Kritik ist besser als ihr Ruf: Konstruktive Kritik kann dich und andere Personen weiterbringen, weil man daraus lernen kann. Um ihren Zweck zu erreichen, muss die Kritik aber richtig geäußert werden. Wie das geht, worauf du achten solltest und wie man selbst Kritik richtig annimmt, erfährst du hier – mit vielen praktischen Tipps und Beispielen.
- Was ist Kritik – und wofür ist sie gut?
- Verschiedene Arten von Kritik
- Darum ist es so wichtig, Kritik richtig zu äußern
- Wie äußert man Kritik konstruktiv?
- Konstruktive Kritik: Beispiele
- Destruktive Kritik: Beispiele
- Streit durch Kritik – was nun?
- Test: Wie kritikfähig bist du?
- Kritik annehmen: Tipps zum Umgang mit Kritik
Was ist Kritik – und wofür ist sie gut?
Was genau bedeutet Kritik? Von den verschiedenen Definitionen des Duden sind die folgenden passend für die Art der Kritik, um die es hier geht: einmal „das Kritisieren, Beanstanden, Bemängeln“, andererseits die „prüfende Beurteilung und deren Äußerung in entsprechenden Worten“. Gemeint sein kann auch die Beurteilung eines Buchs, eines Theaterstücks, von einem Auftritt oder einer anderen Veranstaltung oder Sache, die sich beurteilen lässt – zum Beispiel für einen Artikel für eine Zeitung oder ein Magazin.
Wenn von Kritik die Rede ist, denken viele Menschen automatisch an negative Aspekte – jemand wird zum Beispiel für eine falsche Vorgehensweise oder ein suboptimales Ergebnis kritisiert. In ihrer Wortbedeutung ist Kritik aber nicht per se negativ – auch ein Lob ist eine Form der Kritik.
Kritik kann verschiedene Wirkungen entfalten. Manchmal ist sie nur dazu da, Frust abzulassen und jemand anderen vor den Kopf zu stoßen. Im besten Fall ist sie aber nicht nur als Rückmeldung, sondern auch als Hilfe gedacht, als Mittel zur Verbesserung. In einem Arbeitsumfeld kann Kritik zum Beispiel dazu dienen, Mitarbeitern nach einer Aufgabe oder einem Projekt Feedback zu geben, damit sie wissen, was sie gut oder weniger gut gemacht haben.
Beim nächsten Mal können sie ihre Vorgehensweise entsprechend anpassen. Kritik wird auch bei einem Jahresgespräch geäußert, das in vielen Unternehmen Standard ist. Es braucht aber keinen solchen Anlass, um Kritik zu transportieren – ein Vorgesetzter kann einen Mitarbeiter auch in einer ruhigen Minute beiseitenehmen und ihm eine kurze Rückmeldung zu einer bestimmten Angelegenheit geben.
Kritik als Anstoß zur Verbesserung
Kritik kann nicht nur von einer Hierarchieebene auf eine niedrigere geäußert werden. Kollegen können sich auch gegenseitig kritisieren, zum Beispiel, weil sie im selben Team arbeiten und auf eine möglichst gute Zusammenarbeit angewiesen sind. Auch ein kritischer Hinweis von einem Beschäftigten an seinen Chef ist denkbar, vor allem, wenn das Vertrauensverhältnis gut ist und der Mitarbeiter keine negativen Folgen für seine offenen Worte fürchten muss.
Kritik sollte immer mit dem Ziel verbunden sein, die Situation zu verbessern. Mit ihr kann die andere Person auf etwas hingewiesen werden, das ihr womöglich selbst nicht auffällt. Durch den ehrlichen Austausch können bestimmte Dinge für alle Beteiligten künftig besser und reibungsloser laufen. Besonders in der Mitarbeiterführung ist konstruktive Kritik essenziell, um Mitarbeiter richtig anzuleiten, damit sie die gewünschten Leistungen erbringen. Fehlt es hingegen an Feedback, machen die Beschäftigten womöglich Fehler oder gehen nicht optimal vor, ohne dass ihnen das bewusst ist.
Verschiedene Arten von Kritik
Es gibt verschiedene Arten von Kritik, die sich durch die damit verbundenen Absichten und die Stoßrichtung des Feedbacks unterscheiden. Eine wichtige Unterscheidung betrifft konstruktive Kritik und destruktive Kritik. Konstruktive Kritik ist dabei die erstrebenswerte Variante. Hierbei geht es darum, eine Verbesserung anzustoßen. Die kritisierende Person äußert nicht nur Kritik, sondern auch Lösungsvorschläge. Charakteristisch für konstruktive Kritik ist außerdem, dass die kritisierte Person in ihrem Tun und ihrer Person nicht abgewertet wird. Konstruktive Kritik wird respektvoll geäußert.
Das Gegenteil von konstruktiver Kritik ist destruktive Kritik. Destruktiv bedeutet zerstörerisch, und genauso ist die Kritik auch: Sie zielt darauf ab, jemanden schlechtzumachen. Oft ist sie als persönlicher Angriff zu werten, der mit der Sache zusammenhängen kann, aber nicht muss. Ebenso gut kann es sein, dass eine Person, die destruktive Kritik äußert, die andere Person einfach nicht leiden kann. Es verschafft ihr womöglich Genugtuung, dem anderen zu sagen, wie wenig sie von ihm hält. Typisch für destruktive Kritik ist, dass damit keine Lösungsvorschläge einhergehen – oft wissen die kritisierten Personen gar nicht, was sie künftig anders machen könnten.
Unterschieden werden darüber hinaus positive Kritik und negative Kritik. Hierbei geht es um den Inhalt des Feedbacks: Positive Kritik ist als Lob und Anerkennung zu verstehen. Der Chef sagt dann zum Beispiel seiner Mitarbeiterin, dass sie einen guten Job gemacht hat. Oder dass er ihr Engagement zu schätzen weiß. Negative Kritik bezieht sich hingegen auf Aspekte, die verbesserungswürdig sind.
Kritik kommt in der Regel von anderen Menschen, muss das aber nicht – sie kann auch eine Kritik an sich selbst sein. Bei einer Selbstkritik reflektieren Menschen, was sie gut und was sie weniger gut gemacht haben, um daraus zu lernen.
Darum ist es so wichtig, Kritik richtig zu äußern
Kritik kann im Job und dem Privatleben sehr hilfreich sein. Ohne eine entsprechende Rückmeldung von anderen wüssten viele Menschen gar nicht, dass sie bestimmte Dinge mit einer anderen Herangehensweise besser lösen könnten. Selbst, wenn alles gut läuft, ist Kritik hilfreich: Über positive Kritik freut sich wohl jeder Mitarbeiter. Wenn Beschäftigte positives Feedback erhalten, haben sie eher das Gefühl, dass ihre Arbeit gewürdigt wird, fühlen sich eher respektvoll behandelt und sind wahrscheinlich motivierter und engagierter im Job.
Es kommt aber darauf an, wie die Kritik geäußert wird. Es ist wichtig, beim Kritisieren mit Fingerspitzengefühl vorzugehen, damit die eigene Botschaft die gewünschte Wirkung entfalten kann. Ansonsten kann es schnell passieren, dass sich die kritisierte Person vor den Kopf gestoßen fühlt und schnell abschaltet. Der Inhalt der Kritik kommt dann gar nicht wirklich an, außerdem kann die andere Person verstimmt sein, worunter die Beziehung zu ihr leiden kann. Bei Kritik an Mitarbeitern kann es auch sein, dass diese durch die Kritik frustriert, entmutigt und verunsichert sind.
Trotz der Risiken, die zumindest negative Kritik mit sich bringt, ist es meist keine Option, Kritik einfach nicht zu äußern. Das kann in vielen Situationen dazu führen, dass sich bestehende Probleme verfestigen. Außerdem schöpfen Mitarbeiter (oder andere Personen) nicht ihr volles Potenzial aus, wenn sie kein Feedback erhalten.
Wie äußert man Kritik konstruktiv?
Vielen Menschen fällt es schwer, andere zu kritisieren. In manchen Situationen ist es aber nötig oder zumindest dringend empfehlenswert, Kritik zu äußern. Wichtig ist dann, die Kritik nicht einfach irgendwie loszuwerden, sondern wohlüberlegt vorzugehen. Was wichtig ist, wenn es darum geht, Kritik richtig zu äußern, zeigen dir die folgenden Tipps.
Die eigene Motivation hinterfragen
Bevor du Kritik äußerst, solltest du deine eigene Motivation hinterfragen. Warum möchtest du den anderen kritisieren? Welche Motive hast du dabei? Kann die andere Person durch deine Kritik etwas verändern? Kann die Kritik zu einer Verbesserung beitragen? Ist sie objektiv überhaupt angebracht? Rachegelüste und negative Gefühle gegenüber einer anderen Person sind kein guter Ausgangspunkt, um Kritik zu äußern.
Den richtigen Zeitpunkt finden
Wichtig ist auch, den richtigen Zeitpunkt für die Rückmeldung zu wählen. Du solltest vor allem negative Kritik nicht im Affekt äußern, sondern dir in Ruhe überlegen, welches Feedback du geben möchtest. Vor allem bei kleineren Fehlern ist es oft besser, zeitnah eine Rückmeldung dazu zu geben. Bei häufigeren Fehlern und Verhaltensmustern, die die andere Person regelmäßig zeigt, ist es hingegen oft besser, einen Zeitpunkt abzuwarten, wo die andere Person (mutmaßlich) besonders empfänglich für Feedback ist.
Den richtigen Rahmen wählen
Auch die Umstände des Kritikgesprächs sollten bedacht sein. Es ist in aller Regel besser, Kritik unter vier Augen zu äußern. Dadurch mindert sich das Risiko einer negativen Reaktion der kritisierten Person. Sorge also dafür, dass ihr keine ungewollten Zuhörer habt.
Kritik möglichst konkret äußern
Beim Äußern von Kritik ist wichtig, ein bestimmtes Verhalten zu kritisieren und ausreichend deutlich zu machen, worauf sich die Kritik bezieht. Je präziser die Kritik ausfällt, desto eher versteht der andere, was gemeint ist. Nur dann kann er daraus lernen.
Auf die Wortwahl achten
Wenn du Kritik äußerst, solltest du auf deine Formulierungen achten. Am besten geeignet sind Ich-Botschaften statt Anschuldigungen, also etwa „Ich nehme es so wahr, dass…“, „Meiner Meinung nach…“ oder „Auf mich wirkt es…“. Du solltest Kritik feinfühlig übermitteln, damit die andere Person sich nicht vor den Kopf gestoßen fühlt. Pauschale Aussagen („immer“, „nie“, „ständig“) sind nicht hilfreich.
Lösungen vorschlagen
Konstruktive Kritik bedeutet, dass du nicht einfach sagst, was besser laufen könnte, sondern auch, wie eine Verbesserung konkret aussehen könnte. Schlage also Lösungen vor – vorausgesetzt, die andere Person weiß nicht ohnehin, was sie anders machen kann, und ist offen für deine Verbesserungsvorschläge.
Den richtigen Ton treffen
Ein- und dieselbe Botschaft kann sehr unterschiedlich wirken, je nachdem, wie sie übermittelt wird. Sei respektvoll, freundlich und taktvoll, wenn du jemanden kritisierst. Allzu direkt solltest du Kritik besser nicht äußern, auch wenn klar werden muss, was genau du meinst. Vermeide Ironie und Übertreibungen. Achte auch auf deine Körpersprache – ein verächtliches Lachen, ein Stirnrunzeln, eine hochgezogene Augenbraue, Augenrollen oder Seufzen wirken nicht gerade wohlwollend.
Den anderen einbeziehen
Es ist immer eine gute Idee, die andere Person in mögliche Lösungsvorschläge einzubeziehen. Ein Kritikgespräch sollte kein Monolog sein. Lasse den anderen zu Wort kommen und höre wirklich zu, was er sagt. Du solltest nicht mit der Haltung in das Gespräch gehen, dass deine Meinung die einzig richtige ist. Zeige lieber ehrliches Interesse an den Schilderungen des anderen und stelle Rückfragen – so fühlt der andere sich eher verstanden und ernstgenommen.
Anerkennung zeigen
Während eines Kritikgesprächs solltest du deutlich machen, dass du die andere Person grundsätzlich schätzt. Gerade als Vorgesetzter ist es wichtig, Mitarbeitern zu zeigen, dass man ihre Arbeit zu schätzen weiß. Kritik, die mit Lob garniert wird, kann dadurch abgemildert werden. Dadurch wird es unwahrscheinlicher, dass kritisierte Mitarbeiter glauben, ihr Chef sei gar nicht zufrieden mit ihnen.
Konstruktive Kritik: Beispiele
Hier findest du einige Beispiele dafür, wie konstruktive Kritik klingen könnte:
- „Mir ist aufgefallen, dass du dich beim Projekt XY vor allem auf X konzentrierst. Das geht schon in die richtige Richtung, du solltest aber auch Y nicht außer Acht lassen. Es wäre schön, wenn du dich etwas stärker darauf fokussieren könntest.“
- „Ich habe das Gefühl, dass Sie sich bislang noch nicht optimal ins Team einfügen konnten. Nun sind Sie natürlich auch noch nicht so lange bei uns, aber ich wollte Sie trotzdem fragen, ob es Ihrer Meinung nach Schwierigkeiten gibt und was ich tun kann, um Ihre Integration zu erleichtern.“
- „Meiner Auffassung nach wäre es besser, wenn Sie sich beim Bearbeiten der XY stärker auf X fokussieren würden. Ich habe das Gefühl, dass Sie bei den Y unnötig viel Zeit verlieren, obwohl X wichtiger ist.“
- „Sie haben ja selbst schon deutlich gemacht, dass Sie mit Ihrer Präsentation vor dem Kunden nicht zufrieden sind. Womöglich war unsere Absprache da nicht eng genug. Vor dem nächsten Treffen würde ich mich deshalb gerne noch einmal mit Ihnen zusammensetzen, damit wir die wichtigsten Punkte besprechen.“
- „Frau Müller, ich habe das Gefühl, dass Sie nicht mehr so viel Freude an Ihrer Arbeit haben. Ich habe Sie immer als sehr engagierte, motivierte Mitarbeiterin wahrgenommen. Gibt es etwas, mit dem Sie im Job nicht zufrieden sind oder das Sie belastet?“
Destruktive Kritik: Beispiele
Und wie kann es klingen, wenn Kritik nicht konstruktiv, sondern destruktiv geäußert wird? Auch dafür haben wir ein paar Beispiele zur Veranschaulichung für dich:
- „Herr Meier, sind Sie eigentlich zu blöd dafür?“
- „Du kannst es einfach nicht. Es ist wirklich zwecklos.“
- „Mit ihrem Auftritt bei XY bin ich wirklich unzufrieden. Machen Sie das beim nächsten Mal besser.“
- „Du bist wirklich unfähig. Das nächste Mal frage ich jemand anderen.“
- „Deine Leistungen lassen in der letzten Zeit zu wünschen übrig. Wenn du dich nicht deutlich verbesserst, sehe ich für unsere weitere Zusammenarbeit schwarz.“
- „Ich habe selten so eine schlechte Präsentation gesehen.“
Streit durch Kritik – was nun?
Es kann sein, dass die kritisierte Person negativ auf die Kritik reagiert. Durch ein umsichtiges Vorgehen beim Äußern der Kritik wird das zwar unwahrscheinlicher, kann aber nicht ausgeschlossen werden. Vielleicht hatte die Person gerade einen schlechten Tag, war im Stress oder durch private Umstände besonders anfällig für negative Kritik.
Kommt negative Kritik beim anderen negativ an, ist das ein Problem. Einerseits kann es sein, dass die kritisierte Person die Kritik ablehnt und somit auch nichts verbessert. Andererseits kann es der Beziehung schaden und zu Streit führen, der auch das Betriebsklima verschlechtern kann.
Was kann man in so einer Situation tun? Überlege, ob du dich selbst korrekt verhalten hast. Hast du die weiter oben genannten Tipps für konstruktive Kritik beherzigt? Warst du respektvoll und sachlich? Wenn nicht, kann eine Entschuldigung hilfreich sein.
Wenn du dir keiner Schuld bewusst bist, kann ein klärendes Gespräch trotzdem sinnvoll sein. Warte dafür einen passenden Moment ab, wo ihr ungestört reden könnt. Dabei solltest du so sachlich und offen wie möglich sein, damit das Gespräch nicht wieder einen negativen Ausgang nimmt. Bei manchen Konflikten bringt ein solches Gespräch keine Besserung. Dann kann es sein, dass du wohl oder übel hinnehmen musst, dass die Situation vorübergehend angespannt ist.
Test: Wie kritikfähig bist du?
Kritikfähigkeit bedeutet, mit Kritik angemessen umzugehen, die man selbst erhält – aber auch, Kritik konstruktiv äußern zu können. Wie kritikfähig bist du? Der folgende Test kann dir dabei helfen, das herauszufinden. Und so geht’s: Lies dir die folgenden Aussagen durch. Je mehr Aussagen du zustimmen kannst, desto mehr deutet auf eine gute Kritikfähigkeit hin.
- Wenn ich kritisiert werde, gelingt es mir meist, die Kritik nicht persönlich zu nehmen.
- Ich weiß Kritik grundsätzlich zu schätzen, weil sie mir dabei hilft, mich zu verbessern.
- Wenn ich kritisiert werde, glaube ich nicht, dass mich die andere Person nicht mehr mag oder gar nichts an mir schätzt.
- Ich kann Kritik relativ schnell abhaken.
- Ich überlege, was ich aus Kritik lernen kann.
- Ich bin mir meiner Stärken und Schwächen bewusst.
- Ich habe ein gesundes Selbstwertgefühl.
- Wenn mich jemand konstruktiv kritisiert, nehme ich ihm das nicht übel, sondern sehe es als nützlich Hilfestellung.
- Im Umgang mit Kritik beziehe ich die Umstände mit ein.
- Wenn ich andere kritisiere, bin ich diplomatisch und respektvoll.
- Ich bleibe sachlich, wenn ich Kritik äußere.
- Bevor ich andere kritisiere, überlege ich, was ich mir davon erhoffe und ob die Kritik wirklich sinnvoll ist.
- Ich kritisiere andere nicht, nur um sie schlechtzumachen.
Kritik annehmen: Tipps zum Umgang mit Kritik
Du weißt wahrscheinlich selbst, wie wichtig konstruktive Kritik sein kann. Trotzdem ist es immer leichter, andere zu kritisieren, als selbst kritisiert zu werden. Wie geht man richtig damit um, wenn man (negatives) Feedback von anderen erhält?
Zunächst einmal solltest du unterscheiden, ob es sich um konstruktive oder destruktive Kritik handelt. Will dir jemand anderes schaden oder dich provozieren, ist an der Kritik womöglich wenig dran. Solche Kritik kannst du getrost ignorieren. Mache der anderen Person deutlich, dass du auf diesem Niveau nicht diskutierst. Du musst dich in solchen Situationen weder rechtfertigen noch schlecht fühlen.
Konstruktive Kritik ist hingegen dazu gedacht, dir zu helfen. Entsprechende Rückmeldungen von anderen solltest du dir zu Herzen nehmen, auch wenn du dich davon nicht übermäßig herunterziehen lassen solltest. Höre aufmerksam zu, lasse die andere Person ausreden und bemühe dich, ihre Botschaft zu verstehen. Frage nach, wenn dir etwas unklar ist. Wenn nötig, kann es sinnvoll sein, Fehler einzugestehen und Verantwortung zu übernehmen. Frage auch ruhig direkt nach Lösungsvorschlägen und alternativen Herangehensweisen, wenn die andere Person sie nicht ohnehin äußert. Wenn du bestimmte Punkte nicht teilst und dich unfair behandelt fühlst, kannst du das ruhig direkt sagen und deine eigene Sichtweise schildern.
Bedanke dich für die Kritik und nimm dir anschließend etwas Zeit, darüber nachzudenken. Inwieweit ist die Kritik zutreffend? Um welche Verhaltensweisen geht es konkret, und was kannst du künftig besser machen? Je selbstkritischer du mit der Kritik anderer umgehst, desto mehr kannst du daraus lernen.
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