Arbeitsleben & BerufAusstand geben: Richtig verabschieden und in guter Erinnerung bleiben

Ausstand geben: Richtig verabschieden und in guter Erinnerung bleiben

Irgendwann ist er gekommen, der letzte Tag im Job. Ganz egal, ob du einen neuen Job angenommen hast oder in Ruhestand gehst – irgendwann ist es Zeit, sich von den Kollegen und dem Vorgesetzten zu verabschieden. Doch wie gelingt der Ausstand? Und was solltest du dabei beachten, um in guter Erinnerung zu bleiben? Wir haben Tipps für dich.

Der letzte Tag im alten Job: Wie richtig verabschieden?

Es ist soweit: dein bisheriger Job endet. Du hast eine andere Position angenommen, gehst in Rente oder beendest ein längeres Praktikum. Viele stellen sich jetzt die Frage, wie sie sich am besten von ihrem bisherigen Team verabschieden. Ein Ausstand ist eine Option – eine kleine Feierlichkeit, um den Abschied und die gemeinsame Zeit zu zelebrieren. Ein Muss ist das nicht. Es wird dir vermutlich niemand krummnehmen, wenn du dich ohne eine solche Geste verabschiedest. Aber es spricht vieles dafür, einen Ausstand zu geben.

Die Vorteile eines Ausstands

Warum sollte ich mir die Mühe machen, einen Kuchen zu backen, Getränke zu organisieren oder ein paar Häppchen bereitzustellen? Vielleicht fragst du dich das, während du diese Zeilen liest. Denn mit etwas Aufwand ist ein Ausstand in den meisten Fällen verbunden. Dabei profitieren jedoch nicht nur der Chef und die Kollegen von der kostenlosen Stärkung, sondern auch du.

Ein Ausstand gibt dir die Möglichkeit, dich ganz bewusst von deinem bisherigen Arbeitgeber und dem ganzen Team zu verabschieden. Du schleichst dich nicht leise davon, sondern gibst allen die Chance, die gemeinsame Zeit Revue passieren zu lassen.

Mit einem gelungenen Ausstand hinterlässt du bei allen Beteiligten einen positiven Eindruck. Das ist vielen Arbeitnehmern schon auf persönlicher Ebene wichtig. Sie möchten den Job selbst in guter Erinnerung behalten – selbst, wenn es hier und da einige weniger erfreuliche Aspekte an dem betreffenden Job gegeben haben mag.

Und auch für dein Arbeitszeugnis und für Referenzen ist ein Ausstand sinnvoll. Je positiver dein ehemaliger Arbeitgeber dir gegenüber eingestellt ist, desto euphorischer wird sich sein Zeugnis lesen – und desto eher findet er lobende Worte, wenn ein möglicher neuer Arbeitgeber ihn für eine Referenz kontaktiert.

Wie gebe ich einen gelungenen Ausstand?

Wenn die Entscheidung gefallen ist und du einen Ausstand feiern möchtest, bleibt die Frage nach dem Wie. Was gehört zu einem guten Ausstand? Das ist eine individuelle Frage. In vielen Unternehmen ist es üblich, dass ein Ausstand direkt im Büro gefeiert wird – etwa in einem Pausenraum oder Konferenzraum. Dazu gehören ein paar Snacks und Getränke.

Du kannst einen Kuchen backen – oder, je nachdem, wie viele Personen du eingeladen hast, am besten gleich mehrere. Du kannst auch Pizza, Blätterteigtaschen oder Brot mit Dips vorbereiten. Oder du bestellst etwas bei einer Konditorei oder einem Lieferdienst. Dabei kannst du besonders gut auf individuelle Ernährungsgewohnheiten – etwa für allergische oder vegetarisch oder vegan lebende Menschen – eingehen. Natürlich kannst du auch Chips und Salzbrezeln hinstellen.

Als Getränke eignen sich Softdrinks, Säfte und Mineralwasser. Abhängig von der Tageszeit kannst du auch Alkohol anbieten. Typisch ist etwa Sekt oder Sekt, der mit Orangensaft gemischt wird. Auch Bier oder Wein ist in Ordnung. Denke auch daran, dass nicht jeder Kollege gerne Alkohol trinkt. Falls die Feier in die Arbeitszeit fällt, solltest du den Ausschank von Alkohol am besten mit deinem Chef absprechen, um auszuschließen, dass dieser etwas gegen den Alkoholgenuss hat.

Alternativ zu einer Feier im Büro kannst du die Kollegen auch zum Abendessen in ein Restaurant oder auf Drinks in einer Bar einladen. Auch in deiner eigenen Wohnung kannst du den Ausstand geben. Du kannst am besten einschätzen, welche Option am besten ankommt. Orientiere dich an den Gepflogenheiten im Betrieb. Natürlich ist es auch eine Preisfrage und auch das Betriebsklima spielt eine wichtige Rolle.

Welcher Zeitpunkt ist der richtige für den Ausstand?

Auch die Frage, an welchem Tag und zu welcher Tageszeit ein Ausstand gefeiert werden sollte, beschäftigt viele scheidende Mitarbeiter. Eine pauschale Lösung gibt es zwar nicht, bewährt hat sich für viele jedoch ein Ausstand am späten Nachmittag beziehungsweise frühen Abend. Dann ist der Chef der Feier auch meist wohlwollend gesonnen – schließlich geht keine oder weniger Arbeitszeit für den Ausstand verloren. Außerdem riskierst du mit einer anderen Tageszeit, dass ein Teil deiner Kollegen nicht dabei sein kann. Sie können Termine haben oder schlicht zu viel zu tun, um eine Pause zu machen.

Oder du planst die Feierlichkeit gleich nach Feierabend. Oft ist es den eingeladenen Personen jedoch lieber, wenn sie nicht noch nach Feierabend im Büro bleiben müssen. Es kommt dabei auch darauf an, wie viele Personen du einlädst und wie eng euer Verhältnis ist.

Die meisten Arbeitnehmer feiern ihren Ausstand an ihrem letzten Arbeitstag. Du kannst es jedoch auch auf den vorletzten Tag legen. Dann bleibt mehr Zeit, um aufzuräumen. Achte darauf, diese Aufgabe nicht für deinen Kollegen als „Abschiedsgeschenk“ liegenzulassen.

Wen lade ich ein und wie sage ich Bescheid?

Die Frage, wen du einlädst, hängt auch von der Zahl deiner Kollegen ab. In einem großen Unternehmen betrifft dein Ausstand vermutlich eher dein unmittelbares Team. Oder du feierst bewusst nur in einem kleinen, eher privaten Kreis. Achte aber darauf, nicht Menschen bewusst auszuschließen, denen das auffällt – etwa die eine Person in deinem Team, die du nicht magst. Das ist kein guter Stil. Du möchtest schließlich gut in Erinnerung bleiben.

Du kannst deine Gäste ganz einfach persönlich ansprechen. Auch Rundmails haben sich bewährt.

Der Ausstand ist nicht der richtige Moment für eine Abrechnung

Wenn du dich für einen Ausstand entscheidest, sorge dafür, dass dieser eine positive Angelegenheit ist. Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, um alte Rechnungen zu begleichen oder Seitenhiebe auf ungeliebte Kollegen – oder den Chef – zu verteilen. Das ist kein guter Stil.

Es geht beim Ausstand um ein nettes und unverfängliches Miteinander, bevor sich die (beruflichen) Wege trennen. Wenn du eine Abschiedsrede halten möchtest, sorge dafür, dass diese nicht von Sticheleien und negativen Anspielungen durchzogen ist. Wenn du so negativ zu deinem bisherigen Job eingestellt bist, ist es möglicherweise besser, von Anfang an auf einen Ausstand zu verzichten.

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