Aus-, Fort- & WeiterbildungArbeitslosigkeit nutzen: So qualifizierst du dich gezielt für den nächsten Job

Arbeitslosigkeit nutzen: So qualifizierst du dich gezielt für den nächsten Job

Die Zeit zwischen Jobs ist für viele arbeitslose Menschen belastend. Dabei lässt sich die Zwangspause vom Beruf in vielerlei Hinsicht nutzen, um persönlich und beruflich voranzukommen.

Wer arbeitslos ist, empfindet die Pause vom Job selten als positive Zeit. Zu groß ist der Druck, einen neuen Job zu finden, zu groß sind oft auch die Zweifel an den eigenen Fähigkeiten. Dabei lässt sich eine Phase der Arbeitslosigkeit gut nutzen, um an den eigenen Qualifikationen zu arbeiten und sich darüber klar zu werden, ob man überhaupt auf dem richtigen Weg ist. Wer die freie Zeit sinnvoll verwendet und sich je nach individuellen Zielen etwa gezielt weiterbildet, macht sich damit attraktiver für mögliche Arbeitgeber.

Arbeitslosigkeit als Chance

Die Arbeitslosigkeit als Chance nutzen – viele, die zeitweise keinen Job haben, haben davon wohl schon gehört. Die wenigsten aber empfinden die Zwangspause vom Beruf als solche. Gerade, wer bereits eine gewisse Zeitlang aus dem Job raus ist, fühlt sich oft wenig qualifiziert. Nicht selten kratzt die Arbeitslosigkeit auch am Selbstwertgefühl – mit der Folge, dass wir uns in möglichen Vorstellungsgesprächen im schlimmsten Fall schlechter verkaufen, weil wir nicht an unsere Fähigkeiten glauben.

Dabei liegt in der Auszeit vom Job tatsächlich eine Chance. Sie kann nicht nur genutzt werden, um neue Kenntnisse zu erwerben oder eine Fortbildung zu machen und so den Lebenslauf zu verbessern. Eine Phase der Arbeitslosigkeit ist auch eine gute Gelegenheit, um den eigenen Weg grundsätzlich zu überdenken. Mache ich das, was ich wirklich machen will? Woran liegt es, dass ich meinen Job verloren habe? War ich grundsätzlich zufrieden im Beruf – und falls nicht, woran lag das? Wer weiß, was er will, und dass er dafür auf dem richtigen Weg ist, geht motivierter an Bewerbungen und hat damit auch mehr Erfolg.

Die eigenen Ziele überdenken

Viele Menschen verharren auf Wegen, die sie einmal eingeschlagen haben – ohne sich regelmäßig damit auseinanderzusetzen, ob dies überhaupt noch das ist, was sie wirklich machen wollen. Wer zuletzt im Job nicht zufrieden war, sollte deshalb eine Phase der Arbeitslosigkeit zuallererst nutzen, um sich über die eigenen Ziele klar zu werden.

Auch die Gründe für die eigene Unzufriedenheit spielen dabei eine große Rolle. Hingen diese primär mit anderen Faktoren, etwa dem Klima im Büro oder einer Inkompatibilität mit bestimmten Kollegen oder dem Chef, zusammen? Lag es an mangelnden beruflichen Perspektiven? Oder hat der Job an sich keinen Spaß mehr gemacht? Von den Antworten auf solche Fragen hängt es ab, ob du noch eine Zukunft in deinem bisherigen Bereich anstreben solltest oder ob es vielleicht sinnvoller ist, wenn du dich ein Stück weit – oder falls nötig, radikal – umorientierst.

Wenn du das Gefühl hast, dass dein Beruf dich grundsätzlich zufriedenstellen könnte, es dir selbst aber an bestimmten Voraussetzungen und Qualifikationen mangelt, dann ist deine Arbeitslosigkeit die beste Zeit, um genau an diesen Punkten zu arbeiten. Zwar kannst du in der Pause vom Job nur sehr bedingt Berufserfahrung sammeln, aber du kannst bestimmte Fähigkeiten gezielt verbessern oder Sprachkenntnisse vertiefen.

Die Pause vom Job zur persönlichen und beruflichen Entwicklung nutzen

Wenn du dir überlegt hast, in welchem Bereich du deine berufliche Zukunft siehst, kannst du den nächsten Schritt gehen – und aktiv etwas für deine Qualifikationen tun. Oft ist es jedoch sinnvoll, zuvor auch eine gewisse Zeit auf die persönliche Entwicklung zu verwenden. So lässt sich die Lebenskrise, die die Arbeitslosigkeit für viele Menschen darstellt, nutzen, um die eigene Persönlichkeit zu stärken.

Eine persönliche Auszeit nehmen

Besonders, wenn dein Selbstbewusstsein unter dem Verlust deines Jobs gelitten hat, ist es höchste Zeit, dich mit dir selber auseinanderzusetzen. Nicht immer ist es sinnvoll, unmittelbar die nächsten Bewerbungen zu schreiben – auch wenn der Druck groß sein mag. Eine gewisse Pause, in der du dich wenig oder gar nicht mit deiner beruflichen Zukunft befasst, kann in vielen Fällen durchaus hilfreich sein. Gönne dir diese Auszeit gezielt und versuche, in dieser Zeitspanne so viel für dich zu tun wie möglich – und zwar ohne schlechtes Gewissen. Wenn du in deiner Persönlichkeit gefestigt bist und ein gesundes Selbstvertrauen hast, bist du für potenzielle Arbeitgeber wesentlich attraktiver. Insofern kommt dir eine Auszeit für die persönliche Entwicklung letztlich auch beruflich zugute.

In einer Episode der Arbeitslosigkeit ist es besonders wichtig, Routinen und einen geregelten Alltag aufrechtzuerhalten. Es mag verlockend sein, lange zu schlafen und in den Tag hineinzuleben. Zielführend ist das meist jedoch zumindest auf Dauer nicht. Stattdessen ist es entscheidend, neue Regelmäßigkeiten zu entwickeln – etwa das Aufstehen zu einer bestimmten Uhrzeit, regelmäßige Sporteinheiten oder der Gang ins Fitnessstudio sowie feste Zeiten, in denen du dich um deine berufliche Zukunft kümmerst.

Gezielte Qualifikation in der Arbeitslosigkeit erwerben

Ganz egal, wie deine individuelle Situation ist, was für einen Job du hattest und anstrebst oder welche Umstände möglicherweise erschwerend hinzukommen – es gibt immer Möglichkeiten, deine Qualifikationen für deinen Beruf zu verbessern.

Manchmal kannst du deine Fähigkeiten vergleichsweise einfach selbst und von zuhause aus verbessern. Das ist etwa bei Sprachkenntnissen der Fall. Häufig helfen schon kostenlose Apps und Programme hier sehr weiter. Wenn es dir mehr liegt, kannst du auch einen Sprachkurs an einer Volkshochschule oder einer anderen Institution belegen.

Auch Weiterbildungen sind eine Möglichkeit, deine Arbeitslosigkeit sinnvoll zu nutzen. Viele Kurse werden etwa von der Agentur für Arbeit gefördert. Andere musst du selbst bezahlen – auch das kann sich jedoch unter Umständen später bezahlt machen. Überlege dir zum einen, was dich wirklich interessiert, aber stelle dir auch die Frage, ob dich diese Fortbildungen beruflich tatsächlich weiterbringen und du davon nachhaltig profitieren kannst. Besonders wichtig ist dieser Aspekt, wenn du dich beruflich in eine etwas andere Richtung orientieren möchtest. Je nachdem, was du anstrebst, musst du aber mehr Zeit in die Neuorientierung investieren – etwa durch eine Ausbildung oder ein Studium.

Möglicherweise kommt auch ein Praktikum in Betracht. Das ist besonders der Fall, wenn du noch relativ am Beginn deiner beruflichen Laufbahn stehst und besonders stark von praktischen Erfahrungen profitieren kannst.

Wer während einer arbeitslosen Episode seine Zeit gezielt nutzt, verbessert damit auch seinen Lebenslauf. Wenn du im nächsten Vorstellungsgespräch auf deine Arbeitslosigkeit angesprochen wirst, kannst du darlegen, wie du diese genutzt hast. Dem potenziellen Arbeitgeber zeigst du damit Engagement und Eigeninitiative – Eigenschaften, die dich auch als Arbeitnehmer attraktiv machen.

Die eigenen Bewerbungsunterlagen aufbessern

Ganz egal, ob du bereits eine spannende Stellenausschreibung entdeckt hast oder es eine Firma gibt, bei der du dich initiativ bewerben möchtest – es ist immer eine gute Idee, deine Bewerbungsunterlagen in Ruhe einer kritischen Überprüfung zu unterziehen. Ist dein Lebenslauf noch aktuell und ansprechend gestaltet? Beachte, dass sich Gepflogenheiten und ungeschriebene Regeln in Bezug auf Bewerbungsunterlagen in relativ kurzer Zeit ändern können. Jetzt ist die Zeit, um dich darum zu kümmern, dass deine Bewerbung modern und attraktiv ist.

Auch ein professionelles Bewerbungsfoto ist immens wichtig. Lasse gute Bilder in einem Studio oder von einem Fotografen machen, um bei späteren Bewerbungen einen guten Eindruck zu hinterlassen. Zwar ist ein Bild keine Pflicht, letztlich spielt Sympathie jedoch bei der Entscheidung, wer zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird, häufig eine große Rolle.

Wenn du deine arbeitslose Phase sinnvoll genutzt hast, um dich weiterzubilden oder bestimmte Kenntnisse zu vertiefen, kannst und solltest du diese Erfahrungen unbedingt auch in deinen Lebenslauf integrieren. Dem möglichen neuen Chef zeigst du so, dass du deine Situation bestmöglich genutzt hast.

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