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Urlaubstage kaufen und verkaufen: Was erlaubt ist und wie es ablaufen kann

Ein Liegestuhl auf einem Kalender, kann man Urlaubstage kaufen?

Viele Arbeitnehmer freuen sich lange im Voraus auf ihren Urlaub. Endlich mal nicht arbeiten müssen, endlich abschalten können – und die eigene Zeit so nutzen, wie man es möchte. Nichtsdestotrotz kann es Situationen geben, in denen es eine Überlegung wert sein kann, Urlaubstage zu verkaufen. Umgekehrt möchte man vielleicht Urlaubstage kaufen, wenn der eigentlich gewährte Urlaub nicht ausreicht. Geht das überhaupt – kann man Urlaubstage kaufen in Deutschland? Darf man nicht genutzte Urlaubstage verkaufen?

Urlaub kaufen oder verkaufen: Ist das erlaubt?

Jeder Arbeitnehmer hat Anspruch auf bezahlten Erholungsurlaub. Wie viele Urlaubstage Beschäftigte haben, kann sich von Arbeitgeber zu Arbeitgeber unterscheiden. Mindestens aber müssen es vier Wochen im Jahr sein – so sehen es die Bestimmungen des Bundesurlaubsgesetzes, kurz BUrlG, vor. Aus Sicht vieler Beschäftigter könnten es gern mehr Urlaubstage sein, während andere im Zweifel auch mit weniger Urlaub auskommen würden – sie hätten lieber Geld statt Urlaub.

Vor diesem Hintergrund kann der Wunsch aufkommen, Urlaubstage zu kaufen oder aber Urlaub zu verkaufen. Ist das überhaupt zulässig? Grundsätzlich muss Urlaub „in Natur“ gewährt werden. Das bedeutet, dass Urlaubstage tatsächlich genommen werden müssen – die Beschäftigten müssen frei haben. Finanziell abgegolten werden darf Urlaub im Normalfall nur, wenn das Beschäftigungsverhältnis endet und es nicht mehr möglich ist, den Resturlaub vor dem Ausscheiden aus dem Betrieb noch zu nehmen.

Allerdings bezieht sich diese Regelung in erster Linie auf den gesetzlichen Mindesturlaubsanspruch, wie er sich aus dem Bundesurlaubsgesetz ergibt. Gewährt der Arbeitgeber mehr Urlaub, könnten diese Tage zumindest theoretisch auch wieder verkauft werden – vorausgesetzt, der Arbeitgeber stimmt dem zu. Umgekehrt wäre es grundsätzlich denkbar, dass der Arbeitgeber mehr Urlaubstage gewährt, wenn Arbeitnehmer diese „kaufen“.

Damit der Kauf oder Verkauf von Urlaubstagen zulässig ist, muss rechtlich alles wasserdicht geregelt sein. Sollen zum Beispiel Urlaubstage verkauft werden, braucht es beim Urlaubsanspruch klare Regelungen: Es muss zwischen dem gesetzlichen Mindesturlaub und dem Urlaub, den der Arbeitgeber zusätzlich gewährt, unterschieden werden. Außerdem muss vertraglich fixiert werden – üblicherweise im Arbeitsvertrag –, dass zusätzlich gewährte Urlaubstage verkauft werden dürfen. Auch eine gesonderte Übereinkunft ist hierfür denkbar.

Urlaub verkaufen oder kaufen: So kann es ablaufen

Du möchtest Urlaubstage vom Arbeitgeber kaufen oder hast Urlaubstage übrig, die du verkaufen möchtest? Dann solltest du mit deinem Chef oder deiner Chefin darüber sprechen, um auszuloten, welche Optionen du hast. Ohne Einverständnis des Arbeitgebers hast du keinen Handlungsspielraum; du bist auf das Entgegenkommen des Arbeitgebers angewiesen. Erkundige dich, unter welchen Bedingungen man dir Urlaub abkaufen würde oder du Extra-Urlaubstage kaufen könntest.

Wenn du dich mit dem Arbeitgeber einigst, kann das informell geschehen. Im Zweifel reicht es, wenn du mit dem Vorgesetzten sprichst und dir seine Zustimmung für dein Vorhaben einholst. Eine Dokumentation ist gesetzlich nicht vorgeschrieben. Es ist aber aus Nachweisgründen besser, die Übereinkunft schriftlich festzuhalten. So gibt es keine Missverständnisse, außerdem hat der Arbeitgeber etwas, das er zur Personalakte nehmen kann.

Preisgestaltung: Wie viel sind Urlaubstage wert?

Ob es sinnvoll ist, Urlaubstage zu kaufen oder zu verkaufen, ist auch eine Frage des Preises. Was würde es dich kosten, Urlaub zu kaufen? Wie viel würdest du bekommen, wenn du Urlaubstage verkaufst? Das ist nicht gesetzlich geregelt, sondern hängt davon ab, worauf du dich mit dem Arbeitgeber einigst. Erkundige dich deshalb bei Interesse, was Urlaubstage im Unternehmen wert sind.

Wie teuer Extra-Urlaub wäre oder wie viel du bekommen würdest, wenn dir der Arbeitgeber Urlaub abkauft, hängt von verschiedenen Aspekten ab. Faktoren, die eine Rolle spielen können, sind zum Beispiel deine Tätigkeit und Position, deine Qualifikationen und die allgemeinen Vorstellungen des Arbeitgebers. Es kann auch einen Unterschied machen, zu welchen Zeiten du zusätzlichen Urlaub haben oder wann du Urlaub nicht beanspruchen möchtest.

Ein Stück weit ist es Verhandlungssache, was du für Urlaub bekommen kannst oder wie teuer er für dich wäre. Wenn es gängige Praxis in der Firma ist, dass Urlaub verkauft oder gekauft werden kann, gibt es aber womöglich auch fixe „Preise“ dafür. In manchen Unternehmen setzen Arbeitgeber ihren Mitarbeitern Anreize, nur den gesetzlichen Mindesturlaub zu nehmen, obwohl sie mehr Urlaubstage gewähren. Wer sich darauf einlässt, bekommt dann zum Beispiel einen Bonus, der sich auch anteilig reduzieren kann, wenn Beschäftigte nur auf einen Teil der Extra-Urlaubstage verzichten.

Urlaubstage verkaufen oder kaufen: Vor- und Nachteile für Arbeitnehmer

Für Arbeitnehmer kann es interessant sein, Urlaubstage zu kaufen oder zu verkaufen. Beide Varianten können in bestimmten Situationen Vorteile bieten, sie können aber auch Nachteile haben.

Diese Vorteile kann der Kauf oder Verkauf von Urlaubstagen für Arbeitnehmer haben

Mögliche Nachteile für Beschäftigte beim Kauf oder Verkauf von Urlaub

Welche Vor- und Nachteile es für Arbeitgeber haben kann, wenn Mitarbeiter Urlaub kaufen oder verkaufen

Sollte man es Mitarbeitern ermöglichen, Extra-Urlaubstage zu kaufen oder nicht benötigte Urlaubstage zu verkaufen? Für Arbeitgeber gibt es sowohl Argumente, die dafürsprechen, als auch Argumente, die dagegensprechen.

Vorteile für Arbeitgeber beim Kauf oder Verkauf von Urlaubstagen

Urlaubstage kaufen oder verkaufen: Mögliche Nachteile für Arbeitgeber

Fazit: Rechtlichen Rahmen beim Kauf und Verkauf von Urlaubstagen beachten

Bildnachweis: Pla2na / Shutterstock.com

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