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Workation: So planst du die perfekte Workation

Eine Frau sitzt mit Laptop auf einer Terrasse, was ist Workation?

Normalerweise sind Arbeit und Urlaub ein Widerspruch. Nicht so bei einer Workation: Dabei erledigen Beschäftigte ihre Arbeit an einem Ort, der für sie ein Urlaubsort ist. Bei einer Workation ist vieles möglich: arbeiten auf Gran Canaria, in Thailand oder Südafrika zum Beispiel. Nach der Arbeit kann man das Reiseziel so erkunden, wie man es auch bei einem „richtigen“ Urlaub tun würde. Hier erfährst du alles, was wichtig ist, darunter: Wie läuft eine Workation ab? Wie überzeugt man den Arbeitgeber? Und worauf kommt es bei der Planung an?

Was ist eine Workation?

Für viele Arbeitnehmer ist die Urlaubszeit die schönste Zeit des Jahres. Im oft stressigen oder tristen Joballtag freuen sie sich oft lange im Voraus auf die nächste Reise. Dabei muss sich beides gar nicht ausschließen – bei einer Workation werden Arbeit und Urlaub miteinander kombiniert. Der Begriff Workation ist ein Kunstwort, zusammengesetzt aus den englischen Begriffen für Arbeit (work) und Urlaub (vacation). Es handelt sich also um beides zusammen: Man arbeitet, macht aber auch irgendwie Urlaub.

Konkret kann das zum Beispiel so aussehen, dass jemand nach Indonesien reist, um Land und Leute kennenzulernen. Gleichzeitig arbeitet er währenddessen – die ganze Zeit oder vor oder nach dem Urlaub. Eine Workation ist damit nichts anderes als Remote Work in einem anderen Land, in dem man gerne auch Urlaub machen möchte. Das Reiseziel ist dabei variabel: Eine Workation kann man in Südostasien machen, aber auch in Nordamerika oder Südeuropa. Selbst ein Aufenthalt auf Sylt kann eine Workation sein.

In der Dauer ist eine Workation variabel. Sie kann kurz sein und nur wenige Wochen oder sogar Tage umfassen, aber auch mehrere Monate bis zu einem Jahr dauern. Auch digitale Nomaden praktizieren letztlich eine Workation: Sie üben ihre Arbeit ortsunabhängig aus und verbinden das Reisen mit ihrer beruflichen Tätigkeit.

Vorteile: Was eine Workation bringen kann

Workations liegen im Trend – aus guten Gründen. Eine Workation kann viele Vorteile mit sich bringen, und zwar nicht nur für Beschäftigte, die ins Ausland gehen, sondern auch für ihre Arbeitgeber. Der Wunsch, eine Workation zu machen, kommt dabei in der Regel vom Arbeitnehmer. Ermöglicht der Arbeitgeber die Workation, freut das den Mitarbeiter. Während der Workation ist er womöglich zufriedener als vorher. Die neuen Erfahrungen im Ausland können sein Leben bereichern und zu einer hohen Lebensqualität beitragen. Auch in Sachen Work-Life-Balance kann eine Workation Vorteile mit sich bringen.

Wenn die Workation läuft wie erhofft, sind Arbeitnehmer tendenziell weniger gestresst und besser gelaunt. Das kommt ihrem Wohlbefinden im Alltag zugute, ist aber auch positiv für ihre Mitmenschen – vom privaten Umfeld bis zu den Kollegen. Wer eine Workation macht, kann auch motivierter sein. Dadurch hat er mehr Spaß an der Arbeit, erbringt zugleich womöglich auch bessere Leistungen.

Workation-Jobs können zur persönlichen Entwicklung beitragen

Davon hat auch der Arbeitgeber etwas. Indem er Mitarbeitern entgegenkommt, die eine Workation machen möchten, trägt er zu deren Zufriedenheit bei. Je zufriedener die Mitarbeiter, desto stärker engagieren sie sich meist im Job. Sie sind leistungsfähiger und produktiver, aber auch belastbarer – ein Pluspunkt in stressigen Phasen. Weil sich Beschäftigte durch das Entgegenkommen ihres Arbeitgebers wertgeschätzt fühlen, fühlen sie sich wahrscheinlich auch stärker an das Unternehmen gebunden. Dadurch kann die Fluktuation sinken und der Ruf eines Unternehmens als Arbeitgeber kann gestärkt werden. Das wiederum führt zu Vorteilen bei Stellenbesetzungen.

Beschäftigte, die im Rahmen einer Workation für eine gewisse Zeit ins Ausland gehen, können sich dadurch auch persönlich weiterentwickeln. Sie können ihre kulturellen Kompetenzen ausbauen und werden womöglich flexibler, offener und anpassungsfähiger. Ihr Selbstbewusstsein kann einen Boost erhalten und ihr Vertrauen in sich und ihre Fähigkeiten steigen. All das sind positive Entwicklungen, von denen Arbeitnehmer im Joballtag ebenso profitieren können wie ihre Arbeitgeber. Wer als Mensch wächst, hat dadurch nicht zuletzt bessere Karrierechancen. Wer seinen Horizont erweitert, kann daraus oft auch wertvolle Impulse und Ideen ableiten, die zu kreativen Ansätzen führen können.

Welche Nachteile eine Workation haben kann

Alles super also bei Workations? Nicht unbedingt. Eine Workation kann auch Nachteile mit sich bringen. Das muss nicht der Fall sein, aber du solltest zumindest wissen und bedenken, dass auch negative Erlebnisse denkbar sind. Dazu zählen unter anderem die folgenden Aspekte:

Workation: So überzeugst du deinen Arbeitgeber

Du träumst von einer Workation, aber der Arbeitgeber ist noch nicht an Bord? Das muss kein Problem sein. Vielleicht sind Workations in deinem Unternehmen bislang eine Rarität, so dass du gar nicht weißt, wie der Arbeitgeber auf deinen Wunsch reagieren würde. Oder du hast schon mit deinem Vorgesetzten gesprochen und bist auf Skepsis gestoßen. Was kann man als Arbeitnehmer tun, um den Arbeitgeber von den Vorzügen einer Workation zu überzeugen?

Auf eine Workation gibt es rechtlich keinen Anspruch, aber das heißt nicht, dass du dich nicht trotzdem mit dem Arbeitgeber einigen kannst. Dafür ist es zunächst einmal wichtig, dass du nicht nur eine fixe Idee, sondern einen konkreten Plan hast. Du solltest eine klare Vorstellung davon haben, wie dein Vorhaben ablaufen und zum Erfolg werden könnte. Diesen Plan legst du deinem Chef oder deiner Chefin vor. Dabei solltest du dich darauf einstellen, dass der Vorgesetzte Einwände oder Zweifel haben könnte. Überlege dir vorab, wo mögliche Vorbehalte liegen könnten und wie du sie ausräumen kannst.

Dem Arbeitgeber die Vorteile einer Workation aufzeigen

Entscheidend ist, dass es dir gelingt, die Vorteile einer Workation herüberzubringen – für dich, aber auch für den Arbeitgeber. Dabei kann beides durchaus gekoppelt sein: Wenn du zum Beispiel durch die Workation voll motiviert und zufriedener als vorher bist, spiegelt sich das womöglich in deinen Leistungen und deinem Engagement wider. Du fühlst dich dadurch vielleicht stärker an das Unternehmen gebunden – ein Gewinn für deinen Arbeitgeber. Der Arbeitgeber kann womöglich auch Kosten für die Workation von der Steuer absetzen.

Wenn dein Arbeitgeber trotzdem nicht begeistert ist, kann ein Kompromissvorschlag helfen. Du könntest zum Beispiel eine Workation auf Probe anbieten. Wenn du das nächste Mal Urlaub machst, fährst du vielleicht für vier statt zwei Wochen weg. Zwei Wochen machst du „richtig“ Urlaub, die übrigen zwei Wochen widmest du der Test-Workation. Klappt das reibungslos, stehen die Vorzeichen gut, dass der Arbeitgeber auch bei einer längeren Workation keine Einwände hat.

Eine Workation richtig planen: Was wichtig ist

Eine Workation kann eine bereichernde Erfahrung sein, aber sie setzt einiges an Organisation und Planung voraus. Es kann von den ersten Überlegungen bis zur Ankunft am Urlaubs-/Arbeitsort einige Wochen bis Monate dauern. Beginne also am besten frühzeitig mit der Planung deines Vorhabens. Worauf es dabei ankommt, erfährst du in diesem Abschnitt.

Macht eine Workation Sinn?

Eine Workation mag verlockend klingen, aber sie muss auch machbar sein. Überlege deshalb, ob sie in deinem Fall wirklich eine Option ist. Könntest du deine Tätigkeiten problemlos auch an einem anderen Ort ausüben – womöglich mit weniger Equipment, als es dir an deinem regulären Arbeitsplatz zur Verfügung steht? Wäre ein möglicher Zeitunterschied ein Problem? Ist es mit deinem privaten Alltag vereinbar, eine gewisse Zeit im Ausland zu verbringen? Solche Fragen solltest du klären, bevor du Pläne schmiedest.

Die Absprache mit dem Arbeitgeber

Im Ausland arbeiten kannst du erst, wenn der Workation der Arbeitgeber zugestimmt hat. Du solltest deshalb frühzeitig das Gespräch mit deinem Vorgesetzten suche. Erkläre, was du vorhast und wie du dir die Workation vorstellst. Deine Chancen stehen am besten, wenn schon andere Mitarbeiter im Unternehmen eine Workation gemacht haben. Falls nicht, stelle dich darauf ein, das Konzept Workation zu erläutern. Wenn du das Okay von deinem Arbeitgeber hast, kannst du Näheres planen.

Wohin soll es gehen?

Eine Grundsatzentscheidung betrifft das Reiseziel. Du kannst in Europa bleiben oder eine Workation außerhalb der EU machen. Es ist auch deine Entscheidung, ob du dich nur an einem Ort aufhalten willst oder aber gelegentlich weiterreisen. Um ein geeignetes Reiseziel zu finden, solltest du nicht nur nach deinen Präferenzen gehen und ohne weitere Überlegungen ein Land wählen, in dem du schon lange Urlaub machen möchtest. Es ist wichtig, dass du bestimmte Aspekte bedenkst:

Eine Unterkunft finden

Wenn das Land und die Region feststehen, geht es als Nächstes darum, eine passende Bleibe zu finden. Dabei hast du verschiedene Möglichkeiten. Du kannst dir zum Beispiel eine Unterkunft über ein Portal wie Airbnb suchen, ein Hotel buchen oder ein Zimmer oder ein Bett in einem Hostel reservieren. Was sich am besten eignet, hängt von dem Angebot vor Ort, deinen Präferenzen, deinem Budget und der Dauer deiner Workation ab. 

Versicherungen

Überlege, wie gut du während deiner Workation abgesichert bist. Machen zusätzliche Workation-Versicherungen Sinn, zum Beispiel eine Auslandskrankenversicherung? Um solche Dinge musst du dich mit entsprechendem Vorlauf kümmern.

Die Anreise

Es muss auch geklärt sein, wie du an dein Reiseziel gelangst. Buche einen Flug, ein Zugticket oder plane deine Fahrt mit dem Auto. Wenn du an einen abgelegenen Ort möchtest, musst du womöglich noch die Weiterreise vom Flughafen aus im Vorfeld organisieren.

Technische Voraussetzungen erfüllen

Stelle sicher, dass du vor Ort die nötige Technik und wichtiges Equipment hast. Du musst wahrscheinlich auch Zugang zu einer stabilen Internetverbindung haben, um deine Arbeit erledigen und mit Kollegen und dem Chef oder der Chefin in Kontakt bleiben zu können.

Die Arbeit organisieren

Wenn die Reise näher rückt, solltest du dir überlegen, wie deine Arbeit während der Workation organisieren kannst. Das betrifft zum Beispiel deine Arbeitszeiten, die du womöglich in einem gewissen Rahmen flexibel gestalten kannst. Ebenso musst du wissen, wie du deine Tätigkeiten angehst und in welcher Weise du mit dem Vorgesetzten und Kollegen in Kontakt stehen wirst. Vieles kristallisiert sich zwar erst heraus, wenn du deine Workation machst – es ist aber immer gut, einen Plan zu haben.

Rechtliche Vorgaben bedenken

Bei einer Workation müssen auch rechtliche Regelungen bedacht werden. Wenn der Auslandsaufenthalt von eher kurzer Dauer ist, gibt es meist kaum Einschränkungen. Bei längeren Reisen können sich jedoch für die Workation im Arbeitsrecht oder Steuerrecht Abweichungen ergeben. Es ist wichtig, sich ausführlich zu informieren und gegebenenfalls mit dem Arbeitgeber abzusprechen, um nicht aus Unwissen gegen Gesetze zu verstoßen.

Tipps für eine erfolgreiche Workation

Wie gut die Workation läuft, ist auch eine Frage der Herangehensweise. Die folgenden Tipps können dir dabei helfen, bei einer Workation Urlaub und Arbeit so miteinander zu verbinden, dass du eine möglichst bereichernde Erfahrung hast.

Mit realistischen Vorstellungen an die Sache herangehen

Manche Menschen stellen sich unter Workation einen Urlaub vor, bei dem sie nebenher etwas arbeiten müssen. So ganz nebenbei klappt es mit der Arbeit aber meist nicht, zumindest, wenn jemand mehr als einige wenige Stunden pro Woche etwas tun muss. Deshalb ist es wichtig, nicht zu glauben, dass dir ein großes Abenteuer bevorsteht, das zwar Arbeit im Namen hat, aber in Wahrheit ein Urlaub ist. Wenn du es richtig angehst, hast du trotzdem genügend Gelegenheiten, die Zeit im Ausland zu genießen. Sich schon im Vorfeld klarzumachen, dass es eben kein reiner Urlaub ist, kann dir Frust und Enttäuschung ersparen.

Flexibel und anpassungsfähig bleiben

Wie die Workation wird, kannst du im Vorfeld nur begrenzt abschätzen. Auch Pläne basieren auf theoretischen Annahmen. Es ist wichtig, dass du flexibel bleibst und deine Vorgehensweise den Begebenheiten anpasst. Am neuen Wohnort ist vielleicht nicht alles wie gedacht, es könnte auch technische Probleme oder Probleme bei der Absprache geben. Wenn du anpassungsfähig bist, kannst du solche Herausforderungen meistern. Anpassungsfähigkeit ist auch gefragt, wenn es darum geht, dich in dein neues Umfeld einzufügen.

Mit anderen austauschen

Kommunikation und Austausch ist wichtig, egal, ob es um deine Kollegen zuhause geht oder um Gleichgesinnte, die Erfahrung mit Workations haben. Mit deinen Kollegen und dem Vorgesetzten kannst du dich vielleicht per Chat, E-Mail, Telefon oder Videocall austauschen. Dabei müssen technisch bei der Workation die Voraussetzungen erfüllt sein, damit alles reibungslos läuft. Wenn es darum geht, deine Workation zu planen, kann ein Austausch mit anderen Menschen hilfreich sein, die eine Workation machen oder gemacht haben. In Online-Communities und Netzwerken findest du Tipps zu allen möglichen Themen rund um die Workation.

Die richtige Balance aus Arbeit und Urlaub

Eine Workation besteht aus Arbeit, sie soll sich aber zumindest zum Teil auch nach einem Urlaub anfühlen. Entscheidend ist, die richtige Mischung aus Arbeit und Freizeit zu finden. Du kannst dabei entweder die ganze Zeit über arbeiten und nach Feierabend die Umgebung erkunden oder dich an den Strand legen. Oder du konzentrierst dich einige Zeit voll auf die Arbeit, machst davor aber danach Urlaub.

Solange die Modalitäten der Workation mit dem Arbeitgeber abgesprochen sind, kannst du selbst entscheiden, wie du es handhabst. Eine klare Trennung zwischen Arbeit und Freizeit kann hilfreich sein, um den Urlaubsteil voll zu genießen, statt gedanklich der Arbeit nachzuhängen.

Fazit: Workation – Arbeit mit Urlaubsfeeling

Bildnachweis: Vitalii Matokha / Shutterstock.com

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