Manchen Menschen fallen kurze Gespräche mit entfernten Bekannten oder Fremden leicht. Sie scheinen immer zu wissen, was sie sagen können und rufen meist wohlwollende Reaktionen bei ihren Gesprächspartnern hervor. Anderen fällt Smalltalk schwerer. Sie wissen nicht, worüber man reden könnte, und gehen Situationen aus dem Weg, wo eine kurze Plauderei unvermeidbar scheint.
Wie gut man beim Smalltalken ist, ist jedoch nicht nur eine Frage des eigenen Naturells. Wie du eine kurze, knackige Plauderei führst, kannst du lernen. Die folgenden Tipps helfen dir dabei, Redehemmungen zu überwinden.
Was ist Smalltalk überhaupt?
Man spricht im Alltag häufig mit Fremden und führt kurze Unterhaltungen. Manchmal möchte man damit ein kurzes, vermeintlich unangenehmes Schweigen überbrücken. Oder das Gespräch entsteht, weil man gerade aufeinandergetroffen ist und es unhöflich wäre, nicht kurz miteinander zu sprechen. Auch zur Kontaktpflege und zum Knüpfen neuer Kontakte ist Smalltalk wichtig.
Auf Partys und Events, im Job und bei Bewerbungen, bei der Akquise von Kunden und in Alltagssituationen spielt Smalltalk eine wichtige Rolle. Doch was steckt eigentlich dahinter? Bei Smalltalk handelt es sich um eine kurze Plauderei. Sie läuft meist locker ab und entsteht häufig spontan. Meist dreht sich ein solches Gespräch um unverfängliche und eher oberflächliche Themen.
Das Potenzial von gutem Smalltalk
Zu lernen, wie man guten Smalltalk führt, lohnt sich. Ein gutes kurzes Gespräch lockert die Atmosphäre und kann Türen öffnen. Es hilft dabei, andere Menschen kennenzulernen. Mit einer solchen Unterhaltung kannst du einen guten Eindruck bei deinem Gesprächspartner hinterlassen. Du kannst damit zeigen, dass du kommunikativ und ein offener, interessierter Mensch bist. Auch kannst du dein Wissen in einem bestimmten Bereich andeuten. Das lässt dich kompetent wirken.
Eine kurze Plauderei, die alle Beteiligten als angenehm empfinden, hilft dir auch im Job. In einem neuen Job findest du dich dank erfolgreichem Smalltalk schneller ein. Beim Vorstellungsgespräch bricht ein kurzer Smalltalk das Eis – und ermöglicht dir, Pluspunkte zu sammeln, bevor das eigentliche Gespräch überhaupt begonnen hat. Auch bei der Akquise von Kunden ist Smalltalk essenziell.
Worauf es beim Smalltalk ankommt
Guter Smalltalk fühlt sich nicht gezwungen, sondern ganz natürlich an. Ein Zeichen dafür, dass der Smalltalk bei deinem Gegenüber gut ankommt, ist, wenn dein Gesprächspartner dir aufmerksam zuhört. Er oder sie hängt dir förmlich an den Lippen, diese Person findet deine Ausführungen offensichtlich interessant und hat selbst viel dazu zu sagen. Ein guter Smalltalk ist keine Einbahnstraße. Alle Beteiligten sollten zu Wort kommen. Wenn ein Gesprächspartner das Gespräch hingegen monopolisiert, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er damit negativ auffällt.
Auch die Körperhaltung deines Gesprächspartners verrät dir, wie dieser den Smalltalk empfindet. Wendet er sich von dir ab, runzelt er die Stirn oder verschränkt die Arme, sind das weniger gute Zeichen. Auch, wenn er permanent auf die Uhr schaut oder anderweitig abgelenkt wirkt, kann das darauf hindeuten, dass der Gesprächspartner sich wünscht, dass das Gespräch möglichst schnell wieder vorbei ist.
Wichtig ist auch, dass du deinem Gesprächspartner die kurze Unterhaltung nicht aufdrängst. Wer in Zeitdruck ist, möchte vermutlich nicht mit Belanglosigkeiten aufgehalten werden. Wenn du deinen Gesprächspartner in ein Gespräch verwickelst, obwohl er offensichtlich keine Zeit hat, hinterlässt du damit meist automatisch einen negativen Eindruck.
Den richtigen Einstieg finden
Aller Anfang ist schwer – das gilt in vielen Fällen auch für Smalltalk. Ist der Einstieg hingegen erstmal geschafft, führen sich viele Gespräche fast schon von allein. Gleichzeitig kommt dem Einstieg eine große Bedeutung zu. Er legt den Grundstein für das Gespräch und entscheidet somit darüber mit, ob das Gespräch gut verläuft oder nicht.
Was eignet sich, um ein Gespräch zu beginnen? In dieser Frage sind viele Menschen unsicher. Im Zweifel hilft schon ein Lächeln, das Eis zu brechen. Das Thema an sich ist beim Smalltalk oft von untergeordneter Bedeutung. Wichtig ist, dass das Gespräch zur beidseitigen Zufriedenheit verläuft. Es sollte bei den Gesprächspartnern ein gutes Gefühl hinterlassen.
Zum Einstieg eignen sich auch eher belanglose Dinge wie das Wetter. Anknüpfungspunkte ergeben sich aus Situationen, die man gemeinsam erlebt hat. Auch generelle Gemeinsamkeiten, die durch einen aktuellen Anlass zutage treten, können beim Smalltalk thematisiert werden. Sinnvoll sind Themen, von denen man weiß, dass sie den anderen interessieren.
Kurze Fragen sind eine gute Möglichkeit, eine lockere Unterhaltung zu beginnen. Wichtig ist dabei, dass du offene Fragen stellst. Bei Ja/Nein-Fragen ist das Gespräch möglicherweise schnell wieder beendet. Offene Fragen führen eher zu Antworten, auf die du deinerseits mit interessanten Ausführungen reagieren kannst.
Aufmerksam zuhören und Fragen stellen
Ist der Einstieg erstmal geschafft, laufen viele Gespräche fast schon von allein. Nun geht es darum, das Gespräch am Leben zu halten. Vermittle deinem Gesprächspartner Interesse, indem du unterstützend nickst oder lächelst. Passende nonverbale Reaktionen und kurze Kommentare machen das Gespräch angenehm. Lasse deinen Gesprächspartner zu Wort kommen und hüte dich davor, die Unterhaltung zu dominieren. Es geht um einen Austausch von Informationen und nicht darum, dich offensichtlich zu profilieren.
Je freundlicher und natürlicher die Unterhaltung verläuft, desto eher werten sie alle Beteiligten als positiv. Bleibe beim Smalltalk immer authentisch. Es fällt früher oder später auf, wenn du Dinge nur sagst, weil du glaubst, dass dein Gesprächspartner sie hören möchte.
Manche Themen besser meiden
Smalltalk ist eine kurze Unterhaltung über eher allgemeine Themen. Meist dreht er sich nicht um tiefgehende oder kontroverse Themen. Besonders, wenn du deinen Gesprächspartner gerade erst kennenlernst, ist es sinnvoll, bestimmte Themen zu meiden. Dazu zählen die Klassiker Politik und Religion. Hüte dich auch davor, negativ über andere zu sprechen. Witze können eine Unterhaltung durchaus bereichern. Dafür sollten sie aber tatsächlich lustig und passend sein. Mit Witzen auf Kosten anderer machst du dich hingegen eher unbeliebt.
Üben, üben, üben
Vielen Menschen fällt Smalltalk schwer. Sie wissen nicht, was sie sagen sollen, und haben Angst, dass sie nicht gut beim anderen ankommen. Hier hilft viel Üben. Nutze Situationen im Alltag, um deine Smalltalk-Fähigkeiten auszubauen. Verwickle den Bäcker oder die Bedienung im Restaurant in einen kurzen Plausch. Rede mit deinem Sitznachbarn im Zug. Ein breites Allgemeinwissen hilft dir dabei, Themen für kurze Unterhaltungen zu finden.