Wie konzentriert wir sind, entscheidet, wie schnell wir eine Aufgabe erledigen können. Gute Konzentrationsfähigkeit hilft im Job ebenso wie im privaten Alltag. Wenn du dich ganz in eine Tätigkeit vertiefst, ist das Ergebnis häufig besser. Das ist auch als Deep Work bekannt. Doch die dazu nötige Konzentration fehlt vielen Menschen. Kein Wunder: Überall lauern Ablenkungen. Wie du deine Konzentrationsfähigkeit maximieren kannst, verraten dir die folgenden Tipps.
Was ist Deep Work?
Deep Work bedeutet zunächst einmal nichts anderes als einen Zustand, in dem man ganz in eine bestimmte Arbeit vertieft ist. Dabei konzentrierst du dich ausschließlich auf die vorliegende Aufgabe. All deine Gedanken sind darauf fokussiert. Andere Dinge werden für den Moment ausgeblendet, weil sie unsere Konzentration schmälern würden. Um diesen Zustand zu erreichen, ist eine gute Konzentrationsfähigkeit essenziell. Genau hier liegt jedoch häufig das Problem.
Immer mehr Menschen fällt es schwer, sich zu konzentrieren. Daran ist nicht zuletzt die Schnelllebigkeit unserer Zeit schuld. Überall lockt die nächste Information – sie ist gerade bei der Arbeit am PC nur einen Mausklick entfernt. Auch Smartphones und ihre diversen Apps tragen dazu bei, dass unsere Aufmerksamkeit (vermeintlich) ständig gefordert ist.
Diese Entwicklung hat längst Folgen: Videoclips werden in der Folge der verminderten Konzentrationsfähigkeit immer kürzer, Informationen werden häufig auf das Nötigste verkürzt. Kurze Aufmerksamkeitsspannen sind bei vielen Tätigkeiten in Job und Alltag jedoch von Nachteil. Und genau so arbeiten wir häufig auch: immer nur ein wenig. Vor allem bei umfangreichen und anspruchsvollen Aufgaben entstehen jedoch schnell Probleme, wenn es dir nicht gelingt, dich für einen längeren Zeitraum in deine Arbeit zu vertiefen.
Deep Work vs. Shallow Work
Der Begriff Deep Work bezeichnet eine Tätigkeit, der du dich umfassend und mit voller Konzentration widmest. Du nutzt dein volles Potenzial und denkst nicht parallel noch an lauter andere Dinge. Das Gegenstück zu Deep Work ist Shallow Work. Damit sind Tätigkeiten gemeint, die du auch erledigen kannst, wenn du wenig konzentriert bist – etwa E-Mails beantworten oder Akten sortieren. Meist sind diese Aufgaben kurz.
Während die meisten Menschen mit Shallow Work keinerlei Probleme haben, sieht es bei Deep Work schon anders aus. Die gute Nachricht ist: Dich beim Deep Work maximal zu fokussieren kannst du lernen. Die folgenden Tipps helfen dir dabei.
So maximierst du deine Konzentrationsfähigkeit
Wie gut du dich auf eine bestimmte Aufgabe konzentrieren kannst, ist einerseits eine Frage deiner generellen Konzentrationsfähigkeit. Auch weitere Faktoren spielen im Alltag eine Rolle bei der Erledigung von anspruchsvollen Aufgaben – zum Beispiel, ob du abgelenkt wirst oder nicht. Nicht zuletzt ist deine Konzentrationsfähigkeit eine Sache der Übung. Du kannst lernen, dich zu fokussieren.
Ablenkungen vermeiden
Um Aufgaben so rasch und effektiv wie möglich zu erledigen, ist es wichtig, dass wir uns ganz diesen Aufgaben widmen. Dazu gehört auch, dass wir dabei so wenig wie möglich abgelenkt und unterbrochen werden. Jede Ablenkung reißt dich aus deinen Gedanken. Selbst, wenn sie nur einige Sekunden andauert, musst du danach den Faden wieder aufnehmen.
Wenn du besonders anspruchsvolle und langwierige Aufgaben vor dir hast, sorge dafür, dass du ihnen so ungestört wie möglich nachgehen kannst. Du kannst deine Kollegen bitten, dich für einen gewissen Zeitraum nach Möglichkeit nicht zu stören. Es ist sinnvoll, wenn du deine E-Mail-Benachrichtigungen für diesen Zeitraum ausschaltest. Wenn du für die Tätigkeit keine Internetverbindung benötigst, ist es förderlich, diese vorübergehend zu deaktivieren. Die Verlockung, „nur kurz“ im Internet zu surfen, um sich vor der nervigen Aufgabe zu drücken, ist dann geringer.
Räume dir genügend Zeit für die Aufgabe ein
Einer der größten Hindernisse für Deep Work ist, wenn du zu wenig Zeit hast. Aus Zeitdruck resultiert Stress. Du kannst dich der Aufgabe nicht in Ruhe widmen, weil dir ständig bewusst ist, was sonst noch alles zu erledigen ist. Deshalb ist es wichtig, der betreffenden Aufgabe von vornherein einen realistischen Zeitraum zu reservieren. Sorge dafür, dass du dich in dieser Zeit wirklich der Aufgabe widmen kannst. Trage sie in deinen Kalender ein und behandle sie wie jeden anderen Termin auch.
Pausen sind wichtig
Wir können uns nur über einen bestimmten Zeitraum hinweg konzentrieren. Dieser ist je nach individuellen Voraussetzungen und der Arbeitsumgebung bei jedem Menschen etwas anders. Stundenlang am Stück sind die wenigsten in der Lage, produktiv bei der Sache zu bleiben.
Es ist wichtig, dass du immer wieder ganz bewusst Pausen machst, um deinem Gehirn Zeit zur Regeneration zu geben. Nutze diese Pausen ganz gezielt. Ein Spaziergang ist immer eine gute Idee. Wenn das zeitlich nicht möglich ist, stehe wenigstens kurz auf und verlasse deinen Schreibtisch. Wenn du dich auch physisch von deinem Arbeitsplatz entfernst, kannst du eher kurz abschalten und neue Kraft sammeln.
Wenn nötig, kapsele dich ganz ab
Im Arbeitsalltag mag dieser Tipp wenig praktikabel sein. Wenn es jedoch um wirklich wichtige Dinge wie eine neue Geschäftsidee, ein Konzept oder ein neues Projekt geht, ist es oft sinnvoller, sich dafür eine Umgebung zu suchen, in der man wirklich ungestört ist. Nicht ohne Grund ziehen sich viele Schriftsteller in eine abgelegene Hütte oder ein Haus zurück, wenn sie schreiben. Denn in deiner gewohnten Umgebung ist die Gefahr, dass du abgelenkt wirst, sehr groß.
Das gilt nicht nur für die Arbeit im Büro, sondern auch zuhause – schließlich wartet da noch der Haushalt, oder Familienmitglieder oder Mitbewohner möchten etwas von dir. Schalte dein Handy aus, um der Versuchung, Nachrichten zu lesen oder soziale Netzwerke zu checken, von vornherein zu widerstehen. In einer ruhigen Umgebung ohne Ablenkung ist die Wahrscheinlichkeit, dass du zügig vorankommst, sehr viel größer.
Übe, dich zu konzentrieren
Um den Zustand von Deep Work zu erreichen, müssen nicht nur die äußeren Rahmenbedingungen stehen. Deine Konzentrationsfähigkeit hängt auch davon ab, ob du dich generell leicht ablenken lässt oder nicht. Diese Widerstandsfähigkeit kannst du lernen. Eine Möglichkeit hierfür ist Meditation. Bei geführter Meditation lernst du unter anderem, deine Gedanken klar zu erkennen und bewusster damit umzugehen. Das hilft dir dabei, schneller zu bemerken, wenn dein Fokus sich auf etwas anderes richtet. Du kannst dann besser gegensteuern.