unterlagen und das Foto beisammen hast, kannst du dich dem Anschreiben widmen. Das Anschreiben ist neben dem Lebenslauf der Teil der Bewerbung, auf den Personalentscheider den größten Wert legen. Während der Lebenslauf die harten Fakten vermittelt, geht es im Anschreiben darum, deine Eignung herauszustellen. Auch eine Erklärung, warum du genau in diesem Unternehmen deine Ausbildung machen möchtest, sollte sich in deinem Anschreiben finden – ebenso natürlich dein Interesse am Beruf an sich.

Das Anschreiben enthält sowohl deine Kontaktinformationen als auch jene des Adressaten deiner Bewerbung. Deine Angaben stehen zuerst und das meist rechtsbündig. Darunter folgen linksbündig die Angaben des Adressaten. Rechtsbündig folgen Ort und Datum, darunter die gefettete Betreffzeile. Hier solltest du eine aussagekräftige Überschrift wählen.

Dein eigentlicher Text beginnt mit der Anrede des Adressaten. Vermeide die „sehr geehrten Damen und Herren“ – falls nötig, frage nach, wie dein Ansprechpartner heißt.

In der Einleitung geht es darum, das Interesse deines Ansprechpartners zu wecken. Das gelingt am ehesten, indem du direkt zum Punkt kommst – beispielsweise, indem du erklärst, was dich zum geeigneten Kandidaten macht. Im Mittelteil geht es um deine Qualifikationen sowie dein Interesse an dem Ausbildungsplatz. Zum Schluss solltest du auf ein mögliches Vorstellungsgespräch verweisen. Das Anschreiben sollte nicht länger als eine Seite sein.

6. Verfasse deinen Lebenslauf

Ein Lebenslauf gehört in jede Bewerbung. Er gibt deinen beruflichen Werdegang wieder. Wenn du dich für einen Ausbildungsplatz bewirbst, hast du vermutlich noch keine praktischen Erfahrungen gesammelt. Das wird von dir jedoch auch nicht erwartet.

Liste stattdessen deinen Bildungsweg und, falls vorhanden, Praktika auf. Wenn dich weitere Tätigkeiten qualifizieren, solltest du diese ebenfalls nennen.

Auch der Lebenslauf enthält deine Kontaktangaben, ergänzt um Geburtsdatum und -ort sowie optional Familienstand und Staatsangehörigkeit. Auch dein Bewerbungsfoto findet im oberen Bereich des Lebenslaufs Platz.

Sofern du praktische Erfahrungen vorzuweisen hast, folgen diese als Nächstes. Danach geht es um deinen Bildungsweg. Mögliche weitere Qualifikationen sowie Fähigkeiten wie Sprach- und EDV-Kenntnisse werden dann genannt. Auf wichtige – und möglichst berufsrelevante – Hobbys solltest du am Ende ebenfalls kurz eingehen.

Du verleihst deinem Lebenslauf eine professionelle Note, wenn du diesen unterschreibst. Das Dokument sollte nicht länger als zwei Seiten sein.

7. Bringe deine Unterlagen in die richtige Reihenfolge

Wenn du alle Unterlagen beisammen hast, musst du diese in die richtige Reihenfolge bringen. Am Anfang steht das Anschreiben. Falls du ein Deckblatt erstellt hast, folgt dieses als nächstes. Danach kommt der Lebenslauf. Zeugnisse und weitere Nachweise ordnest du danach ein. Diese sollten in ihrer Relevanz absteigen.

8. Achte auf ein einheitliches Layout

Zwar zählt am Ende der Inhalt – und damit deine Qualifikationen –, aber du solltest nicht unterschätzen, wie sehr sich auch die Optik deiner Bewerbung auf deine Chancen auswirken kann. Das Layout sollte deshalb durchgehend einheitlich sein, zumindest dort, wo du darauf Einfluss hast.

9. Lies kritisch Korrektur

Bevor du deine Bewerbungsunterlagen verschickst, solltest du alles noch einmal Korrektur lesen. Achte darauf, dass keine Fehler enthalten sind – weder Rechtschreib- noch inhaltliche Fehler. Bitte ein Familienmitglied oder einen Freund, ebenfalls einen Blick auf deine Bewerbung zu werfen.

10. Verschicke deine Bewerbung

Die meisten Bewerbungen werden per E-Mail verschickt. In diesem Fall verschickst du am besten ein einziges PDF-Dokument. Deine E-Mail sollte nicht größer als etwa vier Megabyte sein. Gib der E-Mail einen aussagekräftigen Betreff. In der E-Mail selbst kannst du kurz auf dein Anliegen eingehen und etwa bekräftigen, dass du dich auf Rückmeldung freust.

Falls eine Bewerbung in Papierform gewünscht ist, achte auf einen sauberen Druck und eine gute Qualität. Passe gut auf, dass die Seiten keine Knicke oder Flecken erhalten. Ordne alles in einer Bewerbungsmappe.

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