Bewerbung & KarriereBewerbung in den USA: Infos & Tipps

Bewerbung in den USA: Infos & Tipps

Es gibt viele Gründe, aus denen es Menschen zum Arbeiten in die USA zieht. Um mit deiner Bewerbung für eine Arbeitsstelle oder ein Praktikum bei einem US-amerikanischen Arbeitgeber zu überzeugen, solltest du jedoch einige Dinge beachten. In diesem Ratgeber erfährst du, worauf es bei deiner Bewerbung bei einem US-Unternehmen ankommt – vom Cover Letter über das Resume zum fehlenden Bewerbungsfoto.

Was ist bei Bewerbungen für Stellen in den USA wichtig?

Die USA sind für viele Menschen nach wie vor das Traumziel schlechthin – nicht nur, um dort Urlaub zu machen, sondern auch, um dort zu leben. Eine Greencard ist jedoch häufig nur schwer zu bekommen und ein Job in den meisten Fällen erforderlich, um mit einem entsprechenden Visum in den USA leben und arbeiten zu dürfen. Auch für ein Praktikum oder ein Auslandssemester bieten sich die Vereinigten Staaten an. Eine solche Erfahrung bringt dich persönlich weiter und ist ein Highlight auf deinem Lebenslauf.

Wenn du überlegst, dich für einen Job oder einen Praktikumsplatz in den USA zu bewerben, ist wichtig, dass du weißt, worauf es dort bei Bewerbungen ankommt. Nur, wenn dir klar ist, worauf Personalverantwortliche besonderen Wert legen, hast du mit deiner Bewerbung eine echte Chance. Dafür musst du zum Beispiel die Unterschiede im Vergleich zu Bewerbungen in Deutschland kennen. Eine Gemeinsamkeit ist jedoch, dass Bewerbungen überwiegend online beziehungsweise per E-Mail verschickt werden.

Bei Bewerbungen in den USA spielen viele Aspekte eine wichtige Rolle. Nur, wenn du dich ganz auf die landestypischen Gepflogenheiten einlässt, hat deine Bewerbung eine Chance. Persönlichkeit ist bei Bewerbungen in den USA besonders wichtig.

Der Fokus liegt deshalb nicht nur auf deinen beruflichen Erfahrungen, sondern auch auf außerberuflichen Engagements. Außerdem spielen Ergebnisse eine wichtigere Rolle als die neutrale Nennung bisheriger Tätigkeiten. Was hat dich wohin geführt? Wie hast du dich beruflich weiterentwickelt? Deine Erfolge sind wichtig.

Natürlich muss deine Bewerbung fehlerfrei sein. Nur mit sehr guten Englischkenntnissen kommst du als Kandidat für einen Job oder einen Praktikumsplatz in Betracht.

Unterschiede zwischen Bewerbungen in den USA und in Deutschland

Im Ausland bewerben und dafür einfach die reguläre Bewerbung in die entsprechende Sprache übersetzen? So einfach ist es nicht. Nicht nur die offensichtlichen sprachlichen Unterschiede bestehen nämlich zwischen Bewerbungen in Deutschland und Bewerbungen in anderen Ländern. Auch Form, Inhalt und Fokus unterscheiden sich häufig von den hiesigen Gepflogenheiten.

Wenn du dich in den USA bewirbst, wirst du schnell feststellen, dass Bewerbungen dort in aller Regel deutlich kürzer sind als Bewerbungen für Stellen in Deutschland. Üblicherweise besteht eine Bewerbung lediglich aus Anschreiben – das in den USA Cover Letter genannt wird – und einem tabellarischen Lebenslauf, besser bekannt als Resume. Firmen in den USA schätzen es, wenn Bewerbungen kurz und knackig sind und nur die wichtigsten Informationen über einen Kandidaten enthalten.

Warum du auf ein Foto im Lebenslauf verzichten solltest

Anhänge wie in Deutschland in Form von Zeugnissen und anderen Nachweisen sind ganz überwiegend nicht gefragt. Wenn doch, fragt das betreffende Unternehmen bei einem Bewerber nach und bittet ihn um die entsprechenden Nachweise. Deshalb solltest du deine Bewerbung auf Cover Letter und Resume begrenzen, sofern nichts anderes gefordert wurde. Eine Bewerbung mit Zeugnissen, Arbeitsproben und Zertifikaten, wie sie in Deutschland üblich ist, ist in den Vereinigten Staaten als „complete dossier“ bekannt.

Ein wichtiger Unterschied zwischen Bewerbungen in den USA und in Deutschland betrifft die persönlichen Angaben des Bewerbers. In Deutschland finden sich im Lebenslauf in der Regel nicht nur ein Bewerbungsfoto, sondern auch eine Reihe von persönlichen Angaben, etwa zum Geburtstag und -ort sowie gegebenenfalls zur Staatsangehörigkeit, zum Familienstand und zur Religion. Solche Informationen, die in Deutschland optional eingefügt werden können, sind in amerikanischen Bewerbungen ausdrücklich nicht gewollt.

In den USA sind die Richtlinien zur Vermeidung von Diskriminierung streng. Fotos und persönliche Angaben könnten dazu führen, dass bestimmte Bewerber bevorzugt werden, obwohl sie fachlich nicht immer die geeignetsten Bewerber sind. Einen solchen Eindruck wollen US-amerikanische Arbeitgeber unbedingt vermeiden. Deshalb kann es sein, dass eine Bewerbung mit Foto schon deshalb zu einer Absage führt.

Tipps für das Verfassen des Cover Letters

Nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA ist ein Bewerbungsschreiben zwingender Bestandteil einer Bewerbung. Der sogenannte Cover Letter, kurz CL, sollte wie hierzulande auch nicht länger als eine DIN-A4-Seite sein.

Im CL geht es darum, deine Qualifikationen und Erfahrungen bestmöglich zu verkaufen. Was macht dich zu einem geeigneten Bewerber? Warum sollte der Arbeitgeber dich einstellen? Was hat er davon? Was motiviert dich, beim betreffenden Unternehmen im Speziellen und in den USA allgemein zu arbeiten? Diese Fragen solltest du in deinem Cover Letter beantworten.

Wie in Deutschland ist es auch in den USA wichtig, deinen Ansprechpartner bei der betreffenden Firma im Cover Letter richtig anzureden. Achte darauf, den Namen richtig zu schreiben. Du kannst den Namen jedoch auch weglassen oder alternativ die Anrede „To whom it may concern“ wählen. Davon ist allerdings abzuraten, da diese Anrede den Eindruck vermittelt, dass es sich bei der Bewerbung um ein unpersönliches Standardschreiben handelt. Anschließend folgt ein Doppelpunkt und kein Komma. Ein Betreff gehört in der Regel nicht in den CL.

Aus Sicht eines amerikanischen Arbeitgebers kann es ein Risiko sein, ausländische Bewerber einzustellen. Wie gut sind ihre Sprachkenntnisse? Sind sie auf den amerikanischen Berufsalltag vorbereitet? Und, besonders wichtig: Werden sie ohne Probleme ein Visum für den Job bekommen? Falls du bereits eine Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung hast, solltest du das im Cover Letter unbedingt erwähnen. Diese Information kann deine Chancen auf eine positive Rückmeldung enorm steigern.

So ist das Resume aufgebaut

Wie in Deutschland ist auch in den USA der Lebenslauf essenziell, damit Unternehmen Bewerber besser einschätzen können. In den Vereinigten Staaten ist der Lebenslauf als Resume bekannt. Wie in Deutschland ist das Resume in den USA tabellarisch aufgebaut. Das Dokument sollte nur eine Seite umfassen. Üblich ist eine antichronologische Gliederung deiner jeweiligen Erfahrungen. Dabei steht die jüngste Erfahrung also an erster Stelle, die am längsten zurückliegende Station wird zuletzt notiert.

Der Aufbau des Resumes ist grundsätzlich ähnlich wie der eines deutschen Lebenslaufs – mit Ausnahme der persönlichen Angaben. Wenn du dein Resume verfasst, kannst du deine wichtigsten Kontaktdaten nennen. Die Kopfzeile bietet sich dafür an. Hier sind jedoch nur dein Name, deine Adresse, Telefonnummer(n) und E-Mail-Adresse gefragt.

Weitere Angaben zu deiner Person machst du im amerikanischen Resume hingegen nicht. Auch auf ein Bewerbungsfoto solltest du unbedingt verzichten. Du steigst inhaltlich also direkt mit deinen beruflichen Erfahrungen ein. Weitere wichtige Rubriken sind deine Ausbildung, etwaige Praktika, weitere Kenntnisse und Fähigkeiten sowie außerberufliches Engagement. Eine Unterschrift befindet sich üblicherweise nicht auf dem Resume.

Optional kannst du ein kurzes Summary beziehungsweise Personal Profile vor deinen beruflichen Erfahrungen platzieren. In diesem Abschnitt beschreibst du in maximal drei kurzen Sätzen deine Persönlichkeit und nennst wichtige Erfolge und Ziele.

Außerberufliches Engagement kann deine Chancen verbessern

Außerberufliche Aktivitäten sind bei Bewerbungen in den USA wesentlich wichtiger als bei Bewerbungen in Deutschland. Unternehmen möchten einen Vorgeschmack auf die Persönlichkeit eines Bewerbers bekommen.

Außerdem lassen sich von solchen Angaben auch Soft Skills ableiten – etwa Teamfähigkeit, wenn ein Bewerber seit Jahren Basketball in einer Mannschaft spielt. Deine Persönlichkeit entscheidet darüber mit, ob man sich für dich entscheidet. Auch die Mitgliedschaft in einem Verein kann deshalb relevant sein, ebenso ein ehrenamtliches Engagement.

Bei der Beschreibung deiner beruflichen Tätigkeiten kannst du bei den jüngsten Jobs stärker ins Detail gehen. In deutschen Bewerbungen ist es üblich, beispielhafte Tätigkeiten zu nennen. In den USA liegt der Fokus stärker auf deinen Errungenschaften im Job. Was hast du in einem bestimmten Job erreicht? Hast du es etwa geschafft, einen wichtigen Kunden zu gewinnen, Strukturen besser zu organisieren oder einer Facebook-Seite mehr Follower zu verschaffen? Das ist, was aus Sicht vieler amerikanischer Arbeitgeber mehr zählt als die neutrale Nennung von Tätigkeiten.

Referenzen nicht vergessen

Wichtige Abschlussnoten werden im amerikanischen Resume üblicherweise genannt. Das solltest du auch tun, allerdings ergänzt um eine Erläuterung, wie diese ausländischen Noten einzuordnen sind. Auch bei bestimmten Abschlüssen, etwa einer Ausbildung, kann es sinnvoll sein, kurz zu erklären, worum es sich dabei handelt.

Am Ende des Lebenslaufs werden typischerweise Referenzen genannt. Sie ersetzen deine qualifizierten Arbeitszeugnisse. Bei Interesse kontaktieren amerikanische Firmen die genannten Personen und fragen, ob sie dich empfehlen können. Nenne nur Referenzen, mit denen du vorher darüber gesprochen hast. Infrage kommen etwa frühere Arbeitgeber, Geschäftspartner oder Professoren von der Universität.

Du musst Referenzen nicht zwangsläufig sofort namentlich nennen. Du kannst auch vermerken, dass du diese auf Nachfrage bereitstellst – mit der Formulierung „references available upon request“.

Weitere Tipps für Bewerbungen in den USA

Eigeninitiative und Engagement sind aus Sicht amerikanischer Unternehmen wichtige Merkmale von vielversprechenden Bewerbern. Als ausländischer Bewerber hast du insofern einen Nachteil, als dass du wahrscheinlich kein Muttersprachler bist und es schwierig sein kann, rasch ein Visum für die USA zu bekommen. Diese Nachteile kannst du jedoch ein Stück weit wettmachen.

Zeige dich selbstbewusst und fähig. Mache dem möglichen Arbeitgeber klar, womit du punkten kannst und was er davon hat, wenn er sich für dich entscheidet. Persönlicher Kontakt vor dem Versenden einer Bewerbung ist in vielen angelsächsischen Ländern wichtiger als in Deutschland. Auch in den USA kommt es meist gut an, wenn sich Bewerber schon vorher telefonisch melden und sich so ins Gespräch bringen. Dadurch hat das Unternehmen schon einen persönlichen Eindruck und merkt, dass ein Bewerber wirklich Interesse hat.

Du kannst in einem solchen Anruf etwa nachfragen, ob Bewerbungen von ausländischen Kandidaten grundsätzlich willkommen sind und ob du dabei etwas Bestimmtes beachten solltest. Falls das Unternehmen etwa weitere Unterlagen von dir wünscht als Cover Letter und Resume, erfährst du das an dieser Stelle. So stellst du sicher, dass deine Bewerbung den Vorstellungen des möglichen Arbeitgebers in den USA entspricht.

Auch Initiativbewerbungen sind in den USA grundsätzlich gern gesehen. Wenn du dich initiativ bei einem Unternehmen bewerben möchtest, lohnt es sich besonders, wenn du vorher schon persönlichen Kontakt aufnimmst und sondierst, ob deine Bewerbung erwünscht ist.

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