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Tabellarischer Lebenslauf: Aufbau, Inhalt & Struktur

Tabellarischer Lebenslauf: Aufbau, Inhalt & Struktur

Der tabellarische Lebenslauf gilt heute als Standard für jede Bewerbung. Somit ist er ein extrem wichtiges Dokument, dem der Personalbeauftragte viel Aufmerksamkeit widmet. Der Vorteil gegenüber dem ehemals verwendeten ausführlichen Lebenslauf in Textform besteht darin, dass wesentliche Inhalte schnell erfasst werden können. Hierfür reicht meist ein kurzer Blick.

Bei der Durchsicht der Bewerbungen wird dem Lebenslauf in der Regel ungefähr zwei Minuten gewidmet. Hierbei wird erfasst, ob ein Bewerber inhaltlich geeignet ist. Anhand dieses einen Dokumentes ist überdies ein schneller Vergleich zwischen den Kandidaten möglich. Eine professionelle Gestaltung, bei der wesentliche Inhalte strukturiert und übersichtlich dargestellt werden, ist also dringend erforderlich. Nur so kannst du dich gegen deine Konkurrenten durchsetzen.

Der grundlegende Aufbau des tabellarischen Lebenslaufs

Vorlage / Muster: Lebenslauf-Vorlage

Klassisch ist der tabellarische Lebenslauf in zwei Spalten unterteilt. Links stehen die Daten, rechts die Inhalte mit Überschriften. Diese listest du in der Reihenfolge Persönliche Daten, Beruflicher Werdegang (Berufserfahrung), Ausbildung und Schule, Weiterbildungen und Praktika, Besondere Kenntnisse, Hobbys. Die letzte Kategorie ist dabei optional. Du bist also nicht verpflichtet deine Hobbys anzugeben. Ebenso verhält es sich mit Weiterbildungen und Praktika.

Beides sollte nur aufgeführt werden, wenn es zur angestrebten Position passt und dein Lebenslauf dadurch nicht zu lang wird. Insgesamt sollten keinesfalls drei Seiten überschritten werden. Besser sind eine oder zwei Seiten. Das Bewerbungsfoto befindet sich normalerweise rechts oben neben den persönlichen Daten. Einige Vorlagen sind im Aufbau anders gestaltet. Das Foto ist dann gegebenenfalls in der Mitte oder links oben. Wichtig ist, dass du die Reihenfolge der einzelnen Kategorien beibehältst, damit der Personaler nicht erst lange suchen muss.

Inhalte und Struktur bei den einzelnen Punkten

Alle Inhalte, außer den persönlichen Daten und den besonderen Kenntnissen sowie gegebenenfalls Hobbys, werden mit Zeitangaben versehen. Diese Daten gehören in die linke Spalte. Du solltest sie am Besten in Monaten und Jahren angeben. Du schreibst also beispielsweise 05 / 2016 – 12 / 2017 oder Mai 2016 – Dez 2017. Auf keinen Fall solltest du Tage mit angeben. Diese Form ist veraltet. Eine Angabe der Daten ohne Monate ist möglich, jedoch in Deutschland nicht üblich. Hier liegt die Vermutung nahe, dass du Lücken kaschieren willst. Bei allen Zeitangaben hat sich im tabellarischen Lebenslauf die amerikanische, antichronologische Form durchgesetzt. Du beginnst also mit der aktuellsten Angabe. Besonders wichtig ist, dass du die gewählte zeitliche Sortierung im gesamten Lebenslauf durchhältst.

Bei den persönlichen Daten ist gewünscht, dass du dich auf das Wesentliche beschränkst. Angaben zu Eltern und Geschwistern haben hier nichts zu suchen. Lediglich dein Vor- und Nachname sowie dein Geburtsdatum und Geburtsort sind Pflicht. Die Adresse und Telefonnummer musst du ebenfalls nennen, sofern du sie nicht in der Kopfzeile eingefügt hast. Eine Doppeltnennung ist dann nicht notwendig. Staatsangehörigkeit und Familienstand werden ebenfalls häufig aufgeführt.

Diese Angaben sind aber nicht verpflichtend. Wenn dein Nachname oder Geburtsort nicht automatisch darauf schließen lässt, dass du die deutsche Staatsangehörigkeit hast, solltest du sie auf jeden Fall mit angeben. Aufgrund des Allgemeinen Gleichstellungsgesetzes (AGG) muss der Familienstand nicht mehr verpflichtend aufgenommen werden, da niemand benachteiligt werden darf.

Dennoch ist es gelegentlich empfehlenswert. In einer Stelle mit viel Reisetätigkeit wirst du vermutlich benachteiligt, wenn du kleine Kinder hast, da du dann weniger flexibel erscheinst. Eine Nichtangabe kann so interpretiert werden, dass du etwas verschweigen möchtest. Die Entscheidung bezüglich der Angabe von Staatsangehörigkeit und Familienstand sollte also jeweils individuell getroffen werden.

Bei den Punkten Berufserfahrung, Ausbildung und Schule, Weiterbildungen und Praktika kannst du dich für einen einfachen tabellarischen Lebenslauf oder die ausführliche Variante entscheiden. Im letzten Fall nennst du zusätzlich zur Tätigkeit, Firma und Ort noch Unterpunkte. Du listest dann quasi deine Hauptinhalte der jeweiligen Position oder Weiterbildung auf. Bei Ausbildung und Schule ist es wichtig, die erworbenen Abschlüsse mit aufzuführen. Angaben zur Grundschule interessieren den Personalbeauftragten nicht. Diese kannst du also getrost weglassen. Weiterbildungen nennst du bitte nur, wenn sie inhaltlich relevant sind, also zur angestrebten Stelle passen. 

Praktika solltest du vor allem dann angeben, wenn du noch nicht sehr viel Berufserfahrung hast. Bei den besonderen Kenntnissen sucht der Personalbeauftragte gezielt nach Fremdsprachen und EDV-Kenntnissen. Diese solltest du mit dem jeweiligen Niveau angeben. Auch die Angabe deiner Führerscheinklassen gehört hierhin. Bei Interessen und Hobbys kannst du beispielsweise Mitgliedschaften in Vereinen oder Ehrenämter aufführen.

Der Lebenslauf sollte insgesamt einen inhaltlichen Mehrwert bieten. Wähle also sorgfältig aus, was du angibst und passe ihn für jede Stelle neu an. Mit deiner Unterschrift besiegelst du neben der Wahrhaftigkeit ebenfalls, dass es sich um ein individuelles Dokument handelt. Diese erfolgt in der Form Ort, Datum und Unterschrift.

Tipps für einen besonders ansprechenden tabellarischen Lebenslauf

Wenn du bei einer Ausbildung keinen Abschluss erworben hast, bist du nicht verpflichtet, dies anzugeben. Du musst den Personalbeauftragten also nicht mit der Nase darauf stoßen, indem du schreibst „ohne Abschluss“. Weglassen gilt nicht als Fehlangabe. Lediglich wenn du direkt darauf angesprochen wirst, musst du wahrheitsgemäß Auskunft geben. Das Wort „arbeitslos“ kannst du durch „arbeitssuchend“ ersetzen. Das klingt aktiver. Wenn du überdurchschnittlich aktiv erscheinen möchtest, schreibst du arbeitssuchend, private Weiterbildung. Wichtig ist dann natürlich, dass du im Gespräch Auskunft zu deinen Fortbildungsaktivitäten geben kannst.

Ein einheitlicher Look der Unterlagen verschafft Vorteile. Wenn du in deinem Anschreiben also eine Kopfzeile verwendest, sollte sich diese im Lebenslauf wiederfinden. Ebenso verhält es sich mit Besonderheiten, wie dem Einsatz von Farben. Ein durchgängig gewähltes Design verschafft Struktur.

Fettschrift kannst du gezielt zur Hervorhebung einzelner Passagen einsetzen. Auch dieses Stilelement sollte dann systematisch über die ganzen Unterlagen durchgehalten werden. Du kannst es beispielsweise für Überschriften oder erworbene Abschlüsse wählen. Auf jeden Fall sollte der Personaler entscheidende Auswahlkriterien, wie etwa Abschlussnoten, schnell erfassen. Daher darf das Dokument nicht zu lang sein. Ein Lebenslauf mit ein bis zwei Seiten wird besonders gerne gesehen. Wenn du damit nicht hinkommst, überlege dir zu kürzen oder einige Daten auf eine „Dritte Seite“ auszulagern. Bei Berufsanfängern wirken bereits zwei Seiten als sehr umfangreich und somit unentschlossen. Hier solltest du dich auf eine Seite beschränken.

Im Gesamtdokument sollte ein guter Lesefluss gegeben sein. Diesen kannst du auch durch den Einsatz von dezenten Linien zur übersichtlichen Abgrenzung optimieren.

Fehler, die es zu vermeiden gilt

Einige Angaben gehören nicht in den Lebenslauf. Hierzu zählt beispielsweise der Beruf der Eltern oder Geschwister. Selbst bei Berufsanfängern sind diese Angaben tabu. Wenn du verdeutlichen willst, dass in deiner Familie ein Interesse für genau diesen Arbeitsbereich besteht, mach dies bitte im Vorstellungsgespräch oder notfalls im Anschreiben. Auch Gehaltsvorstellungen haben im Lebenslauf nichts zu suchen. Sofern eine Nennung in der Stellenausschreibung gewünscht ist, erfolgt diese am Ende des Anschreibens. Angabe von Kündigungen haben im Lebenslauf ebenfalls nichts verloren. Den Grund deines Ausscheidens kann der Personalbeauftragte im persönlichen Gespräch erfragen.

Bei den Zeitangaben darfst du, wie oben erwähnt, auf keinen Fall Tage mit anführen. Dies wirkt altmodisch. Kleine Lücken von ein bis drei Monaten solltest du nicht erwähnen. In der heutigen Zeit hat fast jeder Bewerber kürzere Phasen der Arbeitssuche zwischen den einzelnen Beschäftigungsverhältnissen. Daher brauchen sie nicht extra angeführt werden.

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