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Remote Work: Tipps für erfolgreiches Arbeiten aus der Ferne

Eine Frau arbeitet in einem Cafe, ein Beispiel für Remote Work

Remote Work liegt im Trend – und das nicht erst seit dem Beginn der Corona-Pandemie, auch wenn die Krise den Trend verstärkt hat. Viele Menschen arbeiten zumindest teilweise fernab ihres klassischen Büroarbeitsplatzes, und mehr und mehr Menschen wünschen sich die Möglichkeit hierzu. Hier erfährst du, was Remote Work bedeutet, welche Varianten es gibt und wo die Vorteile und Nachteile des remote Arbeitens liegen.

Remote Work: Was bedeutet das?

Remote Work ist ein Trend in der Arbeitswelt. Was hat remote Arbeiten für eine Bedeutung? Es steht für ein Arbeitsmodell, bei dem ein Beschäftigter abseits des traditionellen Arbeitsplatzes in einem Büro – und damit nicht vor Ort beim Arbeitgeber – arbeitet. Wer remote arbeitet, ist vielmehr von zuhause oder unterwegs tätig.

Die Möglichkeit zu Remote Work wurde durch die Digitalisierung und technische Entwicklungen erst geschaffen. In manchen Berufen und Bereichen ist das remote Arbeiten stärker verbreitet als in anderen – auch, weil es gar nicht überall umsetzbar wäre. Ein Übersetzer kann zum Beispiel in vielen Fällen remote arbeiten, ein Bäcker oder Fabrikarbeiter nicht.

Durch die Corona-Pandemie hat sich die Zahl der Beschäftigten, die zumindest teilweise remote arbeitet, vervielfältigt. Waren es vor der Pandemie nach Daten des Statistischen Bundesamts nur vier Prozent der Arbeitnehmer, die von zuhause aus gearbeitet haben, waren es im ersten Lockdown im April 2020 rund 30 Prozent.

Diese Zahl hat sich seither wieder etwas verringert, ist aber immer noch hoch. Gleichzeitig ist in vielen Jobs Potenzial für mehr Remote Work vorhanden. Dass es (noch) nicht stärker genutzt wird, liegt in vielen Fällen an Vorbehalten des Arbeitgebers. Viele Arbeitnehmer würden die Möglichkeit zur Arbeit von zuhause aus gerne beibehalten, und 70 Prozent der Deutschen sind laut Umfragen für ein Recht auf Homeoffice.

Remote Arbeiten: Verschiedene Varianten

Remotes Arbeiten kann verschiedenen Formen annehmen. Einerseits kann ein abhängig beschäftigter Arbeitnehmer remote arbeiten, indem er im Homeoffice tätig ist. Oft ist die Arbeit auch unterwegs möglich, zum Beispiel in einem Café.

Remote Work kann bedeuten, dass jemand einzelne Tage im Homeoffice oder unterwegs tätig ist. Ebenso kann dahinter ein dauerhafter Tätigkeitsschwerpunkt abseits des Unternehmens stecken. In vielen Fällen wohnen die Arbeitnehmer trotzdem in der Nähe des Arbeitgebers. Es gibt aber auch Jobs, für die es kein Problem ist, wenn ein Beschäftigter weit entfernt lebt – in einer anderen Stadt oder auch einem anderen Land.

Auch Außendienstmitarbeiter und Mitarbeiter, deren Job vorwiegend bei Kunden erledigt wird, arbeiten remote.

Remote Work kann auch freie Mitarbeiter und andere Selbständige betreffen. Die meisten Freelancer arbeiten nicht vor Ort im Unternehmen, sondern von ihrem eigenen Büro aus. Ihnen steht es in der Regel frei, von wo aus sie arbeiten möchten.

Vorteile und Nachteile von Remote Work

Remote Work hat für Arbeitgeber und Beschäftigte viele Vorteile, aber auch Nachteile. Die wichtigsten Argumente für beziehungsweise gegen das remote Arbeiten findest du hier im Überblick.

Vorteile von Remote Work

Aus Sicht von Beschäftigten bedeutet Remote Work mehr Flexibilität. Sie können sich ihre Zeit häufig frei einteilen, was der Work-Life-Balance zugutekommt. Mitunter können sie sogar leben, wo sie wollen.

Wer nicht ins Büro muss, muss auch nicht mehr pendeln. Das verringert in vielen Fällen Stress, den übervolle S-Bahnen und verstopfte Straßen verursachen. Außerdem bleibt den Beschäftigten nicht nur mehr Geld, sondern auch mehr Zeit. Auch das trägt zu einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben bei – und kann die Zufriedenheit der Mitarbeiter erhöhen.

Wenn sich Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz frei aussuchen können, kann es ihnen je nach Arbeitsumgebung leichter fallen, sich auf ihre Aufgaben zu konzentrieren und fokussiert zu arbeiten. Gerade im Vergleich zu einem meist lauten Großraumbüro bietet das Vorteile.

Viele Beschäftigte freuen sich, wenn sie remote arbeiten können. Die daraus resultierende höhere Mitarbeiterzufriedenheit kann sich in einer höheren Motivation und einer höheren Produktivität widerspiegeln. Davon profitiert auch der Arbeitgeber. Wenn seine Mitarbeiter engagierter sind, kann ihm das Wettbewerbsvorteile bieten und zum Erfolg der Firma beitragen.

Arbeitgeber können durch Remote Work auch Kosten sparen. Je nach Modell sind dauerhaft weniger Arbeitsplätze im Hauptsitz des Unternehmens nötig. Dadurch wird weniger Platz benötigt, ebenso können für die betreffenden Arbeitsplätze Kosten für die Ausstattung in Form von Technik und Mobiliar gespart werden.

Nachteile von Remote Work

Remotes Arbeiten kann jedoch auch mit Nachteilen einhergehen. Für Beschäftigte kann es etwa ein Nachteil sein, im Homeoffice zu sitzen, weil sich ihre sozialen Kontakte dadurch verringern. Man trifft bei der Arbeit zuhause eben niemanden in der Kaffeeküche. Stattdessen sind die beruflichen Kontakte zielgerichteter – man klärt eher etwas Konkretes ab, statt kurz mit den Kollegen zu plauschen.

Ob die Arbeit auch remote produktiv möglich ist, hängt vom Arbeitsplatz ab. Am Küchentisch wird es auf Dauer oft schwierig. Auch die technische Ausstattung muss einen gewissen Standard aufweisen. Beim Remote Work sind Beschäftigte abhängiger davon, dass technisch alles einwandfrei funktioniert. Während man vor Ort im Unternehmen bei Problemen die IT-Abteilung rufen kann, ist man im Homeoffice auf sich gestellt.

Besonders, wenn Remote Work mit unregelmäßigen, flexiblen Arbeitszeiten einhergeht, müssen Arbeitnehmer dafür viel Selbstdisziplin aufbringen. Gerade im Homeoffice lauern überall Ablenkungen, denen man widerstehen können muss. Für die Work-Life-Balance kann die Arbeit von zuhause aus ein Nachteil sein, weil die Trennung von Beruf und Privatleben oft erschwert ist. Außerdem kann die Gefahr von Überstunden steigen, wenn Beschäftigte keinen Schlussstrich ziehen können.

Nicht zuletzt kann remotes Arbeiten ein Hindernis für die Karriere sein. Wer im Unternehmen vor Ort ist, ist sichtbarer als jemand, der aus der Ferne seinen Job macht. Außerdem ist bei einem solchen Modell die Absprache im Team oft erschwert.

Das ist auch ein Nachteil für Arbeitgeber. Wenn weniger Arbeitnehmer vor Ort sind, kann das schlimmstenfalls zu einer Verringerung der Produktivität führen. Schwierig ist auch die Kontrolle beim Remote Work. Bei Freelancern mag es zweitrangig sein, wie sie ihren Job erledigen. Bei den eigenen Mitarbeitern ist hingegen wichtiger, ob sie ihre Stunden wie vorgesehen machen und wie sie zu ihren Ergebnissen kommen.

Remote Arbeiten: Tipps für Beschäftigte

Wie gut und gewinnbringend Remote Work für die Beschäftigten und ihre Arbeitgeber ist, hängt davon ab, wie es ausgestaltet wird. Darauf kannst du Einfluss nehmen – mit den folgenden Tipps.

Sind die Voraussetzungen für Remote Work erfüllt?

Bevor Remote Work in die Tat umgesetzt werden kann, solltest du gemeinsam mit deinem Arbeitgeber überlegen, ob beziehungsweise unter welchen Bedingungen es möglich wäre. Hast du einen passenden Arbeitsplatz, an dem du konzentriert arbeiten kannst? Ist technisch alles auf einem entsprechenden Niveau? Wer sich schon vorher mit möglichen Nachteilen des remoten Arbeitens beschäftigt, kann ihnen gezielt entgegenwirken – oder sich gegen Remote Work entscheiden.

Den Arbeitsplatz richtig einrichten

Ob du auch fernab der Räumlichkeiten des Arbeitgebers gut arbeiten kannst, hängt davon ab, wie dein Arbeitsplatz ausgestattet und gestaltet ist. Dazu gehört nicht nur der richtige Ort für deine Arbeit – etwa ein eigenes Büro oder eine ruhige Ecke in der Wohnung. Denke auch an die technische Ausstattung, falls sie noch nicht vorhanden ist – PC oder Laptop, gegebenenfalls ein zusätzlicher Monitor, Headset, Kamera und schnelles Internet.

Datenschutz beachten

Auch der Datenschutz muss bedacht sein, wenn jemand remote arbeitet. Schütze unbedingt sensible Daten, zum Beispiel mit Passwörtern. Außerdem sollte kein anderer Zugriff auf entsprechende Informationen haben, auch nicht der Partner oder die Familie.

Kommunikation im Team

Wenn du eng mit einem Team zusammenarbeitest, ist wichtig, dass die Kommunikation möglichst einfach vonstatten gehen kann. Viele Teams nutzen dafür Messenger, aber es kann auch sinnvoll sein, regelmäßig kurze Besprechungen einzuplanen. So kann man zum Beispiel einmal am Tag einige Minuten lang die Lage besprechen, so dass alle auf demselben Stand sind.

Zeit gut planen

Wenn du deine Arbeit selbst organisieren musst, ist es wichtig, dass du ein gutes Zeitmanagement betreibst. Wenn du niemanden hast, der hinter dir steht und dich kontrolliert, liegt es an dir, deine Zeit sinnvoll einzuteilen. Mache dir dafür am besten einen Wochen– und Tagesplan.

Berücksichtige dabei deine produktiven Phasen und die Zeiten, an denen du ein Konzentrationstief hast – zum Beispiel nach dem Mittagessen. Wenn du deine To-Do-Liste schreibst, solltest du dich auf die wirklich wichtigen Aufgaben fokussieren. Ist dein Plan zu voll, wirst du wahrscheinlich nicht alles schaffen, hast aber am Ende des Tages ein schlechtes Gefühl, weil vieles noch nicht erledigt ist.

Ablenkungen widerstehen

Um bei Remote Work alles erledigt zu bekommen, ist es essenziell, dass du es schaffst, Ablenkungen zu widerstehen. Welche Ansätze sich dafür eignen, hängt von deinen individuellen Umständen ab. Angenommen, du arbeitest von zuhause aus. Dann wäre es zum Beispiel eine gute Idee, deinen Arbeitsplatz nach Möglichkeit in einem Bereich des Hauses oder der Wohnung einzurichten, wo wenig los ist. So wirst du weniger gestört und kannst dich besser konzentrieren.

Für einen guten Fokus ist eine aufgeräumte, möglichst minimalistische Arbeitsumgebung förderlich. Außerdem solltest du dich davor hüten, zwischendurch immer wieder private Dinge zu erledigen. Die Spülmaschine einzuräumen oder Wäsche anzumachen mag auf den ersten Blick kaum Zeit kosten. Es reißt dich aber aus deiner Arbeit heraus. Anschließend brauchst du wahrscheinlich wenigstens einige Minuten, um dich wieder zu fokussieren. Diese Zeiten können sich im Laufe eines Arbeitstages summieren.

Um Ablenkungen zu minimieren, kann es sinnvoll sein, das WLAN zeitweise auszuschalten, wenn du es für die Arbeit nicht brauchst. Wenn du dann versuchst, Facebook, Instagram oder Nachrichtenseiten aufzurufen, wirst du daran erinnert, dass du dich nicht ablenken lassen wolltest. Mache auch Menschen in deinem privaten Umfeld klar, dass du nicht permanent erreichbar bist, nur weil du in deinem eigenen Büro sitzt. Besprich mit deiner Familie oder deinen Mitbewohnern, zu welchen Zeiten du nicht gestört werden möchtest.

Bildnachweis: Jacob Lund / Shutterstock.com

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