AllgemeinArbeitsproben in der Bewerbung: Beispiele & Bedeutung

Arbeitsproben in der Bewerbung: Beispiele & Bedeutung

In manchen Berufen sind Arbeitsproben bei Bewerbungen aufschlussreich. Ein Bewerber oder eine Bewerberin kann damit praktisch verdeutlichen, was er oder sie kann. In welchen Bereichen sind Arbeitsproben gefragt? Welche Vorteile können sie im Bewerbungsprozess mit sich bringen? Und wie wählt man überzeugende Beispiele aus? Hier erfährst du es.

Was sind Arbeitsproben?

Arbeitsproben sind praktische Beispiele der eigenen Arbeit, die bei Bewerbungen verlangt werden können. Wenn sie gefragt sind, ziehen Bewerber exemplarische Arbeiten heran, die ihre Kompetenzen verdeutlichen. Dabei geht es darum, die Qualität der eigenen Arbeit, das eigene Können und Talent zu demonstrieren. Für Personalverantwortliche ist das oft sehr aufschlussreich. Bei der Personalauswahl zählen dann weniger schöne Worte im Anschreiben oder aufgeführte Erfahrungen im Lebenslauf, sondern eher, was er praktisch draufhat.

Mit Arbeitsproben können Bewerberinnen und Bewerber Fähigkeiten und Kenntnisse unter Beweis stellen, die ansonsten in der Bewerbung nur schwer darstellbar sind. In manchen Berufen ist das sinnvoll, damit Arbeitgeber eine fundierte Entscheidung im Bewerbungsprozess treffen können. Das betrifft zum Beispiel Bereiche wie Journalismus, Mediengestaltung, Grafikdesign, Fotografie und Marketing. Auch in der Wissenschaft sind Arbeitsproben verbreitet. 

Wenn ein Bewerber Arbeitsproben mit der Bewerbung verschickt, handelt es sich in der Regel um Arbeiten, die er im Rahmen eines früheren Jobs oder einer Tätigkeit angefertigt hat. Wenn es an Vorerfahrungen – und damit auch an Arbeitsproben – mangelt, ist es alternativ denkbar, die praktischen Beispiele extra für die Bewerbung zu erstellen. 

Wann Arbeitsproben bei Bewerbungen gefragt sein können

Für viele Beschäftigte spielen Arbeitsproben keine Rolle, wenn sie sich um eine Stelle bewerben. Ob Arbeitsproben gefragt sind, hängt vom Beruf ab. Betroffen sind insbesondere Menschen, die in kreativen Bereichen arbeiten – etwa Künstler, Designer, Journalisten oder Programmierer. Auch in Feldern, in denen die Arbeit sehr praxisbezogen ist, können Arbeitsproben bei Bewerbungen verlangt werden. Das kann zum Beispiel Handwerker oder Techniker betreffen. 

Es sind nicht nur Berufstätige, die mitunter gebeten werden, bei Bewerbungen Arbeitsproben mitzuschicken. Auch im Rahmen eines Studiums können praktische Beispiele verlangt werden. Wer zum Beispiel Kunst oder Design studieren möchte, muss nicht selten eine Mappe mit eigenen Arbeiten einreichen. Anhand dieser Mappe entscheidet sich, ob er überhaupt zum Studium zugelassen wird.

Wenn Arbeitsproben bei Bewerbungen erwünscht sind, weisen Arbeitgeber darauf meistens in der Stellenausschreibung hin. Selbst wenn sich dort kein entsprechender Hinweis findet, heißt das nicht, dass keine Arbeitsproben verlangt werden. Je nach Bereich ist Bewerbern meist ohnehin bewusst, dass Arbeitsproben zur vollständigen Bewerbung dazugehören. Wer nicht sicher ist, kann auch direkt beim Unternehmen nachfragen.

Darf man Arbeitsproben auch freiwillig mitschicken oder muss man es davon abhängig machen, ob sie explizit erwünscht sind? Im Normalfall solltest du nur dann Beispiele deiner Arbeit einreichen, wenn das auch gewollt ist. Arbeitsproben erhöhen den Umfang deiner Bewerbung und bedeuten damit mehr Arbeit für Personalverantwortliche, außerdem sorgen sie für größere Dateien. Beides kann negativ ankommen, wenn die Arbeitsproben gar nicht gefragt waren.

Wenn du allerdings gute Gründe dafür hast, praktische Beispiele deiner Arbeit einzureichen, kann es dieses Risiko wert sein. Das könnte zum Beispiel der Fall sein, wenn du noch keine nennenswerte Erfahrung vorzuweisen hast oder dich als Quereinsteiger bewirbst.

Wie dir Arbeitsproben Vorteile bei der Jobsuche verschaffen können

Arbeitsproben bedeuten für Bewerber mehr Arbeit. Diese kann sich aber lohnen: Gute Arbeitsproben können Bewerbern Vorteile bei der Jobsuche verschaffen. Im Bewerbungsschreiben können Jobsuchende viel behaupten. Auch der Lebenslauf lässt sich hier und da durch gut klingende Formulierungen etwas aufwerten. Was jemand aber wirklich kann, zeigt sich an Arbeitsproben – das kann im Zweifel für Arbeitgeber wichtiger sein als die anderen Bewerbungsinhalte.

Mit durchdacht ausgewählten Arbeitsproben hast du die Gelegenheit, deine Stärken, Talente und besonderen Fähigkeiten herauszustellen. Das hilft dir dabei, dich von deinen Mitbewerbern abzuheben, weil es für Alleinstellungsmerkmale sorgt. Wer mit seinen praktischen Arbeiten überzeugen kann, kann sich damit das Ticket zum Vorstellungsgespräch sichern.

Besonders nützlich können Arbeitsproben in der Bewerbung sein, wenn es Jobsuchenden an formalen Qualifikationen mangelt. Hat eine Bewerberin zum Beispiel keinen Abschluss oder ein Bewerber wenig Berufserfahrung, können gute Arbeitsproben das womöglich kompensieren. Entsprechend wichtig ist es, gut zu überlegen, welche Arbeitsproben man mitschicken möchte.

Was eignet sich als Arbeitsprobe?

Ein Arbeitgeber bittet Bewerber darum, Arbeitsproben in ihre Bewerbung zu integrieren. Welche Art von Arbeiten kommt dafür infrage? Das hängt davon ab, welchen Beruf jemand ausübt und für welche Stelle er sich bewirbt.

Arbeitsproben-Beispiele sind je nach Bereich etwa:

  • Texte und Artikel im Journalismus
  • Fotos in der Fotografie
  • Skizzen und Grafiken in der Grafik
  • Werbebroschüren in der Mediengestaltung
  • Software in der Softwareentwicklung
  • Websites im Webdesign
  • Kampagnen im Marketing
  • Wissenschaftliche Beiträge in Fachzeitschriften in der Wissenschaft
  • Prototypen in der Industrie
  • Modelle oder Pläne in der Architektur
  • Werkstücke im Handwerk

Nicht zuletzt kann die Bewerbung selbst eine Arbeitsprobe sein. Das gilt zum Beispiel im Hinblick auf ihr Design in Bereichen, in denen die Gestaltung Kern der Arbeit ist. Je nach Berufsfeld können Bewerber ihre Fähigkeiten auch anhand eines Bewerbungsvideos oder einer Bewerbungswebsite verdeutlichen.

Arbeitsproben auswählen und aufbereiten

Wer Arbeitsproben bei einer Bewerbung einreichen muss, sollte sich gut überlegen, was er mitschickt. Während überzeugende Arbeitsproben deine Chancen verbessern können, haben ungeeignete Arbeitsproben mitunter den gegenteiligen Effekt. Welche Arbeitsproben die beste Wahl sind, hängt davon ab, um welche Stelle es geht.

Betrachte es aus der Sicht eines Personalverantwortlichen: Was muss der neue Mitarbeiter oder die neue Mitarbeiterin können? Welche Eigenschaften sind wünschenswert, welches Talent vorteilhaft? Abgesehen vom Bezug zur konkreten Tätigkeit eignen sich Arbeitsproben am besten, welche die hohe Qualität deiner Arbeit verdeutlichen. Darüber hinaus ist es sinnvoll, unterschiedliche Richtungen bei deinen Arbeitsproben miteinander zu kombinieren. So erhält der mögliche neue Arbeitgeber ein umfassenderes Bild davon, was du kannst und womit du dich auskennst.

Wenn du dich für aussagekräftige Arbeitsproben entschieden hast, musst du sie noch für deine Bewerbung aufbereiten. Manchmal ist das simpel – du speicherst zum Beispiel ein Word-Dokument als PDF-Format ab, damit du es deiner Bewerbung beifügen kannst. In anderen Fällen musst du Arbeiten erst digitalisieren. Dazu brauchst du nicht nur einen Scanner (oder eine gute Scanner-App), sondern musst auch auf die Qualität und Dateigröße achten. Gerade Scans sind oft große Dateien, die den Bewerbungsumfang stark erweitern können. Das kann beim E-Mail-Versand der Bewerbung zum Problem werden. 

Arbeitsproben richtig präsentieren: Tipps für Bewerber

Die Arbeitsproben sind gewählt und bei Bedarf digitalisiert. Nun gilt es, sie so zu platzieren und zu präsentieren, dass sie den optimalen Effekt haben können. Dabei stellt sich für Bewerber die Frage: Wohin gehören Arbeitsproben in der Bewerbung? Wie kann ich sie einreichen?

Das hängt davon ab, um welche Art von Arbeitsproben es sich handelt. Dokumente oder andere Dateien können entweder der Bewerbung unmittelbar beigefügt werden, etwa hinter den übrigen Anhängen oder direkt nach dem Lebenslauf. Oder sie werden als eigenständige Datei verschickt. Diese Variante sorgt dafür, dass die eigentliche Bewerbung übersichtlicher bleibt. Dieses Vorgehen kann sich anbieten, wenn die Arbeitsproben umfangreich sind.

Je nach Art der Arbeitsproben können diese auch auf einem USB-Stick an einen möglichen künftigen Arbeitgeber übermittelt werden. Ebenso können Bewerber einen Link zu einem File-Hosting-Service verschicken, über den die Personalverantwortlichen die Dateien herunterladen können. Oder sie erstellen eine eigene Webseite oder ein Online-Portfolio.

Arbeitsproben sollten aussagekräftig benannt werden. Es kann sinnvoll sein, sie mit einer Signatur oder einem Wasserzeichen zu versehen, um eine missbräuchliche Nutzung zu verhindern. Ergänzend kannst du notieren, wann die Arbeitsproben jeweils angefertigt wurden. Wenn es dir sinnvoll scheint, erläutere auch ihren Zusammenhang, in dem sie entstanden sind – zum Beispiel ein Projekt, an dem du gearbeitet hast.

Verschicke niemals Originale, wenn du Arbeitsproben als Beispiele deiner Arbeit bei einer Bewerbung einreichen möchtest. Du weißt nicht, ob der Arbeitgeber sie dir zurückgibt.

Nicht alle Arten von Arbeitsproben lassen sich überhaupt verschicken. Das kann zum Beispiel bei Modellen oder Prototypen der Fall sein. In diesem Fall kannst du in deiner Bewerbung auf die Arbeitsproben hinweisen und ankündigen, dass du deine Arbeitsproben im Vorstellungsgespräch zeigen wirst.

Risiken & mögliche Nachteile von Arbeitsproben in der Bewerbung

Nicht immer haben Arbeitsproben in der Bewerbung einen ausschließlich positiven Effekt. Arbeitsproben haben Vor- und Nachteile, die Jobsuchende kennen und bedenken sollten. Das größte Risiko besteht darin, dass die Arbeitsproben bei einem potenziellen neuen Arbeitgeber nicht gut ankommen. Eine Arbeitsprobe, welche die Personalverantwortlichen nicht überzeugt, kann dazu führen, dass auf die Bewerbung eine Absage folgt. Das kann selbst Kandidaten betreffen, die sehr qualifiziert und erfahren sind.

Arbeitsproben in der Bewerbung zu verschicken, bedeutet außerdem einen gewissen Zeitaufwand. Du musst womöglich erst Dokumente oder Arbeiten zusammensuchen und sichten und dann eine Entscheidung treffen. Es kann auch sein, dass du deine Arbeitsproben noch digitalisieren musst. Je nachdem, um welche Art von Arbeitsproben es sich handelt, kann ihre Aufbereitung für eine Bewerbung viel Arbeit bedeuten. Ob sich diese Arbeit lohnt, weißt du im Vorfeld nicht.

Riskant kann es zudem sein, Arbeitsproben zu verschicken, die sensible Daten enthalten oder für die du nicht (vollständig) das Urheberrecht besitzt. Gehe deshalb sorgsam mit sensiblen Daten um und achte darauf, dass der Datenschutz eingehalten wird. Ebenso solltest du sicherstellen, dass deine Arbeitsproben keine Rechte von Dritten verletzen.

Fazit: Arbeitsproben können Bewerbern bessere Chancen verschaffen

  • In manchen Berufen gehören Arbeitsproben zu einer Bewerbung dazu. Arbeitgeber können sie explizit verlangen oder es kann für Bewerber sinnvoll sein, sie freiwillig mitzuschicken.
  • Überzeugende Arbeitsproben können Bewerbern Vorteile verschaffen. Praktische Arbeiten machen deutlich, wie jemand arbeitet und was er kann.
  • Bei der Auswahl von Arbeitsproben kommt es auf die Stelle an. Die Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Arbeitsprobe sollte immer vor dem Hintergrund der Anforderungen im Einzelfall getroffen werden.
  • Qualität ist entscheidend, wenn es um Arbeitsproben in der Bewerbung geht. Das gilt für die Arbeit selbst, aber auch für ihre Aufbereitung in der Bewerbung.
  • Arbeitsproben in einer Bewerbung mitzuschicken, kann Risiken mit sich bringen. Überzeugen die Arbeitsproben nicht, kann das die Chancen von Bewerberinnen und Bewerbern verschlechtern.

Bildnachweis: Chaosamran_Studio / Shutterstock.com

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