Aus-, Fort- & WeiterbildungAusbildungsbeginn: Infos & Tipps für den Ausbildungsstart

Ausbildungsbeginn: Infos & Tipps für den Ausbildungsstart

Du hast einen Ausbildungsvertrag unterschrieben – und nun rückt der Ausbildungsbeginn näher? Hier erfährst du, wie du die Wartezeit sinnvoll überbrücken kannst und um welche Dinge du dich vor dem ersten Tag im Ausbildungsbetrieb kümmern solltest. Außerdem findest du Tipps für einen gelungenen Ausbildungsstart.

Wann ist Ausbildungsbeginn?

Jedes Jahr fangen mehrere Hunderttausend junge Menschen eine Berufsausbildung an und legen damit den Grundstein für ihre berufliche Zukunft. Der Ausbildungsbeginn ist dabei relativ einheitlich. Wann es losgeht, hängt von der gewählten Richtung, dem Ausbildungsbetrieb und dem Bundesland ab.

Duale Berufsausbildungen, bei denen du im Betrieb und an der Berufsschule lernst, beginnen in der Regel zum 1. August oder zum 1. September. Es ist jedoch häufig auch möglich, die Ausbildung verspätet zu beginnen – zum Beispiel, weil du keinen Ausbildungsplatz gefunden hast, aber als Nachrücker doch noch eine Zusage bekommen hast. Du musst dann zwar den verpassten Stoff nachholen. Da du aber wahrscheinlich nur einige Wochen später anfängst, dürfte das kein Problem darstellen.

Berufsfachschulen haben in der Regel feste Fristen für die Anmeldung. Informiere dich, was für Angebote gilt, die für dich infrage kommen.

Generell solltest du dich mehrere Monate, besser aber ein bis anderthalb Jahre vor dem gewünschten Ausbildungsbeginn für einen Ausbildungsplatz bewerben. Vor allem größere Unternehmen beginnen meist früh mit der Suche nach neuen Azubis, weil sie mehr Ausbildungsstellen zu besetzen haben und der Aufwand entsprechend größer ist. Wenn du spät dran bist, kannst du zwar auch kurzfristig noch einen Ausbildungsplatz finden – aber die besten Angebote sind dann womöglich schon weg.

Noch Zeit bis zum Ausbildungsstart: Tipps, um die Wartezeit sinnvoll zu überbrücken

Viele Schulabgänger haben noch etwas Zeit bis zum Ausbildungsbeginn. Während manche angehenden Lehrlinge die verbleibende freie Zeit genießen, möchten andere sie sinnvoll nutzen. Was kann man tun, wenn man noch Zeit zu überbrücken hat, bis die Ausbildung losgeht?

Grundsätzlich hast du verschiedene Möglichkeiten. Du kannst zum Beispiel ein Praktikum machen. Vielleicht möchtest du mit deiner Ausbildung später in einem bestimmten Bereich arbeiten. Mit einem Schnupperpraktikum kannst du schon mal testen, ob es dir dort gefällt. Wenn du ein Unternehmen gefunden hast, bei dem du gerne reinschnuppern würdest, frag ruhig direkt nach, ob ein Praktikum im betreffenden Bereich möglich ist. Du musst dich dann meist schriftlich darauf bewerben, manchmal geht es aber auch informeller und ein Gespräch reicht aus.

Sinnvoll ist auch ein Ferienjob oder Nebenjob. Damit kannst du noch etwas Geld verdienen und nebenbei Berufserfahrung sammeln, die sich je nach Richtung gut in deinem Lebenslauf machen kann. Wenn es dir nur darum geht, Geld zu verdienen, kommen zum Beispiel Nebenjobs im Einzelhandel oder der Gastronomie infrage. Dort wirst du meist schnell fündig. Vielleicht kannst du aber auch eine Tätigkeit ausüben, die etwas mit deinem Ausbildungsberuf zu tun hat. So lernst du schon, was für den Beruf später wichtig ist. Auch hier kann es sich lohnen, Unternehmen direkt anzusprechen.

Auf Geld bist du nicht angewiesen und ein Praktikum findest du nicht wirklich nötig – wie wäre es dann zur Überbrückung bis zum Ausbildungsstart mit einem Ehrenamt? Viele soziale Einrichtungen und andere gemeinnützigen Träger sind immer dankbar für Freiwillige. Überlege, was dir Spaß machen könnte, und erkundige dich bei verschiedenen Anlaufstellen, ob ehrenamtliche Hilfe gefragt ist.

Checkliste: Woran du vor dem Ausbildungsbeginn denken solltest

Bevor deine Ausbildung beginnt, musst du dich wahrscheinlich noch um ein paar Dinge kümmern. Hier findest du eine Checkliste mit den wichtigsten Aspekten, die vor dem Ausbildungsstart wichtig sind.

  • Krankenversicherung: Bislang warst du wahrscheinlich über deine Eltern krankenversichert. Als Azubi musst du dich nun selbst versichern. Kümmere dich also rechtzeitig darum, dich bei einer Krankenkasse anzumelden. Du hast ansonsten nach dem Ausbildungsstart noch zwei Wochen Zeit, dich für eine Krankenversicherung zu entscheiden.
  • Haftpflichtversicherung: Möglicherweise bist du noch über die Haftpflichtversicherung deiner Eltern geschützt. Wenn nicht, solltest du eine eigene private Haftpflichtversicherung abschließen.
  • Berufsunfähigkeitsversicherung: Auch über den Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung solltest du dir Gedanken machen. In manchen Berufen ist sie sinnvoll. Wenn du berufsunfähig wirst, musst du ansonsten einen anderen Beruf ausüben. Eine gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente gibt es so nicht mehr, nur noch die Erwerbsunfähigkeitsrente. Dafür dürftest du aber nicht mehr in der Lage sein, irgendeinen Job auszuüben.
  • Steuerliche Identifikationsnummer: Vor dem Ausbildungsbeginn solltest du dich um deine Steueridentifikationsnummer kümmern. Du findest sie auf Lohnsteuerbescheinigungen, wenn du schon gearbeitet hast. Wenn nicht, kannst du sie beim Bundeszentralamt für Steuern beantragen und bekommst sie dann per Post zugeschickt. Dein Ausbildungsbetrieb braucht die Steueridentifikationsnummer, um dich beim Finanzamt anzumelden.
  • Kontodaten: Damit der Ausbildungsbetrieb dir dein Ausbildungsgehalt überweisen kann, musst du deine Kontodaten weitergeben. Wenn du noch kein Girokonto haben solltest, solltest du jetzt eines eröffnen. Kümmere dich frühzeitig darum: Es kann bis zu einigen Wochen dauern, bis du das neue Konto nutzen kannst.
  • Sozialversicherungsausweis und Sozialversicherungsnummer: Der Ausbildungsbetrieb braucht beides, um Sozialabgaben für dich abführen zu können. Falls du noch keinen Sozialversicherungsausweis hast, kannst du ihn bei der Rentenversicherung oder deiner Krankenkasse beantragen.
  • Gesundheitsbescheinigung: Minderjährige Auszubildende müssen sich vor dem Ausbildungsbeginn ärztlich untersuchen lassen, und zwar innerhalb von 14 Monaten vor dem Start der Ausbildung. Dafür kannst du dich an deinen Hausarzt wenden. Die Bescheinigung legst du dann dem Ausbildungsbetrieb vor.
  • Führungszeugnis: Für manche Ausbildungsberufe brauchst du ein Führungszeugnis, zum Beispiel bei Ausbildungen im öffentlichen Dienst. Es gibt Aufschluss darüber, ob du vorbestraft bist. Du kannst es bei deiner Kommune beantragen.

Tipps für einen gelungenen Ausbildungsstart

Es ist soweit: Der erste Tag deiner Ausbildung ist (fast) gekommen. Du hast dich hoffentlich um sämtlichen Papierkram gekümmert und bist nun bereit, im Betrieb und der Berufsschule zu lernen. Was ist wichtig zum Ausbildungsstart? In jedem Fall solltest du den Weg zum Ausbildungsbetrieb planen und sicherstellen, dass du pünktlich da bist. Es macht keinen guten Eindruck, wenn du gleich am ersten Tag zu spät kommst. Rechne damit, dass die Bahn Verspätung hat oder du im Stau stehst, und kalkuliere Puffer ein.

Wichtig ist auch, welche Kleidung du an deinem ersten Tag im Ausbildungsbetrieb trägst. Vielleicht ist das Tragen von Berufskleidung üblich. Dann ist die Kleiderwahl einfach. Wenn du selbst entscheiden kannst, was du anziehst, solltest du dich an dem orientieren, was im jeweiligen Bereich gängig ist. Es ist besser, etwas overdressed als underdressed zu sein, aber mit allzu formeller Kleidung solltest du auch nicht auffallen.

Zu Beginn deines ersten Tags wird dich der Ausbilder wahrscheinlich herumführen und den Kollegen vorstellen. Tut er das nicht, solltest du selbst die Initiative ergreifen und dich vorstellen. Sei freundlich und offen. Ein Handschlag empfiehlt sich in Corona-Zeiten allerdings nicht. Halte außerdem ausreichend Abstand zu anderen und trage eine Maske, wenn es im Betrieb üblich ist.

Nutze Gelegenheiten, deine Kollegen kennenzulernen

Wenn du im Gespräch mit anderen bist, solltest du höflich sein und deine Gesprächspartner nicht unterbrechen. Höre aufmerksam zu, mache dir Notizen und frage nach, wenn du etwas nicht verstanden hast.

Möglicherweise werden dir Kollegen in der Mittagspause anbieten, sie zum Essen zu begleiten. Nimm solche Angebote am besten an. So kannst du schnell Kontakte knüpfen und deine neuen Kollegen besser kennenlernen. Das hilft dir, dich schnell ins Team einzufügen.

Wenn du Phasen hast, in denen du nichts zu tun hast, warte nicht einfach auf die nächste Anweisung. Frage aktiv nach, was du tun kannst, oder biete Kollegen an, ihnen bei ihren Aufgaben zur Hand zu gehen. Wenn der erste Tag sich dem Ende zuneigt, solltest du nicht einfach selbst entscheiden, wann du Feierabend machst. Warte, bis der Ausbilder dir sagt, dass du gehen kannst.

Bildnachweis: Mangostar / Shutterstock.com

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