AllgemeinHobbys im Vorstellungsgespräch: Welche kann man nennen?

Hobbys im Vorstellungsgespräch: Welche kann man nennen?

Im Vorstellungsgespräch geht es nicht zwingend nur um berufliche Aspekte. Die Verantwortlichen auf der anderen Seite möchten den Bewerber auch als Menschen kennenlernen. Vor diesem Hintergrund kann die Frage nach Hobbys im Bewerbungsgespräch aufkommen. Was kann man sagen, wenn man nach Hobbys gefragt wird? Muss man überhaupt antworten? Und was sagt man zu Hobbys im Vorstellungsgespräch, wenn man keine Hobbys hat? Hier findest du Tipps.

Warum Bewerber im Vorstellungsgespräch nach ihren Hobbys gefragt werden – und warum sie antworten sollten

Wer ist der beste Bewerber? Der, der fachlich das meiste zu bieten hat? Der mit dem beeindruckendsten Werdegang? Oder der, der kürzlich eine Weiterbildung gemacht hat? Das sind ohne Frage Aspekte, die bei der Personalauswahl eine wichtige Rolle spielen. Dennoch: Es muss auch menschlich passen. Ein neuer Mitarbeiter muss sich nicht nur mit seinem Wissen und seinen Kompetenzen ins Team einfügen, sondern auch mit seiner Persönlichkeit. Das wissen natürlich auch Personalverantwortliche, weshalb sie in einem Vorstellungsgespräch mehr über den Menschen erfahren möchten, der ihnen gegenübersitzt.

Wer wissen will, wie jemand tickt und was für ein Mensch er ist, stellt ihm persönliche Fragen. Das ist grundsätzlich nicht verboten und so ist auch im Vorstellungsgespräch die Frage nach Hobbys zulässig. Welche Hobbys jemand neben dem Beruf hat, sagt oft viel über ihn aus. Die Hobbys eines Bewerbers geben Einblicke in seine Persönlichkeit, seine Interessen und Werte. Sie können auch auf bestimmte Soft Skills hindeuten, die womöglich im Joballtag nützlich wären. Vielleicht stellen Personaler bei der Frage nach Hobbys im Bewerbungsgespräch auch fest, dass ein Kandidat Hobbys hat, die zur Unternehmenskultur passen – auch das ist positiv.

Einen Bewerber nach seinen Hobbys zu fragen, bietet nicht zuletzt Anknüpfungspunkte für ein etwas persönlicheres Gespräch. Vielleicht hat ein Bewerber ein Hobby, mit dem auch ein Gesprächspartner etwas anfangen kann – schon gibt es Gemeinsamkeiten, von denen auch der Bewerber profitiert. Über Hobbys zu sprechen, kann für Bewerber nicht zuletzt eine Gelegenheit sein, mehr über sich zu erzählen. Wer von seinen Hobbys berichtet, kann das als Möglichkeit zur Selbstdarstellung nutzen.

Hobbys im Bewerbungsgespräch: Welche kann oder sollte man nennen?

Es kann dir passieren, dass du im Bewerbungsgespräch nach Hobbys und privaten Interessen gefragt wirst. Daher ist es sinnvoll, sich auf diese Frage vorzubereiten und sich im Vorfeld zu überlegen, wie man antworten kann und möchte. Was für Hobbys kann und welche sollte man nennen? Was sind gute Hobbys im Vorstellungsgespräch?

Um das herauszufinden, verschaffe dir erst einmal einen Überblick über deine Hobbys. Am geeignetsten für die Nennung im Vorstellungsgespräch sind Interessen, die dir viel bedeuten und in die du viel Zeit steckst. Du solltest etwas angeben, was tatsächlich ein Hobby ist, und nicht nur etwas, mit dem du dich vor Ewigkeiten mal am Rande beschäftigt hast. Überlege dir, welche Dinge dir wirklich wichtig sind. Von da ausgehend kannst du deine Auswahl weiter eingrenzen.

Welche Hobbys sind eine gute Wahl für das Vorstellungsgespräch?

  • Hobbys, die dir sehr wichtig sind: Die Personalverantwortlichen möchten mehr über dich als Person erfahren. Da liegt es nahe, Hobbys zu nennen, die dich wirklich auszeichnen – sie sagen viel über deine Persönlichkeit aus.
  • Hobbys, die einen Bezug zu deiner beruflichen Tätigkeit haben: Alles, was in Verbindung mit deinem Beruf steht, ist positiv. Ein Beispiel: Du möchtest ein Praktikum in einem Kindergarten machen und liebst es, mit deinen kleinen Geschwistern zu spielen.
  • Hobbys, die zur Stelle und zum Unternehmen passen: Ebenso nützlich sind Hobbys, die etwas mit dem angestrebten Job zu tun haben und zum Arbeitgeber passen. Wenn du zum Beispiel PR für eine Firma machen möchtest, die Modelleisenbahnen herstellt, ist es hilfreich, wenn du dich auch privat für Modelleisenbahnen begeisterst.
  • Hobbys, die auf positive Eigenschaften hindeuten: Welche Hobbys und Interessen jemand hat, deutet oft auf bestimmte Charaktermerkmale hin. Wenn du nach deinen Hobbys gefragt wirst, nenne Hobbys, die mit positiven Eigenschaften in Verbindung gebracht werden – zum Beispiel Problemlösungskompetenzen, Geduld, Sorgfalt, Teamfähigkeit oder Kreativität.

Tipps zur Vorbereitung auf die Frage nach Hobbys im Vorstellungsgespräch

Es muss nicht sein, dass man dich im Vorstellungsgespräch nach deinen Hobbys fragt – völlig unwahrscheinlich ist die Frage nach privaten Interessen aber nicht. Deshalb ist es wichtig, darauf vorbereitet zu sein und zu wissen, welche Hobbys neben dem Beruf man nennen möchte und wie man das Ganze verpacken kann.

Wenn Personalverantwortliche sich nach deinen Hobbys erkundigen, sind zwei bis drei Interessen gefragt. Im Zweifel reicht auch ein Hobby, das dir sehr wichtig ist. Mehr als drei Hobbys solltest du jedoch nicht nennen – die Auswahl könnte sonst beliebig wirken.

Bereite dich darauf vor, deine Hobbys kurz (!) zu beschreiben. Es geht nicht darum, stundenlang von deinen privaten Interessen zu schwärmen. Das würde zwar deine Begeisterung deutlich machen, die sollst du aber ja in erster Linie für den möglichen neuen Job aufbringen. Gefragt ist somit eine prägnante Beschreibung deiner Hobbys, bei der du dich auf das Nötigste beschränkst.

Es ist hilfreich, wenn deine Hobbys eine Verbindung zu deiner beruflichen Tätigkeit haben. Nicht immer ist diese Verbindung auf Anhieb ersichtlich, aber oft lässt sie sich herstellen. Wenn du zeigen kannst, wie deine privaten Interessen dich im Job befähigen, kannst du damit punkten.

Stelle dich auf Nachfragen zu deinen Hobbys ein

Sagen wir, du liebst den Modellbau. Dann lässt sich daraus ableiten, dass du akribisch, geduldig und handwerklich geschickt bist – alles Vorteile im Beruf. Oder du liebst es, auf Reisen neue Länder und Kulturen zu entdecken. Das legt nahe, dass du offen und anpassungsfähig bist. Es kann auch auf Sprachkenntnisse hindeuten, die du im Vorstellungsgespräch aber explizit ansprechen solltest, wenn du sie besitzt. 

Stelle dich auf Rückfragen zu deinen Hobbys im Vorstellungsgespräch ein. Vielleicht hast du das Interesse deiner Gesprächspartner geweckt und sie möchten mehr erfahren. Vielleicht möchten sie aber auch sicherstellen, dass deine Behauptungen stimmen und deine Hobbys wirklich deine Hobbys sind.

Hobbys im Vorstellungsgespräch: Diese Fallstricke solltest du vermeiden

„Was machen Sie in Ihrer Freizeit?“ Bei der Antwort auf diese Frage solltest du aufpassen, was du sagst. Die Frage mag harmlos klingen und ist es oft auch, aber sie kann auch gewisse Fallstricke bergen. Es gibt Fehler, die du in Verbindung mit der Frage nach Hobbys im Vorstellungsgespräch vermeiden solltest.

Hobbys nennen, die negativ aufgefasst werden könnten

Nicht jedes Hobby ist positiv aus Sicht von Personalverantwortlichen. Es gibt private Interessen, die bei deinen Gesprächspartnern einen negativen Eindruck hinterlassen oder Skepsis wecken könnten. Das könnte zum Beispiel der Fall sein, wenn du Videospiele liebst und deine komplette Freizeit damit verbringst. Oder wenn du am liebsten den ganzen Tag im Bett liegst und Fernsehen guckst.

Solche Hobbys lassen dich wenig produktiv und aktiv wirken. An ihnen muss nichts falsch sein, aber im Vorstellungsgespräch solltest du sie lieber nicht nennen. Auch, dass du liebend gern Party machst oder Gras rauchst und deinen Gedanken nachhängst, behältst du in einem Bewerbungsgespräch besser für dich. Vorsichtig sein solltest du auch, wenn es um Hobbys geht, die mit einer großen Verletzungsgefahr einhergehen, etwa Basejumping. Je nach Job solltest du durch deine Hobbys auch nicht zu risikofreudig wirken.

Hobbys nennen, die du gar nicht hast

Es sollte sich eigentlich von selbst verstehen: Nenne im Vorstellungsgespräch keine Hobbys, die du gar nicht hast. Es kann immer sein, dass man dir auf die Schliche kommt. Vielleicht sitzt du im Bewerbungsgespräch jemandem gegenüber, der dein angebliches Hobby tatsächlich hat und begeistert mit dir darüber sprechen möchte. Dann fällt es womöglich schnell auf, dass du es mit der Wahrheit nicht so genau genommen hast.

Du solltest auch kein Hobby in den Vordergrund rücken, das in deinem Leben kaum eine Rolle spielt. Auch das kann auffallen – und einen negativen Eindruck hinterlassen. Wenn deine Gesprächspartner bemerken, dass du Hobbys vortäuschst, kann das deine gesamte Eignung als Person infrage stellen. Man unterstellt dir dann nämlich womöglich, dass du auch sonst übertreibst oder regelrecht lügst, wenn du dir Vorteile davon erhoffst.

Auf Themen zu sprechen kommen, die du im Vorstellungsgespräch ausklammern solltest

Es gibt Themen, die nicht besonders gut geeignet für ein Vorstellungsgespräch sind, weil sie kontrovers sein können. Das betrifft zum Beispiel Politik und Religion. Deshalb kann es besser sein, Hobbys für sich zu behalten, die mit solchen Themen zu tun haben. Sagen wir, du bist ein engagiertes Mitglied einer Partei. Dann weißt du nicht, wie deine Gesprächspartner zu dieser Partei stehen. Sie könnten dein Engagement negativ finden, was deine Chancen verschlechtern könnte. Aus der Parteizugehörigkeit könnten außerdem bestimmte Ansichten abgeleitet werden, die nicht positiv auf dich zurückfallen. 

Zu lange über deine Hobbys sprechen

Ja, man hat dich nach deinen Hobbys im Bewerbungsgespräch gefragt. Das heißt aber nicht, dass du Ewigkeiten darüber reden solltest, weil es ein spannendes Thema für dich ist. Halte dich kurz, wenn du deine Hobbys im Vorstellungsgespräch beschreibst. Im Vordergrund stehen andere Dinge, für die noch genug Zeit bleiben sollte.

Vorstellungsgespräch: Keine Hobbys – was jetzt?

Viele Menschen haben Hobbys neben dem Beruf, aber längst nicht jeder hat interessante private Interessen, die er im Vorstellungsgespräch beschreiben könnte. Wenn jemand keine Hobbys hat, hängt das oft mit einem vollen Alltag zusammen, in dem wenig Zeit für Dinge außerhalb von Arbeit und Haushalt bleibt. Was kann man dann sagen, wenn man im Vorstellungsgespräch nach Hobbys gefragt wird?

Überlege, ob du wirklich keine Hobbys hast. Angenommen, du bist durch deine Kinder voll ausgelastet. Die Zeit mit der Familie kannst du als Hobby nennen, auch wenn es nicht das Erste sein mag, was dir beim Stichwort „Hobby“ einfällt. Es geht darum, wie du deine Freizeit am liebsten verbringst. Um deine privaten Interessen herauszufiltern, achte darauf, was du mit deiner freien Zeit machst. Liest du gern Bücher? Schaust du Serien? Hörst du Podcasts oder verfolgst Nachrichten? Machst du Sport oder triffst dich mit Freunden? Gehst du gern ins Kino oder essen? All diese Dinge sind Hobbys, die du im Vorstellungsgespräch angeben kannst.

Was, wenn dir wirklich nichts einfällt? Sagen wir, du hast tatsächlich kein Hobby, das den Namen wert wäre. Dann kannst du das ruhig offen einräumen. Sage dann zum Beispiel, dass du eigentlich gern mehr Zeit mit XY verbringen würdest oder früher viel XY gemacht hast, dass du dich aber momentan auf den Job fokussierst und dir deshalb die Zeit fehlt. Ehrlichkeit ist im Zweifel besser, als etwas zu erfinden oder aufzubauschen, nur um eine vermeintlich gute Antwort parat zu haben.

Fazit: Was du sagen kannst, wenn du im Vorstellungsgespräch nach Hobbys gefragt wirst

  • Im Vorstellungsgespräch geht es Personalverantwortlichen darum, einen Bewerber oder eine Bewerberin näher kennenzulernen – auch als Person. In diesem Zusammenhang kann die Frage nach Hobbys und privaten Interessen aufkommen.
  • Wenn du auf die Frage nach Hobbys im Vorstellungsgespräch vorbereitet bist, kannst du eine gute Antwort geben.
  • Geeignet sind Hobbys, die dir viel bedeuten und aus denen sich positive Rückschlüsse ziehen lassen.
  • Wenn du Hobbys im Bewerbungsgespräch angibst, solltest du bestimmte Fallstricke kennen und vermeiden. Dazu gehört es etwa, keine Hobbys zu nennen, die dir negativ ausgelegt werden können.
  • Was sagt man im Vorstellungsgespräch, wenn man keine Hobbys hat? Bei näherer Betrachtung hat fast jeder Mensch Interessen, auf die er eingehen könnte. Im Zweifel ist Ehrlichkeit jedoch besser, als ein Hobby aufzubauschen.

Bildnachweis: Impact Photography / Shutterstock.com

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