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Unterforderung im Job: Was tun, wenn man sich unterfordert im Job fühlt?

Eine Frau sitzt gelangweilt im Büro, was tun bei Unterforderung im Job?

Sich im Job überfordert zu fühlen, ist keine schöne Situation. Umgekehrt gilt das genauso: Wer sich unterfordert im Job fühlt, leidet darunter mindestens ebenso sehr. Wie kann Unterforderung bei der Arbeit entstehen? Welche Anzeichen sprechen dafür, dass jemand unterfordert ist? Und vor allem: Was kann man in so einer Situation tun? Hier erfährst du mehr.

Unterforderungs-Symptome: Diese Anzeichen sprechen für Unterforderung im Job

Während manche Arbeitnehmer im Job ständig gestresst sind, sind andere gelangweilt. Ihre Aufgaben sind keine Herausforderung, stattdessen: die immergleiche Monotonie. Der Arbeitsalltag bietet keine Aufregung und keine Abwechslung. Die Betroffenen könnten ihre Aufgaben im Schlaf erledigen. Vielleicht sind die Beschäftigten auch viel schneller mit ihrer Arbeit fertig, als sie es müssten. Dann kann es sein, dass am Ende der Arbeit trotzdem noch Stunden des Arbeitstages übrig sind, die irgendwie gefüllt werden müssen – mit heimlichem privaten Surfen im Internet zum Beispiel oder Chats mit Freunden zum Beispiel. Was für dauergestresste Arbeitnehmer nach einem Luxusproblem klingen mag, kann sehr belastend sein.

Bei der Arbeit unterfordert zu sein, heißt per Definition, dass zu geringe Anforderungen an einen Beschäftigten gestellt werden. Wenn jemand im Job unterfordert ist, kann sich das auf verschiedene Art und Weise zeigen. Zu den Anzeichen für Unterforderung bei der Arbeit gehören insbesondere die folgenden Aspekte:

Welche Folgen es haben kann, unterfordert auf der Arbeit zu sein

Für Menschen, die bei der Arbeit im Dauerstress sind, mag es sich nach einer willkommenen Abwechslung anhören, im Job unterfordert zu sein. Es kann schließlich bedeuten, simple Aufgaben zu haben, wenig zu tun und viel Leerlauf – Boreout statt Burnout. Was manchen Beschäftigten vorübergehend Zeit zum Durchatmen verschaffen würde, kann schwerwiegende Folgen haben, wenn es zum Dauerzustand wird.

Angenommen, jemand hat wenig zu tun; er langweilt sich im Job. Dann sind die Tage lang, die Stunden ziehen sich wie Kaugummi. Es kann eine echte Herausforderung sein, auch nur durch den Tag zu kommen. Ist die Arbeit nach relativ kurzer Zeit erledigt und nichts mehr zu tun, können die meisten Beschäftigten nicht einfach nach Hause gehen. Sie müssen ihre Stunden trotzdem absitzen – und so tun, als seien sie beschäftigt, auch wenn sie es gar nicht sind. Wer dann heimlich privat im Internet surft, hat meist nicht den Spaß seines Lebens, sondern versucht einfach irgendwie, die Stunden herumzubekommen.

Die Unzufriedenheit kann sich auf das Privatleben übertragen

Eine solche Situation kann die Lebensqualität verringern. Der Job macht wahrscheinlich alles andere als Freude, sondern löst womöglich schon beim Gedanken daran schlechte Laune aus. Die Unzufriedenheit, die daraus resultieren kann, kann sich auf das Privatleben übertragen. Die Betroffenen sind dann öfter schlecht drauf oder fühlen sich hoffnungslos. Auch psychische Probleme und Belastungen können das Resultat eines Boreouts sein.

Die Leistungsfähigkeit im Job kann unter der Situation leiden. Manche Betroffene tun nur noch das Nötigste, weil sie keine Lust mehr auf die Arbeit haben. Sie sind demotiviert, unzufrieden und haben innerlich womöglich schon gekündigt. Im Team fallen sie durch mäßige Leistungsbereitschaft und miese Laune auf. Bei anderen Betroffenen merkt man als Außenstehender hingegen nicht, dass etwas nicht stimmt. Sie leisten gute Arbeit und wirken vielleicht sogar motiviert.

Im Job unterfordert: Was tun?

Mal hin und wieder wenig zu tun zu haben oder anspruchslose Aufgaben erledigen zu müssen – für die meisten Arbeitnehmer ist das nicht weiter störend. Ist der Job aber dauerhaft unterfordernd, sieht die Sache meist schon anders aus. Dann solltest du nicht zu lange warten, bis du versuchst, deine Situation zu verbessern. Wie das gelingen kann, zeigen dir die folgenden Tipps und Ansätze.

Warum fühlst du dich unterfordert?

Im ersten Schritt ist es wichtig, herauszufinden, woher die Unterforderung im Job kommt. Warum hast du das Gefühl, bei der Arbeit nicht genügend gefordert zu werden? Passt der Job nicht zu deinen Qualifikationen? Betreibt der Vorgesetzte Mikromanagement und lässt dir keinen Freiraum? Hast du zu wenig zu tun oder sind deine Aufgaben und Arbeitsabläufe zu eintönig? Wenn du weißt, wo das Problem liegt, kannst du Strategien erarbeiten, um die Situation zu verbessern. 

Neue Aufgaben, neue Herausforderungen

Du fühlst dich unterfordert auf der Arbeit – dann hilft es manchmal schon, wenn sich die eigenen Aufgaben ein Stück weit ändern. Natürlich kannst du das nicht selbst entscheiden. Du kannst aber mit deinem Vorgesetzten darüber sprechen, ob er dir neue Aufgaben übertragen könnte. Du kannst dich auch offen für Herausforderungen zeigen und dich Herausforderungen gezielt stellen. Das kann helfen, den Joballtag spannender und abwechslungsreicher zu gestalten.

Eigene Ideen einbringen

Manchmal ist es bei Unterforderung im Job hilfreich, eigene Ideen einzubringen. Wer proaktiv an seine Arbeit herangeht, hat oft mehr Spaß. Außerdem kannst du wahrscheinlich ein Stück weit beeinflussen, womit du dich beschäftigst und wie du deine Aufgaben erledigst. So kannst du die Dinge einbringen, die dich persönlich reizen.

Sich neue Qualifikationen aneignen

Du möchtest anspruchsvollere und spannendere Tätigkeiten? Wenn dich deine Arbeit bislang langweilt, könnte es helfen, wenn du dir zusätzliche Qualifikationen aneignen würdest. Das kann zum Beispiel im Rahmen einer Weiterbildung geschehen, du kannst aber auch privat einen Kurs mitmachen oder in Eigenregie Kompetenzen und Wissen vertiefen. Sprich ruhig auch mit dem Arbeitgeber darüber, ob er Weiterbildungsmaßnahmen bezuschusst und welche beruflichen Möglichkeiten dir das eröffnen könnte.

Die eigenen Erwartungen verändern

Wie schlimm jemand es findet, unterfordert im Job zu sein, hängt auch damit zusammen, welche Erwartungen er an seine Arbeit hat. Je mehr du von deiner beruflichen Tätigkeit erwartest, desto schwerer wiegt es, wenn du dich bei der Arbeit langweilst oder nicht gefordert wirst. Umgekehrt könnte es helfen, wenn du nicht den Anspruch hast, dich im Job zu beweisen oder gar dich selbst zu verwirklichen. Mit veränderten Erwartungen kann es leichter sein, die Situation zu akzeptieren, wenn es im Moment ohnehin keine guten Alternativen dazu gibt.

Den Job wechseln

Die Antwort auf die Frage: „Geistig unterfordert – was tun?“ kann auch lauten: den Job wechseln. Wenn sich nichts bessert, ist das langfristig womöglich die einzige Lösung, mit der du wieder glücklicher mit deiner Arbeit wirst. Du solltest deinen Job aber nicht leichtfertig kündigen, besonders dann nicht, wenn du dich unterfordert im neuen Job fühlst. Sprich zuerst mit deinem Vorgesetzten und prüfe, ob es Alternativen gibt, die Abhilfe schaffen könnten. Wenn du wirklich kündigen möchtest, suche dir am besten zuerst einen neuen Job, um nicht arbeitslos zu werden.

Mit dem Vorgesetzten sprechen: Tipps für ein konstruktives Gespräch

Bei Unterforderung im Job kann es sinnvoll sein, mit dem Chef oder der Chefin darüber zu sprechen. Viele Betroffene scheuen diesen Schritt, zumal dann, wenn sie bislang einen Teil des Arbeitstages mit privaten Dingen verbringen, weil sie schnell mit der Arbeit fertig sind. Wenn du den jetzigen Zustand nicht auf Dauer ertragen möchtest, ist ein offenes Gespräch jedoch angebracht. Womöglich lässt sich gemeinsam mit dem Vorgesetzten eine Lösung finden, durch die du im Job stärker gefordert wirst und wieder mehr Freude an deiner Arbeit hast. Davon hat auch der Arbeitgeber mehr, als wenn du – aus seiner Sicht – urplötzlich kündigst, weil du die Nase voll hast.

Wenn du mit dem Vorgesetzten sprechen möchtest, bitte die Chefin oder den Chef um ein Gespräch, statt das Ganze zwischen Tür und Angel anzusprechen. Bereite dich auf die Unterhaltung vor: Was möchtest du ansprechen? Wo liegen die Probleme in deinem Job aus deiner Sicht? Was müsste sich ändern, damit du dich weniger unterfordert fühlen würdest und mit der Arbeit wieder glücklicher wärst? Wenn du die Ursachen für die Situation benennen und Lösungsvorschläge einbringen kannst, verläuft das Gespräch mit dem Chef wahrscheinlich konstruktiver.

Ein Gespräch mit dem Vorgesetzten kann helfen, die Situation zu verbessern. Erwarte jedoch keine Wunder über Nacht. Gib dir und deinem Vorgesetzten Zeit, Lösungen zu finden. Wenn es nötig sein sollte, zögere aber nicht, das Thema nach einer gewissen Zeit noch einmal aufs Tableau zu bringen.

Keine Veränderung trotz Gespräch mit Arbeitgeber: Was jetzt?

Du hast versucht, die Situation an der Arbeit zu verbessern. Vielleicht hast du mit dem Vorgesetzten gesprochen, bist proaktiv an deine Arbeit herangegangen oder hast dich wieder stärker reingehängt. Besser geworden ist die Lage aber nicht. Was jetzt? Das kommt darauf an, wie sehr du unter der Unterforderung leidest und welche Alternativen du hast.

Es kann eine Option sein, (noch einmal) mit dem Chef oder der Chefin zu sprechen. Zögere nicht, im Zweifel auch wiederholt das Gespräch zu suchen, wenn du im Job unzufrieden bist. Vielleicht hast du neue Ideen, die du einbringen könntest. Zum Beispiel könnte es vielleicht interessant für dich sein, eine Weiterbildung zu machen. Danach könntest du den Vorgesetzten fragen – auch, um auszuloten, ob dein Vorhaben bezuschusst werden könnte.

Neben dem unmittelbaren Chef kann es weitere Ansprechpartner im Unternehmen geben. Dazu können höherrangige Führungskräfte zählen, aber auch Mitarbeiter aus der Personalabteilung. Auch der Betriebsrat kann eine Stelle sein, an die du dich wenden kannst. Du solltest immer erst versuchen, mit deinem Vorgesetzten zu klären, was dich stört. Bringt das aber nichts, kannst du dir auch andere Ansprechpartner suchen.

Wenn alles nichts hilft, bleibt meist nur ein Jobwechsel. Ob eine Kündigung die beste Lösung ist, hängt davon ab, wie schlimm deine berufliche Situation ist und ob ein neuer Job das Problem lösen könnte. Falls du kündigen möchtest, nimm dir Zeit, einen neuen Job zu finden, der besser zu deinen Vorstellungen und Kompetenzen passt. Dabei solltest du kritisch sein, um nicht vom Regen in die Traufe zu kommen.

Fazit: Unterforderung im Job kann belastend sein

Bildnachweis: thebigland / Shutterstock.com

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