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- Wie erstelle ich ein Bewerbungsanschreiben, wenn ich schon Berufserfahrung habe? Schritt-für-Schritt Anleitung mit vielen Beispielen
- Die wichtigsten Fragen, die im Anschreiben beantwortet werden müssen
- Mit dem Anschreiben Interesse wecken: Auf den Einstieg kommt es an
- Berufserfahrene Bewerber können im Anschreiben gezielt punkten
- Selbstbewusster Abschluss
Wie erstelle ich ein Bewerbungsanschreiben, wenn ich schon Berufserfahrung habe? Schritt-für-Schritt Anleitung mit vielen Beispielen
Wer schon Berufserfahrung hat, muss im Anschreiben auf andere Punkte setzen als jemand, der sich auf den ersten Job bewirbt. Auf diese Dinge solltest du achten, wenn du deine Chancen auf die ersehnte Stelle erhöhen willst.
Bewerber mit Berufserfahrung sind aus der Sicht von Arbeitgebern begehrte Kandidaten zur Besetzung von offenen Positionen. Im Gegensatz zu Job-Neulingen, die frisch von der Universität oder aus der Ausbildung kommen, haben sie bereits in ihrem Beruf gearbeitet und entsprechende praktische Erfahrungen gesammelt. Ihr Vorwissen macht sie attraktiv, weil sie dieses auch künftig einsetzen können.
Wenn du schon praktische Berufserfahrung hast, solltest du die damit verbundenen Vorzüge im Anschreiben unbedingt betonen, damit der Personaler oder Chef in jedem Fall bemerkt, dass du kein Anfänger mehr bist. Diese Aspekte sind dabei entscheidend.
Die wichtigsten Fragen, die im Anschreiben beantwortet werden müssen
Zunächst einmal gilt es, die üblichen Vorgaben und ungeschriebenen Richtlinien zum Thema Bewerbungsanschreiben zu beachten – und keine wichtigen Fragen offen zu lassen. Das bedeutet: Bringe mit deinem Anschreiben klar herüber, warum du dich für einen geeigneten Kandidaten für den betreffenden Job hältst. Außerdem solltest du mit deinem Schreiben beantworten, warum dich die Tätigkeit für diesen bestimmten Arbeitgeber so interessiert – und natürlich, wieso du den Job an sich haben möchtest.
Wenn Anschreiben nicht überzeugen, liegt dies in der Regel daran, dass diese Fragen nicht ausreichend beantwortet werden, oder der Bezug zum Unternehmen zu kurz kommt. Massen-Anschreiben mögen zwar den quantitativen Output in Sachen Bewerbungen erhöhen, den Weg zum ersehnten Job ebnen sie jedoch selten.
Mit dem Anschreiben Interesse wecken: Auf den Einstieg kommt es an
Auch vor Standard-Floskeln und Selbstverständlichkeiten solltest du dich hüten, wenn du möchtest, dass deine Bewerbung mit Berufserfahrung Beachtung findet. Bitte beginne dein Anschreiben nicht mit den Worten „hiermit bewerbe ich mich“. Dies weiß der Personaler – warum sonst solltest du ihm deine Bewerbungsunterlagen geschickt haben? Wer so etwas schreibt, suggeriert damit nur, dass ihm keine spannendere Formulierung eingefallen ist.
Bei offenen Stellen, für die es nicht viele Bewerbungen gibt, mag dieser Fehler dich nicht automatisch aus dem Rennen befördern. Je größer die Konkurrenz ist, desto größer ist jedoch das Risiko, dass der Adressat deiner Bewerbung deine Unterlagen nach einem solch einfallslosen Einstieg direkt zur Seite legt.
Auch „Auf Seite XY habe ich gesehen, dass Sie eine / n XY suchen“ ist nicht eben vielversprechend – aus denselben Gründen. Wenn du mit deinem Anschreiben überzeugen willst, musst du schon etwas kreativer werden.
Du hast mit deinem Anschreiben, welches nicht länger als eine DIN-A4-Seite sein sollte, ohnehin wenig Platz, um für dich zu werben. Verschwende die wertvollen Zeilen also nicht mit Redundanzen und nichtssagenden Details. Ein Einstieg ist dann geeignet, wenn er bei dem Personalverantwortlichen oder Arbeitgeber Interesse weckt – und dieser daraufhin auch tatsächlich den Rest des Textes liest.
Erlaubt ist, was spannend ist. Auch vor unkonventionellen Formulierungen brauchst du nicht generell zurückzuschrecken. Ein Bewerbungsschreiben, das mit „Ich bin sicher, Sie lesen jeden Tag dutzende langweilige Anschreiben. Dies ist keines.“ beginnt, hat in den meisten Fällen größere Chancen, dir zur Einladung zum Vorstellungsgespräch zu verhelfen, als „Mit großer Freude habe ich gesehen, dass Sie eine / n XY suchen“. Es muss jedoch zu dir als Person passen und deiner üblichen Tonalität entsprechen – und somit in erster Linie authentisch sein.
Auch, wenn du direkt mit der Tür ins Haus fällst, kann dies einen gelungenen Einstieg ins Bewerbungsschreiben darstellen. Dabei kannst du ruhig persönlich werden, etwa so: „Ich mag es, XY zu tun. Deshalb bin ich so gerne XY. Und weil Sie [Detail], möchte ich den nächsten beruflichen Schritt mit Ihnen gehen.“
Ein Sonderfall ist es, wenn es bereits Kontakt zwischen dir und dem Adressaten deiner Bewerbung gegeben haben sollte. Zwar ist es inhaltlich betrachtet nicht sonderlich spannend, dies im Einstieg in das Anschreiben zu erwähnen – aber doch erfolgversprechend, wenn dieser Kontakt positiv in Erinnerung geblieben ist. Wenn man sich an dich erinnert, wiegt das stärker als ein aufregender Einstieg, bei dem das telefonische oder persönliche Kennenlernen nicht erwähnt wird.
So kannst du im ersten Satz etwa auf das Telefonat oder Treffen Bezug nehmen und herausstellen, inwiefern es etwa deinen Wunsch, in dem betreffenden Unternehmen tätig zu werden, verstärkt hat.
Berufserfahrene Bewerber können im Anschreiben gezielt punkten
Berufserfahrung ist ein großer Vorteil gegenüber Mitkonkurrenten um eine Stelle, die gerade erst in den Beruf einsteigen. Du kannst dich jedoch nicht darauf verlassen, dass der Personaler oder Arbeitgeber diese Tatsache aus deinem Lebenslauf mit Berufserfahrung herausliest. Zwar bemerkt es der Adressat deiner Bewerbung in der Regel schon, dass du kein Anfänger mehr bist. Aber du solltest auf Nummer sicher gehen, indem du diese Tatsache in deinem Anschreiben in den Mittelpunkt rückst.
Der Mittelteil deines Anschreibens ist der geeignete Ort dafür. Hier geht es schließlich um deine Eignung und deine Motivation. Mache deutlich, wie dich deine bisherigen beruflichen Erfahrungen für die gewünschte Stelle qualifizieren und was du in deinem Berufsleben bislang Wertvolles lernen konntest. Stelle einen Zusammenhang zu den Anforderungen an den Bewerber her, um deutlich zu machen, wie der Arbeitgeber von deinen Vorkenntnissen profitieren kann.
Wie bei allen Behauptungen im Anschreiben gilt: Mache dies durch möglichst anschauliche Beispiele so plausibel wie möglich. Du hast bei deinem letzten Arbeitgeber intensiv mit einem speziellen Computerprogramm gearbeitet, welches laut Stellenausschreibung auch im gewünschten Job relevant ist? Stelle sicher, dass der potenzielle Arbeitgeber bemerkt, dass du dich damit bereits auskennst, indem du es im Anschreiben erwähnst. Vielleicht hast du durch einen Job in deiner beruflichen Laufbahn bereits Erfahrung in der Organisation von Events gesammelt? Wenn dies der mögliche künftige Arbeitgeber wünscht, betone diese Qualifikation unbedingt.
Im Gegensatz dazu solltest du auf länger zurückliegende Qualifikationen, die längst überholt sind, in deinem Anschreiben nicht mehr eingehen. Wenn du bereits seit zehn Jahren im Berufsleben stehst, aber im Bewerbungsschreiben noch auf dein Studium zu sprechen kommst, wirft das ganz sicher Fragen auf. Auch, was du in Praktika gelernt hast, kannst du zwar als Berufseinsteiger erwähnen, als berufserfahrener Bewerber kannst du damit im Regelfall jedoch nicht mehr punkten – und solltest dies auch nicht versuchen, um deine Chancen nicht zu schmälern.
Mache im Anschreiben deutlich, was du möglichen Konkurrenten um die freie Stelle durch deine Berufserfahrung voraushast. Du kannst nicht darauf hoffen, dass der Personalverantwortliche dies aus den anderen Bestandteilen deiner Bewerbung schon herauslesen wird.
Selbstbewusster Abschluss
Während es im Einstieg des Anschreibens in erster Linie darum geht, Interesse beim Personalverantwortlichen zu wecken und diesen sinnbildlich in den Text zu ziehen, dreht sich der Hauptteil ganz um das, was du beruflich zu bieten hast. Beim Formulieren des letzten Absatzes des Anschreibens ist die Herausforderung, einen pointierten Abschluss zu finden.
Dies ist möglich, indem du etwa deine Qualifikation auf den Punkt bringst oder deine Absicht glaubhaft untermauerst, für den betreffenden Arbeitgeber tätig zu werden. In jedem Fall solltest du an dieser Stelle auf ein mögliches Vorstellungsgespräch zu sprechen kommen – und betonen, dass du dich darauf freust.
Stelle dein Licht nicht unter den Scheffel und formuliere diesen Teil nicht zu zurückhaltend. Selbstverständlich weißt du nicht, ob man dich zum persönlichen Kennenlernen einlädt – nichtsdestotrotz solltest du das Anschreiben formulieren, als sei das eine gesetzte Sache. Statt „über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch würde ich mich freuen“ eignet sich etwa „über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch freue ich mich“.
Allzu siegessicher solltest du dich dennoch nicht geben. Zwar wünschen sich Arbeitgeber einen selbstbewussten Bewerber. Wenn du jedoch durch deine Formulierungen arrogant und überheblich herüberkommst, sicherst du dir damit sicher keine Sympathiepunkte – und auch die entscheiden maßgeblich darüber, ob du im Rennen um den Job eine Runde weiterkommst oder nicht.