Bewerbung & KarriereBewerbungstipps für Ältere: So steigerst du deine Chancen!

Bewerbungstipps für Ältere: So steigerst du deine Chancen!

Viele Unternehmen bevorzugen jüngere Kandidaten bei der Jobvergabe. Ältere Bewerber gelten als starr und unflexibel – mit diesen Tipps wirkst du diesen Vorurteilen mit deiner Bewerbung entgegen.

Für ältere Menschen kann es mitunter schwierig sein, einen neuen Job zu finden. Im Vergleich zu jüngeren Kandidaten suchen Frauen und Männer, die 50 Jahre oder älter sind, meist auch wesentlich länger nach einer Stelle. Wer sich mit seiner Bewerbung gut verkauft, kann seine Chancen auf eine Stelle jedoch deutlich steigern.

Altersdiskriminierung bei der Vergabe von Jobs: Nicht erlaubt, aber häufige Praxis

Zwar ist es eigentlich nicht erlaubt, Interessenten für eine Stelle wegen ihres Alters abzulehnen. Das verbietet das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG). In der Realität spielt das jedoch oft eine untergeordnete Rolle – welchem Chef kann man es schon nachweisen, dass er sich nur aufgrund des Alters für die jüngere Kandidatin entschieden hat?

Viele Firmen bevorzugen jüngere Bewerber, weil diese als flexibler oder in digitaler Hinsicht versierter gelten als ältere Anwärter. Diese, so lautet das Vorurteil, haben veraltete Kenntnisse und sind wenig offen für Neuerungen.

Dabei haben ältere Arbeitnehmer häufig einiges zu bieten – allem voran meist langjährige Berufserfahrung. Auch von ihrer größeren Lebenserfahrung können sie im beruflichen Alltag profitieren. Diese Vorzüge solltest du deshalb geschickt vermitteln, wenn du dich um eine Stelle bewirbst.

Sei selbstbewusst

Ja, es stimmt, dass ältere Menschen es oft schwerer haben, einen Job zu finden. Das heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass du mit deiner Bewerbung zum Bittsteller werden solltest. Es mag Arbeitgeber geben, die ein höheres Alter als Makel sehen – du selbst solltest diese Sichtweise jedoch keinesfalls adaptieren.

Gehe stattdessen selbstbewusst an das Erstellen deiner Bewerbungsunterlagen. Wenn du von vornherein das Gefühl hast, ein Kandidat zweiter Klasse zu sein, merkt man das deinem Anschreiben ganz bestimmt an. Halte dir deshalb stets vor Augen, welche Vorzüge du auch in deinem Alter – oder gerade wegen deines Alters – bietest.

Kenne deine Stärken – und stelle sie heraus

Um eine selbstbewusste Bewerbung verfassen zu können, musst du zunächst wissen, wo deine Stärken liegen. Gerade Menschen, die schon länger arbeitslos sind, haben mit diesem Punkt häufig Probleme. Ihr Selbstbewusstsein hat in der Zeit ohne Job gelitten. Arbeitslosigkeit macht dich jedoch nicht zu einem schlechteren Menschen und sagt nichts über deine Talente und Fähigkeiten aus. Mache dir das bewusst und überlege, wo deine Vorzüge konkret liegen.

Falls du damit Probleme haben solltest, bitte Menschen, die dir nahestehen, um eine ehrliche Einschätzung. Oft fällt es Außenstehenden leichter, ein klares Bild von uns zu zeichnen.

Wenn dir bewusst ist, was dich auszeichnet, solltest du diese Aspekte in deiner Bewerbung gezielt herausstellen. Wenn du beispielsweise bereits 20 Jahre als Versicherungsmakler gearbeitet hast, ist es wahrscheinlich, dass du dich in der Branche auskennst und viele Kontakte hast. Das solltest du im Anschreiben deutlich machen.

Auch dein Alter stellt in gewisser Hinsicht einen Pluspunkt dar. Du hast bereits mehr Lebenserfahrung als andere Bewerber. Diese Erfahrung wirkt sich auf deine Arbeitsweise aus – vielleicht macht sie dich gelassener im Umgang mit Stress oder resistenter gegenüber Krisen.

Thematisiere dein Alter nicht explizit

Manche älteren Menschen mögen beim Schreiben einer Bewerbung in Versuchung geraten, ihr Alter zu thematisieren – um dann darzulegen, warum sie dennoch eine wertvolle Ergänzung für das Team wären. Hüte dich jedoch davor. Dem Adressaten deiner Bewerbung ist dein Alter ohnehin ersichtlich, schließlich gibst du im Lebenslauf dein Geburtsdatum an.

Darüber hinaus solltest du nicht auf dein Alter zu sprechen kommen – und auch nicht versuchen, es schönzureden. Andernfalls suggerierst du, dass du selbst dein Alter als Problem empfindest – umso wahrscheinlicher ist es dann, dass der Personalchef das auch so sieht.

Den Lebenslauf geschickt formulieren

Neben dem Anschreiben kommt es auch darauf an, wie du deinen Lebenslauf präsentierst. Wenn du schon älter bist und längere Phasen der Arbeitslosigkeit hattest, dann formuliere dies geschickt. Zwar sollst du deine Zeit der Jobsuche nicht verschleiern, du musst sie aber auch nicht übermäßig breittreten. Das gilt insbesondere für Zeiträume, die schon lange zurückliegen.

Falls du im Laufe der Jahre mehrfach arbeitslos warst, kannst du dich bei deinen beruflichen Stationen etwa auf deine tatsächlichen Tätigkeiten konzentrieren – und erklärend anfügen, dass du in der restlichen Zeit auf Jobsuche warst.

Auch mit der optischen Gestaltung deiner Bewerbung kannst du zeigen, dass du trotz deines Alters mit der Zeit gegangen bist und weißt, worauf es bei einer gelungenen Bewerbung ankommt.

Zeig dich lernwillig

Ein Grund, warum Arbeitgeber häufig Jüngere bei der Vergabe von Stellen bevorzugen, ist die Bereitschaft, immer wieder Neues zu lernen. Jüngere Kandidaten haben dabei auch den Vorteil, dass sie oft als sogenannte Digital Natives aufgewachsen sind – mit Smartphones, Computern und Internet.

Das heißt jedoch nicht, dass du dich in einem fortgeschrittenen Alter nicht ebenfalls mit technischen Aspekten und anderen Neuerungen befassen kannst. Wenn du auf diesem Gebiet Nachholbedarf haben solltest, belege in der Zeit deiner Arbeitslosigkeit einen Kurs an der Volkshochschule oder bitte ein Familienmitglied oder Freunde um Hilfe.

Im Gespräch mit einem möglichen Arbeitgeber solltest du dich motiviert und lernwillig zeigen. Ein Pluspunkt ist auch, wenn du dich auch ohne Job in puncto Branchennews auf dem Laufenden hältst. Ältere Menschen, die flexibel sind und noch Lust haben, Neues zu entdecken, haben deutlich bessere Chancen auf einen Job als solche, die sich ablehnend demgegenüber zeigen und sich hinter einer “das habe ich schon immer so gemacht” Barriere verbarrikadieren.

Essentielle Kenntnisse, die für deinen Job entscheidend sind, solltest du jedoch schon vorher erwerben, denn die Einstellung „Ich kann den Job zwar nicht, aber ich hänge mich rein“ mag zwar ehrenwert sein, wird dir aber wohl keine Zusage für die Stelle bescheren.

Abstriche in Kauf nehmen

Ganz egal, welchen Job du einmal hattest – wenn du schon längere Zeit aus dem Job raus bist, sind deine Chancen, auf demselben Level einzusteigen, verschwindend gering. Das sollte dir bewusst sein. Entsprechend offen solltest du an Stellenausschreibungen herangehen. Selbst wenn dir eine Stellenbeschreibung nicht zu hundert Prozent zusagt – absagen kannst du immer noch. Zudem bietet jedes Bewerbungsgespräch immer die Chance, daraus für das nächste zu lernen.

Wenn du den Job bekommst und dich motiviert und ehrgeizig zeigst, kannst du später immer noch eine bessere Position ergattern. Bei dieser Entscheidung geht es dann in der Regel nicht mehr um dein Alter, sondern um deine Leistung am Arbeitsplatz – und wie du dich dort machst, hast du selbst in der Hand.

Vorurteilen offen begegnen

Nicht zuletzt ist es wichtig, dass du möglichen Vorurteilen aufgrund deines Alters offen begegnest. Wenn du das Gefühl hast, dein potenzieller Chef könnte damit ein Problem haben oder deshalb Vorbehalte haben, den Job an dich zu vergeben, dann sprich dieses Thema im Vorstellungsgespräch offen an. Mache deutlich, warum du – trotz oder wegen deines Alters – der richtige Kandidat bist. Zudem zeigst du so, dass du reflektiert bist und etwaige Probleme offen thematisierst – auch das sind Pluspunkte für den Berufsalltag.

Auch wenn du das Thema nicht von selbst anschneidest, solltest du damit rechnen, dass deine Gesprächspartner im Vorstellungsgespräch dies tun. Überlege dir vorher, wie du darauf schlagfertig reagieren kannst – umso besser ist der Eindruck, den du hinterlässt.

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