Wenn die eigene Arbeit frustriert, kann das zu einer großen Belastung im Alltag werden – vor allem, wenn keine Besserung in Sicht ist. Erfahre hier, wodurch Frust am Arbeitsplatz entstehen kann und welche Strategien dir zur Verfügung stehen, um Frust im Job zu überwinden.
- Frust am Arbeitsplatz: Auf diese Warnsignale solltest du achten
- Welche Gründe es haben kann, wenn die Arbeit frustriert
- Wie sich Frust im Job auswirken kann
- Strategien & Tipps, um Frust im Job zu überwinden
- Frust am Arbeitsplatz: Aktive Lösungsansätze
- Wann ist ein Jobwechsel sinnvoll?
- Fazit: Frust im Job überwinden mit den richtigen Strategien
Frust am Arbeitsplatz: Auf diese Warnsignale solltest du achten
Im besten Fall macht der Job Spaß, er ist angenehm, geht leicht von der Hand – und sorgt weder für Stress noch für andere negative Emotionen und Zustände. Vielen Beschäftigten geht es jedoch anders: Sie sind von ihrer Arbeit frustriert. Frust im Job haben häufig Arbeitnehmer, die mit ihrer Tätigkeit sehr unzufrieden sind. Dies wird meist von einer tiefen Demotivation und Erschöpfung begleitet. Es entsteht Stress, selbst wenn nicht so viel zu tun ist.
Es gibt verschiedene Anzeichen, die auf Frust am Arbeitsplatz hindeuten können. Typisch sind zum Beispiel eine nachlassende Motivation, eine geringere Leistungsfähigkeit und sinkende Produktivität. Die Arbeit kann sich ziehen, sie macht womöglich keine Freude und es kann sein, dass die Betroffenen schon morgens beim Aufwachen schlechte Laune bekommen, wenn sie an die Arbeit denken. Viele Betroffene haben körperliche und psychische Begleiterscheinungen; sie schlafen zum Beispiel schlecht, sind leicht reizbar oder entwickeln Sorgen und Ängste. Die Arbeit kann sich sinnlos anfühlen – manchmal sogar das ganze Leben.
Frust im Job kann sich immer mal einstellen; oft lässt er sich nicht völlig vermeiden. Selbst in einem an sich bereichernden, guten Job kann es hin und wieder zu Frust am Arbeitsplatz kommen. Einzelne schlechte Tage sind dabei jedoch meist gut auszuhalten, während tiefgreifender Jobfrust die Lebensqualität beeinträchtigen kann.
Dabei ist es wichtig, den Frust im Job von anderen schwerwiegenden Situationen wie etwa Burn-out abzugrenzen. Es gibt zwar in Bezug auf die Symptome häufig Überschneidungen, Burn-out ist aber mit seinen vielfältigen negativen Folgen oft eine größere Belastung. Bei Burn-out kann es zudem schwieriger sein, ohne fremde Hilfe eine Verbesserung zu erreichen.
Welche Gründe es haben kann, wenn die Arbeit frustriert
Wenn die Arbeit für Frust statt für Freude sorgt, kann das verschiedene Gründe haben. Manchmal wird der Job sogar regelrecht zur Qual. Frust im Job kann zum Beispiel in den folgenden Situationen entstehen:
- Mangelnde Wertschätzung: Es kann sehr frustrierend sein, wenn man als Arbeitnehmer das Gefühl hat, dass der eigene Einsatz nicht gesehen, geschweige denn anerkannt wird. Ebenso problematisch ist es, wenn Arbeitskräfte ihre Tätigkeit unwichtig oder sinnlos finden.
- Über- oder Unterforderung: Viele Arbeitnehmer kennen das: Sie fühlen sich im Job an vielen Stellen überfordert. Oder sie haben das Gefühl, nicht ausreichend gefordert zu werden – und sich zu langweilen, statt wirklich etwas zu verändern. Beides kann Frust am Arbeitsplatz bedingen.
- Schlechtes Arbeitsklima: Wenn die Arbeit frustriert, kann es auch mit schlechter Stimmung im Team zusammenhängen. Vielleicht sind viele Kollegen gefrustet und lassen das heraushängen, es gibt Konflikte im Team oder mit Vorgesetzten oder der Zusammenhalt im Team ist nicht gut. Besonders schwerwiegend ist Mobbing.
- Fehlende Perspektiven: Sich im Job ins Zeug zu legen, fällt leichter, wenn es belohnt wird (oder werden kann). Mangelt es hingegen an Aufstiegschancen und Perspektiven, ist das demotivierend. Stillstand in der Karriere oder unerfüllte Erwartungen an das eigene Vorankommen sind ein häufiger Grund für Frust im Job.
- Unzufrieden mit Entscheidungen des Vorgesetzten: Frustrierend ist es im Job auch, wenn der Chef oder die Chefin nicht so agiert, wie man sich das als Mitarbeiter wünscht. Vielleicht hält man den Vorgesetzten für wenig kompetent oder ist überzeugt, dass die Chefin nicht nach moralischen Grundsätzen handelt. Wer das Verhalten von Vorgesetzten ablehnt, hat wahrscheinlich schon bald keine Lust mehr auf seinen Job.
Wie sich Frust im Job auswirken kann
Wenn die Arbeit für Frust sorgt, geht das unmittelbar mit negativen Gefühlen und Gedanken einher. Bessert sich die Situation nicht, können sich langfristig ernst zu nehmende Folgen einstellen. Die Auswirkungen von Frust am Arbeitsplatz können die psychische und physische Gesundheit betreffen, Einfluss auf die Leistungen von Beschäftigten haben und auch im Privatleben spürbar sein.
Gesundheitlich ist Frust im Job auf Dauer bedenklich: Wer mit seiner Arbeit permanent unzufrieden ist, entwickelt schnell körperliche und psychische Symptome. Dazu können Kopfschmerzen ebenso gehören wie Rückenschmerzen, ein Reizdarmsyndrom, Angstzustände oder Depressionen. Auch das Risiko für Burn-out kann erhöht sein. Je länger die Situation fortbesteht, desto gravierender können die Folgen sein. Mitunter sind die Konsequenzen so schwerwiegend, dass die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Betroffenen insgesamt spürbar verringert sind.
Auch im Job selbst ist Jobfrust ein Hindernis. Weil er die Motivation verringern kann, aber auch, weil er nicht selten zu einer verminderten Konzentrationsfähigkeit führt. Das Ergebnis ist eine nachlassende Produktivität. Fehler können sich häufen, außerdem ist das Desinteresse an den eigenen Aufgaben häufig nach außen sichtbar. Unter diesen Umständen stehen die Voraussetzungen für ein berufliches Fortkommen nicht allzu gut. Auch ein Arbeitszeugnis kann schlechter ausfallen, was Jobwechsel erschwert – und dazu führen kann, dass die Betroffenen in einem Job verharren, selbst wenn die Arbeit zur Qual wird.
Nach Feierabend haben viele Betroffene bei Jobfrust Probleme, sich zu entspannen. Kein Wunder, schließlich nimmt die Arbeit oft einen großen Teil des Lebens ein – da kann man nicht einfach vergessen, was einen fünf Tage die Woche so nervt. Der Frust kann sich somit auf den privaten Bereich übertragen, was nicht nur zu schlechterer Stimmung führen kann. Es kann auch für Spannungen in persönlichen Beziehungen sorgen, etwa mit dem Partner, Kindern oder Angehörigen.
Strategien & Tipps, um Frust im Job zu überwinden
Du hast Frust im Job – was tun, wenn die Situation zur Dauerbelastung wird? In erster Linie kommt es dann darauf an, dass du verstehst, wo die Ursachen für deinen Jobfrust liegen. Nur dann kannst du individuelle Lösungen entwickeln, um deine Lage zu verbessern. Zugleich ist es entscheidend, dass du deine Grenzen kennst und wahrst, aber auch versuchst, das Positive zu sehen.
Schritt 1: Analyse der Situation
Warum bist du im Job frustriert? Vielleicht kennst du die Antwort auf diese Frage – du weißt ganz genau, woran es liegt. Vielleicht ist es dir aber auch nicht so klar, weil es etliche kleine Dinge sind, die dich nerven. Es ist wichtig, dass du dich mit den Gründen für deinen Frust im Job im Detail befasst. Nimm dir also etwas Zeit für eine sorgfältige Analyse. Es kann auch helfen, deinen jetzigen Job mit früheren Stellen zu vergleichen: Gab es auch in anderen Jobs ähnliche Dinge, die dich frustriert haben? Der Vergleich kann offensichtlich machen, was genau dich triggert.
Schritt 2: Die eigenen Grenzen achten
Wenn im Job Frust entsteht, kann das daran liegen, dass Beschäftigte immer wieder über ihre Grenzen gehen, sich ausgenutzt fühlen oder überarbeitet sind. In solchen Fällen ist es wichtig, die eigenen Belastungsgrenzen zu kennen und zu wahren. Dazu kann es gehören, zu lernen, Nein zu sagen, um die eigenen Grenzen klar zu kommunizieren. Wenn das Problem strukturell bedingt ist, kann ein offenes Gespräch mit dem oder der Vorgesetzten hilfreich sein – klar und sachlich kannst du darin deutlich machen, wie es dir in deinem Job geht.
Schritt 3: Den Blick auf positive Dinge richten
Bei Frust im Job kann schnell das Gefühl aufkommen, dass alles im Job schlecht ist. Bei genauerer Betrachtung ist das meist aber gar nicht so – irgendetwas gibt es eigentlich immer, was gut ist. Das können zum Beispiel liebe Kollegen sein, das Gehalt oder die Zusammenarbeit im Team. Es hilft, diese positiven Aspekte bewusst zu suchen und sie sich möglichst oft zu vergegenwärtigen, damit die schlechte Stimmung nicht überhandnimmt.
Frust am Arbeitsplatz: Aktive Lösungsansätze
Manchmal verfliegt Frust im Job so schnell wieder, wie er gekommen ist. Wenn das nicht der Fall ist, ist es sinnvoll, aktiv etwas gegen den Frust am Arbeitsplatz zu tun. Dafür können sich verschiedene Ansätze und Strategien anbieten.
Ein wichtiger Aspekt ist Kommunikation. Frust im Job hat oft mit anderen Menschen zu tun, seien es Kollegen oder Vorgesetzte. In diesem Fall kann ein offener Austausch helfen, Probleme konstruktiv zur Sprache zu bringen und gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten. Wichtig ist, dass das Thema sachlich, konkret und in einem freundlichen Ton angesprochen wird, damit sich die Fronten nicht verhärten. Lege dir ruhig vorher zurecht, was du wie sagen möchtest. Auch konkrete Beispiele können helfen, dein Anliegen deutlich(er) zu machen.
In vielen Fällen kannst du selbst etwas tun, um eine Veränderung zu bewirken. Je nachdem, wo die Probleme liegen, könntest du zum Beispiel vorschlagen, bestimmte Aufgaben etwas anders anzugehen. Du könntest deine Arbeitsabläufe eigenständig verbessern – gegebenenfalls in Absprache mit deiner Chefin oder deinem Chef. Oder dich um eine Weiterbildung bemühen, die dir mehr Spielräume gibt.
Bei Bedarf kann es sehr hilfreich sein, sich professionelle Unterstützung zu suchen. Du kannst dich dazu an Coaches, Mentoren, psychologische Berater und Psychotherapeuten wenden. Gerade bei hartnäckigen Problemen, für die man keine Lösung sieht, ist der Blick von außen oft besonders wertvoll. Bei dieser Variante hast du jemanden an deiner Seite, der dir konkrete Tipps und Ratschläge gibt – das kann genau das sein, was nötig ist, damit der Frust im Job endlich der Vergangenheit angehört.
Wann ist ein Jobwechsel sinnvoll?
Wenn die Arbeit nicht nur frustriert, sondern der Job regelrecht zur Qual wird, stellt sich für Betroffene früher oder später die Frage: Wie lange kann und will ich das noch so mitmachen? Wäre es nicht besser, sich einen anderen Job zu suchen? Auf diese Frage gibt es keine pauschalen Antworten – entscheidend ist, ob eine Besserung erreicht werden kann.
Dazu musst du wissen, wie eine Lösung in deinem Fall aussehen könnte. Hast du schon etwas ausprobiert, um deinen Frust im Job zu bekämpfen? Was war das – und hat es wenigstens ansatzweise funktioniert? Wenn du nicht glaubst, dass dein Job dich stärker zufriedenstellen könnte, stellt sich die Frage nach anderen Möglichkeiten.
Eine Option könnte ein interner Jobwechsel sein. Möglicherweise könntest du auch etwas andere Aufgaben übernehmen oder bestimmte Verantwortlichkeiten in andere Hände legen – so etwas solltest du direkt in einem Gespräch mit einem Vorgesetzten klären.
Ist das alles nicht aussichtsreich, bleibt nur, sich einen anderen Job zu suchen. Ob das die beste Lösung ist, hängt von verschiedenen Aspekten ab: etwa davon, wie sehr du unter deiner jetzigen Stelle leidest und was ansonsten möglich wäre. Aber auch davon, ob ein Jobwechsel mit allem, was dazugehört, sinnvoll wäre – zum Beispiel möglichen finanziellen Veränderungen oder veränderten Rahmenbedingungen der Arbeit.
Nicht den erstbesten Job annehmen
Wenn der Jobwechsel beschlossene Sache ist, musst du natürlich noch eine passende Stelle finden. Gerade wenn du aus einer Situation kommst, in der Frust am Arbeitsplatz zum Dauerzustand geworden ist, ist es wichtig, dich sehr gezielt und selektiv zu bewerben. Prüfe genau, inwiefern Stellenangebote zu deinen Vorstellungen und Präferenzen passen. Es bringt dir wenig, wenn du vom Regen in die Traufe kommst und nach kurzer Zeit wieder gefrustet bist. Suche also möglichst strukturiert, lies dir Arbeitgeberbewertungen durch und frage im Vorstellungsgespräch genau nach.
Kündige am besten erst, wenn du einen neuen Arbeitsvertrag unterzeichnet hast, um keinen Leerlauf und mögliche finanzielle Engpässe zu riskieren. Auch wenn du es womöglich nicht erwarten kannst, bis du aus dem Unternehmen raus bist, solltest du dir das nicht anmerken lassen. Wenn du dich professionell verhältst, bleibst du besser in Erinnerung, was nicht zuletzt förderlich für ein gutes Arbeitszeugnis ist. Und wie heißt es so schön: Man trifft sich immer zweimal. Die große Abrechnung mit dem alten Arbeitgeber sparst du dir also womöglich lieber.
Fazit: Frust im Job überwinden mit den richtigen Strategien
- Frust im Job haben viele Arbeitnehmer hin und wieder. Wird er jedoch zum Dauerzustand, ist das ein Warnsignal: Ständiger Frust am Arbeitsplatz kann das Wohlbefinden verringern, sich negativ auf die eigene Leistungsfähigkeit auswirken und auch privat eine Belastung sein.
- Wenn der Job frustriert, kann das verschiedene Gründe haben. Es kann zum Beispiel mit einem Chef zusammenhängen, der überall eingreift und einem keine Gestaltungsspielräume lässt. Oder mit einem schlechten Arbeitsklima.
- Es gibt viele Ansätze und Strategien, um Frust im Job zu überwinden. Manchmal reichen schon kleinere Anpassungen aus. Manchmal schafft jedoch nur ein Jobwechsel die erhoffte Verbesserung.
- Es ist wichtig, sich selbst aktiv einzubringen und sich in der Verantwortung zu sehen, die Situation zum Positiven zu verändern. Wer eigenständig nach Lösungen sucht, erreicht oft mehr.
- Wenn ein Jobwechsel angestrebt wird, ist es am besten, erst nach der Unterzeichnung des neuen Arbeitsvertrags zu kündigen – und sich bis zum Austritt aus dem Unternehmen professionell zu verhalten.
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