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Angst, keinen Job zu finden: Tipps zum Umgang mit Ängsten bei der Jobsuche

Die Angst vor Arbeitslosigkeit kennen viele Jobsuchende. Egal, ob jemand Angst hat, keinen Job zu finden nach dem Studium, oder aber betriebsbedingte Kündigungen in Krisenzeiten drohen: Es ist wichtig, den eigenen Ängsten frühzeitig zu begegnen. Wer weiß, wie er mit Zweifeln und Sorgen konstruktiv umgeht, lässt sich weniger davon lähmen. Hier findest du Tipps. 

Angst, keinen Job zu finden: Wenn die Jobsuche zur Belastung wird

Was, wenn ich keinen Job finde? Diese Sorge kennen viele Menschen, die arbeitslos sind oder deren Arbeitsverhältnis in absehbarer Zeit endet. Die Angst vor Arbeitslosigkeit betrifft viele Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen und Umständen. Ob Absolventen, die nach dem Studium in den Beruf einsteigen wollen, ältere Fachkräfte oder Quereinsteiger – die Angst, keinen Job zu finden, ist verbreitet. 

Dennoch sollte man solche Ängste ernst nehmen. Die Angst vor Arbeitslosigkeit kann sich sonst zu einer unsichtbaren Hürde entwickeln, durch die die Jobsuche zur Belastung wird. Es handelt sich oft um weit mehr als nur vorübergehende negative Gefühle. Ängste bei der Jobsuche können sich tiefgreifend auf die Motivation und das Verhalten der Betroffenen auswirken

Häufig führen solche Ängste dazu, dass Betroffene sich wenig optimistisch und selbstbewusst fühlen. Sie haben Angst, nichts zu finden oder Anforderungen nicht gerecht zu werden. Der Blick auf die eigenen Kompetenzen kann dabei getrübt sein. Diese Umstände können zur Folge haben, dass Jobsuchende sich nicht mit dem nötigen Selbstbewusstsein für neue Herausforderungen bewerben. Wer selbst nicht glaubt, dass er die nötigen Fähigkeiten und Erfahrungen mitbringt, hat es schwerer, andere zu überzeugen. Dadurch kann das eintreten, wovor die Betroffenen sich fürchten: Sie finden längere Zeit keinen Job. 

Zugleich hat die Angst, keinen Job zu finden, häufig auch psychische Folgen. Die Betroffenen stehen dadurch oft unter Druck, haben Stress und können sich nur schwer entspannen. Schlafprobleme und psychosomatische Beschwerden, schlechte Stimmung und Hoffnungslosigkeit können das Wohlbefinden der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. 

Was steckt hinter der Angst vor Arbeitslosigkeit?

Woher rührt die Angst, keinen Job zu finden? Ob Angst vor Arbeitslosigkeit nach dem Studium oder die Sorge, nach einer betriebsbedingten Kündigung nicht schnell etwas Neues zu finden – dafür kann es verschiedene Ursachen geben. 

Ein Aspekt sind externe Faktoren. Wenn jemand schon länger arbeitslos war, steckt ihm das womöglich noch in den Knochen. Er fühlt sich vielleicht nicht sonderlich qualifiziert und hat das Gefühl, bei der Jobsuche keine guten Aussichten zu haben. Und wer ständig nur Absagen auf Bewerbungen erhält, ist wahrscheinlich ebenfalls nicht allzu zuversichtlich. Solche Erfahrungen können entmutigen. 

Wirtschaftliche Unsicherheiten können die Lage zusätzlich erschweren. Wenn es allgemein gerade nicht besonders gut um die Sicherheit von Jobs bestellt ist und Unternehmen sogar Stellen abbauen, geht das an Bewerbern nicht spurlos vorbei. Ihre Chancen sind nicht nur gefühlt, sondern oft tatsächlich schlechter – nicht, weil sie nichts zu bieten hätten, sondern weil die Möglichkeiten allgemein eingeschränkt sind. 

Eine Rolle spielen häufig auch psychologische Faktoren. Perfektionistische Menschen etwa empfinden die Hürden bei der Jobsuche als sehr hoch, weil sie an sich selbst und an ihre künftige Tätigkeit die höchsten Ansprüche haben. Das kann hohen Druck erzeugen und lähmend wirken. Auch Versagensängste können ein Grund sein für die Angst, keinen Job zu finden. Die Betroffenen möchten dann etwa im Freundes- und Bekanntenkreis nicht „schlecht dastehen“, was vermeintlich der Fall wäre, wenn sie nicht zeitnah eine neue Stelle finden. 

Nicht zuletzt beeinflusst die Selbstwahrnehmung mögliche Ängste in Bezug auf Arbeitslosigkeit. Ist sie negativ, trauen sich die Betroffenen weniger zu und sind häufig generell pessimistischer. Durch solche Umstände gehen Jobsuchende oft mit einer negativen Grundhaltung an die Jobsuche heran. 

Welche Auswirkungen die Angst, keinen Job zu finden, haben kann

Angst vor Arbeitslosigkeit kann vielfältige, tiefgreifende Folgen für die Betroffenen haben. Sie können das psychische Wohlbefinden ebenso betreffen wie das Verhalten und die beruflichen Aussichten. 

Auf psychischer Ebene geht die Angst, keinen Job zu finden, unmittelbar mit Stress einher. Die Betroffenen sind meist angespannt, stehen unter Druck und machen sich oft große Sorgen. Sie können schlecht gelaunt und pessimistisch sein, sich hilflos oder wertlos fühlen. Selbst depressive Symptome sind möglich, ebenso Begleiterscheinungen wie Schlafstörungen, Nervosität, Magen-Darm-Beschwerden oder Rückenschmerzen. 

Wer sich übermäßige Sorgen vor der Arbeitslosigkeit macht, verhält sich häufig entsprechend. Typisch sind Prokrastination und ein Vermeidungsverhalten bei der Jobsuche. Aus Angst vor Absagen bewerben sich viele gar nicht erst. Die Jobsuche wird oft immer weiter hinausgezögert, um sich den eigenen Ängsten nicht stellen zu müssen. Manche nehmen den nächstbesten Job an, nur um das Thema Jobsuche abhaken zu können. 

Für die berufliche Entwicklung sind ausgeprägte Ängste bei der Jobsuche kontraproduktiv. Wer sich beispielsweise aus Angst vor Absagen nicht bewirbt, verpasst Chancen. Er muss womöglich später mit einer weniger guten Stelle leben oder findet nichts. Durch einen Rückzug und passives Verhalten ist eine Arbeitslosigkeit wahrscheinlich. Auch eine Langzeitarbeitslosigkeit kann drohen, denn aus der Arbeitslosigkeit heraus sind die Aussichten selten besser. Die Ängste verstärken sich eher – ein Teufelskreis

Viele Betroffene ziehen sich von Freunden, Familie und Bekannten zurück. Weil es ihnen unangenehm ist, auf ihre Jobsuche und berufliche Zukunft angesprochen zu werden, vermeiden sie viele Kontakte von vornherein. Das kann zu einem Gefühl der Isolation führen. Hohe Erwartungen von nahestehenden Personen erschweren die Situation zusätzlich – zum Beispiel, wenn der Partner oder die Eltern eine Erwartungshaltung an den Tag legen. Die Betroffenen können dadurch das Gefühl bekommen, eine Enttäuschung zu sein. 

Tipps zur Bewältigung von Ängsten bei der Jobsuche

Die Angst, keinen Job zu finden, kann für die Betroffenen große Nachteile mit sich bringen. Umso wichtiger ist es, Strategien zur Bewältigung der eigenen Sorgen zu entwickeln und die eigene Zukunft aktiv anzugehen. 

Wichtig ist zum einen der Umgang mit Ängsten und anderen negativen Emotionen sowie kontraproduktiven Gedanken. Es kann helfen, sich daran zu erinnern, dass man mit solchen Ängsten nicht alleine ist. Die Angst ist oft eine natürliche Begleiterscheinung von Unsicherheit. Negative Gedanken sind selten zutreffend – es lohnt sich, sie kritisch zu hinterfragen und mit etwas Abstand zu betrachten. Hilfreich ist auch, sich die eigenen Stärken und Errungenschaften vor Augen zu halten. 

Mit dem richtigen Mindset ist die Jobsuche leichter. Ebenso förderlich sind realistische Ziele. Je konkreter du weißt, wonach du suchst, desto zielgerichteter kannst du vorgehen – dadurch fühlt sich die Bewerbungsphase weniger vage und willkürlich an. Um sich von der Angst vor Arbeitslosigkeit nicht lähmen zu lassen, sind kleine Schritte empfehlenswert

Wenn du dir einen detaillierten Plan machst und die zugehörigen To-dos Schritt für Schritt abarbeitest, fühlt sich das Vorhaben meist weniger bedrohlich an. Es hilft auch, sich auf den Ernstfall einzustellen. Frage dich etwa: Angenommen, ich finde keinen Job – was tun? Wenn du weißt, wie du dich dann verhältst, wirkt das diffuse Risiko meist weniger bedrohlich.

Zusätzliche Qualifikationen: Mehr Chancen, mehr Selbstvertrauen

Im Umgang mit Ängsten bei der Jobsuche kann die Unterstützung durch andere sehr wohltuend sein. Das können Freunde, Partner oder Angehörige sein, aber auch Kollegen oder ehemalige Vorgesetzte. Der Austausch mit anderen Menschen sorgt dafür, dass du dich weniger alleine fühlst. Vielleicht bekommst du auch konkrete Ratschläge, die dir neue Perspektiven aufzeigen. Es lohnt sich, das eigene Netzwerk zu nutzen: Durch Empfehlungen kommst du schneller an einen Job, außerdem kannst du auf spannende Jobangebote aufmerksam werden. 

Möglicherweise hängen deine Ängste bei der Jobsuche mit mangelnden Qualifikationen zusammen. In diesem Fall kann sich eine Weiterbildung oder ein Online-Kurs lohnen. Du eröffnest dir dadurch nicht nur neue Chancen, es kann auch dein Selbstvertrauen stärken. 

Nicht zuletzt gilt: Praktische Erfahrungen sorgen für Routine. Jede Bewerbung, die du schreibst, fällt meist etwas leichter als die letzte. Jedes neue Vorstellungsgespräch ist mit etwas weniger Nervosität verbunden. Es hilft, Bewerbungen und alles, was dazugehört, als Übung zu sehen – selbst wenn es mit dem Job nicht klappt, lernst du dazu und entwickelst dich weiter. 

Praktische Tipps & Strategien für erfolgreiche Bewerbungen

Wie gut es mit der Jobsuche läuft, hängt nicht nur davon ab, welche Qualifikationen Bewerber vorweisen können. Entscheidend sind die richtige Strategie und eine durchdachte Vorgehensweise. 

Die Grundlage für erfolgreiche Bewerbungen sind überzeugende Bewerbungsunterlagen. Sich dafür ausreichend Zeit zu nehmen und sich Mühe zu geben, lohnt sich. Mit einem spannenden, individuell verfassten Anschreiben und einem klar strukturierten Lebenslauf, der auf die jeweilige Stelle zugeschnitten ist, stehen die Chancen oft deutlich besser. Wichtig ist, immer aus Sicht der Personalverantwortlichen zu denken: Was möchten sie mutmaßlich lesen? Was überzeugt sie – und was eher nicht? Wer sich davon leiten lässt, wenn er Anschreiben, Lebenslauf und Co erstellt, erreicht häufig mehr.

Im nächsten Schritt ist es essenziell, sich sorgfältig auf Vorstellungsgespräche vorzubereiten. Dazu gehört es, sich über die Gesprächspartner, den Job und das Unternehmen zu informieren, sich mit möglichen Fragen auseinanderzusetzen und an der eigenen Selbstvorstellung zu feilen. Persönliche Stärken und berufliche Erfolge sollten im Bewerbungsgespräch durch konkrete Beispiele glaubhaft dargelegt werden können. Ebenso wichtig ist es, selbst Fragen zu stellen – das zeugt von echtem Interesse an einer Mitarbeit, außerdem kann es für eine bessere Entscheidungsgrundlage sorgen. 

Konstruktiv mit Absagen umgehen

Nicht jede Bewerbung führt zum Erfolg – Absagen gehören in Bewerbungsphasen einfach dazu. Sie sind kein Zeichen für persönliches Scheitern: Selbst hochqualifizierte Kandidaten werden nicht immer ausgewählt. Letztlich kannst du nie wissen, was wirklich den Ausschlag gibt: Ist es eine Entscheidung gegen dich? Oder ist die Stelle in Wahrheit längst jemand anderem versprochen – zum Beispiel intern oder über persönliche Kontakte? 

Eine Absage kann eine Chance zum Lernen sein. Wenn du analysierst, warum es (mutmaßlich) dazu kam, kannst du dich weiterentwickeln und bei den nächsten Bewerbungen noch zielgerichteter vorgehen. Wenn du deine Erfahrungen und Herangehensweise reflektierst, fällt dir wahrscheinlich auf, was du (noch) besser machen kannst. 

Zentral ist zudem der Aufbau von Resilienz. Es kann belastend sein, nicht zu wissen, wie die eigene berufliche Zukunft aussehen wird. Absagen können demotivierend sein und Frust auslösen. Wer eine innere Widerstandskraft hat, ist besser für den psychischen Stress gewappnet, der mit der Jobsuche häufig einhergeht. Resiliente Bewerber lassen sich nicht so leicht entmutigen – was nicht nur förderlich für ihr Wohlbefinden ist, sondern auch ein wichtiger Erfolgsfaktor bei Bewerbungen ist. 

Starke Angst vor Arbeitslosigkeit: Professionelle Unterstützungsangebote

Ängste gehören für viele Bewerber zur Jobsuche dazu. Meist sind sie aber nur mäßig ausgeprägt und haben keine ernsthaften Konsequenzen. Wird die Angst, keinen Job zu finden, jedoch übermächtig, ist es womöglich an der Zeit, sich professionelle Unterstützung zu suchen. 

Eine Möglichkeit ist eine therapeutische Begleitung. Eine Psychotherapie bietet sich insbesondere an, wenn die Angst vor der Arbeitslosigkeit psychisch und körperlich gravierende Folgen hat – zum Beispiel Schlafstörungen, psychosomatische Beschwerden oder depressive Verstimmungen. Eine Therapeutin oder ein Therapeut kann dir individuell helfen, mit deinen Ängsten konstruktiv umzugehen. Das ist häufig nicht nur kurzzeitig wertvoll, sondern kann auch langfristig hilfreich sein, um angemessen auf Unsicherheit und Stress zu reagieren. 

Eine alternative Option ist Coaching oder eine Karriereberatung. Ein persönlicher Berater unterstützt dich individuell bei der Jobsuche. Er kann dir nicht nur helfen, überzeugende Unterlagen zusammenzustellen, sondern auch dein Selbstvertrauen stärken und mit dir zusammen effektive Strategien entwickeln. Wichtig ist, dass der Coach seriös ist und du ihm vertraust. Nach dem ersten Treffen kannst du das wahrscheinlich gut einschätzen. 

Für Betroffene gibt es darüber hinaus weitere Anlaufstellen. Das können Beratungsstellen sein, die Menschen unterstützen, die sich beruflich neu orientieren möchten. Selbsthilfegruppen bieten einen geschützten Raum, um Erfahrungen auszutauschen und die eigenen Ängste loszuwerden. Durch die Unterstützung von Gleichgesinnten ist es oft leichter, optimistisch zu bleiben und Rückschläge zu verarbeiten. Auch die Arbeitsagentur kann hilfreiche Tipps für die Jobsuche liefern. Hierüber hast du Zugang zu Jobangeboten, Bewerbungstrainings und gegebenenfalls finanzieller Unterstützung.  

Fazit: Mit Mut und der richtigen Strategie zum neuen Job

  • Die Angst, keinen Job zu finden, kennen viele Bewerber. Die Jobsuche ist oft mit viel Unsicherheit verbunden – Zweifel und ein gewisser Pessimismus sind dabei nicht ungewöhnlich. 
  • In manchen Fällen ist die Angst vor der Arbeitslosigkeit jedoch übermäßig stark ausgeprägt – und nicht rational begründet. Dann kann sie lähmend wirken, die Betroffenen entmutigen und psychische und körperliche Begleiterscheinungen mit sich bringen. 
  • Ständige Sorgen bedeuten Stress für Körper und Geist. Ungewollt legen sich Bewerber damit oft selbst Steine in den Weg, weil ihr Selbstvertrauen leidet. 
  • Um Ängsten konstruktiv zu begegnen, ist es wichtig, sich damit auseinanderzusetzen und eine individuelle Strategie zu entwickeln. 
  • Auch professionelle Unterstützung kann sehr lohnenswert sein, zum Beispiel von einer Psychotherapeutin oder einem Coach. 

Bildnachweis: PeopleImages / Shutterstock.com

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