PersönlichkeitsentwicklungRhetorik lernen: Tipps & Übungen für einen sicheren und überzeugenden Auftritt

Rhetorik lernen: Tipps & Übungen für einen sicheren und überzeugenden Auftritt

Wer ohne Probleme frei sprechen kann, ist im Arbeitsleben im Vorteil. Das gilt umso mehr, je sicherer du in deiner Rhetorik bist. Du wirkst nicht nur professionell, sondern überzeugst auch leichter Kunden – oder den Chef, dir eine Gehaltserhöhung zu geben. Nicht jedem fällt die „Kunst des Redens“ leicht. Die gute Nachricht: Du kannst Rhetorik erlernen. Diese Tipps und Übungen helfen dir dabei.

Was hinter der „Kunst des Redens“ steckt

Doch was ist Rhetorik überhaupt? Der Begriff stammt aus dem Altgriechischen. Auf Deutsch bezeichnet er die „Kunst des Redens“. In der Praxis heißt das: Wer ein versierter Redner ist, überzeugt seine Zuhörer eher – und das teilweise selbst dann, wenn sie seinen Worten eigentlich nicht gänzlich zustimmen würden. Wer rhetorisch gut ist, zieht seine Zuhörer in den Bann. Es ist spannend, ihm zuzuhören. Ein Beispiel ist der frühere US-Präsident Barack Obama. Ein gekonnter Redner war auch der US-amerikanische Bürgerrechtler Martin Luther King.

Im Job ist Rhetorik förderlich. Das gilt in vielen Situationen – vom Vorstellungsgespräch über die Gehaltsverhandlung bis zum Vortrag vor Kunden. Auch in Team-Meetings wirst du eher gehört, wenn du deine Ideen auf den Punkt bringen kannst und deine Kollegen mitreißt. Ein guter Rhetoriker kann einschätzen, mit welchen Argumenten er überzeugt. Er stellt sich auf seine Zuhörer ein und kann sich in sie hineinversetzen.

Umgekehrt heißt das: Wenn du dich nicht gut ausdrücken kannst, gehen deine Vorschläge eher unter. Wenn du eine Präsentation hältst, kann es dir passieren, dass du deine Zuhörer langweilst – und sie nur die Hälfte von dem mitbekommen, was du erzählst.

Wenn du nicht zu den natürlichen Rednern gehörst, ist das kein Grund zur Resignation. Die wenigsten Menschen werden als Rhetoriker geboren. Rhetorik kannst du lernen – bei einem Coaching oder mit einigen einfachen Übungen.

Einfache Rhetorik-Übungen

Wer in etwas gut ist, bringt einerseits oft Talent dafür mit. Andererseits sind gute Leistungen eine Frage der Übung. Das gilt auch für deine rhetorischen Fähigkeiten. Deshalb ist es wichtig, dass du dir regelmäßig Zeit nimmst, um diese Fähigkeiten auszubauen. Wir haben einige Übungen für dich, die dir in Sachen Rhetorik helfen können.

Die Bedeutung deiner Körpersprache

Beim Reden kommt es nicht nur auf den Inhalt an. Manche Menschen überzeugen andere selbst dann, wenn diese eigentlich einen anderen Standpunkt haben – weil sie mitreißend sprechen. Sie liefern gute Argumente und reden auf eine Art und Weise, die ihnen Zustimmung fast schon garantiert.

Dabei spielt ihre Körpersprache eine wichtige Rolle. Experten schätzen, dass es mehr als zur Hälfte von unserer Körpersprache abhängt, wie wir bei anderen ankommen. Mit deiner Körperhaltung und Gestik unterstreichst du das, was du sagst. Dabei kannst du Signale senden, die dich selbstbewusst und überzeugend wirken lassen. Oder du sendest Signale, die auf Zurückhaltung und Unsicherheit schließen lassen.

Ein guter Rhetoriker setzt seine Arme und Hände gezielt ein. Das sollte ruhig und bedacht geschehen. Hektik ist kontraproduktiv, sie lässt dich nervös wirken. Wenn du deine Hände gar nicht bewegst, sie in die Hosentaschen steckst oder die Arme verschränkst, wird es für dich schwieriger, deine Zuhörer zu überzeugen. Es ist auch nicht sinnvoll, wenn du deine Arme herunterhängen lässt. Wenn du es schwierig findest, deine Hände und Arme zu Hilfe zu nehmen, kannst du einen einfachen Trick anwenden. Halte ein Hilfsmittel in der Hand. Das kann ein Stift sein oder ein Laserpointer, wenn du eine Präsentation hältst.

Auch deine Haltung ist wichtig. Stehe aufrecht, strecke die Brust heraus und trage deinen Kopf leicht angehoben. Stehe fest auf beiden Beinen. Wie deine Körperhaltung dich wirken lässt, kannst du leicht zuhause vor dem Spiegel üben. Finde heraus, wie du in Balance sicher stehst.

Bei Präsentationen frei sprechen

Vielen Menschen graut es davor, einen Vortrag halten zu müssen. Im Job gibt es jedoch immer wieder Situationen, bei denen du etwas präsentieren musst. Dabei solltest du darauf achten, möglichst frei zu sprechen. Wenn du mit den Augen permanent an deinen Notizen klebst, wirkt das wenig überzeugend.

Um frei sprechen zu können, ist es wichtig, dass du verinnerlicht hast, was du erzählen möchtest. Es kann helfen, wenn du dir einige Stichpunkte notierst. Du sprichst automatisch freier, wenn du keine ganzen Sätze aufschreibst.

Sieh deine Zuhörer an. Wenn dich das zu Beginn zu nervös macht, kannst du auch einen Punkt zwischen ihren Augenbrauen fixieren. So wirkt es, als würdest du Blickkontakt halten. Wenn du durch Übung sicherer geworden bist, kannst du daran arbeiten, deine Zuhörer direkt anzuschauen.

Lerne, Dinge auf den Punkt zu bringen

Ein Fehler, den viele Menschen beim Reden machen, sind umständliche Formulierungen. Viele Menschen schweifen ab und vergessen dann ihren eigentlichen Punkt. Du kannst üben, Dinge auf den Punkt zu bringen. Dazu kannst du dir etwa eine Nachricht in der Zeitung durchlesen. Fasse den Artikel anschließend in aller Kürze zusammen – und trage die Essenz daraus dann selbst vor dem Spiegel vor. Wenn du das regelmäßig übst, wirst du schnell feststellen, dass dir diese Übung leichter fällt.

Wie du an Herausforderungen wächst

Zwar ist es sehr sinnvoll, wenn du zuhause oder im Freundeskreis an deiner Rhetorik feilst. Es bringt dich jedoch auch weiter, wenn du dich gezielt neuen Herausforderungen stellst. Dein Chef sucht jemanden, der einen Vortrag vor potenziellen Kunden hält? Melde dich freiwillig. Beim ersten Mal fällt es dir womöglich noch schwer. Mit guter Vorbereitung bist du jedoch weniger nervös. Du kannst deine Übungen in die Praxis umsetzen – und bekommst unmittelbar eine Rückmeldung, wie du wirkst. Ergreife solche Herausforderungen so oft wie möglich, um daran zu wachsen.

Flexibel bleiben

Ein Rhetoriker ist flexibel. Er geht auf sein Publikum ein und lässt sich auch von Unterbrechungen nicht aus der Ruhe bringen. Das kannst du üben. Halte eine kleine Rede vor Freunden – das Thema ist zweitrangig. Bitte deine Freunde, dir mitten im Vortrag eine Karte zukommen zu lassen. Darauf schreiben sie dir eine Anweisung, die du vorher nicht kennst. Beispiele gefällig? „Komm auf das Wetter zu sprechen“ oder „Beende deine Rede sofort“. Deine Aufgabe ist es, die Anweisungen subtil umzusetzen.

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