AllgemeinPraktikumszeugnis: Bedeutung, Anspruch & Formulierungen

Praktikumszeugnis: Bedeutung, Anspruch & Formulierungen

Praktikumszeugnisse können vor allem jungen Menschen bei Bewerbungen nützen. Sie haben meist noch keine nennenswerte Berufserfahrung gesammelt und können oft keine Arbeitszeugnisse vorweisen. Praktikumszeugnisse können die fehlenden Arbeitszeugnisse ein Stück weit ersetzen. Was genau steht in einem Praktikumszeugnis? Haben Praktikanten einen Anspruch darauf? Und woran erkennt man, wie gut ein Praktikumszeugnis ausgefallen ist?

Praktikumszeugnisse als Türöffner für junge Bewerber

Junge Menschen, die ihre ersten Berufserfahrungen sammeln wollen, stehen oft vor einem Problem: Sie können die praktischen Erfahrungen, die sich die meisten Arbeitgeber wünschen, nicht oder nur ansatzweise bieten. Wer noch keinen „richtigen“ Job hatte, hat auch kein Arbeitszeugnis vorzuweisen, aus dem ein potenzieller Arbeitgeber Rückschlüsse auf ihre Eignung für eine Stelle ziehen könnte.

Nur, weil jemand noch nicht in seinem erlernten Beruf gearbeitet hat, heißt das allerdings nicht, dass er keine praktischen Erfahrungen gemacht hätte. Gerade Hochschulabsolventen haben häufig gleich mehrere Praktika absolviert, die nicht selten mehrere Monate am Stück umfassen. Auch solche Erfahrungen sind wertvoll, und zwar nicht nur für die Praktikanten selbst. Auch interessierte Arbeitgeber können anhand der absolvierten Praktika eines Bewerbers besser einschätzen, ob dieser die richtige Wahl für eine freie Stelle sein könnte.

Hier kommen Praktikumszeugnisse ins Spiel. Häufig sind sie in Inhalt und Aufbau Arbeitszeugnissen gleichzusetzen und enthalten eine Beurteilung von Leistungen und Sozialverhalten. Gute Praktikumszeugnisse sprechen für sich – und können mangelnde Berufserfahrung ein Stück weit kompensieren. Wer sie vorweisen kann, hat somit wesentlich bessere Aussichten bei Bewerbungen. Das gilt nicht nur für die Bewerbung für den Berufseinstieg: Gute Praktikumszeugnisse können auch hilfreich sein, um an stark umkämpfte Praktikumsplätze zu kommen.

Was steht in einem Praktikumszeugnis?

Beim Praktikumszeugnis gibt es zwei Varianten: das einfache und das qualifizierte Praktikumszeugnis. Dabei ist das einfache Praktikumszeugnis sehr grundlegend und enthält keine Beurteilung. Das qualifizierte Praktikumszeugnis ist hingegen detaillierter und damit wesentlich aussagekräftiger.

Das sind die Unterschiede zwischen beiden Versionen:

  • Ein einfaches Praktikumszeugnis ist als Nachweis zu verstehen. Es enthält Angaben zur Person und listet die Eckdaten des Praktikums auf. Dazu zählt, wie lange das Praktikum gedauert hat, wo der Praktikant eingesetzt war und welche grundlegenden Aufgaben er übernommen hat.
  • Ein qualifiziertes Praktikumszeugnis geht weiter: Neben den genannten Angaben beinhaltet es auch eine persönliche Beurteilung. Der Arbeitgeber bewertet darin die Leistungen des Praktikanten und gibt eine Einschätzung über sein Sozialverhalten ab. Dabei geht es darum, wie sich der Praktikant gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und gegebenenfalls Dritten wie beispielsweise Kunden verhalten hat. So ein Praktikumszeugnis ist deutlich länger und kann auch auf besondere Erfolge und Leistungen eingehen.

Qualifizierte Praktikumszeugnisse bieten sich an, wenn jemand ein längeres Praktikum gemacht hat und davon ausgehen kann, dass der Arbeitgeber mit ihm zufrieden war. Für andere Arbeitgeber sind solche Zeugnisse wesentlich aufschlussreicher als einfache Praktikumszeugnisse. Einfache Zeugnisse kommen hingegen eher in Betracht, wenn es darum geht, ein kurzes Schülerpraktikum formell zu bestätigen. Sie können auch die beste Lösung sein, wenn ein Arbeitgeber nicht zufrieden mit dem Praktikanten war und ein qualifiziertes Praktikumszeugnis deshalb nicht allzu positiv ausfallen würde.

Haben Praktikanten einen Anspruch auf ein Zeugnis?

Arbeitnehmer haben Anspruch auf ein Arbeitszeugnis. Ist es bei Praktikanten auch so – muss ein Arbeitgeber ihnen auf Wunsch ein Praktikumszeugnis ausstellen? Grundsätzlich ist das der Fall. Die Rechtsgrundlagen hierfür finden sich in § 630 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) und § 109 Gewerbeordnung (GewO), aus denen sich der Anspruch von Arbeitnehmern auf ein Arbeitszeugnis ergibt. Da Praktikanten in rechtlicher Hinsicht wie Arbeitnehmer zu betrachten sind, gilt dasselbe auch für sie.

Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass Arbeitgeber nicht von sich aus tätig werden müssen. Wenn ein Praktikant ein Praktikumszeugnis haben möchte, muss er den Arbeitgeber darum bitten. Dabei sollte er verdeutlichen, ob er ein einfaches oder ein qualifiziertes Praktikumszeugnis haben möchte. Grundsätzlich gilt: Macht jemand ein freiwilliges Praktikum, hat er im Zweifel Anspruch auf ein qualifiziertes Praktikumszeugnis, während das bei Pflichtpraktika nicht der Fall ist. 

Praktikumszeugnis: Typische Inhalte

Während ein einfaches Praktikumszeugnis oft nur einige wenige Sätze umfasst, ist ein qualifiziertes Praktikumszeugnis schon ausführlicher. In seinem Inhalt ähnelt es dem Arbeitszeugnis. Wie umfangreich es ausfällt, hängt davon ab, wie viel der Arbeitgeber über den Praktikanten zu sagen hat. Dabei spielt auch die Dauer des Praktikums eine Rolle: In einem dreimonatigen Praktikum kann sich ein Arbeitgeber ein wesentlich besseres Bild von einem Praktikanten machen als in einem Praktikum, das nur zwei Wochen dauert.

Sowohl das einfache als auch das qualifizierte Praktikumszeugnis beinhaltet den vollständigen Namen und das Geburtsdatum des Praktikanten, gegebenenfalls ergänzt um den Geburtsort. Es informiert den Leser darüber, von wann bis wann das Praktikum gedauert hat und wo genau der Praktikant es absolviert hat. Es werden auch typische Tätigkeiten beschrieben. Ein qualifiziertes Praktikumszeugnis gibt außerdem Aufschluss darüber, wie zufrieden der Arbeitgeber mit dem Praktikanten war. Dazu gehört eine Beurteilung von dessen Leistungen ebenso wie von seinem Sozialverhalten.

Tipp: Wenn du genau wissen willst, wie ein Praktikumszeugnis aussehen kann, lies dir am besten einige Praktikumszeugnis-Vorlagen durch, die du vielfach im Internet findest. Weiter unten findest du ebenfalls ein Praktikumszeugnis-Beispiel.

Was nicht in einem Praktikumszeugnis stehen sollte

Grundsätzlich steht es Arbeitgebern frei, welche Inhalte sie in ein Praktikumszeugnis aufnehmen und welche Formulierungen sie dafür wählen. Dabei müssen sie sich allerdings in einem gewissen Rahmen bewegen. Insbesondere gilt die Vorgabe, dass ein Arbeits- beziehungsweise Praktikumszeugnis wohlwollend formuliert sein muss. Das soll Nachteile für die beschriebene Person verhindern.

Es ist außerdem nicht erlaubt, in einem Zeugnis für ein Praktikum Aspekte zu erwähnen, die in die folgenden Kategorien fallen:

  • Erkrankungen
  • Religionszugehörigkeit und Weltanschauung
  • sexuelle Orientierung
  • Parteimitgliedschaften

Darüber hinaus gibt es aus Sicht derjenigen, um die sich das Praktikumszeugnis dreht, einige Aspekte, die darin besser nicht erwähnt werden sollten. Das betrifft zum Beispiel banale Tätigkeiten: Dass der Praktikant Kaffee gekocht hat, ist nicht erwähnenswert. Wird es doch explizit erwähnt, legt das den Verdacht nahe, dass der Praktikant wenig fähig war und keine guten Leistungen erbracht hat.

Ebenso wenig positiv ist es, wenn Inhalte Eingang in das Praktikumszeugnis finden, die selbstverständlich sein sollten. Ein Klassiker ist etwa Pünktlichkeit: Wenn ein Praktikant pünktlich war, zeichnet ihn das nicht in besonderem Maße aus – er erfüllt damit einfach das Minimum. Auch solche Aspekte lassen schnell den Eindruck entstehen, dass der Arbeitgeber wenig Positives zu erwähnen hat.

Praktikumszeugnis: Muster

Hier findest du für die Beurteilung von Praktikanten eine Muster-Vorlage. Du kannst die Praktikumsbeurteilungs-Vorlage nutzen, falls du selbst ein Arbeitszeugnis für ein Praktikum erstellen musst, oder dir damit einen Überblick darüber verschaffen, wie ein Praktikumszeugnis klingen kann.

Praktikumszeugnis

Frau Sarah Beispiel, geboren am 1.2.2005, hat vom 1.9.2023 bis zum 15.10.2023 ein Praktikum in unserem Hause absolviert. Frau Beispiel war in dieser Zeit in unserer Beispiel-Abteilung eingesetzt.

Die Beispiel GmbH ist ein international tätiges Unternehmen im Bereich Beispiel-Bereich, das zu den führenden Herstellern von Beispiel-Produkt gehört. Wir beschäftigen rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an unserem Hauptsitz in Beispielstadt sowie in Niederlassungen in Beispielhausen und Beispieldorf. 

Während ihres Praktikums hat sich Frau Beispiel insbesondere mit den folgenden Tätigkeiten befasst:

  • Tätigkeit 1
  • Tätigkeit 2
  • Tätigkeit 3
  • Tätigkeit 4
  • Tätigkeit 5

Frau Beispiel zeichnete sich in ihrer Zeit bei der Beispiel GmbH durch ein hohes Engagement, eine proaktive Art und eine eigenständige Arbeitsweise aus. In ihr bisher unbekannte Sachverhalte arbeitete sie sich in Eigeninitiative schnell und gewissenhaft ein. Hervorzuheben ist außerdem ihre rasche Auffassungsgabe. Die ihr übertragenen Aufgaben erledigte Frau Beispiel stets zu unserer vollsten Zufriedenheit. 

Im persönlichen Umgang erlebten wir Frau Beispiel als besonders freundlich mit ausgeprägten kommunikativen Fähigkeiten. Gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Kunden verhielt sie sich stets einwandfrei.

Wir danken Frau Beispiel für ihre engagierte Mitarbeit. Für ihren weiteren beruflichen wie privaten Weg wünschen wir ihr viel Erfolg und alles Gute.

[Unterschrift]

Peter Muster

Praktikumszeugnis richtig interpretieren: Diese Aspekte sind wichtig

Du hast nach deinem Praktikum eine schriftliche Beurteilung erhalten – und fragst dich, wie gut das Praktikantenzeugnis ausgefallen ist? Solche Bewertungen sind oft gar nicht so leicht zu entschlüsseln, denn negative Formulierungen sind in Arbeitszeugnissen grundsätzlich verboten. Das bedeutet, dass sich ein Praktikumszeugnis im Zweifel recht positiv lesen kann, obwohl es in Wahrheit ein schlechtes Zeugnis ist.

Einen guten Hinweis darauf, wie die Praktikumszeugnis-Formulierungen zu interpretieren sind, gibt ein Satz, der sich in ähnlicher Form fast immer in Arbeitszeugnissen findet. So kann er klingen: „Frau Beispiel erfüllte die ihr übertragenen Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit“. Hier kommt es auf die Feinheiten an, nämlich darauf, ob das Wort „stets“ enthalten ist, und auf die konkrete Beschreibung der Zufriedenheit – etwa „volle“ oder „vollste“. Es sind Abstufungen gängig, die Schulnoten zugeordnet werden können:

  • „stets zu unserer vollsten Zufriedenheit“ (Note 1)
  • „stets zu unserer vollen Zufriedenheit“ (Note 2)
  • „stets zu unserer Zufriedenheit“, „zu unserer vollen Zufriedenheit“ (ohne „stets“) (Note 3)
  • „zu unserer Zufriedenheit“ (Note 4)
  • „im Großen und Ganzen zu unserer Zufriedenheit“, „hat sich bemüht“ (Note 5-6)

Längere Praktikantenzeugnisse sind oft besser

Ein Hinweis auf eine gute Praktikumsbeurteilung ist ein Zeugnis, das im Umfang etwas länger ist. Offensichtlich hatte der Arbeitgeber viel über den Praktikanten zu sagen – ein gutes Zeichen. Außerdem kommt es bei der Interpretation eines Praktikumszeugnisses darauf an, wie überschwänglich die Formulierungen ausfallen. Wörter wie „überaus“, „außerordentlich“, „in höchstem Maße“ oder „ausgesprochen“ sind positiv zu werten. Dasselbe gilt für Adjektive, die auf „st“ enden, etwa „äußerst“, „höchst“ oder eben „vollste“. Hier ist die Bewertung wahrscheinlich sehr gut ausgefallen.

Positiv sind auch aktive Formulierungen. Sie deuten darauf hin, dass der Praktikant voller Tatendrang war und sich während seiner Zeit im Unternehmen engagiert hat. Das könnte etwa so klingen: „Herr Muster hat mit großem Engagement eigene Ideen eingebracht“. Passive Formulierungen in Praktikumszeugnissen deuten hingegen darauf hin, dass der Arbeitgeber den Praktikanten als weniger engagiert und proaktiv empfunden hat.

Fehlen wichtige Inhalte?

Das Praktikumszeugnis sollte keine Selbstverständlichkeiten auflisten oder einfache Tätigkeiten beschreiben, die inhaltlich mit dem Praktikumsschwerpunkt nichts zu tun haben. Beispiele sind Kaffeekochen, Botengänge oder Kopieren. Entscheidend ist auch, was nicht im Praktikumszeugnis erwähnt wurde. Fehlen zum Beispiel die guten Wünsche zum Abschluss, ist das ein Warnzeichen. Arbeitgeber sind hierzu nicht verpflichtet. Wie herzlich die letzten Sätze klingen, spiegelt wider, wie zufrieden man in der Firma mit dem Praktikanten war.

Es ist ebenso kein gutes Zeichen, wenn Tätigkeiten nicht beschrieben werden, mit denen sich der Praktikant in seinem Einsatzbereich befasst haben sollte. Oder wenn es keine Beurteilung des Sozialverhaltens des Praktikanten gibt. Hierbei kommt es auch auf die Reihenfolge an, in der die Kontakte genannt werden: An erster Stelle sollten Vorgesetzte stehen, dann kommen Kollegen und schließlich mögliche Dritte wie beispielsweise Kunden. Änderungen an dieser Reihenfolge können auf Probleme an der einen oder anderen Stelle hindeuten – etwa, wenn Vorgesetzte erst nach Kollegen genannt werden.

Wenn du dir nicht sicher bist, wie gut deine Praktikumsbeurteilung ausgefallen ist, lasse im Zweifel einen Fachanwalt einen Blick darauf werfen. So bleiben keine Zweifel daran, ob es sich um ein gutes oder weniger gutes Praktikantenzeugnis handelt. 

Wie schreibt man ein Praktikumszeugnis selbst?

Manchmal bitten Arbeitgeber Praktikanten darum, ihr Praktikumszeugnis selbst zu verfassen beziehungsweise vorzuformulieren. Das stößt oft nicht auf Gegenliebe, denn viele Praktikanten haben keine Ahnung, wie man ein Praktikumszeugnis schreibt – und wie sie sich konkret bewerten sollen. Dabei ist es eine Chance, wenn Praktikanten selbst beeinflussen können, was in ihrer Praktikumsbeurteilung steht.

Wer sein Praktikumszeugnis schreiben muss, sollte wissen, wie solche Beurteilungen aufgebaut sind, welche Inhalte nicht fehlen dürfen und welche Formulierungen gängig sind. Für das Zeugnis sind Praktikums-Vorlagen sehr nützlich; sie können dir als Orientierung dienen. Passe Praktikumsbewertungs-Vorlagen aber unbedingt individuell an dich und dein Praktikum an.

Keine falsche Bescheidenheit

Viele Menschen tun sich mit Eigenlob schwer. Wenn du deine eigene Praktikumsbeurteilung schreiben musst, ist falsche Bescheidenheit aber kontraproduktiv. Schlimmstenfalls fällt das Zeugnis sonst schlechter aus als es der Fall gewesen wäre, wenn der Arbeitgeber es verfasst hätte. Bewerte dich also ruhig möglichst positiv. Du solltest ebenso auf Erfolge, soweit vorhanden, und herausstechende Persönlichkeitsmerkmale eingehen. Was kannst du besonders gut, und wie hast du das in deinem Praktikum gezeigt? Vielleicht hast du eine gute Auffassungsgabe, bist sehr flexibel oder besonders kommunikationsstark. Egal, was es ist: Stelle sicher, dass das Praktikumszeugnis diese Informationen enthält.

Wenn du das Praktikumszeugnis formuliert hast, legst du es deinem Ansprechpartner in der Firma vor. Es wird dann entweder eins zu eins übernommen oder noch leicht abgeändert, bevor der Arbeitgeber es unterzeichnet.

Den Arbeitgeber um ein Praktikumszeugnis bitten

Ein Praktikumszeugnis ist grundsätzlich sinnvoll. Es dient nicht nur als Nachweis über deine Erfahrungen, sondern kann auch als persönliche Empfehlung deiner Person gewertet werden – vorausgesetzt, es ist positiv ausgefallen. Wenn du die Praktikumsbeurteilung möglichst zeitnah haben möchtest, solltest du den Arbeitgeber noch während des Praktikums darum bitten. Am besten ist ein Vorlauf von zwei bis vier Wochen. Im besten Fall überreicht dir dein Vorgesetzter das Praktikantenzeugnis dann am letzten Tag deines Praktikums. Wenn du gerne ein qualifiziertes Praktikumszeugnis hättest, solltest du das explizit sagen. 

Vielen Praktikanten fällt erst nachträglich ein, dass sie gerne ein Praktikumszeugnis hätten. Das ist kein Problem, solange du dir nicht monate- beziehungsweise jahrelang Zeit lässt. Rufe den Arbeitgeber einfach an oder schreibe eine E-Mail. Was ist, wenn man nach der Anforderung des Praktikumszeugnisses wochenlang wartet? Ab wann du nachfragen solltest, hängt davon ab, welche Zeitspanne dir der Arbeitgeber genannt hat. Hat er nichts dazu gesagt, kannst du nach spätestens vier Wochen nachhaken.

Schlechtes Praktikumszeugnis: Kann man dagegen vorgehen?

Ein gutes Praktikumszeugnis kann dir Türen öffnen, ein schlechtes kann hingegen dafür sorgen, dass dir Möglichkeiten verwehrt bleiben. Über ein schlechtes Praktikumszeugnis freut sich naturgemäß niemand. Im besten Fall ist das Praktikantenzeugnis nicht kriegsentscheidend, so dass du in Bewerbungen einfach darauf verzichten kannst. In vielen Fällen ist das jedoch keine (gute) Option. Was kann man tun, wenn ein Arbeitgeber einen schlecht beurteilt hat?

Zunächst einmal empfiehlt sich ein Gespräch mit deinem Ansprechpartner im Unternehmen. In manchen Fällen ist eine mäßige bis schlechte Beurteilung keine Absicht, sondern Unwissenheit geschuldet. Vielleicht hat jemand das Zeugnis verfasst, der damit keine Erfahrung hat. Diese Person weiß womöglich gar nicht, wie die Praktikumszeugnis-Formulierungen aufgefasst werden können. In diesem Fall kann das Missverständnis wahrscheinlich schnell ausgeräumt werden. Die Firma stellt dir dann ein überarbeitetes Zeugnis aus und die Angelegenheit ist abgehakt.

Ebenso kann es sein, dass die schlechte Praktikumsbeurteilung in voller Absicht geschehen ist. Dann kommst du mit einem Gespräch womöglich nicht weit. Falls dieser Schritt für dich infrage kommt, kannst du überlegen, eine bessere Beurteilung einzuklagen. Bei einem schlechten Praktikumszeugnis muss der Arbeitgeber nachweisen, dass er mit dieser Beurteilung im Recht war. Ob sich dieser Aufwand für ein Praktikumszeugnis lohnt, solltest du gut abwägen. Eine anwaltliche Beratung ist in solchen Fällen unbedingt ratsam.

Bildnachweis: Etoilestars / Shutterstock.com

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