AllgemeinDiskriminierung: Definition, Formen, Beispiele

Diskriminierung: Definition, Formen, Beispiele

Diskriminierung kann Menschen im Alltag an vielen Stellen begegnen, zum Beispiel beim Besuch eines Restaurants, in der Straßenbahn oder an der Arbeit. Was ist Diskriminierung eigentlich genau? Welche Formen gibt es und wie kann sie sich äußern? Und was kann man tun, wenn man selbst Diskriminierung erlebt – bei sich oder bei anderen? Hier erfährst du alles, was rund um das Thema Diskriminierung wichtig ist.

Diskriminierung Definition: Was ist Diskriminierung?

Den Begriff Diskriminierung kennt wohl jeder. Aber was bedeutet Diskriminierung eigentlich genau? Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort „discriminare“ ab, was so viel wie trennen, absondern, auslesen bedeutet. Im heutigen Sprachgebrauch ist die Benachteiligung eines Menschen wegen eines persönlichen, schutzwürdigen Merkmals gemeint; eine Ungleichbehandlung mit negativen Folgen ohne sachliche Rechtfertigung.

In manchen Definitionen ist nur von Diskriminierung die Rede, wenn die diskriminierende Person mehr Macht hat und das Verhältnis einem existierenden Herrschaftsverhältnis entspricht. Nach dieser Definition von Diskriminierung könnte eine Person mit Migrationshintergrund von einer weißen Person diskriminiert werden, aber nicht umgekehrt.

Betroffen oder potenziell betroffen von Diskriminierung sind demnach Menschen, die zu bestimmten Gruppen – meist Minderheiten – gehören oder die bestimmte schützenswerte Merkmale haben, etwa eine Behinderung, eine bestimmte sexuelle Orientierung oder ihre Herkunft. Diskriminierung ist häufig strukturell verankert und geschieht oft, ohne dass es den Beteiligten überhaupt bewusst ist. So mancher Mensch hat diskriminierende Gedanken, tut Dinge, die diskriminierend sind, oder äußert diskriminierende Kommentare, ohne sich darüber im Klaren zu sein oder das zu wollen.

Mehr Fälle von Diskriminierung während der Corona-Pandemie

Wenn sich Diskriminierung auf bestimmte Personengruppen bezieht, gibt es dafür häufig einen speziellen Begriff, etwa Antisemitismus bei Judenfeindlichkeit, Sexismus für die Diskriminierung von Frauen oder Transfeindlichkeit bei der Benachteiligung von Menschen mit nicht-binären Geschlechtsidentitäten.

Der Sachverhalt der Diskriminierung nimmt an Bedeutung zu: Mehr Menschen sind für das Thema sensibilisiert und melden entsprechende Vorfälle. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes, die als Anlaufstelle für Menschen fungiert, die diskriminiert werden, verzeichnete bei den Beratungsanfragen im Jahr 2020 einen so starken Anstieg wie nie zuvor. Das hing laut der Stelle auch mit der Corona-Pandemie zusammen: Es wurden viele Vorfälle gemeldet, die Menschen betrafen, die als asiatisch wahrgenommen wurden. Außerdem gab es viele Fälle, in denen chronisch Kranken und älteren Menschen die Arbeit im Homeoffice verwehrt wurde.

Welche Formen der Diskriminierung gibt es?

Diskriminierung kann verschiedene Formen annehmen. Sie kann sich zum Beispiel auf Einzelpersonen beziehen oder auf ganze Gruppen von Menschen. So können Personengruppen bestimmte, negativ verknüpfte Eigenschaften zugeschrieben werden, zum Beispiel Menschen mit einer Behinderung, Menschen mit psychischen Problemen oder einer sexuellen Identität, die von der Mehrheit abweicht. Menschen können bei Diskriminierung in abstrakte Gruppen eingeteilt werden, die das Ziel von Diskriminierung sind – etwa Migranten, Muslime, Juden oder Sinti und Roma.

Diskriminierung kann direkt oder indirekt geschehen. Direkte Diskriminierung ist dann gegeben, wenn sich das Verhalten eines Menschen oder bestimmte Regelungen direkt auf ein schutzwürdiges Merkmal einer Person bezieht, zum Beispiel auf ihr Alter oder Geschlecht. Indirekte oder mittelbare Diskriminierung ist hingegen Diskriminierung, die mit vermeintlich neutralen Regelungen zusammenhängt. Regeln, die auf den ersten Blick nicht diskriminierend erscheinen, führen dabei zu einer Benachteiligung. Ein Beispiel hierfür sind Regelungen in einem Tarifvertrag, die nicht für Teilzeitkräfte gelten. Wenn nun in einem Betrieb vorwiegend Frauen in Teilzeit arbeiten, werden diese durch die Regelung mittelbar geschlechtsbezogen benachteiligt.

Sprachliche Diskriminierung ist zum Teil tief verankert

Diskriminierung kann verschiedene Ebenen betreffen: Sie kann sich gesellschaftlich, institutionell oder sprachlich bemerkbar machen. Eine gesellschaftliche Diskriminierung ist eine Benachteiligung, die mit dem System zusammenhängt. Das System benachteiligt dann bestimmte Menschen, etwa durch kollektive Vorstellungen oder Regelungen. Ein Beispiel hierfür ist die Tatsache, dass Frauen in der Vergangenheit nicht wählen oder ohne die Erlaubnis ihres Mannes einer Arbeitstätigkeit nachgehen durften.

Institutionelle Diskriminierung betrifft Organisationen, Verwaltungen und Unternehmen. Ihre Strukturen und Abläufe können bestimmte Personengruppen benachteiligen. Ein Beispiel wäre eine Verwaltung, die Informationen für Bürger nicht in einer bestimmten Sprache anbietet. Sprachliche Diskriminierung geschieht mithilfe von herabsetzenden Begriffen, die auf eine geringe Wertschätzung hindeuten, etwa Neger, Schwuchtel, Homo oder Spasti. Auch Begriffe wie Negerkuss oder Zigeunerschnitzel gelten als diskriminierend, und der Hamburger Verkehrsverbund HVV hat im Jahr 2021 den Begriff „Schwarzfahren“ mit „Fahren ohne gültiges Ticket“ ersetzt.

Anzeichen: Wie macht sich Diskriminierung bemerkbar?

Wie kann Diskriminierung konkret aussehen? Zunächst einmal bezieht sie sich auf bestimmte geschützte Merkmale eines Menschen. Nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG), auf das wir später noch zu sprechen kommen, betrifft das insbesondere die ethnische und kulturelle Herkunft eines Menschen, sein Geschlecht, Alter, seine sexuelle Identität, eine Behinderung, Religion oder Weltanschauung.

Dabei kann Diskriminierung sich ganz unterschiedlich äußern: Das Spektrum reicht von offenen Demütigungen und Entwürdigungen über Beleidigungen, Gewalt und Gewaltandrohungen bis zu Beschimpfungen, abfälligen Kommentaren oder Blicken. Auch Ungerechtigkeiten können ein Zeichen für Diskriminierung sein. Diskriminierung kann mit Sachbeschädigung einhergehen, mit Raub, Vergewaltigung, Vertreibung, Verfolgung oder politisch motivierten Attentaten.

Ebenso kann Diskriminierung in den verschiedensten Kontexten auftreten. Besonders häufig sind Menschen bei privaten Alltagsaktivitäten wie Einkaufen oder Restaurantbesuchen und im beruflichen Kontext davon betroffen.

Diskriminierung: Beispiele

Ganz konkret könnte Diskriminierung zum Beispiel so aussehen:

  • Menschen mit Migrationshintergrund werden eher Ziel von Polizeikontrollen als andere Menschen.
  • Jemand bringt einen abfälligen Kommentar über Sinti und Roma.
  • Eine Bewerberin mit Kopftuch wird von vornherein ausgeschlossen.
  • Menschen im Rollstuhl haben keinen Zugang zu bestimmten Gebäuden oder Räumen.
  • Ein Mensch mit schwarzer Hautfarbe wird auf der Straße als Nigger bezeichnet.
  • Eine Frau im gebärfähigen Alter, die noch keine Kinder hat, wird aus Angst vor einer baldigen Schwangerschaft bei einer Bewerbung von vornherein ausgeschlossen.
  • Eine Frau im gebärfähigen Alter wird nicht befördert, aus Angst, sie könne bald schwanger werden und im Job ausfallen.
  • Ein älterer Bewerber wird nicht eingestellt, weil man ihn für nicht flexibel genug hält.
  • Eine Frau in Vollverschleierung erntet auf der Straße abfällige Blicke.
  • Ein Mann wird wegen seiner Hautfarbe am Einlass eines Clubs abgewiesen.
  • Geflüchtete bekommen keine Wohnung.
  • Kollegen wenden sich von einem Menschen nach einer Geschlechtsumwandlung ab.
  • Ein schwarzer Deutscher wird gefragt, woher er kommt.
  • In einem Restaurant gibt es kein WC für Behinderte.
  • Wohnungen sind nicht barrierefrei.
  • Menschen auf der Straße wenden sich ab, wenn zwei Männer sich küssen.

Gründe: Warum kommt es zu Diskriminierung?

Diskriminierung kann viele Hintergründe haben. Manche Menschen diskriminieren andere unbewusst: Sie haben bestimmte gesellschaftliche Vorstellungen und Vorurteile übernommen, ohne sich dessen bewusst zu sein. Bei bestimmten Gelegenheiten kommt ihnen dann womöglich ein Satz über die Lippen, der als diskriminierend empfunden werden kann. In anderen Fällen stützt sich Diskriminierung auf schlechte Erfahrungen, die Menschen mit Einzelpersonen gemacht und anschließend auf eine ganze Personengruppe übertragen haben.

Geht es um bestimmte Personengruppen, wird diesen häufig eine große Homogenität unterstellt. Man selbst gehört aber selbst letztlich auch zu einer bestimmten Gruppe, was nicht bedeutet, dass man alle Eigenschaften der anderen teilt. Wahrscheinlich nimmt man sich stärker als Individuum denn als Teil einer Gruppe wahr – was der Tatsache Rechnung trägt, dass man etwa als weißer Mensch nicht genauso ist wie alle anderen weißen Menschen. Dasselbe gilt im Umkehrschluss auch für Schwarze, Menschen mit Migrationshintergrund, Latinos, Homosexuelle, Frauen oder ältere Menschen.

Manchmal entsteht Diskriminierung aus Überlegenheitsgefühlen heraus: Man empfindet sich als mehr wert, als „besser“ als eine andere Person. Man ist es – zumindest nach der eigenen Überzeugung – wert, besser behandelt zu werden. Besonders im beruflichen Kontext kann Diskriminierung auch vom Eigeninteresse von Arbeitgebern geleitet sein. Wer etwa keine schwangere Frau einstellt, hat wahrscheinlich nichts gegen Frauen, möchte aber die neue Mitarbeiterin nicht gleich wieder für längere Zeit verlieren. Auch bei der Ablehnung älterer Bewerber steht oft das wirtschaftliche Interesse im Vordergrund: ältere Beschäftigte werden häufig als weniger leistungsfähig, belastbar und anpassungsfähig empfunden, weshalb viele Arbeitgeber jüngeren Kandidaten den Vorzug geben.

Diskriminierung und Ungleichbehandlung: Ein und dasselbe?

Mit Diskriminierung geht häufig eine Ungleichbehandlung einher, aber nicht jede Ungleichbehandlung ist automatisch diskriminierend. Ungleichbehandlung bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als Menschen unterschiedlich zu behandeln. Sie kann auf objektiven, nachvollziehbaren Kriterien beruhen. So kann zum Beispiel ein Mitarbeiter, der länger im Betrieb ist, eine längere Kündigungsfrist bei Kündigungen durch den Arbeitgeber haben als ein neuer Kollege. Oder ein Mitarbeiter im Marketing verdient mehr als ein Mitarbeiter in der Cafeteria.

Eine Ungleichbehandlung kann gerechtfertigt sein, wenn es gute Gründe dafür gibt und die ungleiche Behandlung nicht mit schützenswerten Persönlichkeitsmerkmalen wie der Herkunft, dem Geschlecht oder Alter zusammenhängt. Auch schwangere Frauen werden im Job anders behandelt: wegen ihrer besonderen Schutzwürdigkeit werden sie bessergestellt. Kurz vor und nach der Geburt besteht etwa ein Beschäftigungsverbot, außerdem dürfen sie nicht alle Tätigkeiten ausüben oder zu allen Zeiten arbeiten. Menschen mit Behinderung und Jugendliche haben ebenfalls besondere Rechte, zum Beispiel einen höheren Urlaubsanspruch.

Es ist eine Ungleichbehandlung, aber keine Diskriminierung, wenn für eine Stelle ein Bewerber mit bestimmten Qualifikationen gesucht wird. Wenn ein Verkäufer sich ohne entsprechende Kenntnisse in der IT bewirbt, ist es legitim, ihn abzulehnen. Um Benachteiligung würde es sich allerdings handeln, wenn ein Unternehmen einen Bewerber, der aus dem IT-Bereich stammt, wegen seiner Hautfarbe oder seines Alters ablehnt.

Gesetzlicher Schutz vor Diskriminierung

Diskriminierung ist per Gesetz verboten. Entsprechende Regelungen ergeben sich aus verschiedenen Gesetzen, etwa aus dem Grundgesetz in Artikel 3. Dort heißt es: „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich“, außerdem fördert der Staat erklärtermaßen die Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt darauf hin, bestehende Nachteile zu beseitigen.

Das wohl wichtigste Gesetz gegen Diskriminierung ist das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG), das umgangssprachlich auch als Antidiskriminierungsgesetz bekannt ist. Seine Bestimmungen sollen verhindern, dass Menschen wegen ihres Geschlechts, ihrem ethnischen oder kulturellen Hintergrund, ihrer Religion oder Weltanschauung, ihres Alters, ihrer sexuellen Identität oder einer Behinderung diskriminiert werden. Das gilt zum Beispiel für den Job, aber auch für alltägliche Aktivitäten wie Einkaufen, den Besuch eines Cafés, der Wohnungssuche oder für Bankgeschäfte.

Diskriminierung im Sinn einer unmittelbaren oder mittelbaren Benachteiligung ohne sachlichen Grund ist demnach grundsätzlich verboten. Das gilt auch für Belästigungen wegen eines bestimmten Persönlichkeitsmerkmals, etwa die sexuelle Belästigung von Frauen. Entscheidend ist dabei die Wirkung, nicht die Intention des Handelnden. Außerdem muss das Merkmal, um das es bei der Handlung geht, nicht zutreffen – es kann auch fälschlicherweise zugeschrieben sein.

Wie kann man sich gegen Diskriminierung wehren?

Angenommen, du wirst anders behandelt als andere oder fühlst dich diskriminiert: Was kann man in so einer Situation tun? Es kommt auf den Kontext an – und darum, ob es sich tatsächlich um Diskriminierung oder aber eine Ungleichbehandlung handelt. Nehmen wir an, du wirst wegen deiner Hautfarbe oder deines Geschlechts auf der Straße blöd angemacht. Dann könntest du die andere Person zur Rede stellen, um deutlich zu machen, dass du ihr Verhalten nicht hinnimmst. Wenn es aber spätabends ist und es sich um eine Gruppe Betrunkener handelt, ist es vielleicht für den Moment besser, nichts zu tun – die Gefahr einer Eskalation könnte sonst groß sein.

Bei der Bewerberauswahl kommt es immer wieder zu Diskriminierung, die oft schon bei der Sichtung der Bewerbungsunterlagen beginnt. Trägt die Bewerberin auf dem Bewerbungsfoto ein Kopftuch, könnte sie allein deshalb aussortiert werden. Oder dem Unternehmen wird im Vorstellungsgespräch klar, dass ein Bewerber im Rollstuhl sitzt, und entscheidet sich deshalb für einen anderen Kandidaten. Das ist für die Betroffenen ohne Frage ärgerlich – vor allem, weil Diskriminierungen im Bewerbungsprozess kaum nachzuweisen sind. Kein Unternehmen wird freiwillig einräumen, dass es sich wegen eines Persönlichkeitsmerkmals gegen einen Bewerber entschieden hat. Du kannst dich also gegen solche Diskriminierung kaum wehren.

Andere zur Rede stellen

Auch im Joballtag kannst du diskriminiert werden. Vielleicht bringt ein Kollege einen vermeintlich witzigen Kommentar, den du gar nicht lustig findest. Dann kannst du ihn darauf ansprechen, entweder direkt vor anderen oder in Ruhe unter vier Augen. Möglicherweise war ihm gar nicht bewusst, wie sein Spruch auf dich gewirkt hat. Vielleicht hast du aber auch Kollegen, die dich immer wieder wegen eines bestimmten Merkmals belästigen. Dann kannst du in diesem Fall zwar auch das Gespräch suchen, aber wenn du glaubst, dass die Diskriminierung absichtlich geschieht, ist vielleicht ein Gespräch mit dem Vorgesetzten eine bessere Idee. Dafür solltest du möglichst Beweise vorbringen und vielleicht auch Zeugen benennen können.

Abhängig von der Situation kannst du dich auch an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes wenden, wenn du glaubst, nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz benachteiligt worden zu sein. In manchen Fällen kann auch eine Strafanzeige infrage kommen.

Diskriminierung bei anderen: Das kannst du tun

Gegen Diskriminierung kannst du auch etwas tun, wenn du nicht unmittelbar davon betroffen bist. Vielleicht gibt es Situationen in deinem Alltag, in denen du Diskriminierung von anderen miterlebst – zum Beispiel offenen Rassismus oder Transfeindlichkeit. Indem du eingreifst, kannst du anderen Menschen zeigen, dass ihr Verhalten nicht akzeptabel ist.

Sagen wir, du bekommst in der U-Bahn mit, wie jemand einen anderen beleidigt, weil er schwarz ist. Dann kannst du die beleidigende Person zur Rede stellen – wenn sie Gegenwehr bekommt, traut sie sich womöglich künftig nicht mehr, blöde Sprüche zu bringen. Oder Kollegen von dir reden schlecht über einen älteren Kollegen, der angeblich zu langsam arbeitet. In so einer Situation kannst du dich für den Betroffenen einsetzen, indem du deine Kollegen auf ihre Äußerungen ansprichst.

Es kann auch Situationen geben, in denen du selbst direkt oder indirekt an der Diskriminierung anderer beteiligt bist, ohne das zu wollen. Vielleicht arbeitest du in einer Wohnungsverwaltung und bekommst mit, dass eine Familie mit ausländischen Wurzeln für eine bestimmte Wohnung abgelehnt werden soll. Dann kannst du mit deinen Kollegen darüber sprechen, welche Gründe es für diese Entscheidung gibt. Oder du arbeitest in der Personalabteilung und hast damit in der Hand, welche Bewerber zum Zuge kommen. Dann solltest du selbst möglich offen an alle Kandidaten herangehen und ruhig kritisch hinterfragen, wenn Kollegen bestimmte Bewerber mit schutzwürdigen Merkmalen ablehnen wollen.

Diskriminierung vorbeugen: Tipps für die Prävention

Damit es gar nicht erst zu Diskriminierung kommt, ist es wichtig, ihr vorzubeugen. Einerseits geschieht das auf einer übergeordneten Ebene, etwa in der Gesellschaft, in Institutionen und Unternehmen. Darauf hast du als Einzelner nur bedingt Einfluss. Andererseits kann jeder etwas dazu beitragen, Diskriminierung zu verhindern. Je mehr Menschen das tun, desto größer ist der Effekt.

Beginne bei dir selbst, indem du deine eigenen Denkweisen auf den Prüfstand stellst. Hast du vielleicht insgeheim diskriminierende Gedanken und Vorstellungen? Wie wahrscheinlich ist es, dass sie tatsächlich zutreffen? Und dass sie diejenigen verletzen würden, über die du so denkst? Versuche, entsprechende Vorstellungen abzulegen und offener an andere Menschen heranzugehen. Lasse dich auf andere Menschen ein, anstatt sie von vornherein in bestimmte Schubladen zu stecken.

Dafür hilft es, tolerant und empathisch zu sein. Wenn du dich besser in andere Menschen hineinversetzen kannst, kannst du eher nachvollziehen, wie sie sich bei Diskriminierung fühlen. Du nimmst sie auch ernster, wenn sie von entsprechenden Erfahrungen berichten, und wirst dich eher mit ihnen solidarisieren.

Es ist grundsätzlich hilfreich, mit möglichst vielen unterschiedlichen Menschen in Kontakt zu sein oder zumindest offen für Kontakte zu sein. Wenn du dich nur mit Gleichgesinnten umgibst, gerätst du mit anderen Lebensmodellen und Menschen mit anderen Merkmalen weniger in Berührung. Das kann dazu führen, dass du mehr Vorurteile hast.

Bildnachweis: Dusan Petkovic / Shutterstock.com

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