Unmut über Kollegen oder Vorgesetzte empfindet fast jeder Arbeitnehmer mal. Wer seinem Ärger hingegen lautstark Luft macht, sollte aufpassen – andernfalls könnten deine Karrierechancen rapide sinken.
„So ein Idiot“ mag sich manch einer des Öfteren denken, wenn es um den ungeliebten Chef oder den Kollegen geht, den man einfach nicht leiden kann. Wer derartige Gedanken hat, tut jedoch gut daran, diese für sich zu behalten. Kraftausdrücke und Beleidigungen am Arbeitsplatz sind ein absolutes No-Go. Es droht nicht nur der eigene Gesichtsverlust, sondern auch eine Abmahnung oder sogar die Kündigung.
Beleidigungen oder gar üble Nachrede können ein Grund zur fristlosen Kündigung sein. Auch rechtliche Konsequenzen drohen. Das gilt unabhängig davon, ob die Kraftausdrücke dem Betreffenden persönlich entgegengeschleudert wurden oder auf anderem Wege geäußert wurden, etwa in sozialen Netzwerken.
Selbst wenn die Kündigung dir nach entsprechenden Äußerungen erspart bleibt, schaden unkontrollierte Wutausbrüche nicht zuletzt der eigenen Karriere. Wer reizbar oder gar cholerisch reagiert, kommt auf der Karriereleiter meist nicht voran – zumindest, wenn er mit einem solchen Verhalten öfter negativ auffällt. Wir haben drei Gründe für euch, warum die Verwendung von Kraftausdrücken der eigenen Karriere schadet.
1. Du machst dich angreifbar
Wer einen Hund hat, weiß: Anschreien bringt gar nichts. Im Gegenteil, ernst genommen werden Frauchen und Herrchen meist nur, wenn sie ihre Forderungen ruhig und konsequent äußern. Dieser tierische Vergleich sei erlaubt, denn im zwischenmenschlichen Miteinander verhält es sich diesbezüglich ganz ähnlich. Wer durch Wutausbrüche oder die Verwendung von Kraftausdrücken das Gesicht verliert, macht sich damit angreifbar. Ernst genommen wird er schon mal gar nicht.
Es könnte dir sogar passieren, dass Kollegen oder Vorgesetzte, mit denen du ein Problem hast, dich bewusst provozieren – denn sie wissen schon vorher, dass der Wutausbruch auf dem Fuße folgt. Und dieser lässt dich schlecht aussehen. Es liegt auf der Hand, dass Entscheidungsträger und Personaler einen Mitarbeiter, der durch eine unangemessene Ausdrucksweise auffällt, nicht unbedingt als geeigneten Kandidaten für die höhere Stelle betrachten.
2. Du wirkst unprofessionell
Keine Frage: Wer der Chefin einen Kraftausdruck entgegenschleudert oder den Kollegen beleidigt, wirkt dadurch äußerst unprofessionell – und ist es in diesem Moment auch. Ein solches Verhalten sollte man deshalb dringend ablegen, denn es hat im Job nichts zu suchen.
In manchen Unternehmen herrscht ein rauer Ton, die Stimmung mag grundsätzlich schlecht sein. Konflikte sind in diesen Fällen oft tiefgehend und lassen sich nicht ohne Weiteres aus der Welt schaffen. Wenn andere ausfallend werden, lässt man sich davon nicht selten anstecken. Nur weil diese Kraftausdrücke verwenden, solltest du das allerdings noch lange nicht tun – der Konflikt wird dadurch nicht gelöst und die Stimmung nicht besser.
Wer sich allzu sehr von den eigenen Emotionen leiten lässt, kommt im Job selten weiter. Besser ist es, bei Problemen konstruktive Gespräche in ruhiger Stimmung zu führen.
3. Du wirkst hilflos
Wer Kraftausdrücke verwendet, weiß sich nicht mehr anders zu helfen. So jedenfalls wird diese Verhaltensweise ganz sicher von Kollegen oder Vorgesetzten interpretiert. Meist fallen Kraftausdrücke dann, wenn die betreffende Person ein gewisses Frustrationslevel erreicht hat – und tatsächlich nicht mehr weiß, was es inhaltlich noch zu sagen gäbe, um sich durchzusetzen. Bloß: Ans Ziel kommt man mit solchen Ausdrucksweisen nicht. Überzeuge andere mit Argumenten, nicht mit Kraftausdrücken.
Auch professionelle Hilfe kann sinnvoll sein
Wenn dir deine Karriere wichtig ist – oder du schlicht deinen Job behalten willst – und du ein Problem mit Kraftausdrücken am Arbeitsplatz hast, solltest du daran dringend arbeiten. Hole dir notfalls professionelle Hilfe und lerne, den Ärger anders zu kanalisieren.
Wer Kraftausdrücke von sich gibt, mag sich kurzzeitig stark fühlen – er ist es jedoch ganz sicher nicht. Und dieses unprofessionelle Verhalten wird früher oder später auch von anderen bemerkt. Wenn es dann um eine Beförderung geht, gehst du aufgrund deiner unkontrollierten Emotionen womöglich leer aus, obwohl du eigentlich gute Arbeit leistest.