AllgemeinAlleinstellungsmerkmale definieren & nutzen: Schlüssel zum Erfolg in Business & Karriere

Alleinstellungsmerkmale definieren & nutzen: Schlüssel zum Erfolg in Business & Karriere

Was hast du, das andere nicht haben? Das zu wissen und nach außen zu kommunizieren kann der Schlüssel zum beruflichen Erfolg sein. Wer sich über sein Alleinstellungsmerkmal gut vermarktet, hat oft bessere Chancen­ ­­­­­­– von der erfolgreichen Bewerbung bis zu Gehaltsverhandlungen. Wie findet man heraus, was einen auszeichnet? Warum ist es überhaupt so wichtig? Und wie vermarktet man sein USP nach außen? Hier erfährst du mehr.

Was ist ein Alleinstellungsmerkmal?

Von Alleinstellungsmerkmalen ist häufig in Zusammenhang mit Marketing-Bemühungen die Rede, aber es spielt auch für das Selbstmarketing im Job eine wichtige Rolle. Was genau ist damit gemeint? Ein Alleinstellungsmerkmal ist etwas, das einen Menschen von anderen Menschen unterscheidet. Es handelt sich in diesem Zusammenhang um positive Eigenschaften, Fähigkeiten, Qualifikationen oder Kompetenzen, die eine bestimmte Person zu bieten hat. Diese Eigenschaften machen sie einzigartig.

Ein Alleinstellungsmerkmal ist dabei nicht so sehr eine einzige Eigenschaft, sondern meist das Zusammenspiel von verschiedenen, positiv konnotierten Charakteristika. Ein Beispiel: Mit Akribie alleine wird sich ein Beschäftigter kaum so sehr von anderen abheben können, dass es positiv auffällt. Wenn er hingegen zugleich hochqualifiziert ist und bestimmte, sehr gefragte Fremdsprachenkenntnisse mitbringt, sieht das schon ganz anders aus.

Wenn es um das Alleinstellungsmerkmal eines Menschen geht, spricht man auch vom USP. Das Kürzel steht für Unique Selling Proposition oder Unique Selling Point, auf Deutsch etwa „einzigartiges Verkaufsangebot“, „einzigartiges Verkaufsargument“ oder einfach Verkaufsversprechen. Das USP als Alleinstellungsmerkmal ist ein wichtiger Bestandteil des Selbstmarketings und unerlässlich für die persönliche Markenbildung. In der Abgrenzung zu anderen Beschäftigten stellt es einen Wettbewerbsvorteil dar, denn es spiegelt die Vorzüge wider, die ein Arbeitnehmer (oder Selbstständiger) für andere hat. Das Alleinstellungsmerkmal eines Beschäftigten zeigt Arbeitgebern oder Kunden, was sie durch eine Zusammenarbeit gewinnen können.

Alleinstellungsmerkmal: Beispiele

Wie kann ein Alleinstellungsmerkmal konkret aussehen? Die folgenden Beispiele machen es deutlich:

  • Eine Arbeitnehmerin kennt sich mit einem Nischen-Thema aus, das gerade sehr gefragt ist. Zugleich kann sie langjährige Berufserfahrung vorweisen – ein zusätzlicher Pluspunkt
  • Ein Bewerber hat beste Zeugnisse vorzuweisen und schon auf genau dem engen Themengebiet gearbeitet, in dem er jetzt wieder tätig sein möchte. Noch dazu spricht er fließend Chinesisch – ein klarer Vorteil, denn im Job hätte er mit vielen chinesischen Kunden zu tun
  • Eine Beschäftigte zeichnet sich dadurch aus, dass sie eine Teamplayerin ist. Sie arbeitet nicht nur sehr effizient und reibungslos mit anderen zusammen, es fällt ihr auch leicht, andere zu motivieren und eine Führungsrolle einzunehmen
  • Ein Arbeitnehmer ist akribisch und gewissenhaft, noch dazu hat er den nötigen Biss, um auch in schwierigen Situationen dranzubleiben und ein gutes Ergebnis zu erzielen
  • Ein Arbeitgeber wünscht sich einen neuen Mitarbeiter, der digital affin, aber zugleich berufserfahren ist. Eine Bewerberin bietet genau das: Sie hat im betreffenden Bereich schon einige Jahre gearbeitet und kennt sich noch dazu bestens mit vielen digitalen Möglichkeiten aus
  • Eine Beschäftigte ist nicht nur hochqualifiziert, sie ist auch besonders gut darin, sich an neue Situationen und Menschen anzupassen. Diese Flexibilität spricht aus Arbeitgebersicht für sie

Wie dir ein Alleinstellungsmerkmal bei deiner Karriere nützen kann

Alleinstellungsmerkmale haben im Marketing eine wichtige Bedeutung: Sie machen deutlich, was ein Produkt oder eine Dienstleistung von anderen Produkten oder Dienstleistungen unterscheidet. Das ist ein Verkaufsargument. Ähnlich verhält es sich auch, wenn es um den Job geht: Wer es schafft, das eigene Alleinstellungsmerkmal herauszustellen, kann sich damit von anderen abheben. Das kann eine ganze Reihe von Karrierevorteilen mit sich bringen.

Wer sein USP oder Alleinstellungsmerkmal kennt und nach außen kommuniziert, kann dadurch sein Profil schärfen. Es wird für andere deutlicher, was jemanden auszeichnet und wofür er steht. Ein entsprechendes Personal Branding ist zum Beispiel überaus nützlich, wenn du dich für einen neuen Job bewirbst. Du machst potenziellen Arbeitgebern damit deutlich, was sie davon haben, wenn sie sich für dich entscheiden. Dadurch kann es wahrscheinlicher werden, dass du auf deine Bewerbungen positive Rückmeldungen erhältst oder man dir nach dem Bewerbungsgespräch ein Jobangebot unterbreitet.

Auch im Joballtag ist es nützlich, das eigene Alleinstellungsmerkmal herauszustellen. So zeigst du, wer du bist und was du kannst. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass du bessere Chancen hast, wenn jemand gesucht wird, der für ein Projekt die Verantwortung übernimmt. Oder dass du die ersehnte Gehaltserhöhung mit starken Argumenten aushandeln kannst. Beschäftigte mit einem klaren Profil werden oft besser wahrgenommen, auch auf höheren Ebenen. Auch das ist ein Karrierevorteil.

Ein klares Alleinstellungsmerkmal ist nicht zuletzt nützlich, wenn es darum geht, sich mit anderen Menschen zu vernetzen. Du kannst damit positive Assoziationen wecken und deinen Wiedererkennungswert erhöhen. Das kann dir helfen, deinen Bekanntheitsgrad zu steigern, dich als Experte auf einem bestimmten Gebiet darzustellen und dafür zu sorgen, dass du besser in Erinnerung bleibst.

Alleinstellungsmerkmal: Unerlässlich für Selbstständige

Für Selbstständige ist es noch wichtiger als für angestellt Beschäftigte, wie sie nach außen wahrgenommen werden. Ihr Ruf und ihre Sichtbarkeit entscheiden darüber, ob sie genügend Kunden ansprechen und in ihrem Kundenstamm halten können. Dabei spielt das Alleinstellungsmerkmal eine entscheidende Rolle.

Das Alleinstellungsmerkmal eines Selbstständigen ist dabei meist ein bestimmtes Extra, das diese Person ihren Kunden bietet. Es handelt sich oft nicht so sehr um die angebotene Leistung an sich, sondern um einen zusätzlichen Nutzen. Ein Architekt zum Beispiel macht vielleicht nicht nur seine Arbeit gut, sondern er ist auch sehr gut vernetzt – ein Pluspunkt für Hausbesitzer, die dadurch einen erleichterten Zugang zu anderen Experten haben können. Oder der Betreiber einer Kfz-Werkstatt bietet neben seinen verlässlich guten Leistungen besonders faire Preise. Das Alleinstellungsmerkmal eines Selbstständigen kann zum Beispiel dessen Qualität betreffen, das konkrete Angebot, den Service oder die Preisgestaltung.

Über ein passendes USP ist es für Selbstständige einfacher, sich effektiv zu vermarkten und Zugang zur Zielgruppe zu bekommen. Sie können ihre Kunden besser erreichen und es wird einfacher, Abnehmer für das eigene Angebot zu finden. Ebenso wichtig ist das Alleinstellungsmerkmal für die Kundenzufriedenheit. Mangelt es hingegen an einem Alleinstellungsmerkmal, wird es für Selbstständige schwieriger, aus der Masse hervorzustechen. Das kann für eine geringere Nachfrage sorgen. Je umkämpfter der Markt ist, an dem sich ein Selbstständiger behaupten möchte, desto wichtiger ist ein klares USP.

Alleinstellungsmerkmal: Für Unternehmen der Schlüssel zum Erfolg

Auch für Unternehmen haben Alleinstellungsmerkmale einen hohen Stellenwert. Sie dienen der Abgrenzung zu anderen Unternehmen und sind damit ein Wettbewerbsvorteil, wenn sie Kunden optimal ansprechen und überzeugen. Dabei gibt es verschiedene Aspekte, die zu einem USP werden können. Ebenso unterscheiden sich die Wege, über die ein Alleinstellungsmerkmal vermarktet und kommuniziert werden kann.

Die Aufgabe, das Unternehmen möglichst gut dastehen zu lassen und gegenüber der Konkurrenz abzugrenzen, gehört grundlegend zum Marketing. Deshalb sollte das firmeneigene Alleinstellungsmerkmal im Marketing erarbeitet und möglichst effektiv vermarktet werden. Mögliche Instrumente sind Marketing-Kampagnen und Werbung, aber auch alltägliche Interaktionen mit (potenziellen) Kunden über soziale Netzwerke.

Das Alleinstellungsmerkmal einer Firma kann mit ganz unterschiedlichen Verkaufsargumenten zusammenhängen. Das kann zum Beispiel die angebotenen Dienstleistungen oder Produkte an sich betreffen. Vielleicht sind sie von besonders hoher Qualität, vielleicht ist das Angebot auch in seiner Form einzigartig. Auch die Herstellungsweise kann ein USP sein, ebenso die Wertschöpfung. Ein Möbelhersteller könnte zum Beispiel mit besonders nachhaltig angebauten und produzierten Rohstoffen werben. Ein Keramikhersteller setzt vielleicht auf traditionelles Handwerk.

USP von Firmen: Von der Preisgestaltung bis zum Kundenservice

Auch die Preisgestaltung bietet Ansatzpunkte für Unternehmen, sich von anderen Anbietern abzuheben. Ein besonders günstiger Preis kann verkaufsfördernd sein – im besten Fall in Kombination mit einer hohen Qualität und einem guten Service. In anderen Fällen reicht der niedrige Preis im Zweifel aus, weil Kunden auch entsprechend niedrigere Erwartungen an Produkte oder Dienstleistungen haben.

Ein besonders herzlicher, familiärer Service wäre als Alleinstellungsmerkmal ebenfalls denkbar. Auch ein kompetenter und gut erreichbarer Kundenservice kann als USP fungieren. Schnelle Lieferungen oder eine Frei-Haus-Lieferung – zum Beispiel von Coffee-Shops oder Bäckereien – sind weitere Beispiele für mögliche Alleinstellungsmerkmale.

Die Zielgruppe kann ein weiterer Aspekt sein, über den sich Firmen nach außen abgrenzen können. Vielleicht richten sich die Produkte eines Lebensmittelherstellers speziell an vegan lebende Menschen oder an Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit. Ein Reiseanbieter könnte sich auf den Nahen Osten oder Skandinavien spezialisieren, ein Hotel sein Angebot auf Erwachsene ohne Kinder zuschneiden.

Entscheidend ist lediglich, dass das USP sinnvoll gewählt und glaubhaft nach außen vermittelt wird. Es muss zur Zielgruppe und ihren Bedürfnissen passen, sonst nützt es dem Unternehmen wenig.

Alleinstellungsmerkmal identifizieren: Was macht mich einzigartig?

Vielleicht fragst du dich an dieser Stelle: Was ist eigentlich mein Alleinstellungsmerkmal? Mit dieser Frage wärst du nicht alleine – wohl die wenigsten Beschäftigten haben sich darüber jemals Gedanken gemacht. Es kann aber sehr nützlich sein, zu wissen, wo die eigenen Kernkompetenzen liegen und was einen von anderen unterscheidet. Wie findet man also sein ganz eigenes USP? 

Nimm dir dafür genügend Zeit und Ruhe. Über Selbstreflexion – am besten regelmäßig zu festen Zeitpunkten – kannst du dich deinem Alleinstellungsmerkmal nähern. Dabei können Fragen wie die folgenden hilfreich sein:

  • Was zeichnet mich aus?
  • Was kann ich besonders gut?
  • Wie unterscheide ich mich von meinen Kollegen?
  • Was wird mir immer wieder positiv zurückgemeldet?
  • Worin bin ich ein Experte?
  • Womit kenne ich mich besonders gut aus?
  • Worin bin ich besonders erfahren?

Denke daran: Dein USP kann deine Soft Skills ebenso betreffen wie deine Qualifikationen, Kompetenzen und Erfahrungen. Es kann auch hilfreich sein, eine Mindmap zu zeichnen. Schreibe einfach erstmal alles auf, was dir in den Sinn kommt – sortieren kannst du auch später noch. Vielleicht möchtest du dir auch von anderen Anregungen holen und fragst Freunde oder Kollegen, wie sie dich wahrnehmen.

Alleinstellungsmerkmal: Am eigenen USP arbeiten

Nicht immer ist das eigene Alleinstellungsmerkmal schon so ausgereift, wie man es sich wünschen würde. In solchen Fällen ist es oft möglich, gezielt daran zu arbeiten, um das eigene USP zu stärken. Du könntest dann zum Beispiel an Kursen teilnehmen oder dich privat weiterbilden, dir Fremdsprachenkenntnisse aneignen oder gezielt Erfahrungen in einer bestimmten Richtung sammeln. So gewinnst du mit der Zeit immer mehr an Profil.

Für Selbstständige geht es bei der Identifizierung ihres Alleinstellungsmerkmals zusätzlich darum, wie ihr Angebot ausgestaltet ist und wie sie von (potenziellen) Kunden wahrgenommen werden wollen. Eine Zielgruppenanalyse ist daher unerlässlich, außerdem sollten Angebot und Nachfrage am Markt möglichst gut beurteilt werden können. Wer sich von anderen abgrenzen möchte, muss wissen, was die Konkurrenz anzubieten hat. Es hilft, ein Gespür für Trends zu haben, um passende Angebote erstellen zu können. Wichtiger als den aktuellsten Hype zu bedienen ist im Zweifel aber Authentizität.

Alleinstellungsmerkmal wirksam nach außen kommunizieren: Tipps

Ein Alleinstellungsmerkmal zu haben ist das eine – es muss auch effektiv für die eigenen Zwecke genutzt werden können. Das bedeutet, dass es nach außen kommuniziert und dargestellt werden muss. Wie wirksam ein USP ist, hängt davon ab, inwieweit andere es überhaupt mit einem verbinden. Wie kann man sicherstellen, dass das eigene Alleinstellungsmerkmal von Außenstehenden als solches wahrgenommen wird?

Grundsätzlich ist es wichtig, dass du dir selbst darüber im Klaren bist, was dich auszeichnet und von anderen abhebt. Nur dann kannst du deine Stärken gezielt vermarkten. Möchtest du zum Beispiel als Experte für das Thema XY wahrgenommen werden, kann es schon helfen, sich in Meetings zu entsprechenden Themen öfter zu Wort zu melden. Oder du meldest dich für Aufgaben, durch die du dein USP verdeutlichen kannst.

Wenn du auf Jobsuche bist, ist es besonders wichtig, dass du dein Alleinstellungsmerkmal herüberbringen kannst. Das solltest du schon in deiner Bewerbung versuchen – etwa im Anschreiben mit entsprechenden Formulierungen. Ebenso sollte es, wenn auch eher indirekt, durch deinen Lebenslauf deutlich werden. Hier lohnt es sich, die eigene Wortwahl genau abzuwägen und Schlagwörter zu nutzen, wenn es sinnvoll erscheint.

Im Vorstellungsgespräch auf das eigene Alleinstellungsmerkmal zu sprechen kommen

Das Vorstellungsgespräch ist ein weiterer Anlass, sich von anderen abzugrenzen. Meist werden Bewerber explizit danach gefragt, was sie von anderen unterscheidet. Typische Fragen in diese Richtung sind etwa:

  • „Warum sollten wir uns für Sie entscheiden?“
  • „Was haben Sie, das andere nicht haben?“
  • „Wie würden Ihre engsten Freunde Sie beschreiben?“
  • „Was würde Ihre ehemalige Chefin über Sie sagen?“

Befasse dich im Vorfeld damit, wie du auf solche Fragen so reagierst, dass du deine einzigartigen Merkmale in den Vordergrund rücken kannst. Je überzeugender du antwortest und je besser es dir gelingt, ein klares Profil von dir zu vermitteln, desto besser ist es für deine Chancen. Nutzen unbedingt auch die Gelegenheit, im Rahmen der Selbstvorstellung auf deine entscheidenden Merkmale zu sprechen zu kommen.

Bildnachweis: Luiscar74 / Shutterstock.com

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