Arbeitsleben & BerufGeschäftsessen: Was sich gehört und was nicht!

Geschäftsessen: Was sich gehört und was nicht!

Beim Geschäftsessen werden Geschäfte und Karrieren gemacht bzw. zerstört. Ohne Manieren kann einiges schiefgehen. Eine ungezwungene Atmosphäre ist genauso wichtig wie die Einhaltung der Knigge-Regeln. Was sich gehört und was nicht, erfährst du in diesem Artikel.

Was ist überhaupt ein Geschäftsessen?

Sobald du mit einem Vorgesetzten oder Geschäftspartner am Tisch sitzt, handelt es sich um ein Geschäftsessen. Der Anlass für so ein Meeting kann sehr unterschiedlich sein, genau wie die Kulisse. Entsprechend ändern sich die Verhaltensgrundsätze. Gewisse Standards solltest du aber auf jeden Fall beachten – egal ob im Sterne-Restaurant, beim Betriebsausflug oder zuhause bei deinem Chef. Wo nehme ich Platz? Darf ich mit dem Boss ein Bier trinken? Welche Gerichte sollte ich besser meiden? Und was darf ich im Gespräch von mir preisgeben? Die Antworten auf diese Fragen solltest du auch immer berücksichtigen. Versuche die Etikette zu wahren und gleichzeitig locker zu bleiben. Nichts ist unangenehmer als ein versteiftes Beisammensein.

Der erste Schritt: Die Einladung und das richtige Restaurant

Wirst du zu einem Geschäftsessen eingeladen, steht der Ort des Geschehens bereits fest. Bist du der Gastgeber, musst du dich selbst um die Wahl der Location kümmern. Unser Tipp: Wähle immer ein vertrautes Restaurant, dessen Qualität und Service du kennst. Stell sicher, dass das Lokal perfekt zum Image der Firma passt und Unterhaltungen dort gut möglich sind. Lass die Finger von exotischer Küche. Auch wenn du zum Beispiel von libanesischen Speisen angetan bist, besteht die Gefahr, dass die Gerichte nicht den Geschmack deiner Gäste treffen. Achte darauf, dass auch vegetarische Menüs (noch besser vegane Speisen) angeboten werden. Außerdem wichtig: Vermittle bei der Einladung deutlich, dass dein Gast eingeladen ist und du die Rechnung übernimmst.

Es geht los: So erscheinst du zum Geschäftsessen

Pünktlichkeit ist beim Geschäftsessen ganz wichtig. Kommst du zu spät, hast du bereits verloren. Im schlimmsten Fall ist dein Geschäftspartner nun gelangweilt oder unentspannt. Er bekommt sofort einen schlechten Eindruck von dir und merkt, dass er sich nicht auf dich verlassen kann. Idealerweise reist du also schon eher an und vertreibst dir die Zeit in der Nähe des Restaurants. Deine Kleidung sollte dem typischen Business-Lock deiner Firma entsprechen. Gleiches gilt für Hände, Haare und Make-Up. Weniger ist mehr. Schlichte Eleganz weiß immer zu überzeugen. Bei der Begrüßung zählt allein die Hierarchie. Reiche zu Beginn dem Gastgeber die Hand und anschließend dem Ehrengast. Bei einem Empfang begrüßt du zunächst bekannte Personen und nicht zwingend die Dame zuerst. Außerdem gilt: Rangniedrige Menschen sollten immer als erstes ihre Begleitung vorstellen.

Bevor das Essen beginnt: Über Handy, Servietten und die Sitzordnung

Beim Geschäftsessen solltest du dich ganz auf die anwesenden Gäste konzentrieren. Schalte dein Handy am besten aus bzw. auf Vibrationsalarm, falls du einen wichtigen Anruf erwartest. Gegebenenfalls entschuldigst du dich höflich und verlässt zum Telefonieren kurz den Tisch. Danach wird das Smartphone wieder ignoriert. Du solltest es niemals auf den Tisch legen, sondern immer in der Tasche verstauen. Die Serviette breitest du vor dem Essen auf deinem Schoss aus. Sie gehört niemals um den Hals gebunden und sollte auch nicht als Taschentuch zweckentfremdet werden. Nach dem Essen legst du sie locker zusammen und links neben deinem Teller. Doch wo nimmst du eigentlich Platz? Die Sitzordnung ist beim Geschäftsessen niemals dem Zufall überlassen. Bist du mit einem Geschäftspartner allein, sitzt ihr euch gegenüber. Sind mehrere Gäste geladen, sollten sich deine Kollegen mit den Geschäftspartnern mischen. Als Gastgeber solltest du immer mit Blick zum Service sitzen. Ein Ehrengast bekommt den Platz gegenüber oder rechts neben dir.

Die richtige Wahl der Speisen

Die Wahl der Speisen solltest du gut bedenken. Suppen sind für gewöhnlich echte Manier-Minen. Es gilt: Nicht schlürfen, nicht pusten und kein Brot reintunken. Wenn möglich, einfach darauf verzichten. Gehört die Suppe aber zum Menü, führst du den Löffel nur mit der Spitze zum Mund. Bei Fisch, Hummer und Fingerfood kann ebenfalls einiges schiefgehen und selbst beim Verzehr von Spagetti kannst du dich richtig blamieren. Entscheide dich besser gegen solche Speisen oder informiere dich vorher genau, wie solche Gerichte laut Knigge verzehrt werden. Bist du eingeladen, sind der Etikette wegen die teuersten Gerichte tabu. Es sei denn, dein Gastgeber wählt selbst das Beste vom Besten und lädt dich explizit dazu ein.

Alkohol beim Geschäftsessen: So viel ist erlaubt

Alkohol ist beim Geschäftsessen durchaus üblich. Im richtigen Maße lockert er die Stimmung und verbindet Menschen miteinander. Ein Glas Wein oder Bier ist immer möglich. Erlaubt ist, was dir am besten schmeckt. Auf Cocktails oder einen Verdauungsschnaps solltest du aber verzichten. Generell kann Alkohol beim Geschäftsessen jederzeit ohne Angabe von Gründen abgelehnt werden. Es ist sogar denkbar, dass der Gastgeber Wein ausschenkt und selbst zum Wasser greift. Warum? Darüber wird nicht gesprochen. Anstoßen oder Zuprosten ist Aufgabe des Gastgebers. Dabei hebst du das Glas am Stil und schaust die Gäste an. In kleiner Runde ist Anstoßen denkbar. Sitzen viele Leute am Tisch, solltet ihr einfach nur zuprosten.

Der Code für Besteck und Gläser: Das Wichtigste über Messer, Gabel und Co.

Um die richtige Anordnung von Besteck und Gläsern kümmert sich das Servicepersonal. Als Gast bei einem Geschäftsessen solltest du aber wissen, wie Messer, Gabel und Co. richtig verwendet werden. Eine Faustregel besagt: Nutze Besteck und Gläser von außen nach innen, passend zum aktuellen Gang. Wie jedes Kind weiß, gehört das Messer in die rechte und die Gabel in die linke Hand. Doch keine Panik: Als Linkshänder darfst du das Besteck selbstverständlich seitenverkehrt halten. Ellenbogen und Handgelenk haben nichts auf dem Tisch verloren. Fasse vom Griff die obersten zwei Drittel an und führe das Besteck immer dezent zum Mund. Benutztes Besteck wird niemals auf dem Tisch abgelegt, auch nicht nur mit dem Griff. Es gehört immer auf den Teller, wobei du eindeutige Botschaften an das Servicepersonal vermittelst. Gekreuztes Besteck verrät, dass du Nachschlag möchtest. Die 20 nach 4-Stellung sagt, dass du fertig bist und dein Teller abgeräumt werden kann. Legst du dein Besteck hingegen auf 20 nach 7, weiß der Kellner sofort, dass du nur eine Pause machst und generell noch mit dem Essen beschäftigt bist.

Die Gesprächsthemen: Worüber darf geredet werden?

Smalltalk ist beim Geschäftsessen gang und gäbe. Tausche dich mit deinem Partner zu einfachen Themen aus. So lernt ihr euch unverbindlich kennen und schafft eine lockere Atmosphäre. Doch worüber solltet ihr reden? Angebracht sind Themen wie Reisen, Städte, Kunst, Sport, Musik oder Hobbies. Hinzu kommen die Qualität der Speisen, der Anlass des Essens oder gemeinsame Bekannte. Wichtig ist, dass keine Kritik geübt wird. Politik, Religion, Weltanschauungen und Krankheiten sind absolute No-Gos. Selbst geschäftliche Angelegenheiten sollten nicht vertieft werden, sondern nur kurz Aufmerksamkeit erhalten.

Fazit: Etikette wahren und locker bleiben

Auch wenn es über die Zukunft entscheidet – ein Geschäftsessen ist eine angenehme Sache. Es lockert den tristen Büroalltag auf und intensiviert die Geschäftsbeziehungen. Unsere Empfehlung: Bleib auf jeden Fall entspannt und achte immer auf den Business-Knigge. Dann liegst du auf der sicheren Seite. Informiere dich gut über gängige Tischmanieren und mach dich mit den Standards im Restaurant vertraut. Sollte doch mal was schiefgehen, heißt es Ruhe bewahren. Das zeugt von Professionalität. Dein Gegenüber erkennt dadurch, dass du mit Konflikten umgehen kannst und auch in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf behältst.

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