AllgemeinGute Arbeitsatmosphäre: So lässt sie sich fördern

Gute Arbeitsatmosphäre: So lässt sie sich fördern

Eine gute Arbeitsatmosphäre ist wichtig, und zwar nicht nur für Arbeitnehmer, sondern auch für Arbeitgeber. Stimmt das Arbeitsklima, sind die Mitarbeiter eher zufrieden, leisten mehr und tragen damit maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens bei. Was beeinflusst die Arbeitsatmosphäre? Wer ist dafür verantwortlich – und wie kann man die Arbeitsatmosphäre verbessern?

Arbeitsatmosphäre Definition: Was ist die Arbeitsatmosphäre überhaupt?

Arbeitsatmosphäre – kein wirklich konkreter Begriff. Was ist damit eigentlich genau gemeint? Wenn von der Arbeitsatmosphäre oder auch dem Arbeitsklima die Rede ist, geht es um die Stimmung am Arbeitsplatz und die Atmosphäre, in der man arbeitet. Die Arbeitsatmosphäre hängt zum Beispiel davon ab, ob man alles hat, was man für ein konzentriertes, produktives Arbeiten braucht.

Ähnlich gelagert ist der Begriff des Betriebsklimas, der allerdings nicht genau dasselbe meint wie die Arbeitsatmosphäre oder das Arbeitsklima. Die Arbeitsatmosphäre beschreibt stärker, wie gut die Arbeit für den einzelnen Beschäftigten möglich ist. So könnte das Arbeitsklima für einen Beschäftigten gut sein, für einen Kollegen aus einer anderen Abteilung aber schlecht. Das Betriebsklima ist dem übergeordnet, weil es sich auf die Stimmung in der Belegschaft insgesamt bezieht. Die Arbeitsatmosphäre kann das Betriebsklima positiv oder negativ beeinflussen.

Diese Faktoren können die Arbeitsatmosphäre beeinflussen

Wie gut (oder schlecht) die Arbeitsatmosphäre ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hier stellen wir dir die wichtigsten Aspekte vor, die das Arbeitsklima positiv oder negativ beeinflussen können.

Die Arbeitsbedingungen

Ein entscheidender Faktor für die Arbeitsatmosphäre sind die Rahmenbedingungen der Arbeit. Zu den Arbeitsbedingungen gehört etwa der Arbeitsplatz mit seiner Ausstattung. Handelt es sich um ein Einzel- oder Zweierbüro, ein kleineres oder größeres Gruppenbüro oder ein Großraumbüro? Ist der Arbeitsplatz mit allen nötigen Arbeitsmitteln ausgestattet? Wie leicht ist konzentriertes Arbeiten möglich? Ist es eher ruhig oder herrscht Lärm? Gibt es viele Ablenkungen? Sind die klimatischen Bedingungen für ein fokussiertes Arbeiten gegeben? Zu den Arbeitsbedingungen zählt auch, ob die Beschäftigten viel Druck und Stress haben und häufig Überstunden machen müssen.

Die Aufgaben

Auch die Tätigkeiten eines Beschäftigten beeinflussen die Arbeitsatmosphäre. Eine Rolle spielt zum Beispiel, ob ein Arbeitnehmer seinen Job gerne macht, Spaß an seinen Aufgaben hat oder sie als sinnhaft empfindet. Sie sollten auch zu seinen Kompetenzen und Qualifikationen passen und ihn im Idealfall weder über- noch unterfordern.

Das Verhältnis zu den Kollegen und die Stimmung im Team

Ein wichtiger Faktor für das Arbeitsklima ist das Verhältnis eines Beschäftigten zu seinen Kollegen. Je besser er sich mit ihnen versteht, desto förderlicher ist das für die Arbeitsatmosphäre. Wichtig ist abgesehen vom Verhältnis zu den Kollegen auch, wie gut die Kommunikation läuft und ob man sich aufeinander verlassen kann. Auch die Stimmung im Team und das Betriebsklima wirken sich aus.

Das Verhältnis zum Chef

Die Arbeitsatmosphäre hängt auch vom Verhältnis zum Vorgesetzten ab, und zwar sowohl von einzelnen Beschäftigten als auch dem Team als Ganzem. Je besser das Verhältnis, desto positiver ist das für das Arbeitsklima.

Der Führungsstil des Vorgesetzten

Wie gut die Arbeitsatmosphäre ist, wird maßgeblich durch das Verhalten des Vorgesetzten beeinflusst. Die Art der Mitarbeiterführung entscheidet darüber, ob die Mitarbeiter sich wertgeschätzt fühlen, ob sie Freiräume haben und eigenverantwortlich arbeiten können. Davon hängt auch ab, ob die Mitarbeiter sich einbringen und eigene Ideen äußern.

Die Jobsicherheit

Nicht zuletzt kommt es bei der Arbeitsatmosphäre auf die Jobsicherheit an: Wenn die Beschäftigten Angst haben, ihren Job zu verlieren, leidet das Arbeitsklima darunter. Außerdem werden Probleme womöglich nicht angesprochen, wenn jemand sich ohnehin um seinen Job sorgt. Unternehmen kann damit die Chance entgehen, die Situation für alle Beteiligten zu verbessern.

Was zeichnet eine gute Arbeitsatmosphäre aus?

Wie eine gute Arbeitsatmosphäre genau aussieht, muss zwar jeder Beschäftigte für sich herausfinden: Die verschiedenen Faktoren, die das Arbeitsklima beeinflussen, gewichtet schließlich jeder anders. Trotzdem lassen sich einige grundlegende Aspekte herausfiltern, die förderlich für eine angenehme Arbeitsatmosphäre sind.

Die Voraussetzungen für eine positive Arbeitsatmosphäre stehen gut, wenn ein Beschäftigter gut mit seinen Aufgaben klarkommt. Wenn er sie gut bewältigen kann, sie ihn weder unter- noch überfordern, sie ihm Spaß machen statt ihn zu langweilen, ist das eine gute Grundlage. Noch besser ist es, wenn Beschäftigte ihre Tätigkeiten zusätzlich als sinnhaft empfinden. Außerdem brauchen sie einen Ort, an dem sie möglichst ungestört konzentriert arbeiten können. Es sollte also nicht allzu laut oder hektisch zugehen und auch die klimatischen Bedingungen müssen stimmen. Gleichzeitig ist wichtig, dass den Beschäftigten alles zur Verfügung steht, was sie für ein rasches und produktives Arbeiten brauchen.

Dann wären da noch die Arbeitszeiten: Bei regelmäßigen Überstunden entsteht eine gute Arbeitsatmosphäre eher nicht. Besser ist es, wenn die Beschäftigten sich nicht überarbeitet fühlen, nicht ständig im Stress sind und rechtzeitig nach Hause gehen können. Eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie (oder Freizeit im Allgemeinen) wirkt sich positiv auf die Zufriedenheit der Beschäftigten und damit auch auf das Arbeitsklima aus.

Eine angenehme Arbeitsatmosphäre kann außerdem nur aufkommen, wenn die Beschäftigten sich gut mit ihren Kollegen verstehen. Gute Beziehungen zu anderen, eine reibungslose Zusammenarbeit und eine gute Stimmung im Team sind deshalb essenziell. Das gilt auch für das Verhältnis zum Chef und dessen Verhalten. Er sollte seine Mitarbeiter fair behandeln, offen mit ihnen kommunizieren und ihnen Wertschätzung entgegenbringen. Je stärker er seinen Mitarbeitern suggeriert, dass Mitdenken und eigene Ideen willkommen sind und je mehr Vertrauen er ihnen entgegenbringt, desto besser ist es für das Arbeitsklima.

Darum ist eine angenehme Arbeitsatmosphäre so wichtig

Eine gute Arbeitsatmosphäre ist für Arbeitnehmer ebenso wichtig wie für Arbeitgeber. Wenn das Arbeitsklima nämlich schlecht ist, leiden beide Seiten darunter: Die Mitarbeiter sind wahrscheinlich unzufrieden und gehen weniger gerne zur Arbeit. Außerdem kann ihre Motivation sinken, worunter ihre Produktivität leidet. Sie machen weniger freiwillig und sehen sich vielleicht irgendwann nach einem neuen Job um, wenn sich die Lage nicht verbessert. Durch die verringerte Mitarbeiterzufriedenheit leidet auch der Ruf des Unternehmens als Arbeitgeber. Dadurch erhält das Unternehmen tendenziell weniger Bewerbungen und hat in der Folge weniger fähige Fachkräfte, die das Unternehmen voranbringen können.

Ist die Arbeitsatmosphäre hingegen gut, ist das positiv für die Beschäftigten: Sie sind zufriedener, gehen lieber zur Arbeit und haben dabei wahrscheinlich auch mehr Spaß. Außerdem sind sie tendenziell engagierter und kreativer und bringen eigene Ideen und innovative Ansätze ein. Und bei guten Beziehungen untereinander arbeiten die Beschäftigten im Team besser zusammen. Davon profitieren Unternehmen unmittelbar. Eine gute Arbeitsatmosphäre ist damit ein wichtiger Erfolgsfaktor für Arbeitgeber. Nicht zuletzt wirkt sie sich positiv auf die Mitarbeiterbindung und die Arbeitgebermarke aus.

Eine gute Arbeitsatmosphäre als Zufriedenheitsfaktor: Wenn das Arbeitsklima wichtiger als das Gehalt ist

Was macht einen Job attraktiv? Ist es das Gehalt? Sind es die Aufgaben? Oder ein namhafter Arbeitgeber, der für gute Karrierechancen sorgt? Bei vielen Beschäftigten wäre eine angenehme Arbeitsatmosphäre Teil der Antwort.

Stimmt das Arbeitsklima, macht die Arbeit mehr Spaß, fühlt sich weniger anstrengend an und auch gelegentliche Überstunden werden weniger als Last empfunden. Unter diesen Bedingungen sind die meisten Arbeitnehmer zufrieden mit ihrem Job, was ihrer Zufriedenheit insgesamt zugutekommt. Kein Wunder also, dass viele Beschäftigte eine gute Arbeitsatmosphäre im Zweifel sogar wichtiger finden als ein hohes Gehalt. Das heißt nicht, dass das Gehalt nicht stimmen muss – ist es zu niedrig, kann eine gute Arbeitsatmosphäre das wahrscheinlich nicht kompensieren, vor allem, wenn Beschäftigte kaum genug Geld zum Leben haben. Wenn Arbeitnehmer aber grundsätzlich genug verdienen, schätzen sie ein gutes Arbeits- und Betriebsklima oft mehr als ein üppigeres Gehalt.

Wer ist für die Arbeitsatmosphäre verantwortlich?

Wer ist eigentlich verantwortlich dafür, dass die Arbeitsatmosphäre stimmt? Sind es Arbeitgeber? Oder Beschäftigte? Im Endeffekt beide, wobei der Arbeitgeber die Voraussetzungen dafür schafft, dass eine gute Arbeitsatmosphäre möglich ist. Er gibt die Rahmenbedingungen vor, zum Beispiel durch die Arbeitszeiten, die Art der Kommunikation und Führung und die Ausgestaltung der Arbeitsplätze. Anders gesagt: Wenn Beschäftigte in einem lauten Großraumbüro mit stickiger Luft arbeiten sollen, zu viel Arbeit haben und deshalb ständig Überstunden machen müssen und es dann auch noch immer wieder Probleme mit dem Chef gibt, ist eine gute Arbeitsatmosphäre kaum möglich. Grundlegend sind also Arbeitgeber gefragt, die richtigen Bedingungen am Arbeitsplatz für ihre Mitarbeiter zu schaffen.

Auch die einzelnen Mitarbeiter können die Arbeitsatmosphäre beeinflussen, wenn auch in einem geringeren Ausmaß als ihre Arbeitgeber. Ihr Verhalten entscheidet darüber, wie gut sie mit ihren Kollegen auskommen, und wirkt sich damit auch auf das Betriebsklima insgesamt aus. Beschäftigte haben auch Einfluss darauf, wie gut sie sich konzentrieren können, wenn auch nur in einem gewissen Rahmen – an einem lauten Arbeitsort, wo überall Ablenkungen lauern, reicht es wahrscheinlich nicht, das Handy in der Tasche zu lassen und nur periodisch die Mails zu checken.

Wie kann man die Arbeitsatmosphäre verbessern? Was Arbeitgeber und -nehmer tun können

Was können Arbeitgeber und Arbeitnehmer tun, um die Arbeitsatmosphäre zu verbessern? Grundsätzlich sind Unternehmen gefragt, für eine gute Arbeitsatmosphäre zu sorgen. Dafür sollte sich die Geschäftsführung ebenso dafür verantwortlich fühlen wie die einzelnen Führungskräfte. Die Verantwortlichen sollten überlegen, ob die Mitarbeiter ihre Tätigkeiten gut ausüben können und ob sie mit ihrem Job zufrieden sind. Ein gutes Vertrauensverhältnis der Beschäftigten gegenüber ihren Vorgesetzten ist essenziell, damit Führungskräfte ein gutes Gespür dafür bekommen, wie die Mitarbeiter das Arbeitsklima bewerten. Auch Befragungen, am besten anonym, können diesbezüglich aufschlussreich sein.

Wenn sich bei Gesprächen mit den Mitarbeitern oder den Ergebnissen von Mitarbeiterbefragungen herausstellt, dass es an der einen oder anderen Stelle Verbesserungsbedarf gibt, sollten Arbeitgeber hier ansetzen, um die Lage zu verbessern. Grundsätzlich ist es außerdem wichtig, darauf zu achten, dass die Beschäftigten nicht zu viel Stress haben oder überlastet sind. Flexible Arbeitszeiten und eine gute Work-Life-Balance wirken sich positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit aus. Ebenso wichtig ist es, den Mitarbeitern Wertschätzung für ihre Arbeit entgegenzubringen.

Die Beschäftigten selbst können ebenfalls etwas tun, um die Arbeitsatmosphäre zu verbessern. Das geht in erster Linie über einen guten Umgang mit den Kollegen, und zwar so, wie man selbst behandelt werden möchte. Das kann bei der Arbeit im Großraumbüro bedeuten, auf andere Rücksicht zu nehmen, leise zu sein und kein stark riechendes Essen am Arbeitsplatz zu essen. Oder dass man freundlich und respektvoll mit anderen spricht und Probleme und Konflikte konstruktiv löst.

Es ist gut für die Arbeitsatmosphäre, wenn man sich mit den Kollegen gut versteht. Um die Beziehung zu Kollegen zu stärken, können Arbeitnehmer auch mal privat etwas mit ihnen unternehmen oder gemeinsam eine Mittagspause oder Kaffeepause verbringen. Nicht zuletzt sind Arbeitnehmer gefragt, sich an ihren Chef zu wenden, wenn es Probleme gibt. Wenn der Vorgesetzte keine Ahnung hat, dass es irgendwo hakt, wird sich die Lage ansonsten nicht verbessern.

Bildnachweis: Lucky Business / Shutterstock.com

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