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Berufsbegleitendes Studium: So klappt das Studium neben dem Beruf

Eine Frau lernt Zuhause, was ist ein berufsbegleitendes Studium?

Es kann sich lohnen, berufsbegleitend zu studieren. Du kannst damit deine Qualifikationen vertiefen, wodurch sich ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Gleichzeitig ist ein Studium neben dem Beruf anspruchsvoll: Du musst über längere Zeit eine Doppelbelastung aushalten können. Mit einer guten Planung und der nötigen Disziplin kann es klappen. Hier findest du Tipps für dein berufsbegleitendes Studium.

Warum sich ein berufsbegleitendes Studium lohnen kann

Ein Studium ist eine gute Grundlage, um einen Beruf auszuüben. Wer schon arbeitet, hat ein Studium eigentlich nicht mehr nötig. Statt sich (rein) aufs Geldverdienen zu konzentrieren, kann es sich aber lohnen, berufsbegleitend zu studieren. Mit einem passenden Studiengang können sich Absolventen neue berufliche Chancen eröffnen. Das kann die Karriere befördern, aber auch zu einem höheren Gehalt führen.

In einem Studium neben dem Beruf können sich Berufstätige tiefergehendes Wissen aneignen und ihre Kompetenzen erweitern. Das kann sie für den aktuellen Arbeitgeber attraktiver machen. Es kann auch ein Weg sein, die eigenen Möglichkeiten bei der Jobsuche zu erweitern. Ebenso wäre es mit einem passenden Studium möglich, sich auf einen anderen Bereich zu spezialisieren. Das kann für mehr Freude bei der Arbeit sorgen oder es ermöglichen, sich im Job zu verwirklichen.

Für einige Jahre Zeit und Ressourcen in ein berufsbegleitendes Studium zu stecken, kann sich im besten Fall für das ganze weitere Berufsleben bewähren. Wer dadurch einen besseren Job ergattern kann, kann darauf bei der nächsten Bewerbung aufbauen. Die Folge: Er kann am Ende höhere Positionen auf der Karriereleiter erreichen.

Ein Präsenz- oder Fernstudium berufsbegleitend zu absolvieren, kann auch nützlich sein, wenn jemand sich beruflich neu orientieren möchte. Er muss dafür nicht zwingend im Job pausieren und so auf sein Einkommen verzichten, zumal ein Studium ohne Einnahmen oft gar nicht machbar ist.

Berufsbegleitend studieren – aber was?

Ob sich ein berufsbegleitendes Studium lohnt, hängt in erster Linie davon ab, ob es sich um ein realistisches Vorhaben handelt. Die Mühe lohnt sich nur, wenn du das Studium am Ende auch erfolgreich beendest. Die nötige Motivation kannst du eher entwickeln, wenn du weißt, dass du das Richtige studierst. Wie findet man einen geeigneten Studiengang?

Es kommt natürlich grundsätzlich darauf an, welche Optionen du hast. Darüber entscheidet dein berufliches Profil: Du kannst nur studieren, wozu du zugelassen würdest. Maßgeblich ist auch, in welchem Bereich du arbeitest oder gern arbeiten möchtest. Vielleicht hast du Lust, dich weiter zu spezialisieren – auch das kann dir eine Richtung vorgeben.

Relevant ist zudem, welcher Studiengang in welcher Form möglich wäre. Wenn du zum Beispiel ein Fernstudium machen möchtest, kann das deine Auswahl ebenso beeinflussen wie ein Abendstudium oder ein Teilzeitstudium an einer lokalen Hochschule.

Am besten geeignet ist ein Studiengang, der dir eine gute berufliche Perspektive eröffnet und sich mit deinen Interessen deckt. Wenn du nicht sicher bist, was sich wirklich lohnen könnte, kann auch ein Gespräch mit einem Vorgesetzten aufschlussreich sein. Der Chef oder die Chefin kann dich auf neue Ideen bringen. Ein solches Gespräch hat noch einen Vorteil: Du machst damit deutlich, dass du ambitioniert bist. Das kommt bei Führungskräften gut an. Ob du bei einem Studium neben dem Beruf den Arbeitgeber informieren möchtest, ist aber grundsätzlich deine Sache.

Studium neben dem Beruf: Varianten und Möglichkeiten

Bei einem berufsbegleitenden Studium gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine beliebte Variante ist ein Teilzeitstudium, das du in Präsenz an einer lokalen Hochschule oder als Fernstudium absolvieren kannst. Es gibt auch spezielle Abendstudium-Angebote, die sich an Berufstätige richten. Sie haben den Vorteil, dass sie auf die typischen Arbeitszeiten abgestimmt sind. So hast du nicht das Problem, dass Lehrveranstaltungen stattfinden, während du arbeiten musst.

Es gibt auch Studiengänge neben dem Beruf, die vorwiegend am Wochenende stattfinden. Andere sind in Blöcke gegliedert. Du kannst dann zum Beispiel deinen Urlaub dafür verwenden. Wer sich nicht zwischen einem Präsenz- und einem Fernstudium entscheiden kann, für den könnte Blended Learning das Richtige sein. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus beiden Lehrformen. Präsenzveranstaltungen und E-Learning-Module ergänzen sich. 

Grundsätzlich kannst du sowohl Bachelor– als auch Masterstudiengänge neben dem Beruf studieren. Wie weitreichend die Möglichkeiten bei einem berufsbegleitenden Studium sind, hängt davon ab, was du studieren möchtest. Bei Studienangeboten für Berufstätige sind nicht alle Fächer gleichermaßen gut abgedeckt. Die meisten Angebote gibt es in den Bereichen Betriebswirtschaft, Management, Ingenieurwissenschaften, Informatik und Soziale Arbeit.

Informiere dich über deine Möglichkeiten und vergleiche die Angebote im Detail miteinander. Du kannst dich auch beraten lassen, wenn du Gesprächsbedarf hast. Anlaufstellen sind zum Beispiel die Hochschulen selbst, aber auch neutrale Beratungsstellen.

Organisation und Zeitmanagement im berufsbegleitenden Studium

Neben dem Job zu studieren, kann eine Herausforderung sein. Viele Menschen haben ohnehin schon wenig Zeit. Da ist es oft gar nicht so einfach, das Studium im Alltag unterzubringen. Umso wichtiger sind eine gute Organisation und ein solider Zeitplan. Du solltest das Studium nicht einfach auf dich zukommen lassen, indem du mal hier und mal da etwas Zeit investierst. Mache dir lieber einen Plan, den du für ein ganzes Semester erstellen und in einzelne Wochen unterteilen kannst. So gehst du sicher, dass du alles rechtzeitig erledigt haben wirst und dir genug Zeit fürs Lernen bleibt.

Bei der Zeitplanung für dein berufsbegleitendes Studium ist es wichtig, dass du möglichst realistisch planst. Es gibt wahrscheinlich noch andere Verpflichtungen in deinem Leben, außerdem brauchst du auch etwas Zeit für dich. Wenn du zu viel von dir erwartest und dir gar keine Pausen gönnst, kann es wahrscheinlicher sein, dass du das Studium nicht beendest. Wenn du dich schon nach kurzer Zeit ausgebrannt fühlst, ist das keine gute Erfolgsgrundlage.

Gefragt ist deshalb die richtige Balance zwischen Studium und Beruf. Probiere im Zweifel ruhig verschiedene Modelle aus und analysiere anschließend, wie es gelaufen ist. Hat das berufsbegleitende Studieren gut funktioniert? Hattest du trotzdem ausreichend Zeit für andere wichtige Dinge?

Zeit fürs Studium effektiver nutzen mit Zeitmanagement-Methoden

Um die Zeit, die du in dein berufsbegleitendes Studium investierst, möglichst effektiv zu nutzen, können Zeitmanagement-Methoden nützlich sein. Zum Beispiel die Pomodoro-Technik: Dabei arbeitest du in kleinen Zeiteinheiten, etwa jeweils 30 Minuten am Stück. Anschließend machst du fünf Minuten Pause. Nach vier solcher Etappen legst du eine etwas längere Pause ein. Apropos Pausen: Diese sind wichtig, damit du dich über längere Zeit konzentrieren kannst. Wenn du daran sparst, fällt es dir wahrscheinlich schwerer, dich zu fokussieren. Dadurch kann es insgesamt länger dauern.

Damit das Vorhaben berufsbegleitendes Studium klappt, ist es außerdem wichtig, dass dein persönliches Umfeld dich unterstützt. Das kann zum Beispiel deinen Partner oder deine Partnerin betreffen. Es kann auch eine wichtige moralische Unterstützung sein, wenn deine Freunde oder Eltern an dich glauben.

Studium neben dem Beruf: Kosten & Finanzierung

Ein Studium kann viel Geld kosten. Wer nebenher arbeitet, hat zumindest nicht das Problem, dass er gar keine Einkünfte hat. Trotzdem kann es sein, dass das Geld nicht reicht. Das gilt besonders für teure Fernstudiengänge an privaten Hochschulen, die manchmal mehrere Zehntausend Euro kosten.

Allzu viele Finanzspritzen gibt es leider nicht für Menschen, die berufsbegleitend studieren. Kommt BAföG infrage? Seit die Altersgrenze für BAföG zum Sommer 2022 erhöht wurde, können Studenten gefördert werden, bis sie 45 Jahre alt sind. In Ausnahmefällen kann auch eine Förderung danach möglich sein. Der Haken: Förderfähig ist grundsätzlich nur ein Vollzeitstudium. Bei einem berufsbegleitenden Studium kommt die Förderung also nicht in Betracht – es sei denn, du nimmst dir Auszeiten vom Beruf, in denen du dich ganz deinem Studium widmest. Außerdem darf das Einkommen die Freibetragsgrenze von derzeit 15.000 Euro nicht überschreiten.

Auch Stipendien sind rar gesät, wenn es um ein Studium neben dem Beruf geht. Eine Option kann ein Weiterbildungsstipendium des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sein, das sich an jüngere qualifizierte Absolventen mit einer Berufsausbildung richtet. Eine weitere Möglichkeit ist das Aufstiegsstipendium für Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung und etwas Berufserfahrung.

Den Arbeitgeber nach einem Zuschuss fragen

Es kann lohnenswert sein, den Arbeitgeber zu fragen, ob er das berufsbegleitende Studium bezuschusst. Wenn er unmittelbar von deinen Zusatz-Qualifikationen profitiert, kann das durchaus eine Option sein. Ansonsten bleibt dir nur, einen Bachelor oder Master berufsbegleitend über Rücklagen oder mit der Unterstützung deines Partners zu finanzieren. Wenn das Geld knapp ist, suche dir möglichst ein berufsbegleitendes Studium, das auf der günstigeren Seite liegt. 

Eine gute Nachricht gibt es aber für Menschen, die gleichzeitig arbeiten und studieren: Ein Studium neben dem Beruf kann bei der Steuer Vorteile mit sich bringen. Das Studium neben dem Beruf ist steuerlich absetzbar, und zwar über die Werbungskosten. Du kannst zum Beispiel Studiengebühren, Ausgaben für Literatur und Lernhilfen, Fahrtkosten oder Übernachtungskosten steuerlich geltend machen.

Herausforderungen beim berufsbegleitenden Studium und wie du sie meistern kannst

Berufsbegleitend zu studieren, kann im Vergleich zu einem „herkömmlichen“ Studium verschiedene Herausforderungen und Nachteile mit sich bringen. Ein gewichtiger Aspekt ist für viele Studenten, die gleichzeitig arbeiten, die daraus resultierende Doppelbelastung. Es ist einfacher, zu studieren, wenn man sich rein auf das Studium konzentrieren kann. So arbeitest du womöglich nicht wenig und musst nebenher noch die Zeit für das Studium aufbringen. Das erfordert ein gutes Zeitmanagement, aber auch Durchhaltevermögen. Es kann helfen, sich immer wieder vor Augen zu führen, warum du das Ganze machst. Das kann dich motivieren, wenn du dich nicht für dein Studium neben dem Beruf aufraffen kannst.

Gerade ein sehr selbstbestimmtes Studium wie ein Fernstudium erfordert zudem viel Selbstdisziplin. Niemand schreibt dir vor, wann du dich dem Studium widmen musst. Das lässt dir mehr Freiheiten, kann aber auch dazu führen, dass das Studium im Alltag zu kurz kommt. In diesem Fall solltest du dir einen Plan machen und dein Studium so organisieren, dass du die nötige Zeit investierst.

Stress bei einem Studium neben dem Beruf verringern

Parallel zu studieren und zu arbeiten, kann Stress verursachen. Einerseits kannst du versuchen, dem mit Zeitmanagement vorzubeugen. Andererseits ist es wichtig, dass du Stress durch eine gesunde Lebensweise verringerst. Schlafe genug, ernähre dich gesund, bewege dich regelmäßig. Nimm dir Zeit für Dinge, die dein Leben bereichern und dich entspannen – auch dann, wenn du glaubst, diese Zeit nicht zu haben. Im Alltag ständig 110 Prozent geben zu müssen und nie eine Auszeit zu haben, ist ansonsten ein Weg in den Burn-out.

Bei einem Studium kannst du neue Kontakte knüpfen. Das ist bei einem berufsbegleitenden Studium nicht anders, aber manchmal schwieriger. Wenn du zum Beispiel ein Fernstudium machst, bei dem du andere nicht persönlich triffst, geht das mit mehr Anonymität einher. In diesem Fall kannst du dich mit Kommilitonen über Chats und Foren vernetzen. Du kannst dich einer Präsenz-Lerngruppe anschließen oder eine gründen. Oder du nutzt Karriereportale wie Xing oder LinkedIn, um nach neuen Kontakten zu suchen und dich zu vernetzen. Damit sich neue Kontakte lohnen, solltest du sie pflegen. Rufe dich also regelmäßig in Erinnerung. 

Nach dem berufsbegleitenden Studium: Was kommt als Nächstes?

Ein berufsbegleitendes Studium erfolgreich hinter sich zu bringen, ist einerseits eine persönliche Errungenschaft: Es zeigt, dass du die nötige Disziplin aufbringen kannst, um ein solches Vorhaben durchzuziehen. Andererseits hat es natürlich auch ganz praktische Auswirkungen, wenn du neben dem Job ein Studium beendet hast. Du eröffnest dir damit neue Karrierechancen. Je nachdem, was du studiert hast, könntest du nun zum Beispiel einen anderen Beruf ergreifen. Du könntest dich auf eine bestimmte Richtung spezialisieren, eine Führungsposition ausüben oder dich selbstständig machen. Welche Optionen du hast und was sinnvoll ist, hängt von deinem beruflichen Profil und deinen Zielen im Job ab.

Manchmal geht es bei einem berufsbegleitenden Studium auch „nur“ darum, das eigene Wissen aufzufrischen oder Qualifikationen nachzuholen. In diesem Fall stehst du nach dem Studium beruflich auf einer solideren Basis. Dein Job ist sicherer und du hast bei Bewerbungen bessere Aussichten.

Mit einem abgeschlossenen berufsbegleitenden Studium kann auch die Option einer Gehaltserhöhung bestehen. Zusätzliche Qualifikationen sind für Arbeitgeber ein Pluspunkt. Zögere deshalb nicht, den Vorgesetzten oder die Vorgesetzte nach einem höheren Gehalt zu fragen. Bereite dich auf dieses Gespräch gut vor, indem du dir Argumente zurechtlegst. Das erhöht die Erfolgswahrscheinlichkeit.

Ein Studium neben dem Beruf ist nicht immer das Ende der Fahnenstange. Je nachdem, was du im Job erreichen möchtest, kann sich anschließend noch eine andere Form der Weiterbildung anbieten. So kannst du dich weiter spezialisieren oder auch deinen Meister machen, damit du deine eigene Firma gründen kannst.

Fazit: Ein Studium neben dem Beruf erfolgreich durchziehen

Bildnachweis: Roman Samborskyi / Shutterstock.com

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