Unser Tipp: Nutze den Online-Editor von Lebenslauf.de
Ohne Word-Kenntnisse und ohne Stress.
- Wie erstelle ich eine Bewerbung, wenn ich schon Berufserfahrung habe? Schritt-für-Schritt Anleitung mit vielen Beispielen
- Bewerbung mit Berufserfahrung: Höhere Ansprüche von Arbeitgebern
- Mehr Möglichkeiten für berufserfahrene Bewerber
- Der Aufbau deiner Bewerbung
- Der erste Schritt – Vorbereitungen
- Ein überzeugendes Anschreiben verfassen
- Qualifikationen im Lebenslauf optimal darstellen
- Arbeitszeugnisse und weitere Anlagen
- Optionale Bestandteile der Bewerbung
Wie erstelle ich eine Bewerbung, wenn ich schon Berufserfahrung habe? Schritt-für-Schritt Anleitung mit vielen Beispielen
Wer bereits Berufserfahrung gesammelt hat, ist für viele Arbeitgeber attraktiv. Um diese Qualifikation in der Bewerbung optimal darzustellen, müssen jedoch einige Dinge beachtet werden.
Gegenüber Berufseinsteigern haben Bewerber mit Berufserfahrung einen klaren Vorteil: Sie haben ein sehr viel breiteres Spektrum an Stellenausschreibungen zur Auswahl, für das sie die nötige Erfahrung mitbringen.
Auch wenn du mit Berufserfahrung punkten kannst, musst du großen Wert auf die sorgfältige Zusammenstellung deiner Bewerbungsunterlagen legen, um dich nicht durch Nachlässigkeit ins Aus zu befördern. Im Vergleich zu Berufseinsteigern gibt es zudem andere Dinge zu beachten, etwa beim Verfassen des Anschreibens. Auf diese Aspekte kommt es bei einer Bewerbung mit Berufserfahrung an.
Bewerbung mit Berufserfahrung: Höhere Ansprüche von Arbeitgebern
Berufseinsteiger haben es in vielen Branchen schwer, sofort den gewünschten Job zu ergattern. Ihnen mangelt es an beruflicher Praxis. Anders sieht es bei Young Professionals oder Menschen aus, die schon lange in ihrem Feld tätig sind. Wer Berufserfahrung hat, kann direkt voll loslegen. Er kennt sich aus, kennt die Gepflogenheiten und ist Experte auf seinem Gebiet. Soweit die Vorstellungen der Arbeitgeber.
Für den Bewerber gilt es, mit seinen Bewerbungsunterlagen zu unterstreichen, dass er diese Erwartungen auch tatsächlich erfüllt. Der Anspruch an einen berufserfahrenen Bewerber ist ungleich höher als an einen Berufseinsteiger. Wenn du über Berufserfahrung verfügst, musst du deshalb beim Zusammenstellen deiner Bewerbungsunterlagen andere Aspekte beachten als Job-Anfänger.
Mehr Möglichkeiten für berufserfahrene Bewerber
Wenn du erste Berufserfahrungen gesammelt hast oder schon länger in deinem Beruf tätig bist, hattest du bereits Gelegenheit, deinen beruflichen Wert unter Beweis zu stellen. Du hattest die Chance, deine Arbeit zumindest in deinem engeren beruflichen Umfeld sichtbar zu machen und wertvolle Kontakte zu knüpfen.
Wenn du dich aus dieser Position heraus auf eine andere Stelle bewirbst, stehen dir mehr Türen offen als einem Berufsanfänger. Entsprechend stärker wird der Wert deiner Arbeit von Arbeitgebern meist auch geschätzt. Selbst Headhunter könnten sich für dich interessieren und versuchen, dich anzuwerben.
Bei deiner Bewerbung geht es darum, deine Stärken optimal darzustellen. Als Bewerber mit Berufserfahrung musst du diese Berufspraxis unbedingt in den Mittelpunkt deiner Bewerbung stellen. Bei Anschreiben und Lebenslauf gibt es deshalb andere Aspekte zu beachten als bei einem Berufseinsteiger. Auch auf die Auswahl deiner Anlagen wirkt sich deine Berufserfahrung aus. Wir erklären dir Schritt für Schritt, wie du überzeugende Bewerbungsunterlagen zusammenstellst.
Der Aufbau deiner Bewerbung
Der grundlegende Aufbau deiner Bewerbung unterscheidet sich für dich als berufserfahrener Bewerber nicht von Bewerbungen von weniger erfahrenen Kandidaten. Grundsätzlich ist das Anschreiben das erste Dokument in deiner Bewerbung. Darauf folgt der Lebenslauf mit Berufserfahrung. Diese beiden Dokumente stellen zugleich in den Augen der meisten Arbeitgeber und Personalverantwortlichen die wichtigsten Bestandteile von Bewerbungen dar. Hieraus geht deine fachliche und persönliche Eignung für eine Stelle hervor.
Hinter dem Lebenslauf werden Anlagen angehängt. Dabei handelt es sich insbesondere um Arbeitszeugnisse. Diese sollten anti-chronologisch beigefügt werden; das aktuellste und damit aussagekräftigste Zeugnis muss an oberster Stelle zu finden sein. Es folgen weitere wichtige Nachweise, meist ein Universitätszeugnis und gegebenenfalls Nachweise über Weiterbildungen oder andere essenzielle Qualifikationen. In manchen Branchen sind zudem Arbeitsproben üblich. Diese folgen an letzter Stelle der Anlagen.
Darüber hinaus gibt es optionale Bestandteile von Bewerbungen. So kannst du deinen Bewerbungsunterlagen etwa ein Deckblatt beifügen. Auch eine sogenannte Dritte Seite ist denkbar. Falls du besonders viele Anlagen beilegst, kann ein gesondertes Anlagenverzeichnis für einen besseren Überblick sinnvoll sein. Möglicherweise wird vom Arbeitgeber auch ein Motivationsschreiben gefordert.
Für diese optionalen Elemente der Bewerbung gilt: Das Deckblatt ist hinter dem Anschreiben an der richtigen Stelle. Eine Dritte Seite gehört ebenso wie ein mögliches Motivationsschreiben hinter den Lebenslauf und damit vor die Anlagen.
Der erste Schritt – Vorbereitungen
Vor dem eigentlichen Verfassen der Dokumente deiner Bewerbung und dem Zusammenstellen deiner Unterlagen solltest du einen Zwischenschritt einlegen. So stellst du sicher, dass du bei deiner Bewerbung alles hast, was du benötigst.
Essenziell ist etwa ein professionelles Bewerbungsfoto. Zwar ist ein Bild schon allein deshalb keine Pflicht, weil dies dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz widersprechen würde.
Anders als in Ländern wie den USA oder Großbritannien ist ein Bewerbungsfoto in Deutschland jedoch immer noch üblich. Sympathie und der optische Eindruck spielen oft eine vergleichsweise große Rolle bei Entscheidungen im Bewerbungsprozess.
Von einem guten Bild, das dich professionell darstellt, kannst du deshalb enorm profitieren. Investiere in ein gutes Studio oder einen guten Fotografen – das Geld lohnt sich.
Zu den Vorbereitungen für eine Bewerbung gehört auch das Sichten und Ordnen deiner Unterlagen. Hier geht es darum, dass du alle benötigten Dokumente beisammen hast und überprüfst, ob etwas fehlt. Zwar solltest du Anschreiben und Lebenslauf ohnehin für jede Bewerbung neu erstellen. Dies gilt auch für die optionalen Bestandteile Deckblatt, Dritte Seite und Motivationsschreiben.
Du solltest jedoch sicherstellen, dass du alle nötigen Arbeitszeugnisse und weiteren Nachweise vorliegen hast. Insbesondere bei Arbeitszeugnissen kann es problematisch werden, wenn du diese noch nicht angefordert hast. Es kann dauern, bis der ehemalige Arbeitgeber dieses fertiggestellt hat. Deshalb ist es besser, wenn du dich frühzeitig darum kümmerst. Es macht keinen guten Eindruck, ein wichtiges Arbeitszeugnis nicht vorweisen zu können.
Möglicherweise hast du manche erforderlichen Dokumente nur in gedruckter Form vorliegen. Dann ist es wichtig, diese in guter Qualität einzuscannen. Achte jedoch gleichzeitig darauf, möglichst schon beim Scannen einen Modus zu wählen, der in eine relativ kleine Dateigröße mündet. Andernfalls wird die Dateigröße deiner Bewerbung leicht zu groß, wenn du die Bewerbung per E-Mail versendest.
Ein überzeugendes Anschreiben verfassen
Das Anschreiben mit Berufserfahrung ist neben dem Lebenslauf das wichtigste Dokument deiner Bewerbung. Hier geht es darum, dem möglichen Arbeitgeber zu erklären, warum du der geeignete Kandidat für die Stelle bist – und warum du diese Stelle bei diesem Unternehmen so gerne hättest. Diese Informationen muss der Adressat deiner Bewerbung zwingend in deinem Anschreiben erhalten.
Ein professionelles Anschreiben beginnt, nach den jeweiligen Kontaktdaten von dir und deinem Ansprechpartner sowie Ort und Datum deines Schreibens, mit einer aussagekräftigen Betreffzeile. Diese sollte gefettet sein und ersichtlich machen, worum es geht. Große Kreativität ist an dieser Stelle eher nicht gefragt; eine Formulierung wie „Bewerbung als [Stellenbezeichnung]“ ist vollkommen ausreichend. Falls der Stellenausschreibung ein anderes Erkennungsmerkmal, etwa eine Nummer, beigefügt ist, sollte diese im Betreff angegeben werden.
Darunter folgt die Anrede deines Ansprechpartners. Verwende hier unbedingt den (richtig geschriebenen!) Namen. Meist wird der Ansprechpartner in der Stellenausschreibung genannt. Falls nicht, erfrage den Namen telefonisch. Tust du dies nicht und adressierst stattdessen die „sehr geehrten Damen und Herren“, lässt du damit eine Chance ungenutzt, Eigeninitiative und Motivation zu zeigen.
Im ersten Absatz deines Anschreibens solltest du in aller Kürze dein Anliegen deutlich machen. Vermeide dabei unbedingt Standardformulierungen und Floskeln wie „Hiermit bewerbe ich mich…“ oder „Mit großem Interesse habe ich gesehen, dass…“. Damit langweilst du den Personaler. Stattdessen kommt es auf einen spannenden Einstieg an, der den Leser in den Text zieht und diesen neugierig auf dich macht. Du hast im Anschreiben ohnehin wenig Platz, um den Adressaten von deinen Qualitäten zu überzeugen, deshalb ist es sinnvoll, direkt zum Punkt zu kommen.
Solche Einstiegssätze wecken Interesse:
- „Sie suchen einen [Beschreibung], der in [Beispiel] versiert ist und sich mit [Beispiel] auskennt. Und ich als [Beschreibung] suche einen Arbeitgeber, der…“
- „Vielen Dank für das freundliche und informative Telefonat, das wir am [Datum] geführt haben. Ihre Schilderungen haben meinen Wunsch bestärkt, als [Stellenbezeichnung] für Sie tätig zu werden.“
- „[Beispiel], [Beispiel], [Beispiel] – das sind die Dinge, die mir beruflich wirklich wichtig sind. Und deshalb habe ich mich so gefreut, als ich gesehen habe, dass…“
Während es im ersten Absatz des Anschreibens vor allem darum geht, den Adressaten zum Weiterlesen zu verleiten, ist der Mittelteil der Ort, an dem du deine Qualifikation in den Vordergrund rückst. Als beruflich erfahrener Bewerber solltest du hier nicht auf Aspekte eingehen, die lange zurückliegen – etwa dein Studium oder Praktika. Stelle stattdessen deine Erfahrung und berufliche Praxis heraus. Erkläre auch, warum du einen Stellenwechsel anstrebst.
Lege zudem unbedingt dar, was dich an der Mitarbeit im betreffenden Unternehmen reizt. Ziel ist es, dich hier dem Personaler oder Arbeitgeber als erfahrener und deshalb besonders qualifizierter Bewerber zu präsentieren. Gehe unbedingt auch auf die Anforderungen ein, die aus der Stellenausschreibung hervorgehen.
Im Schlussteil des Anschreibens signalisierst du dein Interesse an einem Bewerbungsgespräch. Das Anschreiben sollte nicht mehr als eine DIN-A4-Seite umfassen.
Qualifikationen im Lebenslauf optimal darstellen
Während es im Anschreiben um deine persönliche Eignung für eine Stelle geht, dreht sich im Lebenslauf alles um die „harten Fakten“ – nämlich deine bisherigen beruflichen Stationen. Als berufserfahrener Bewerber hast du hier wesentlich mehr vorzuweisen als ein Berufseinsteiger. Es ist wichtig, dass du diese Erfahrung auch hier in den Vordergrund rückst.
Wie immer ist der Lebenslauf anti-chronologisch aufgebaut, das heißt, die aktuellsten Stationen werden zuerst genannt. Die essenziellen Kategorien des Lebenslaufs sind deine persönlichen Daten, berufliche Stationen und gegebenenfalls relevante Praktika, deine Ausbildung, weitere Qualifikationen wie Sprach- oder EDV-Kenntnisse sowie persönliche Interessen.
Achte darauf, deine beruflichen Stationen stichpunktartig zu beschreiben. Hier kannst du herausstellen, was du kannst und womit du dich befasst hast. So kannst du deine Berufserfahrung in den Vordergrund rücken. Orientiere dich dabei eng an der Stellenausschreibung. Welche geforderten Voraussetzungen bringst du mit, die du durch deine beruflichen Stationen belegen kannst?
Beispiele für die Beschreibung beruflicher Tätigkeiten:
- „Organisation von [Beispiel], federführende Konzeption von [Beispiel]“
- „Management von [Beispiel], Unterweisung in [Beispiel]“
- „Entwicklung von [Beispiel], Überwachung von [Beispiel]“
Deine schulische Bildung solltest du als Berufserfahrener im Lebenslauf weglassen. Diese stellt keine Qualifikation mehr dar. Auch Praktika sollten nur noch erwähnt werden, wenn sie besonders relevant sind.
Mit deinen persönlichen Interessen hast du die Möglichkeit, deine Chancen auf den Job zu erhöhen. Eine persönliche Unterschrift ist ein professioneller Abschluss des Lebenslaufs.
Arbeitszeugnisse und weitere Anlagen
Deine Arbeitszeugnisse solltest du in jedem Fall anhängen. Besonders die aktuellsten Zeugnisse sind entscheidend. Es macht keinen guten Eindruck, wenn ein wichtiger Nachweis fehlt. Als berufserfahrener Bewerber hast du möglicherweise bereits eine Reihe von Arbeitszeugnissen vorliegen. Mehr als drei solcher Nachweise solltest du jedoch nicht integrieren, um den Rahmen der Bewerbung nicht zu sprengen.
Eine weitere mögliche Anlage ist das Zeugnis deines höchsten Bildungsabschlusses. Liegt dieser schon sehr lange zurück, kannst du darauf jedoch verzichten. Welche weiteren Nachweise relevant sind, hängt von der Stelle ab. Zertifikate über Weiterbildungen oder Sprachkurse solltest du anhängen, wenn sie dir für die Stelle wirklich wichtig erscheinen. Lasse sie andernfalls weg, besonders, wenn dein Anlagenverzeichnis umfangreich ist. Aktuelle Nachweise sollten im Regelfall bevorzugt werden, während ältere Zertifikate bei beruflich erfahrenen Bewerbern im Zweifel weggelassen werden sollten.
Optionale Bestandteile der Bewerbung
Ob du optionale Bestandteile deiner Bewerbung wie Deckblatt, Dritte Seite oder Motivationsschreiben nutzt, ist dir überlassen, sollte jedoch gut abgewogen werden. Unter Personalern sind diese Dokumente umstritten. Besonders ein Motivationsschreiben wird in der Regel im Zweifelsfall klar gefordert. Es ist für berufserfahrene Bewerber weniger geeignet, da es meist gerade dazu gedacht ist, mangelnde berufliche Erfahrung zu kompensieren.