Im Job lernt man meist ganz automatisch viele Menschen kennen. Kein Wunder also, wenn darunter auch Personen sind, die man anziehend findet. So manch einer lässt sich dann dazu hinreißen, mit dieser Person am Arbeitsplatz zu flirten. Ist das in Ordnung – oder sollte man das Flirten am Arbeitsplatz lieber komplett unterlassen? Hier erfährst du mehr darüber, woran du einen Flirt im Job erkennst, ob Flirten mit Kollegen akzeptabel ist und welche Fehler du vermeiden solltest.
Flirten am Arbeitsplatz erkennen: An diesen Zeichen merkst du, dass ein Kollege mit dir flirtet
Am Arbeitsplatz treffen die meisten Beschäftigten auf viele andere Menschen. Da bleibt es oft nicht aus, dass jemand dabei ist, den man interessant, vielleicht auch anziehend findet. Vielleicht gibt es in deinem Job einen Kollegen oder eine Kollegin, bei der du nicht sicher bist, ob er oder sie mit dir flirtet. Was gibt es für Flirten im Büro für Signale? Woran merkt man, ob es sich tatsächlich um Flirten handelt? Und wie interpretiert man solches Verhalten richtig?
Das lässt sich pauschal nicht sagen, denn es kommt auf den Kontext und die beteiligten Personen an. Manche Menschen neigen ganz allgemein dazu, mit anderen Menschen in einer Art und Weise zu interagieren, die als Flirten verstanden werden könnte. Das muss aber nicht heißen, dass sie auch tatsächlich ein tiefergehendes Interesse an einer bestimmten Person haben.
Diese Anzeichen können ein Hinweis auf Flirten sein
Nichtsdestotrotz gibt es einige Anzeichen für das Flirten im Job. Auffällig ist es zum Beispiel, wenn ein Kollege oder eine Kollegin häufig die Nähe einer anderen Person sucht. Vielleicht sitzt der Betroffene in Meetings immer neben einer bestimmten Kollegin oder verbringt Pausen gemeinsam. Besonders deutlich wird das Interesse, wenn es auch privat zu Unternehmungen kommt. Natürlich kann das auch freundschaftlich gemeint sein – hier kommt es darauf an, das übrige Verhalten der Person richtig zu deuten. Auch die Art der Unternehmungen gibt Hinweise. Ein romantisches Candle-Light-Dinner bei einem teuren Italiener zum Beispiel deutet darauf hin, dass die Absichten der anderen Person nicht unbedingt rein freundschaftlich sind.
Wenn jemand mit einer anderen Person flirtet, kann das in Form von Komplimenten, zweideutigen Witzen oder Necken geschehen. Typisch sind außerdem häufiges Lächeln, häufiger Blickkontakt und eine körperliche Zuwendung. Wer mit anderen flirtet, kann sie dabei körperlich leicht berühren. Ein Anzeichen für ein gesteigertes Interesse ist auch aufmerksames Zuhören. Wer sich alles merkt, was eine andere Person erzählt hat, will womöglich mehr von ihr.
Ist ein Flirt mit Kollegen in Ordnung?
Ist es in Ordnung, mit Kollegen zu flirten? Ist es überhaupt erlaubt? Letzteres ist simpel: Ja, Flirten am Arbeitsplatz ist erlaubt. Ob es auch angemessen ist, ist eine andere Frage. Dabei entscheiden sich viele Menschen gar nicht bewusst dafür, mit anderen zu flirten. Zu einem Flirt kommt es meist ganz automatisch, wenn man eine andere Person interessant und anziehend findet.
Flirten kann ein Hinweis darauf sein, dass man jemand anderen näher kennenlernen möchte. Dabei muss es aber nicht zwingend darum gehen, dass aus dem Flirt mehr wird. Kommt es zum Beispiel zum Flirten am Arbeitsplatz trotz Beziehung, würde die flirtende Person womöglich nie weiter gehen als das Flirten. Selbst wenn jemand nicht vergeben ist, muss ein Flirt nicht bedeuten, dass von beiden Seiten mehr gewollt ist. Manchen Menschen macht es einfach Spaß, zu flirten. Das hat nicht immer nur mit der anderen Person zu tun: Ein Flirt kann auch eine Bestätigung sein und das Selbstbewusstsein pushen.
Ob Flirten am Arbeitsplatz eine gute Idee ist, hängt von verschiedenen Aspekten ab. Es kommt zum Beispiel darauf an, ob die Beteiligten Single sind und wie weit das Flirten geht. Geschieht das Flirten sehr subtil, ist das meist nicht weiter problematisch. Wenn nie mehr daraus entsteht und das auch gar nicht die Absicht der Beteiligten ist, ist der Flirt wahrscheinlich nicht verwerflich.
Einseitiges Flirten kann für Betroffene sehr unangenehm sein
Was aber, wenn das Flirten in einer sehr deutlichen Art und Weise geschieht? Hierbei ist schon mehr Vorsicht geboten. Es könnte zum Beispiel sein, dass die Kollegen hinter eurem Rücken über euch tuscheln. Wenn der Chef das Flirten am Arbeitsplatz mitbekommt, könnte er es als unprofessionelles Verhalten werten. Vielleicht ist auch einer von euch in einer Beziehung oder ihr seid beide vergeben – dann würden eure Partner das Flirten am Arbeitsplatz womöglich als Vertrauensbruch sehen. Deutliche Anmachen am Arbeitsplatz sind unangemessen und unprofessionell, selbst wenn sie bei der anderen Person willkommen sind. Der Arbeitsplatz ist einfach kein Ort, an dem man solche Dinge allzu offensichtlich ausleben sollte.
Besonders problematisch ist es, wenn deutliches Flirten einseitig ist. Vielleicht macht ein Kollege regelmäßig anzügliche Bemerkungen oder gibt einer Kollegin immer wieder zu verstehen, dass er sie attraktiv findet. Das kann für die Betroffene sehr unangenehm sein.
Zusammengefasst: Ein Flirt am Arbeitsplatz muss nicht generell ein No-Go sein. Es kommt vielmehr auf die Umstände und die Art und Weise an, in der die Beteiligten miteinander flirten. Je subtiler, desto weniger problematisch ist das Ganze meist.
Flirten am Arbeitsplatz: Diese Dinge solltest du beachten
Flirten am Arbeitsplatz kann harmlos sein, es kann allerdings auch unerwünschte Folgen haben. Wenn du die folgenden Tipps beherzigst, reduzierst du das Risiko, dass der Flirt mit Kollegen nach hinten losgeht.
Nicht vor anderen flirten
Wenn Kollegen offensichtlich miteinander flirten, kriegen andere Kollegen das häufig mit. Die Folge: Es wird hinter dem Rücken der Betroffenen über sie getuschelt. Das kannst du vermeiden, indem du darauf achtest, nicht vor anderen mit einem Kollegen zu flirten. Also bitte keine Flirts im Meeting oder beim gemeinsamen Mittagessen mit Kollegen – so entstehen gar nicht erst Gerüchte.
Kein Flirten per (Arbeits-)Mail
Flirten muss nicht von Angesicht zu Angesicht geschehen, sondern kann auch per Mail oder Nachricht passieren. Hierbei solltest du allerdings vorsichtig sein, wenn du einen beruflichen Account nutzt. Je expliziter die Nachricht, desto privater ist sie – und hat damit in beruflichen Mails nichts verloren. Wenn du einem Kollegen Nachrichten schreiben möchtest, deren Inhalt mit der Arbeit nichts zu tun hat, kannst du das über deinen privaten Account tun – aber bitte nicht während der Arbeitszeit.
Mehr als Flirten? Am Arbeitsplatz tabu
Flirten am Arbeitsplatz ist das eine – man kann sich darüber streiten, ob es eine gute Idee ist. Alles, was darüber hinausgeht, geht im Job aber definitiv zu weit. Lasse dich also nicht zu heimlichen Küssen oder gar mehr hinreißen, wenn du an der Arbeit bist. Wenn sich etwas zwischen dir und einem Kollegen anbahnt, sollte das ausschließlich in eurer Freizeit in einem privaten Umfeld geschehen. Alles andere wäre höchst unprofessionell.
Flirten am Arbeitsplatz trotz Beziehung
Wie verwerflich ein Flirt unter Kollegen ist, hängt auch vom Beziehungsstatus der beteiligten Personen ab. Flirten am Arbeitsplatz trotz Beziehung kann für verletzte Gefühle sorgen, schlimmstenfalls sogar zu einer Trennung führen. Überlege dir also gut, ob du wirklich mit einem Kollegen oder einer Kollegin flirten möchtest, wenn du vergeben bist. Zurückhalten solltest du dich auch bei Flirts mit Kollegen, die ihrerseits in einer Beziehung sind.
Flirten mit dem Chef: Besonders heikel
Manchmal ist es kein Kollege, sondern der Chef, mit dem sich ein Flirt am Arbeitsplatz ergibt. Diese Konstellation ist besonders heikel, denn Beschäftigte sind automatisch in der schwächeren Position. Ergibt sich mehr aus dem Flirt, muss das nicht gut gehen. Dann kann es sein, dass der Chef dich bewusst schlechter behandelt als andere Mitarbeiter. Er könnte sogar versuchen, dich zu einer Kündigung zu drängen. Ein anderes Thema sind die Kollegen: Wenn sie mitbekommen, dass du mit dem Chef flirtest, kannst du dir über Tuscheleien sicher sein. Hier gilt also: Lasse es lieber gleich, vor allem, wenn keine ernsthaften Gefühle im Spiel sind.
Mögliche Konsequenzen bedenken: Wozu führt das Ganze?
Wenn du nur hin und wieder subtil mit einem Kollegen oder einer Kollegin flirtest, hat das wahrscheinlich keine weiteren Konsequenzen. Anders sieht es aus, wenn beide mehr voneinander wollen – und eine Affäre entsteht. Wenn es darauf hinauslaufen könnte, solltest du vorher bedenken, welche Folgen diese Entwicklung haben könnte. Eine ernsthafte Beziehung ist das eine – hier lohnt es sich womöglich, das Risiko einzugehen, dass das Ganze doch in die Brüche gehen könnte.
Für eine rein körperliche Affäre hingegen ist das Risiko womöglich zu groß. Was, wenn ihr etwas miteinander habt, und es dann Differenzen gibt? Vielleicht will einer mehr als der andere oder es werden Gefühle verletzt. Dann wird aus einer Sache, die aufregend angefangen hat, womöglich bald eine ernsthafte Belastung. Denk also daran, dass du deinem Kollegen oder deiner Kollegin auch dann noch im Job über den Weg läufst, wenn es zwischen euch nicht mehr gut läuft. Das kann sehr unangenehm sein.
Harmloser Flirt – oder sexuelle Belästigung?
Ein Flirt mit Kollegen sollte immer zurückhaltend und respektvoll sein. Was gar nicht geht, sind plumpe Anmachen, obszöne Bemerkungen oder gar Berührungen. Die sind bei der anderen Person womöglich gar nicht willkommen und sorgen für eine unangenehme Stimmung. Vielleicht geht der vermeintlich harmlose Flirt am Arbeitsplatz sogar so weit, dass es sich in Wahrheit um sexuelle Belästigung handelt.
Sei also vorsichtig und gehe nicht zu weit, wenn du mit Kollegen flirtest. Wenn du selbst dich von einem Kollegen belästigt fühlst, solltest du handeln. Eine Option ist es, die andere Person direkt darauf anzusprechen. Wenn das nichts bringt oder du von vornherein glaubst, dass es aussichtslos ist, solltest du dich an deinen Vorgesetzten wenden.
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