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Unzufrieden im Job: Was tun?

Frau am Schreibtisch ist unzufrieden im Job

Früher oder später ist wohl fast jeder mal unzufrieden im Job. Bei einigen hat das mit Aspekten zu tun, die nur vorübergehend sind. Andere sind über längere Zeit unglücklich im Job. Dann stellt sich die Frage: was tun? Kündigen oder bleiben? Oder gleich etwas ganz Neues wagen? Diese Tipps helfen Ihnen bei der Entscheidung, in welche Richtung es gehen soll.

Warum es nicht ungewöhnlich ist, unzufrieden im Job zu sein

Unzufriedenheit im Job kennt wohl beinahe jeder Arbeitnehmer oder Selbständige. Das heißt nicht, dass jeder, der arbeitet, unglücklich ist – aber phasenweise kann das durchaus der Fall sein. Wenn du von deinem Job genervt bist oder dich deine Arbeit belastet, kann das ganz unterschiedliche Gründe haben. Manchmal sind es der hohe Workload und die schlechte Work-Life-Balance. Manchmal sind es die Inhalte, die nicht wirklich das sind, was man sich vorgestellt hat. Und manchmal sind es andere Personen, etwa der Vorgesetzte oder ein Kollege, mit denen man einfach nicht kann.

Wenn du dich in einer Situation wiederfindest, in der du über deine berufliche Zukunft grübelst, fühlst du dich womöglich etwas ohnmächtig. Denn die Frage, ob man seinen Job an den Nagel hängen und sich etwas Neues suchen sollte oder sogar gleich den ganzen Beruf wechseln, ist nicht leicht zu beantworten. Das liegt nicht nur an der wirtschaftlichen Unsicherheit, die mit einem solchen Schritt oft verbunden ist. Es liegt auch daran, dass viele Betroffenen unschlüssig sind, ob sie die Krise aussitzen sollen oder es Zeit ist, etwas zu verändern.

Wenn du im Job unzufrieden bist, solltest du zunächst einmal nichts überstürzen. Eine überhastete Kündigung, ohne einen neuen Job in Aussicht zu haben, ist zwar in manchen Situationen besser als nichts. Soweit es die Umstände zulassen, solltest du dir jedoch etwas Zeit nehmen, um die Lage zu analysieren und zu überlegen, welche Lösungen es geben könnte.

Warnzeichen: Diese Anzeichen deuten darauf hin, dass du unzufrieden im Job bist

Nicht jeder, der keine Lust auf seinen Job hat, ist automatisch unglücklich im Job. Es ist ganz natürlich, dass du nicht immer Spaß an der Arbeit hast. Dass das standardmäßig der Fall sein sollte, ist ein häufiger Irrglaube, der meist mit der Annahme einhergeht, der Job sei eine wichtige, wenn nicht die wichtigste Form der Selbstverwirklichung.

Nichtsdestotrotz macht es einen Unterschied, ob du einfach lieber einen freien Tag hättest statt ins Büro zu müssen oder ob dich der Gedanke daran todunglücklich macht. Bevor du überlegst, wie du aus der Unzufriedenheit im Job wieder herauskommen kannst, solltest du deshalb analysieren, wie schlimm die Lage wirklich ist – die folgenden Warnzeichen geben dir Hinweise darauf, wie dringend du handeln solltest.

Dir graut es schon am Wochenende vor dem Montag

Schon wieder Montag… Sich über diese Tatsache nicht eben zu freuen, ist nichts Ungewöhnliches. Viele Menschen haben schließlich lieber Wochenende und gestalten ihre Zeit frei, statt acht Stunden und mehr zu arbeiten. Für sich genommen ist es nicht bedenklich, wenn der Montagmorgen nicht zu deinen liebsten Zeiten in der Woche gehört.

Anders sieht es aus, wenn es dir vor Montagen regelrecht graut. Wenn du schon am Sonntag die Stunden zählst, die dir am Wochenende noch verbleiben, und es dir immer schlechter geht, je näher der nächste Arbeitstag rückt. Vor allem körperliche Beschwerden sind ein deutliches Warnzeichen.

Du hast keine Lust, aufzustehen

Du wachst an einem Wochentag auf – und möchtest dir sofort wieder die Decke über den Kopf ziehen. Der Gedanke, aufzustehen und zur Arbeit zu müssen, ist bedrückend und macht dir schlechte Laune. Womöglich liegst du noch ein paar Minuten im Bett und versuchst so, dich so lange wie möglich vor der Tatsache zu verstecken, dass du zur Arbeit musst. Wenn du dich in dieser Beschreibung wiederfindest, ist auch das ein deutlicher Hinweis darauf, dass es Zeit ist, etwas zu ändern.

Du bist gedanklich permanent bei deinem Job – auch in der Freizeit

Die Freizeit ist ein wichtiger Ausgleich zum Job. Manche Menschen beschäftigen sich allerdings auch abends oder am Wochenende zumindest gedanklich mit der Arbeit. Das ist grundsätzlich bedenklich, weil der Ausgleich dann ein Stück weit fehlt. Ein Anzeichen für Unzufriedenheit im Job ist es jedoch nur, wenn schlechte Gefühle mit den Gedanken über die Arbeit verbunden sind. Womöglich grübelst du über einen Konflikt mit einem Kollegen, die unfaire Behandlung durch deinen Chef oder ein wichtiges Projekt, dem du dich nicht gewachsen fühlst. Werden die Gedanken über den Beruf zur Last, solltest du dich damit auseinandersetzen, warum du so unglücklich bist und was du dagegen tun kannst.

Du fühlst dich überfordert

Die Anforderungen und die Arbeitsbelastung steigen in vielen Jobs. Das kann dazu führen, dass du dich permanent überfordert fühlst. Du hast dann womöglich das Gefühl, den Berg an Aufgaben oder eine bestimmte wichtige Aufgabe nicht stemmen zu können. Das kann zu enormem Druck führen, der dich wahrscheinlich auch in deiner Freizeit belastet. Wenn das Gefühl der Überforderung dauerhaft anhält, ist es Zeit, zu handeln.

Du fühlst dich unterfordert

Nicht nur Überforderung im Job ist belastend, sondern auch Unterforderung. Ein Hinweis darauf ist, wenn du ständig gelangweilt bist. Deine Aufgaben sind keine Herausforderung, sondern vielmehr so monoton, dass du sie im Schlaf ausführen könntest. Womöglich hast du sogar Zeiten, in denen du mehr oder weniger Leerlauf hast. Dann können die Stunden sehr lang werden. Wer sich für längere Zeit unterfordert fühlt und gleichzeitig keinen Spaß an der Arbeit hat, ist meist besser beraten, sich etwas anderes zu suchen.

Du meldest dich häufig krank

Ein Hinweis darauf, dass du unglücklich im Job bist, sind auch deine Ausfallzeiten. Wenn du dich häufig krankmeldest oder ständig körperliche Beschwerden wie Rückenschmerzen hast, kann das darauf hindeuten, dass es Probleme bei der Arbeit gibt. Viele körperliche Beschwerden haben psychosomatische Ursachen. Auch das ist ein klares Warnsignal.

Unzufrieden im Job: Diese Fragen solltest du dir stellen

Du bist unzufrieden im Job und möchtest, dass sich etwas ändert. Bevor das geschehen kann, solltest du deine Lage jedoch genau analysieren – angefangen mit der Frage, was du dir von deiner Arbeit überhaupt erwartest. Es macht einen Unterschied, ob du jemand bist, der große Erwartungen an den Beruf hat, der sich darin verwirklichen möchte und der es beruflich zu etwas bringen möchte. Oder ob du jemand bist, der Arbeit eher als Mittel zum Zweck sieht und der sich lieber privat mit den Dingen beschäftigt, die ihm wirklich wichtig sind.

Wer geringere Erwartungen an den Job hat, kann mit einem Job, der ihn ab und an etwas langweilt, wahrscheinlich leben. Es stört ihn vermutlich auch nicht, wenn er beruflich auf der Stelle tritt – wohingegen das für jemanden, der Karriere machen möchte, zu einem großen Problem werden kann. Wie deine Einstellung zu Arbeit ist, wirkt sich darauf aus, ob Handlungsbedarf besteht oder nicht.

Als Nächstes solltest du dich fragen, wo genau die Ursachen für deine Unzufriedenheit im Job liegen. Es ist nicht immer nur ein einzelner, klar benennbarer Faktor, der dafür sorgen kann, dass man beruflich unglücklich ist. Oft sind es gleich mehrere Dinge, die für sich genommen möglicherweise kein nennenswertes Problem wären. Wenn du an deinen Aufgaben keinen Spaß hast, der Druck hoch ist und du noch dazu einen Konflikt mit einem Kollegen hast, bist du sehr wahrscheinlich unglücklich im Job. Handelt es sich hingegen „nur“ um einen Konflikt mit einem Kollegen, stehen die Chancen sehr viel besser, dass sich dieses Problem aus der Welt schaffen lässt.

Welche Optionen hast du, um zufriedener im Job zu werden?

Denk auch daran, dass sich auch private Dinge auf deine Zufriedenheit im Job auswirken können. Wenn du gerade mitten in einer Trennung steckst oder es in deiner Familie Probleme gibt, kann das Probleme im Job bedingen oder bereits vorhandene Probleme verstärken.

Wenn du die Ursache(n) für deine Unzufriedenheit im Job ausfindig gemacht hast, solltest du dich fragen, welche Handlungsoptionen du hast. Manche Probleme sind in Wahrheit nur vorübergehend. Der Gedanke, dass sich das Problem in absehbarer Zeit in Luft auflösen wird, kann dich über eine Phase der Unzufriedenheit tragen. Andere Probleme können nicht so einfach gelöst werden. Sie sind struktureller Art oder haben sich schon so verfestigt, dass sie nun kaum noch zu beheben sind.

Manche Probleme können angegangen werden, indem man ein paar Stellschrauben verändert. Wenn du dich ständig überlastet fühlst, kann ein Gespräch mit dem Chef schon ausreichend sein, um deine Lage zu verbessern. Das wäre etwa der Fall, wenn dein Vorgesetzter daraufhin deinen Aufgabenbereich etwas anders zuschneidet und du deine Aufgaben anschließend gut bewältigen kannst. Ein hartnäckiger Konflikt im Team kann mitunter durch Gespräche gelöst werden – oder, wenn das nicht hilft, mit der Versetzung in eine andere Abteilung oder Niederlassung.

Andere Probleme lassen sich hingegen kaum lösen, ohne grundlegend etwas zu verändern. Wenn Gespräche nichts bringen oder das Problem auch in vergleichbaren Jobs entstehen würde, bringt dich wahrscheinlich nur ein Job- oder Berufswechsel weiter. Das gilt auch, wenn das Betriebsklima so schlecht ist, dass du jede Freude an deiner Arbeit verlierst. Manchmal hat auch das Ursachen, die nur temporär sind – etwa ein neuer Vorgesetzter, der mit niemandem im Team klarkommt und bald wieder gehen muss. Oft lässt sich schlechtes Betriebsklima jedoch nicht so einfach ändern und Besserung ist nicht in Aussicht. Dann kann es sein, dass es deine einzige Option ist, den Job an den Nagel zu hängen.

Wege aus der Unzufriedenheit im Job: Veränderungen vorbereiten

Wenn du zu der Einsicht gekommen bist, dass nur ein Job- oder gar Berufswechsel dazu führen kann, dass du wieder glücklicher im Job bist, solltest du keine übereilten Entscheidungen treffen. Sonst hast du womöglich zwar schnell einen neuen Job, in dem du dann aber genauso unzufrieden bist wie vorher.

Vor beruflichen Veränderungen solltest du dich fragen, was die Faktoren sind, die gegeben sein müssen, damit du grundsätzlich im Job zufrieden bist. Was ist dir besonders wichtig? Die Aufgaben? Das Arbeitsumfeld? Die Arbeitsbedingungen, etwa deine Arbeitszeiten? Gute Aufstiegsmöglichkeiten? Das Betriebsklima? Nur, wenn dir bewusst ist, was für dich besonders wichtig ist, kannst du diese Faktoren bei deiner Jobsuche berücksichtigen. Damit legst du den Grundstein für mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz.

Auch in höherem Alter kann ein Berufswechsel gelingen – mit der richtigen Planung

Wenn du überlegst, deinen Job zu kündigen, aber noch keinen neuen in Aussicht hast, ist die Frage wichtig, ob du eine gewisse finanzielle Durststrecke überbrücken könntest. Beim Arbeitslosengeld I musst du etwa mit einer Sperre von zwölf Wochen rechnen. Dieses Geld bekommst du auch später nicht; die Bezugsdauer mindert sich entsprechend. In der Vorbereitung einer Eigenkündigung ist es deshalb sinnvoll, frühzeitig Geld beiseite zu legen, damit es nach der Kündigung nicht zu knapp wird und du nicht unter Druck gerätst, den nächstbesten Job anzunehmen.

Im besten Fall kannst du den Wechsel neben deinem bisherigen Job so vorbereiten, dass der Übergang mehr oder weniger nahtlos vonstatten gehen kann. Wenn du nicht nur den Job wechseln möchtest, sondern gleich das Berufsfeld, ist eine frühzeitige Vorbereitung umso wichtiger.

Informiere dich so gut wie möglich über den Beruf, den du ergreifen möchtest. Passt er wirklich zu dir? Stimmen nicht nur die Inhalte, sondern auch die Rahmenbedingungen? Im besten Fall kannst du ein Praktikum machen, bevor du dich für oder gegen den möglichen neuen Beruf entscheidest. Oft klaffen Vorstellung und Realität auseinander. Auch ein später Berufswechsel kann lohnenswert sein – wenn er auf realistischen Vorstellungen beruht und gut geplant ist.

Bildnachweis: Stokkete / Shutterstock.com

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