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Personalentwicklungsgespräch: Tipps für Mitarbeiter

Zwei Frauen führen ein Personalentwicklungsgespräch.

In vielen Firmen steht es jedes Jahr an: das Personalentwicklungsgespräch, auch bekannt als Mitarbeitergespräch. Dabei bekommst du Feedback und kannst selbst rückmelden, wie es bei dir läuft. So ungeliebt das Feedback-Gespräch bei vielen Mitarbeitern auch sein mag: das Personalgespräch kann durchaus gewinnbringend sein. Wir verraten dir, wie du dich auf das Personalentwicklungsgespräch optimal vorbereitest und wie du es bestmöglich für dich nutzt.

Was ist ein Personalentwicklungsgespräch und wie läuft es ab?

Das Personalentwicklungsgespräch wird oft auch als Mitarbeitergespräch, Mitarbeiterjahresgespräch oder Feedback-Gespräch bezeichnet. Es findet in vielen Unternehmen einmal im Jahr oder nach Absprache statt. Beim Personalgespräch sitzen sich der Mitarbeiter und eine Führungskraft, meist der direkte Vorgesetzte, gegenüber und besprechen die Leistung des Mitarbeiters. Das Feedback-Gespräch bietet die Chance, miteinander im Gespräch zu bleiben – anschließend wissen beide Seiten mehr über die Sichtweisen des jeweils anderen.

Das Mitarbeitergespräch besteht aus mehreren Phasen. Meist erwartet dich zu Beginn des Gesprächs etwas Smalltalk, der die Stimmung auflockern soll. Danach folgt meist ein Rückblick. Du und dein Gegenüber blicken zurück auf deine Entwicklung seit dem letzten Personalentwicklungsgespräch. Hast du die damals gesetzten Ziele erreicht? Wo ist dir das gut, wo weniger gut gelungen? Das Personalgespräch ist nicht nur eine Rückschau, sondern auch ein Blick in die nahe Zukunft. Es werden neue Zielvereinbarungen für deine weitere Entwicklung im Unternehmen getroffen. Dabei handelt es sich um möglichst konkrete, messbare Ziele für das kommende Jahr.

Das Personalgespräch als wichtige Rückmeldung

Viele Arbeitnehmer sind vor dem Personalentwicklungsgespräch nervös und würden es am liebsten gar nicht wahrnehmen. Kritik hören schließlich die wenigsten Menschen gerne. Dabei kannst du aus der Rückmeldung deines Gesprächspartners wichtige Lehren ziehen.

Als Mitarbeiter erfährst du, wie zufrieden dein Arbeitgeber mit dir ist und wo es noch Luft nach oben gibt. Du weißt, wo du stehst und kannst deine Leistung gezielt steigern. Das Feedback-Gespräch ist für dich auch eine Gelegenheit, deinerseits eine Rückmeldung zu geben. Du kannst mögliche Probleme oder Hürden ansprechen und selbst Fragen stellen.

Auch dein Chef weiß nach dem Gespräch mehr. Er hat klare Kennzahlen, an denen er sich bei der Beurteilung deiner Leistung orientieren kann, und kennt deine Sicht der Dinge. Er hat auch ein besseres Gespür dafür bekommen, wie zufrieden du bist – zum Beispiel bezogen auf Aspekte wie deinen Aufgaben und Verantwortlichkeiten, das Arbeitsklima, dein Teamwork und deine Perspektiven in der Firma.

Nicht jedes Personalentwicklungsgespräch läuft konstruktiv ab. Das liegt mitunter daran, dass der Vorgesetzte im Zeitdruck ist und sich nicht ausreichend auf den Mitarbeiter einlässt. Doch auch du als Mitarbeiter hast Einfluss darauf, wie gewinnbringend das Gespräch ist.

Personalgespräch: 9 Tipps für Mitarbeiter

Bei vielen Angestellten steht das Personalentwicklungsgespräch auf der Liste der am wenigsten geliebten Dinge in ihrem Job ganz oben. Viele sind aufgeregt, haben Angst vor einer negativen Rückmeldung oder wissen nicht so genau, was sie erwartet. Das Gespräch möglichst schnell hinter dich bringen zu wollen, ist jedoch nicht die beste Herangehensweise. Dann kannst du es nicht nutzen, um deine Lage zu verbessern, wichtige Punkte anzusprechen oder deine Sicht bestimmter Sachverhalte mitzuteilen. Mit unseren Tipps holst du das Beste aus dem Mitarbeitergespräch heraus.

1. Sieh das Gespräch als Chance

Wie gut das Personalgespräch läuft, hängt auch davon ab, mit welcher Einstellung du an den Termin herangehst. Wenn du von vornherein negativ eingestellt bist oder es nicht abwarten kannst, bis du wieder an deinen Arbeitsplatz zurückkehren darfst, hat das Feedback-Gespräch wahrscheinlich keinen nennenswerten Nutzen für dich.

Sieh das Personalentwicklungsgespräch nicht als etwas Furchteinflößendes oder Lästiges, sondern als Möglichkeit, alle wichtigen Themen zur Sprache zu bringen. Das Personalgespräch kann dabei helfen, Hemmnisse zu überwinden und deine Situation im Job zu verbessern. Du bekommst eine Rückmeldung darüber, wie du dich aus Sicht deines Arbeitgebers machst – daraus kannst du Schlüsse ziehen, die dir dabei helfen, dich weiter zu verbessern.

2. Bereite dich auf die Fragen deines Gesprächspartners vor

Das Mitarbeitergespräch kann umso produktiver verlaufen, je besser du es vorbereitest. Dazu gehört auch, dich auf mögliche Fragen deines Vorgesetzten einzustellen. Typische Fragen eines Personalentwicklungsgesprächs zu kennen hilft dir nicht nur, dir im Vorfeld zu überlegen, was es dabei jeweils zu sagen gibt. Du profitierst auch davon, wenn du etwas nervös bist. Wenn du weißt, was dich erwarten kann, ist das in der Regel weniger aufregend.

Hier sind einige Beispiele für mögliche Fragen, die man dir im Personalentwicklungsgespräch stellen könnte:

3. Analysiere deine Entwicklung seit dem letzten Personalgespräch

Ein wichtiger Bestandteil jedes Mitarbeitergesprächs ist die Rückschau auf das zurückliegende Jahr. Dein Gesprächspartner wird dir rückmelden, wie du dich aus seiner Sicht entwickelt hast. Es wird auch geschaut, ob du die vereinbarten Ziele erreicht hast oder nicht. Darauf solltest du dich vorbereiten.

Nimm dir vor dem Personalentwicklungsgespräch Zeit, um selbst zu analysieren, was geklappt hat und wo es möglicherweise Probleme gab. Dann kannst du im Personalgespräch nicht nur deine Sichtweise bestimmter Sachverhalte schildern, sondern auch souveräner auf die Anmerkungen deines Gesprächspartners reagieren. Wenn du bestimmte Ziele nicht erreicht hast, ist wichtig, woran das lag. Nur, wenn du etwaige Hindernisse klar benennen kannst, können diese aus dem Weg geräumt werden. Befasse dich mit Erfolgen, aber auch mit deinen Stärken und Schwächen.

4. Mach dir Gedanken über deine nächsten Ziele

Beim Personalgespräch werdet ihr neue Ziele für deine weitere Entwicklung vereinbaren. Auch diesbezüglich ist es hilfreich, wenn du dir auch selbst einige Gedanken machst. Das hilft, realistische Zielvereinbarungen zu treffen. Skizziere dabei auch einen Zeitplan, damit du besser abschätzen kannst, was du in welchem Zeitraum erreichen kannst.

Die folgenden Fragen können dir dabei helfen, eigene Zielvorschläge zu entwickeln:

5. Kritische Aspekte im Personalentwicklungsgespräch ansprechen

Vor dem Personalgespräch solltest du dir Gedanken darüber machen, ob du selbst kritische Aspekte thematisieren möchtest. Das Personalentwicklungsgespräch soll schließlich ein Austausch sein und kein Monolog deines Gesprächspartners. Auch du kannst – und solltest – rückmelden, wenn es deiner Meinung nach irgendwo hapert.

Scheu dich nicht, kritische Punkte offen anzusprechen. Es bringt dir nichts, sie für dich zu behalten, denn dann kann sich auch nichts verbessern. Äußere deine Kritik konstruktiv und begründet. Je konkreter du wirst, desto leichter ist es für deinen Gesprächspartner, deine Punkte nachzuvollziehen. Natürlich ist auch positive Kritik willkommen – mach also ruhig ebenso deutlich, was du an deinem Job, den Strukturen oder deinem Team schätzt.

6. Nimm Kritik nicht persönlich

Im Personalgespräch wirst du womöglich mit dem einen oder anderen kritischen Punkt konfrontiert. Nicht jeder kann mit Kritik gut umgehen – schnell fühlt man sich persönlich angegriffen oder in einem weitaus größeren Ausmaß kritisiert, als es tatsächlich der Fall ist. Mach dir klar, dass es gerade der Zweck eines Personalentwicklungsgesprächs ist, auch verbesserungswürdige Aspekte zu thematisieren. Nur so kannst du dich verbessern. Du bist darüber hinaus nicht der einzige Mitarbeiter, dem es so geht. Auch deine Kollegen werden nicht nur positives Feedback bekommen, sondern ebenfalls darauf hingewiesen werden, was noch besser laufen könnte.

7. Warum das Personalgespräch nicht die beste Gelegenheit für Gehaltsverhandlungen ist

Wünschst du dir ein höheres Gehalt und kannst das auch gut begründen? Dann solltest du deinen Vorgesetzten um ein Gespräch bitten. Das Personalentwicklungsgespräch ist jedoch nicht die beste Gelegenheit für Gehaltsverhandlungen. Du weißt schließlich vorher nicht, was dein Gesprächspartner dir rückmeldet. Wie zufrieden dein Arbeitgeber mit dir ist und ob es kritische Punkte gibt, wirkt sich maßgeblich auf deine Verhandlungsposition aus. Ein guter Zeitpunkt für Gehaltsverhandlungen ist deshalb kurz nach dem Personalentwicklungsgespräch. Du hast dann ein besseres Gespür dafür, was du fordern und welche Argumente du nutzen kannst, um deine Gehaltsvorstellungen zu rechtfertigen.

8. Zieh Schlüsse aus dem Mitarbeitergespräch

Es lohnt sich, etwas Zeit in die Nachbereitung des Personalentwicklungsgesprächs zu stecken. Notiere dir wichtige Aspekte, etwa kritische Anmerkungen, aber auch positives Feedback deines Gesprächspartners. Daraus kannst du ableiten, was du gut machst und wo du künftig noch nachbessern kannst.

Eine solche Analyse hilft dir, das Gespräch richtig einzuordnen. Außerdem besteht sonst die Gefahr, dass du dich übermäßig auf die negativen Aspekte fokussierst, die genannt wurden. Erwiesenermaßen behält unser Gehirn die Aspekte besser in Erinnerung, die negativ waren. Oft beschäftigen wir uns mit einem einzigen negativen Punkt noch lange Zeit danach. Wenn du dich nur an den einen Kritikpunkt aus dem Personalentwicklungsgespräch erinnerst, positive Rückmeldungen jedoch ausblendest, kann das demotivierend wirken.

Nach dem Personalgespräch ist wichtig, dass du die getroffenen Zielvereinbarungen im Blick behältst und dir einen Plan machst, wie du diese Ziele erreichen kannst. So kannst du stetig daran arbeiten, dich zu verbessern und deine Leistung zu steigern.

9. Lies das Protokoll des Personalgesprächs gründlich, bevor du es unterzeichnest

Bevor du das Protokoll des Personalentwicklungsgesprächs unterzeichnest, solltest du es gründlich durchlesen. Sonst unterschreibst du womöglich etwas, dem du so nicht zustimmen kannst – weil es im Protokoll falsch wiedergegeben wurde oder nicht ganz korrekt ist. Dann solltest du deinen Vorgesetzten auf diese Punkte aufmerksam machen.

Bildnachweis: stockfour / Shutterstock.com

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