Aus-, Fort- & WeiterbildungBerufsbegleitendes Studium: Voraussetzungen, Vorbereitungen und Einstieg

Berufsbegleitendes Studium: Voraussetzungen, Vorbereitungen und Einstieg

Es gibt viele Gründe, aus denen du darüber nachdenken könntest, neben dem Job zu studieren. Vielleicht möchtest du nach der Schule nicht nur weiter lernen, sondern auch Geld verdienen – und praktische Erfahrungen sammeln. Oder du stehst bereits im Berufsleben, möchtest dich aber umorientieren oder weiter qualifizieren. Andererseits ist ein Studium teuer, wenn du keine Unterstützung von deinen Eltern oder BAföG bekommst. Eine Lösung könnte sein, dass du nebenher arbeitest. Egal, was deine Gründe sind – in diesem Ratgeber erfährst du, worauf es beim berufsbegleitenden Studium ankommt.

Das richtige Angebot finden: Varianten des berufsbegleitenden Studiums

Bevor du entscheiden kannst, welche Variante für dich in Frage kommt, musst du wissen, welche Angebote es gibt. Schließlich muss das Studium in deinen Alltag hineinpassen. Die verschiedenen Formen haben Vor- und Nachteile und bedeuten für dich mehr oder weniger Flexibilität. Auch die damit verbundenen Kosten unterscheiden sich.

Unterschieden wird einerseits zwischen einem berufsbegleitenden und einem berufsintegrierten oder auch Dualen Studium. Das berufsbegleitende Studium absolvierst du neben deinem Job. Dein Arbeitgeber und die Hochschule hängen nicht zusammen. Beides ist getrennt – du arbeitest, und du studierst. Anders ist es beim berufsintegrierten Studium, das als Duales Studium besser bekannt ist. Hier gibt es eine Zusammenarbeit zwischen deinem Arbeitgeber und der Universität. Der Grundgedanke hinter dieser Option ist, dass du die theoretischen Grundlagen an der Uni lernst. Im Job wendest du das Gelernte dann praktisch an.

Innerhalb der berufsbegleitenden Studienangebote muss weiter differenziert werden. Diese Optionen hast du grundsätzlich zur Auswahl:

  • Abendstudium/Wochenendstudium: Wie der Name schon sagt, lernst du hier abends. Hinzu kommen Blockveranstaltungen am Wochenende. Zusätzlich musst du dich auf Seminare und Vorlesungen einstellen, die über das Internet laufen.
  • Fernstudium: Hier studierst du von Zuhause aus. Für die Prüfungen kann es abhängig vom Anbieter sein, dass du an einem bestimmten Ort sein musst. Bei dieser Variante bist du besonders flexibel, sie erfordert aber auch viel Disziplin. Der direkte Kontakt zu Lehrenden und Kommilitonen fehlt dir hier meistens. Möglicherweise werden in deiner Stadt Treffen mit Mitstudierenden angeboten, bei denen du Kontakte knüpfen kannst.
  • Präsenzstudium: Diese Möglichkeit vermischt Elemente eines Fernstudiums mit Präsenzterminen. Die Veranstaltungen sind meist am Wochenende. Auch hier bist du sehr flexibel – von den Präsenzveranstaltungen einmal abgesehen.

Voraussetzungen für ein berufsbegleitendes Studium

Ein berufsbegleitendes Studium wird in vielen Fachrichtungen angeboten. Je nachdem, für was für eine grundlegende Art von Angebot du dich entscheidest, steht dir prinzipiell jeder Studiengang offen. Die Voraussetzungen für ein Studium hängen von der Variante ab, die du wählst.

Ein Duales Studium wird besonders häufig in bestimmten Fachrichtungen angeboten. Dazu zählen etwa Maschinenbau, Mechatronik, Elektrotechnik, BWL oder Informatik. In anderen Branchen ist ein solches paralleles Studium weniger üblich.

Du hast auch die Wahl, ob du einen Bachelor- oder Master-Abschluss erlangen möchtest. Ein Master-Studium setzt einen erfolgreichen ersten Studienabschluss voraus.

Zu den Voraussetzungen für ein berufsbegleitendes Studium zählt in den meisten Fällen, dass du ein Abitur oder Fachabitur vorweisen kannst. Das ist jedoch nicht immer erforderlich. Manchen Fachhochschulen reicht es, wenn du dich anderweitig qualifiziert hast. Das könnte etwa durch eine abgeschlossene Berufsausbildung und Berufserfahrung gegeben sein.

Möglicherweise gibt es bei deinem Wunsch-Studienfach an manchen Unis einen Numerus Clausus. Auch Aufnahmetests können auf dich zukommen. Weitere Voraussetzungen können – je nach Fach – ein Sprachtest oder ein Motivationsschreiben sein.

Je nach deiner favorisierten Variante ist ein passender Beruf eine Voraussetzung, um zu studieren. Es ist aber nicht zwangsläufig erforderlich, dass du im Moment berufstätig bist. Du solltest in den meisten Fällen jedoch einen Beruf erlernt und ausgeübt haben.

Übrigens kannst du auch neben einer Ausbildung studieren – wenn dein Ausbildungsalltag das zulässt. Eine solche Doppel-Qualifikation ist zwar aufwendig und kostet viel Zeit. Sie kann dich jedoch gegenüber späteren Mitbewerbern profilieren.

Das Studium planen

Ein Studium ist mit viel Arbeit verbunden – und das über mehrere Jahre hinweg. Damit es neben der Arbeit nicht zu kurz kommst, sollte ein berufsbegleitendes Studium gut geplant sein.

Kläre deshalb unbedingt vorher die finanzielle Frage. Kannst du dich über deinen Job finanzieren, selbst, wenn du etwas kürzer treten musst? Unterstützt dich dein Partner? Gibt es Förderungsmöglichkeiten wie Stipendien, die in Frage kommen?

Hole auch Familie und Freunde mit ins Boot. Du bist häufig auf ihre Unterstützung angewiesen, um genug Zeit für das Studium zu haben.

Überlege auch, ob dein Arbeitsplatz der richtige für das Studium ist. Möglicherweise musst du dich nach etwas anderem umsehen. Kommt dir dein Chef entgegen? Wenn du jetzt schon ständig Überstunden machen musst, ist dein Job vermutlich nicht passend.

Letztlich stellt sich auch die Frage nach deiner Selbstdisziplin. Bist du gut organisiert und hast die Kraft, das Studium neben dem Job durchzuziehen? Hast du abends noch die Motivation zu lernen?

Die richtige Entscheidung treffen: Pro, Contra und Alternativen

Die Entscheidung, dich durch ein Studium weiter zu qualifizieren, fällt oft schwer. Einerseits kann dich ein Studium im Beruf weiterbringen und dir neue Möglichkeiten eröffnen. Auch, wenn du dich neu orientieren möchtest, kommst du manchmal um ein Studium nicht herum.

Gleichzeitig ist ein Studium zeitaufwendig – und teuer. Du musst dir bewusst sein, dass du auf absehbare Zeit eine Doppelbelastung haben wirst. Neben dem Beruf zu studieren bedeutet tiefe Einschnitte in deiner Freizeit. Dazu musst du bereit sein. Gerade, wenn du noch andere Verpflichtungen hast, etwa durch Kinder, kann das sehr belastend sein. Möglicherweise lässt dein Arbeitgeber mit sich reden und kommt dir mit flexiblen Arbeitszeiten oder finanzieller Unterstützung entgegen.

Du solltest auch prüfen, ob du die finanzielle Belastung stemmen kannst. Gerade bei einem Fernstudium fallen zum Teil hohe Studiengebühren an. Wenn es Präsenzveranstaltungen gibt, musst du die Kosten für die Anreise und gegebenenfalls Übernachtungen einplanen. Auch Lernmaterialien kosten Geld. Hinzu kommt, dass du in dieser Zeit nicht arbeiten und Geld verdienen kannst.

Ob sich ein berufsbegleitendes Studium für dich lohnt, hängt von deinen Zielen ab. Möglicherweise reicht auch eine Fort- oder Weiterbildung, wenn du schon im Berufsleben stehst. Das ist nicht nur günstiger, sondern auch mit deutlich weniger Zeitaufwand verbunden.

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