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Diskussionen erfolgreich führen: Wie diskutiert man richtig?

Zwei Menschen in einer Diskussion, wie diskutiert man richtig?

Diskussionen können sich im Alltag an vielen Stellen ergeben. Ob sie konstruktiv verlaufen und einen positiven Effekt haben, hängt davon ab, wie sie geführt werden. Welche Diskussionsregeln dabei hilfreich sein können und wie du diskutieren lernen kannst – hier erfährst du mehr darüber.

Grundlagen des konstruktiven Diskutierens

Diskussionen können sich spontan ergeben: In einem Teammeeting werden zum Beispiel Meinungen ausgetauscht, auf einer Party kommt man mit jemandem ins Gespräch oder es entwickelt sich ein angeregtes Gespräch unter Freunden. Manchmal sind sie auch vorhersehbar, etwa bei Konfliktgesprächen unter Kollegen.

Wie Diskussionen verlaufen und zu welchem Ergebnis sie führen, kann dabei ganz unterschiedlich sein. In manchen Fällen ist die Unterhaltung für alle Beteiligten bereichernd. Jeder äußert respektvoll und höflich seine Meinung und akzeptiert die Meinung der anderen. Vielleicht kommen den Gesprächspartnern zusammen neue Ideen. Oder sie bemerken, dass sie sich inhaltlich näher sind als gedacht.

In anderen Fällen ist eine Debatte wenig konstruktiv. Vielleicht wird sie konfrontativ oder sogar feindselig. Die Beteiligten können aneinander vorbeireden oder akzeptieren abweichende Meinungen nicht. Am Ende der Diskussion ist die Beziehung der Gesprächspartner womöglich schlechter als vorher. So können Konflikte entstehen oder sich verschärfen.

Respektvoller, sachlicher Austausch – auch bei Meinungsverschiedenheiten

Diskussionen können ein lebhafter Austausch sein, wenn sie konstruktiv verlaufen. Ein konstruktives Gespräch ist meist die Grundlage für ein gutes Ergebnis. Dieses Ergebnis kann darin bestehen, dass die Beteiligten Ideen ausgetauscht haben. Sie können eine wichtige Angelegenheit geklärt haben oder erfahren haben, was dem anderen wichtig ist.

Eine konstruktive Diskussion verläuft respektvoll und sachlich. Auch bei konfliktbehafteten Themen läuft das Gespräch nicht aus dem Ruder. Die Gesprächspartner sind ehrlich an der Meinung des jeweils anderen interessiert, statt einfach nur ihre Ansichten kundtun zu wollen.

Für einen geregelten Ablauf einer Diskussion kann eine Moderation nützlich sein. Eine dritte Person leitet das Gespräch an und vermittelt zwischen den Beteiligten. Der Moderator achtet auf den Ton und stellt sicher, dass der Umgang untereinander höflich und wertschätzend verläuft. Zugleich sorgt er dafür, dass die Beteiligten inhaltlich vorankommen, statt sich in Detail-Diskussionen zu verhaken.

So bereitest du dich optimal auf eine Diskussion vor

Um eine Diskussion erfolgreich führen zu können, ist eine gründliche Vorbereitung wichtig. Dazu gehört, dass du dich im Vorfeld mit dem Thema (oder den Themen) auseinandersetzt. Wenn du dich damit nicht im Detail auskennst, kannst du das vor dem Gespräch nachholen. Je kenntnisreicher du bist, desto eher wird es dir gelingen, deine Gesprächspartner zu überzeugen. Du wirkst auf andere außerdem eher wie ein Experte, was deinem Ruf zugutekommt.

Wenn du schon weißt oder zumindest erahnen kannst, worum es inhaltlich gehen wird, kannst du vorab Argumente sammeln. Welche Aspekte stützen deine Wünsche, Forderungen oder Ansichten? Mit welchen Gegenargumenten könntest du konfrontiert werden? Wenn du darauf eingestellt bist, kannst du sie leichter entkräften. Es ist dazu auch hilfreich, deinem Gesprächspartner aufzuzeigen, wie auch er von deinen Vorschlägen profitieren kann. Wenn du Win-win-Lösungen anbieten kannst, kommt das sowohl dem Ergebnis als auch der Beziehung zu der anderen Person zugute.

Vor wichtigen Diskussionen solltest du dir außerdem überlegen, was dein Ziel bei dem betreffenden Austausch ist. Was wäre der beste Ausgang? Was erhoffst du dir? Davon ausgehend kannst du überlegen, wie du auf dieses Ergebnis am besten hinarbeiten kannst.

Nicht zuletzt ist es wichtig, dich auf deine(n) Gesprächspartner einzustellen. Berücksichtige dessen beziehungsweise deren Persönlichkeit, Ansichten und Wünsche. Wenn du auf eher unbekannte Gesprächspartner triffst, informiere dich im Vorfeld möglichst gründlich über diese Personen. So kannst du dich besser auf sie einstellen.

Respektvoll und zielführend mit anderen kommunizieren

Wie erfolgreich Diskussionen verlaufen, hängt davon ab, wie die Beteiligten miteinander kommunizieren. Die Gefahr, dass Diskussionen aus dem Ruder laufen, ist dann besonders groß, wenn der Ton ruppig wird. Dasselbe gilt, wenn die Beteiligten – bewusst oder unbewusst – provozierend oder verständnislos aufeinander wirken. Es lohnt sich, sich über das eigene Auftreten Gedanken zu machen.

Wie gelingt gute Kommunikation in einer Diskussion? Es ist wichtig, dass du deinen Gesprächspartnern aufmerksam zuhörst. Hänge nicht deinen eigenen Gedanken nach, während andere sprechen, sondern konzentriere dich ganz bewusst auf das Gesagte. Wenn du aktiv zuhörst, erfährst du mehr – wie andere ticken, was ihnen wichtig ist und was sie bewegt. Dadurch wird es leichter, dich in deine Gesprächspartner hineinzuversetzen. So kannst du Konfrontationen vermeiden und Konflikte frühzeitig entschärfen.

In deiner Kommunikation solltest du möglichst klar und präzise sein. Drücke dich unmissverständlich aus und wähle einfache Formulierungen für das, was du sagen willst. So versteht dich dein Gegenüber eher, was zu besseren Ergebnissen führen kann.

Nutze die Möglichkeit, Rückfragen zu stellen. Wenn dir zum Beispiel unklar ist, wie eine Aussage gemeint ist – frage nach. Du kannst auch in Erfahrung bringen, ob du etwas richtig interpretierst. Fasse dazu das Gesagte so zusammen, wie du es wahrnimmst, und frage, ob diese Zusammenfassung die Haltung deines Gesprächspartners adäquat wiedergibt.

Kommunikation läuft nicht nur über das ab, was jemand sagt. Entscheidend sind auch Mimik und Gestik, die ebenfalls Teil der Kommunikation sind. Wenn du zum Beispiel freundliche Worte wählst, aber die Stirn runzelst oder dich mit verschränkten Armen zurücklehnst, passt das nicht zusammen. Achte also darauf, wie du durch deine nonverbalen Signale auf andere wirkst.

Tipps zum Umgang mit unterschiedlichen Meinungen

Wenn Menschen miteinander diskutieren, treffen oft sehr unterschiedliche Charaktere aufeinander. Jeder Mensch hat einen spezifischen Hintergrund, eigene Ansichten und Vorstellungen, Wünsche und Vorerfahrungen. Kein Wunder also, dass Menschen nicht immer einer Meinung sind. In Diskussionen kann das dazu führen, dass der Austausch hitzig wird. Vielleicht bewegt er sich von der Inhaltsebene auf eine persönliche Ebene, vielleicht wird es provokant oder aggressiv. Das ist für eine konstruktive Debatte nicht förderlich.

Es ist für alle Beteiligten angenehmer, wenn Meinungen sachlich und respektvoll ausgetauscht werden. Der Ton bleibt dann freundlich, auch wenn es unterschiedliche Ansichten gibt. Das trägt zu einem guten Miteinander bei und kann Ärger und Konflikten vorbeugen. Wichtig ist, dass du akzeptierst, dass dein Gesprächspartner seine eigenen Ansichten hat. Versuche nicht, ihn davon zu überzeugen, dass deine Meinung die einzig richtige ist. Natürlich kannst und sollst du sagen, was du denkst – aber bitte höflich und mit der nötigen Toleranz für die Meinungen anderer.

Um auch bei inhaltlichen Differenzen ein sachliches, angenehmes Gespräch führen zu können, ist eine gewisse Kompromissbereitschaft erforderlich. Wenn du mit anderen auf einen Nenner kommen musst oder möchtest, solltest du bereit sein, Lösungen zu finden, mit denen alle Beteiligten leben können. Versuche nicht mit aller Macht, deine Maximalforderungen durchzusetzen. Selbst wenn dir das gelingen würde, könnte es der Beziehung zu der anderen Person schaden.

Hitzige Diskussionen: So lenkst du sie wieder in geordnete Bahnen

Auch mit den besten Intentionen bleiben hitzige Diskussionen manchmal nicht aus. Dann ist es wichtig, die Zeichen für einen Konflikt frühzeitig zu erkennen und den Austausch wieder auf eine sachlichere Ebene zu führen.

Anzeichen dafür, dass eine Debatte hitzig wird, können zum Beispiel sein:

Wenn du bemerkst, dass die Diskussion die Sachebene verlässt, ist es wichtig, dass du deine Emotionen im Griff hast. Lass dich nicht zu hitzigen Äußerungen oder einer ablehnenden Körperhaltung hinreißen. Wenn du selbst sachlich bleibst, ist das Risiko geringer, dass die Debatte aus dem Ruder läuft. Das bedeutet auch, dich nicht auf Provokationen oder die Agitiertheit anderer einzulassen. Sonst geratet ihr schnell in eine Negativspirale, aus der ihr womöglich nur sehr schwer wieder herauskommen könnt.

Wann Gespräche lieber vertagt werden sollten

Ist dein Gesprächspartner zunehmend aufgeregt und sichtlich angefasst? Dann bleibe betont ruhig. Formuliere deine Äußerungen mit Bedacht, um den Konflikt nicht unbeabsichtigt zu schüren. Es kann sinnvoll sein, den anderen auf den Konflikt anzusprechen. Das sollte unbedingt sachlich und wohlwollend geschehen. Du könntest zum Beispiel etwas sagen wie: „Ich habe den Eindruck, dass wir beide gerade sehr aufgewühlt sind. Geht es dir auch so? Sollen wir lieber zu einem anderen Zeitpunkt weiterreden?“ Oder auch: „Ich habe das Gefühl, dass du meinen Ideen sehr ablehnend gegenüberstehst. Wie kann ich dir entgegenkommen?“

Wichtig ist, dass du konstruktiv denkst und handelst. Es sollte dir niemals darum gehen, zu „gewinnen“, sondern darum, dich mit anderen auf eine tragfähige Lösung zu einigen. Wenn alle mit dem Kompromiss gut leben können, kann jeder sein Gesicht wahren. Das kann helfen, künftige Konflikte zu verhindern.

Wenn eine Diskussion emotional wird, ist es manchmal besser, sie zu unterbrechen. Das gilt besonders dann, wenn eine gute Lösung in weiter Ferne scheint. Es bringt dann nichts, die Diskussion zu führen. Sobald alle Beteiligten die nötige Ruhe haben, kann der Gesprächsfaden wieder aufgenommen werden.

Feedback geben & annehmen: Warum es beim Diskutieren nützlich ist und wie es geht

Feedback kann sehr nützlich sein: Konstruktive Rückmeldungen ermöglichen es anderen, zu lernen und sich zu verbessern. Dasselbe gilt auch für dich selbst, wenn du Feedback erhältst. Solche Einschätzungen können sich auch darauf beziehen, wie sich jemand in Diskussionen verhält, wie er argumentiert und mit der anderen Person umgeht.

In einer Diskussion bleibt es oft nicht aus, dass man kritische Rückmeldungen gibt. Kritik zu äußern, muss jedoch nicht dazu führen, dass andere sich vor den Kopf gestoßen fühlen. Entscheidend ist, dass sie respektvoll geäußert wird. Stelle dich dabei auf dein Gegenüber ein: Je empfindlicher die Person ist, desto zurückhaltender solltest du in deiner Wortwahl sein. Es kann sinnvoll sein, neben negativem Feedback auch auf positive Aspekte zu sprechen zu kommen. Das kann verhindern, dass andere das Gefühl bekommen, sie würden aus deiner Sicht alles falsch machen.

Manche Rückmeldungen können und sollten direkt in der Diskussion geäußert werden. Bei anderen Dingen ist es besser, sie zu einem späteren Zeitpunkt zur Sprache zu bringen. Ein Beispiel hierfür wäre eine Diskussion, die emotional geführt wird. Wenn die andere Person ohnehin schon aufgebracht ist, bringt es wenig, sie auch noch zu kritisieren. Das geschieht besser später, wenn die Gemüter sich beruhigt haben. Eine kurze Anmerkung hingegen, die sich zum Beispiel auf eine konkrete Wortwahl bezieht, wäre in der Diskussion selbst am besten platziert. Später ist schnell vergessen, was wie gesagt wurde.

Diskussionsfähigkeit verbessern: Tipps

Diskussionen erfolgreich führen zu können, ist nicht nur eine Bereicherung auf persönlicher Ebene. Es kann dich auch im Beruf voranbringen, wenn du in Debatten souverän auftrittst. Nicht jedem liegen Diskussionen. Wenn es dir auch so geht, ist das kein Grund, zu verzagen: Jeder kann seine Diskussionsfähigkeit verbessern. Die folgenden Tipps helfen dir dabei.

Gelegenheiten zum Üben nutzen

Wie bei jeder Fähigkeit gilt auch für die Diskussionsfähigkeit: Je häufiger du sie trainierst, desto besser wirst du werden. Nutze deshalb jede Gelegenheit zum Üben, die sich dir bietet. Du bist im Meeting anderer Meinung als die Kollegin? Prima, dann bringe das zum Ausdruck (höflich und respektvoll, versteht sich). Auf einer Feier versucht dir ein Bekannter seine Meinung aufzudrücken? Dann halte dagegen, indem du deine Argumente vorbringst. Du kannst Diskussionen auch bewusst simulieren, zum Beispiel mit Freunden. Das hat den Vorteil, dass dir diese Personen Feedback geben können. 

Gute Rhetorik: Richtig diskutieren und argumentieren

Je besser du darin bist, frei und wortgewandt zu sprechen, desto leichter wird dir das Diskutieren fallen. Falls es in dieser Hinsicht noch Luft nach oben gibt, feile an deiner Rhetorik. Das geht zum Beispiel, indem du öfter diskutierst. Du kannst aber auch einen Kurs besuchen oder deinen Wortschatz gezielt erweitern. 

Feedback annehmen (und erbitten)

Das Feedback von anderen kann dir dabei helfen, dich zu verbessern. Wenn dich jemand kritisiert, reagiere nicht ablehnend, sondern setze dich mit der Kritik auseinander. Du kannst andere auch bewusst um ihre Einschätzung bitten. Das können Freunde sein, aber auch Kollegen oder Vorgesetzte.

Diskussionen analysieren

Es lohnt sich, nach einer Diskussion zurückzublicken: Was lief gut? Was war weniger gut? Indem du analysierst, wie du dich in einer Debatte geschlagen hast, kannst du Schwachstellen und Verbesserungspotenzial aufdecken. Tipp: Diskutiere zum Üben mit Freunden und nimm die Diskussion auf. Mit einem Video ist eine objektivere, detailliertere Analyse möglich – die Erinnerung kann trügen.

Gute Vorbereitung

Wenn du gut vorbereitet in eine Diskussion gehst, bist du womöglich gelassener und selbstbewusster. Wie kann man sich vorbereiten, wenn eine Debatte ansteht (oder wahrscheinlich ist)? Stelle dich auf deine Gesprächspartner ein. Was sind ihre Eigenheiten? Welche Argumente werden sie mutmaßlich vorbringen? Was ist ihnen wichtig? Es ist auch wichtig, dass du dich inhaltlich gut auskennst. Wenn nötig, frische dein Wissen auf.

Selbstbewusst auftreten

Ein selbstbewusster Auftritt kann dir in Diskussionen Vorteile verschaffen. Nun ist nicht jeder besonders selbstbewusst. Dann kann es helfen, dir deine Stärken und Errungenschaften vor Augen zu führen. Auch ein positives Gespräch – gedanklich oder laut ausgesprochen – mit dir selbst kann dich selbstbewusster stimmen. Sprich dir selbst Mut zu und sage dir, dass du kompetent und fähig bist.

Sich Herausforderungen stellen

An Herausforderungen, die du gemeistert hast, kannst du wachsen. Wenn sich Gelegenheiten bieten, nimm sie an. Es mag verlockend sein, sich hinter anderen zu verstecken oder zu optionalen Diskussionen Nein zu sagen. Wenn du dich der Sache aber stellst und es gut machst, gibt dir das einen positiven Boost für die nächste Debatte.

Diskussion führen: Tipps für einen konstruktiven Austausch

Bildnachweis: Prathankarnpap / Shutterstock.com

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