AllgemeinFeedbackgespräch nach der Probezeit – so klappt’s!

Feedbackgespräch nach der Probezeit – so klappt’s!

Am Ende der Probezeit steht für Arbeitgeber und Arbeitnehmer eine wichtige Entscheidung an: Soll die Zusammenarbeit fortgesetzt werden oder endet das Arbeitsverhältnis vorzeitig? Diese entscheidende Frage klärt sich für beide Seiten im Feedbackgespräch zum Ende der Probezeit. Was dabei auf dich zukommt und wie du dich optimal darauf vorbereiten kannst, erfährst du hier.

Feedbackgespräch in der Probezeit: Worum geht es dabei?

Fast jedes Arbeitsverhältnis beginnt mit einer Probezeit, die üblicherweise sechs Monate dauert. Arbeitgeber können selbst entscheiden, ob sie eine Probezeit festlegen und wie lange sie dauert, wobei ein halbes Jahr das gesetzlich zulässige Maximum darstellt. Dass die meisten Arbeitgeber eine Probezeit mit neuen Mitarbeitern vereinbaren, liegt an der Sicherheit, die diese Erprobungsphase bietet.

Während der ersten sechs Monate der Betriebszugehörigkeit greift der gesetzliche Kündigungsschutz noch nicht. Stellt der Arbeitnehmer oder der Arbeitgeber fest, dass die Zusammenarbeit die Erwartungen nicht erfüllt, kann der Vertrag leichter gelöst werden. Es braucht dazu auch vom Arbeitgeber keine Begründung, außerdem ist die Kündigungsfrist in der Probezeit auf zwei Wochen verkürzt.

Arbeitgeber nutzen die Probezeit, um einen neuen Mitarbeiter kritisch zu beurteilen. Erfüllt er seine Rolle so, wie es erwünscht ist? Liefert er das, was man bei seiner Einstellung von ihm erwartet hat? Und wie gut fügt er sich ins Team ein – passt es auch menschlich? All diese Fragen lassen sich nach einigen Monaten deutlich besser beurteilen als nach einem oder zwei Vorstellungsgesprächen.

Feedbackgespräch Probezeit: Entscheidung über die weitere Zusammenarbeit

Auch für den Mitarbeiter selbst ist die Probezeit eine Zeit der Erprobung. Der Beschäftigte hat seine neue Stelle schließlich auch mit bestimmten Erwartungen angetreten. In der Probezeit kann er schauen, ob sich diese Erwartungen mit der Realität decken. Dabei kann es zum Beispiel um die Aufgaben gehen, die Arbeitsorganisation, die Rahmenbedingungen oder das Betriebsklima.

Zu welchen Schlüssen Arbeitgeber und Arbeitnehmer während der Probezeit gekommen sind, wird in einem Feedbackgespräch zum Ende der Probezeit besprochen. Darin klären beide Seiten, ob sie sich eine Fortsetzung der Zusammenarbeit wünschen oder ob das Arbeitsverhältnis lieber beendet werden soll. Das Feedbackgespräch in der Probezeit dient außerdem dazu, mögliche Probleme zu besprechen, Fragen zu klären und Vorstellungen für die künftige Zusammenarbeit auszutauschen.

Wie läuft ein Feedbackgespräch in der Probezeit ab?

Wie genau ein Feedbackgespräch zum Ende der Probezeit abläuft, unterscheidet sich von Unternehmen zu Unternehmen, etwa in Hinblick auf die Dauer des Gesprächs. Es folgt aber meist einer typischen Struktur. Den Startschuss markiert die Einladung zum Feedbackgespräch durch den Arbeitgeber. Nicht in allen Firmen sind jedoch Probezeitgespräche üblich. Dann solltest du dich nicht scheuen, deinerseits um ein Feedbackgespräch zum Abschluss der Probezeit zu bitten – vor allem, wenn es bestimmte Dinge gibt, die du gerne klären würdest. Es schadet außerdem nie, zu wissen, wo man steht.

Das Feedbackgespräch in der Probezeit findet meist mit dem Vorgesetzten, einem Mitarbeiter der Personalabteilung oder beiden statt. Der oder die Gesprächspartner eröffnen das Gespräch, indem sie den Mitarbeiter begrüßen und auf den Anlass des Gesprächs und das damit verbundene Gesprächsziel eingehen.

Soll das Arbeitsverhältnis fortgesetzt werden oder nicht?

Häufig wird im Anschluss zunächst der Mitarbeiter um seine Einschätzung der Lage gebeten. Danach gibt der Vorgesetzte oder Personalverantwortliche sein Feedback. Beide Seiten klären, ob die Zusammenarbeit fortgesetzt werden soll oder nicht. Falls das Arbeitsverhältnis nach der Probezeit enden soll, wird der Verantwortliche die Gründe für diese Entscheidung erläutern. Möchte der Mitarbeiter die Zusammenarbeit nach der Probezeit beenden, wird man ihn um eine Begründung bitten.

Auch im Fall, dass eine weitere Zusammenarbeit von beiden Seiten gewünscht ist, gehört zum Feedbackgespräch meist eine Einschätzung von Leistung und Verhalten des Beschäftigten durch den Arbeitgeber. Der Arbeitnehmer kann sich zu diesem Feedback natürlich äußern.

Zum Abschluss des Feedbackgesprächs in der Probezeit wird der Ansprechpartner aus dem Unternehmen das Besprochene kurz zusammenfassen. Wenn das Arbeitsverhältnis weiterhin bestehen soll, können außerdem Zielvereinbarungen getroffen werden.

Inhalt: Worum geht es im Feedbackgespräch zum Ende der Probezeit?

Was kann thematisch in einem Feedbackgespräch zur Sprache kommen? Das hängt davon ab, wie viel Zeit für das Gespräch eingeplant ist und natürlich auch davon, ob es Probleme gibt, für die Lösungen gefunden werden müssen.

Grundsätzlich kannst du dich darauf einstellen, dass es im Feedbackgespräch in der Probezeit darum gehen wird, wie du das Arbeitsverhältnis beurteilst und welche Auffassung der Arbeitgeber hat. Dein Ansprechpartner wird dich fragen, wie zufrieden du mit deinem neuen Job bist und ob er deinen Erwartungen entspricht. Außerdem kann es sein, dass du gefragt wirst, wie es mit der Einarbeitung läuft. Gibt es Dinge, die diesbezüglich noch offen sind? Kannst du deine Aufgaben wie vorgesehen ausüben und deine Ziele erreichen? Hast du alle Ressourcen, die du benötigst?

Es wird wahrscheinlich im Feedbackgespräch auch darum gehen, wie wohl du dich in deinem neuen Team fühlst. Ebenso kann dir der Arbeitgeber eine Rückmeldung darüber geben, wie gut du dich seiner Einschätzung nach ins Team einfügst.

Das Feedbackgespräch in der Probezeit ist ein Anlass, Probleme zu klären. Falls es Dinge gibt, die aus deiner Sicht oder der Sicht des Arbeitgebers besser laufen könnten, sollte das im Probezeitgespräch zur Sprache gebracht werden. Es kann auch gut sein, dass du gefragt wirst, ob du dir in bestimmten Bereichen mehr Unterstützung wünschst.

Sofern sich beide Seiten im Feedbackgespräch darauf einigen, das Arbeitsverhältnis fortzuführen, kann es darin außerdem um Impulse für die Zukunft gehen. Ein Ausblick auf das, was man gemeinsam erreichen möchte, kann die Weichen für eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit stellen.

Auf das Feedback-Gespräch vorbereiten: Tipps für Arbeitnehmer

Als Arbeitnehmer solltest du das Feedbackgespräch zum Ende der Probezeit nicht als lästige Pflicht sehen, sondern als Gelegenheit, die weitere Ausgestaltung des Arbeitsverhältnisses zu deinen Gunsten zu beeinflussen – vorausgesetzt natürlich, du und dein Arbeitgeber wollen die Zusammenarbeit fortsetzen.

Um das Feedbackgespräch bestmöglich nutzen zu können, solltest du dich darauf vorbereiten. Überlege dir im Vorfeld, wie zufrieden du bisher bist und welche Schlüsse du daraus ziehst: Möchtest du weiterhin für das Unternehmen tätig sein? Oder tendierst du dazu, das Arbeitsverhältnis schon nach der Probezeit zu beenden?

Für den Fall, dass du an der Fortsetzung des Beschäftigungsverhältnisses zweifelst, solltest du dir ausreichend Zeit für eine fundierte Entscheidung nehmen. Wenn du dich spontan für ein vorzeitiges Ende des Jobs entscheidest, bereust du das sonst womöglich später. Bedenke auch, dass man manche Probleme klären kann. Du kannst das Feedbackgespräch in der Probezeit nutzen, um auf eine Verbesserung deiner Situation hinzuwirken. Ändert sich trotzdem nichts, kannst du immer noch kündigen – lediglich die Kündigungsfrist ist dann etwas länger. Ansonsten hast du aber keine Nachteile, wenn du dir noch Zeit lässt mit der endgültigen Entscheidung.

Kritische Aspekte im Feedbackgespräch zur Sprache bringen

Im besten Fall bist du grundsätzlich zufrieden mit deinem neuen Job und möchtest gerne weiter für den Arbeitgeber tätig sein. Um dich auf das Feedback-Gespräch vorzubereiten solltest du dann reflektieren, was bislang gut läuft und was weniger. Wünschst du dir mehr Unterstützung, zum Beispiel bei der Einarbeitung oder bei bestimmten Aufgaben? Kann der Arbeitgeber ansonsten etwas tun, damit dir dein Job leichter fällt oder du zufriedener bist? Notiere dir diese Dinge vor dem Probezeitgespräch.

Sprich im Feedbackgespräch ruhig auch Dinge offen an, die aus deiner Sicht bislang nicht optimal laufen. Der Arbeitgeber kann schließlich nur auf Probleme einwirken, von denen er weiß. Kritik äußern sollte aber nicht bedeuten, dich in aller Deutlichkeit zu beschweren. Kritische Aspekte solltest du vielmehr mit Fingerspitzengefühl zur Sprache bringen. Sei dabei nicht vorwurfsvoll, sondern lösungsorientiert. Beschreibe möglichst präzise, worum es dir genau geht, damit der Arbeitgeber versteht, was noch besser laufen könnte.

Bildnachweis: fizkes / Shutterstock.com

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