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Französischer Lebenslauf: Das macht ihn aus

Eiffelturm in Paris

Träumst du davon, nach Frankreich auszuwandern oder zumindest eine gewisse Zeit in „La France“ zu verbringen? Wenn du dich für einen Job oder ein Praktikum in Frankreich bewerben möchtest, muss deine Bewerbung den dortigen Gepflogenheiten entsprechen. Essenziell hierfür ist der französische Lebenslauf. Was macht ihn aus und wie unterscheidet er sich vom deutschen Lebenslauf? Enthält er wie hierzulande ein Bewerbungsfoto oder nicht? Wir erklären dir, was beim französischen Lebenslauf wichtig ist.

Merkmale des französischen Lebenslaufs

Für den Job in eine andere Stadt zu ziehen ist für viele längst zur Normalität geworden. Auch Ländergrenzen stellen prinzipiell kein Problem bei der Jobsuche dar – besonders, wenn es um eine Stelle in Mitgliedsländern der Europäischen Union geht. Als EU-Bürger kannst du problemlos eine Stelle in einem anderen EU-Land aufnehmen und dich dort niederlassen. Über Einreisebestimmungen und Aufenthaltsgenehmigungen brauchst du dir also keine Sorgen zu machen, wenn du innerhalb der EU bleibst.

Viele Deutsche zieht es nach Frankreich. Vielleicht überlegst du schon länger, auszuwandern, und hast nun das deutsche Nachbarland im Blick. Oder du möchtest schlicht für eine gewisse Zeit ins Ausland, um neue Erfahrungen zu sammeln und deinen Lebenslauf aufzupeppen. Vielleicht geht es dir auch um einen Praktikumsplatz im Ausland. Ganz egal, was hinter deinen Überlegungen steckt, dir einen Job oder ein Praktikum in Frankreich zu suchen: Grundsätzlich stehen die Aussichten hierfür gut, wenn du gute Französischkenntnisse nachweisen kannst und natürlich die Qualifikationen für die angestrebte Stelle oder das Praktikum mitbringst.

Wichtig bei deiner Bewerbung in Frankreich ist, dass du dich an die dortigen Gepflogenheiten hältst. Es ist nicht sinnvoll, wie gehabt deine Bewerbung zusammenzustellen und sie dann nur noch ins Französische zu übersetzen. Indem deine Bewerbung der typischen französischen Bewerbung entspricht, erfüllst du die Mindest-Anforderungen und zeigst, dass du dich über Bewerbungen in Frankreich informiert hast.

In Frankreich ist der Lebenslauf als „le CV“ bekannt – als Abkürzung für die auch im angelsächsischen Raum gebräuchliche Bezeichnung Curriculum Vitae. Auch der französische Lebenslauf enthält deine wichtigsten persönlichen Daten und natürlich eine Auflistung deiner bisherigen Berufserfahrung sowie wichtiger Kompetenzen wie etwa Sprachkenntnissen. Bei Sprachkenntnissen solltest du nur Sprachen auflisten, die du auch tatsächlich gut beherrscht. Kannst du dich hingegen höchstens rudimentär verständigen, lässt du die betreffende Sprache besser weg.

Der Titel des französischen Lebenslaufs und die maximale Länge

Während der deutsche Lebenslauf höchstens zwei Seiten lang sein sollte, ist der französische Lebenslauf mit maximal einer Seite kürzer. Nur in begründeten Ausnahmefällen sollte dein Lebenslauf eine Seite überschreiten. Das wäre etwa dann denkbar, wenn du bereits viel einschlägige Berufserfahrung gesammelt hast. Eine Überschrift hat der französische Lebenslauf nicht. Entweder, du nutzt gar keine Überschrift, oder du verwendest deinen Namen. Dabei kannst du auch deine Berufsbezeichnung nennen. Das ist kein Zwang, aber in Frankreich durchaus üblich.

Tabellarischer Aufbau und übersichtliche Gliederung

Wie der deutsche Lebenslauf ist der französische Lebenslauf tabellarisch aufgebaut. Auch dort werden Stichpunkte genutzt, um die jeweiligen Stationen oder Fähigkeiten kurz zu beschreiben. Auch der französische Lebenslauf wird mit Überschriften in bestimmte Rubriken unterteilt. Das macht das Dokument übersichtlicher. Wenn du deine bisherigen Erfahrungen notierst, solltest du deren Chronologie beachten. Üblich ist in Frankreich ein gegenchronologischer Lebenslauf. Das bedeutet, dass deine jüngste Erfahrung an erster Stelle steht, gefolgt von der jeweils davorliegenden Erfahrung.

Die persönlichen Daten im französischen Lebenslauf

Wie in deutschen Lebensläufen finden sich auch in französischen Lebensläufen die persönlichen Daten des Bewerbers an vorderer Stelle – meist oben links. Wichtig sind hierbei dein Vor- und Nachname, deine Adresse, deine E-Mail-Adresse und eine oder mehrere Telefonnummern.

Wichtig: Der Nachname wird im französischen Lebenslauf in Großbuchstaben notiert. Das dient auch der Unterscheidung, welcher Name der Vor- und welcher der Nachname ist. Alter und Nationalität können genannt werden, müssen es aber nicht. Beim Alter ist es üblich, das tatsächliche Alter statt des Geburtsdatums zu nennen. Auch bei deinem Familienstand steht es dir frei, ob du diesen nennst oder nicht. Falls du einen Führerschein hast, kannst du die Führerscheinklasse ebenfalls angeben.

Bewerbungsfoto: ja oder nein?

Wer sich in Deutschland für eine Stelle bewirbt, schickt in der Regel ein Bewerbungsfoto mit. Das ist zwar kein Zwang, aber von vielen Personalverantwortlichen gerne gesehen und oft ein gewisses Auswahlkriterium. In Frankreich ist es etwas anders. Dort ist es eher unüblich, ein Bewerbungsfoto zu nutzen. Auch hier ist es jedoch deine Entscheidung – anders als etwa in den USA wird deine Bewerbung nicht aussortiert, weil sie ein Bild von dir enthält. Falls du ein Bewerbungsfoto verwenden möchtest, solltest du auf eine hohe Qualität achten und auf dem Bild möglichst gut getroffen sein. Schnappschüsse sind kein Ersatz für ein professionelles Bewerbungsfoto. Anders als in Deutschland kommt jedoch auch ein Passfoto aus dem Automaten infrage.

Kernkompetenzen angeben

Anders als beim deutschen Lebenslauf werden die Schlüsselqualifikationen im französischen Lebenslauf meist weiter vorne vermerkt – also noch vor den Berufserfahrungen. Hier gilt: Wähle nur die Kompetenzen aus, die unmittelbar etwas mit dem angestrebten Job oder Praktikum zu tun haben. Das gilt für Sprachkenntnisse ebenso wie für IT-Kenntnisse oder zusätzliche Qualifikationen, die dir relevant erscheinen.

Welche Erfahrungen werden im französischen Lebenslauf genannt?

Noch mehr als beim deutschen Lebenslauf gilt für „le CV“: Nimm nur die Qualifikationen in deinen Lebenslauf auf, die unmittelbar wichtig für den angestrebten Job sind. Erfahrungen, die damit nichts zu tun haben, kannst du getrost weglassen.

Wie gehabt nennst du zur Angabe von Berufserfahrungen zuerst den Zeitraum, in dem du eine bestimmte Position innehattest, gefolgt von deiner Position, dem Unternehmen und dem Standort. Auch in einem französischen Lebenslauf solltest du kurz stichpunktartig beschreiben, welche Tätigkeiten für diese Stelle typisch waren. Wähle dafür jene Aufgaben aus, die mutmaßlich auch im möglichen neuen Job besonders gefragt sind. Auch Erfolge kannst du nennen.

Praktika solltest du nur nennen, wenn du noch jung bist und am Anfang deiner beruflichen Laufbahn stehst.

Ausbildung und Abschlüsse im französischen Lebenslauf angeben

In den meisten deutschen Lebensläufen ist es üblich, auf die schulische Bildung und den weiteren Ausbildungsweg erst nach den Berufserfahrungen zu sprechen zu kommen. Das ist im französischen Lebenslauf nicht anders. Nur, wenn du noch kaum Berufserfahrung hast, kannst du umgekehrt verfahren. Gefragt sind bei deiner Ausbildung die Bezeichnung der Ausbildung, der Name der Einrichtung, der Ort und der erreichte Abschluss. Falls du Noten angibst, solltest du diese bei Bedarf einordnen.

Hobbys und Interessen nennen?

In Frankreich ist es üblich, dass im Lebenslauf auch private Interessen und Hobbys genannt werden. Auch ein soziales Engagement kannst du in diesem Zuge angeben. Wähle möglichst nur solche Interessen und Tätigkeiten aus, die einen Bezug zur angestrebten Position haben.

Keine Unterschrift zum Schluss

Viele deutsche Lebensläufe werden am Ende unterschrieben, ergänzt um die Angabe von Ort und Datum. Auch hierzulande steht es Bewerbern frei, auf diese Unterschrift zu verzichten – es ist aber ratsam, sie zu verwenden, weil es professionell wirkt und die Richtigkeit deiner Angaben bestätigt. In Frankreich ist es anders: Dort wird der Lebenslauf nicht unterschrieben. Auch ein Datum ist nicht gefragt.

Im Lebenslauf den Bezug zur angestrebten Position herstellen

Wenn du einen französischen Lebenslauf erstellst, ist wichtig, dass du deine Qualifikationen nicht nur auflistest, sondern auch einen Bezug zur angestrebten Stelle oder dem Praktikumsplatz herstellst. Es gilt, zu zeigen, dass du die Anforderungen des Arbeitgebers erfüllst und die gewünschten Voraussetzungen mitbringst.

Nimm nur die Erfahrungen in deinen Lebenslauf auf, die wirklich relevant für den Job oder das Praktikum sind. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du deinen Lebenslauf jedes Mal veränderst, wenn du eine neue Bewerbung erstellst. Ein individueller Lebenslauf, der bestmöglich auf einen bestimmten Arbeitgeber zugeschnitten ist, ist die beste Grundlage für eine erfolgreiche Bewerbung. Welche Kompetenzen besonders gefragt sind, kannst du der Stellenausschreibung entnehmen.

Achte auf die richtigen Vokabeln

Selbst, wenn du gute Französischkenntnisse hast – eine wichtige Voraussetzung, um einen Job oder einen Praktikumsplatz in Frankreich zu ergattern –, bist du womöglich nicht vertraut mit den französischen Bezeichnungen für die üblichen Rubriken eines Lebenslaufs oder bestimmte Aspekte hiervor.

Stelle deshalb sicher, dass die von dir verwendeten Vokabeln korrekt und üblich sind. Wichtige Vokabeln für deinen französischen Lebenslauf sind etwa:

Das Design des französischen Lebenslaufs

Wert legen solltest du auch auf ein ansprechendes Design des Lebenslaufs, wenn du dich in Frankreich bewirbst. Formelle Kriterien wie etwa bestimmte Seitenränder sind jedoch weniger wichtig. Hier gibt es keine Vorgaben, so lange der Lebenslauf gut aussieht und noch ein gewisser Rand für Notizen vorhanden ist. Weil der Lebenslauf üblicherweise nicht länger als eine Seite sein sollte, kann ein französischer Lebenslauf schon mal etwas vollgestopfter als ein deutscher Lebenslauf aussehen.

Achte beim Layout auf eine klare Struktur, damit der Lebenslauf übersichtlich ist. Setze auf bewährte Schriftarten wie Arial, Calibri oder Times New Roman. Verspielte Schriftarten wie Comic Sans MS sind hingegen keine gute Wahl. Wähle die Schriftgröße so, dass der Text überall gut erkennbar ist.

Mit dem gezielten Einsatz von Farben kannst du deinen Lebenslauf ansprechender gestalten. Es muss nicht dezent sein, aber allzu knallige Farben solltest du trotzdem nicht verwenden. Deine Farbwahl sollte stimmig sein und zu dir, dem Job und dem Arbeitgeber passen. Erlaubt ist, was gut und professionell aussieht.

Der Europass-Lebenslauf als Alternative

Alternativ zu einem selbsterstellen Lebenslauf kannst du für deine Bewerbung in Frankreich auch den Europass-Lebenslauf nutzen. Dabei handelt es sich um ein Dokument, das von der EU kostenlos bereitgestellt wird. Es soll EU-Bürgern Bewerbungen innerhalb der EU erleichtern. Neben dem Europass-Lebenslauf gibt es auch einen Sprachenpass, Zeugniserläuterungen, den Europass Mobilität und das Diploma Supplement.

Der Europass-Lebenslauf gibt Überblick über alle relevanten Qualifikationen und ähnelt im Aufbau den üblichen tabellarischen Lebensläufen. Du kannst ihn direkt online ausfüllen und dann herunterladen. Natürlich kannst du das Dokument jederzeit aktualisieren.

Wenn du den Europass-Lebenslauf verwendest, kannst du ihn direkt auf Französisch herunterladen. Dadurch hast du ein geringeres Risiko, falsche Vokabeln zu benutzen oder mit einem unpassenden Design oder Layout deines Lebenslaufs aufzufallen. Außerdem kann ein solcher Lebenslauf in kürzester Zeit erstellt werden. Breit durchgesetzt hat sich der Europass-Lebenslauf allerdings nicht. Auch kann das Design nicht individuell angepasst werden.

Bildnachweis: PHOTOCREO Michal Bednarek / Shutterstock.com

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