AllgemeinIntelligenzquotient messen: So geht das Messen der Intelligenz

Intelligenzquotient messen: So geht das Messen der Intelligenz

Wenn es darum geht, wie intelligent jemand ist, denken wohl die meisten Menschen sofort an den Intelligenzquotienten, kurz IQ. Was genau der IQ widerspiegelt, ist aber nicht immer klar. Wie gut lässt sich Intelligenz überhaupt messen? Wie wichtig ist sie wirklich? Und ist es möglich, seinen Intelligenzquotienten gezielt zu steigern? Das und mehr erfährst du hier.

Was macht Intelligenz aus – und was bedeutet der Intelligenzquotient?

Was heißt Intelligenz? Und wie lässt sich Intelligenz messen? Eine einheitliche Definition von Intelligenz gibt es nicht. Der Duden liefert die folgende Intelligenz-Definition: Es handelt sich demnach um die Fähigkeit, abstrakt und vernünftig zu denken und daraus zweckvolles Handeln abzuleiten. Wie intelligent jemand ist, lässt sich messen, und zwar mit dem Intelligenzquotienten, kurz IQ. Dabei handelt es sich um eine Kennzahl, mit der das intellektuelle Leistungsvermögen eines Menschen beurteilt werden kann.

Der IQ-Wert kann je nach Test allgemein sein oder sich auf einen speziellen Teilbereich der Intelligenz beziehen. Der Intelligenzquotient bezieht sich in vielen Fällen auf eine Referenzgruppe, also zum Beispiel andere Menschen im selben Alter oder innerhalb einer bestimmten Gruppe.

Neben dem IQ, der mithilfe von Intelligenztests gemessen werden kann, gibt es eine weitere Form von Intelligenz: emotionale Intelligenz. Hierfür existieren keine vergleichbaren Tests, obwohl mitunter analog zum IQ auch vom EQ, also dem emotionalen Intelligenzquotienten, die Rede ist. Emotional intelligente Menschen sind besonders feinfühlig und besonnen im Umgang mit anderen; sie können andere und sich selbst gut einschätzen und handeln entsprechend.

Was wird bei IQ-Tests gemessen?

Was wird bei Intelligenztests abgefragt? Es kommt auf den Test an, denn es existieren viele unterschiedliche Versionen von Intelligenztests. Grundsätzlich geht es darin darum, logische Fähigkeiten zu testen und Zusammenhänge aufzudecken. Multiple-Choice-Fragen drehen sich um numerische Aufgaben, Bilder und verbale Rätsel.

Wenn du einen IQ-Test machen möchtest, hast du verschiedene Optionen. Es werden im Internet vielfach kostenlose IQ-Tests angeboten. Diese Tests sind allerdings in der Regel nicht standardisiert und die Ergebnisse deshalb nur bedingt aussagekräftig. Wenn du ernsthaft wissen möchtest, wie hoch dein IQ ist, ist es sinnvoll, den IQ-Test bei einem Psychologen oder Arzt zu machen. Genutzt wird dann in der Regel der Stanford-Binet-Test aus den 1930er Jahren, der für verschiedene Altersklassen normiert ist. Du kannst dich für einen kostenlosen IQ-Test auch an den Verein Mensa wenden.

Egal, wo du den IQ-Test machst: Wichtig ist, dass du ausgeschlafen bist, genug getrunken und gegessen hast und während des Tests nicht gestört wirst. Wenn du dich nicht gut konzentrieren kannst, kann das Ergebnis verfälscht werden.

Intelligenzquotienten interpretieren: Was bedeutet das Ergebnis des IQ-Tests?

Wer einen IQ-Test macht, möchte natürlich wissen, wie er mit seinem Ergebnis im Vergleich zu anderen dasteht. Der durchschnittliche IQ liegt bei 90 bis 110. Rund jeder Zweite erzielt einen Wert in diesem Bereich. Jeweils 15 Prozent der Bevölkerung haben einen IQ von 80 bis 89 und sind damit unterdurchschnittliche intelligent oder einen IQ von 111 bis 120, womit sie überdurchschnittlich intelligent sind. Zusammengenommen machen diese beiden Gruppen 30 Prozent der Bevölkerung aus.

Wer einen IQ von 70 bis 79 hat, hat eine sehr niedrige Intelligenz. Menschen mit einem IQ von 121 bis 130 gelten als begabt, ab 130 als hochbegabt. Die höchsten je gemessenen IQ-Werte liegen bei über 200.

Wie aussagekräftig ist der Intelligenzquotient?

Ist der Intelligenzquotient ein verlässlicher Wert? Bedingt. Es kommt zum Beispiel darauf an, wo jemand seinen IQ-Test gemacht hat. Kostenlose IQ-Tests im Internet sind, wie schon erwähnt, oft nicht sonderlich aussagekräftig. Ob sie nach gängigen Standards aufgebaut sind, können Laien nicht nachvollziehen. Ein minderwertiger Test kann sowohl zu zu hohen als auch zu zu niedrigen Ergebnissen führen.

Es kommt außerdem darauf an, in welcher Verfassung die Person ist, die den IQ-Test macht. Ist sie müde und unkonzentriert, wird sie wahrscheinlich einen niedrigeren Wert erzielen, als es ihrer Intelligenz eigentlich entspricht.

Selbst ein hochwertiger IQ-Test zeigt lediglich, wie gut jemand darin ist, logische Zusammenhänge zu erkennen, und wie schnell seine Auffassungsgabe ist. Viele Menschen verbinden mit Intelligenz mehr als „nur“ die Fähigkeiten, die bei IQ-Tests überprüft werden. So spielt zum Beispiel die emotionale Intelligenz eines Menschen eine mindestens ebenso große Rolle im Alltag. Sie wird in einem klassischen IQ-Test nicht überprüft und hat mit logischen Denkfähigkeiten eher weniger zu tun. Es kann sein, dass jemand in einem IQ-Test schlecht abschneidet, weil Logik nicht seine Stärke ist. Tatsächlich ist er aber feinfühlig und wird von anderen als intelligent wahrgenommen. Umgekehrt könnte es jemandem mit hohem IQ (laut Test) an dieser emotionalen Feinfühligkeit mangeln.

Diese Eigenschaften deuten auf Intelligenz hin

Ob jemand intelligent ist oder nicht, lässt sich nicht nur an Testergebnissen ablesen. Intelligente Menschen haben oft bestimmte Eigenschaften, die mit Intelligenz in Verbindung gebracht werden. Natürlich kann ein intelligenter Mensch auch ganz andere Eigenschaften haben. Oder ein Mensch, der weniger intelligent ist, könnte einige dieser Eigenschaften besitzen. Trotzdem: Es lohnt sich, zu wissen, nach welchen Anzeichen für Intelligenz man Ausschau halten kann.

Intelligente Menschen haben oft die folgenden Merkmale:

  • Sie haben viel Humor und neigen zu Ironie und Sarkasmus.
  • Sie sind wissbegierig und neugierig. Das zeigt sich oft schon im Kindesalter: Solche Kinder bohren ihren Eltern (und allen anderen) Löcher in den Bauch, weil sie alles ganz genau wissen wollen.
  • Typisch sind auch eine schnelle Auffassungsgabe und rasches Lernen.
  • Auch Faulheit kann ein Hinweis auf Intelligenz sein. Laut einer Studie der Florida Gulf Coast University verbringen intelligente Menschen mehr Zeit mit dem Nichtstun als andere.
  • Sie machen demnach auch lieber Denksport als richtigen Sport.
  • Intelligente Menschen können eher zu Introvertiertheit neigen als weniger intelligente Menschen.
  • Laut einer Studie der London School of Economics and Political Science geht ein hoher IQ eher mit dem Typ „Eule” einher, also dem Abendtyp, der spät ins Bett geht und gerne etwas länger schläft.
  • Grübeleien und Nachdenklichkeit können ebenfalls Anzeichen für eine hohe Intelligenz sein. Intelligente Menschen machen sich häufig mehr Gedanken als andere Menschen.
  • Sie können auch zu Ängsten
  • Viele intelligente Menschen sind sehr musikalisch oder anderweitig kreativ, etwa künstlerisch begabt.
  • Einer Studie der Carroll University of Wisconsin zufolge lieben viele intelligente Menschen Katzen. Für Hundemenschen gibt es einen Trost: Sie sind laut derselben Studie empathischer.

So hilft dir ein hoher IQ im Job

Ein hoher IQ wird gemeinhin als erstrebenswert angesehen. Kein Wunder: Intelligente Menschen erreichen im Leben oft mehr. Auch im Beruf ist es nützlich, einen zumindest überdurchschnittlichen Intelligenzquotienten zu haben. Wer intelligent ist, erbringt nicht nur womöglich bessere Leistungen. Er ist auch gut darin, Pläne zu schmieden, sich realistische Ziele zu setzen und diese auch zu erreichen. Dadurch wird es wahrscheinlicher, dass eine intelligente Person Karriere macht – oder beruflich da ankommt, wo sie hinmöchte.

Wenn jemand intelligent ist, merken das auch andere. Intelligente Menschen können sich oft sehr gut ausdrücken und es gelingt ihnen oft eher als weniger schlauen Personen, andere mit den richtigen Argumenten zu überzeugen. Das kann dazu führen, dass eine intelligente Person als seriöser und professioneller wahrgenommen wird, was wiederum ihre Chancen auf eine Beförderung oder Jobzusage verbessert.

Natürlich ist nicht jeder intelligente Mensch automatisch erfolgreich im Beruf. Aber es hilft, wenn man die nötigen kognitiven Fähigkeiten mitbringt, um seine Ziele erreichen zu können. Nichtsdestotrotz: Intelligenz ist nicht alles. Wenn du Karriere machen willst, ist es mindestens ebenso wichtig, dass du ehrgeizig und fleißig bist – und fest daran glaubst, dass du deine beruflichen Träume verwirklichen kannst.

Kann man seine Intelligenz steigern?

Was entscheidet darüber, wie intelligent jemand ist? Maßgeblich sind nicht nur die Gene, sondern auch die Umwelt, in der sich jemand bewegt, und die individuelle Entwicklung eines Menschen. Dabei wird in der Wissenschaft zwischen zwei Arten von Intelligenz unterschieden: der fluiden und der kristallinen Intelligenz. Die fluide Intelligenz ist zum Teil angeboren, wobei ihr späterer Einfluss vergleichsweise gering ist. Die kristalline Intelligenz hingegen steht für das erworbene Wissen, den Wortschatz und die Problemlösungsstrategien, die jemand in der Vergangenheit entwickelt hat.

Während die fluide Intelligenz mit zunehmendem Alter abnimmt, kann die kristalline Intelligenz auch in einem höheren Alter noch weiter ansteigen. Das heißt also: In einer gewissen Weise lässt sich Intelligenz tatsächlich trainieren. Wer etwa wissbegierig ist, sich weiterbildet, vielleicht viel liest oder einfach geistig offen und flexibel bleibt, kann seine Denkfähigkeit ausbauen. Einen spürbaren Unterschied beim IQ macht das allerdings in aller Regel nicht. Das heißt natürlich nicht, dass es nicht trotzdem sinnvoll wäre, sich geistig fit zu halten.

Wer Kinder hat, kann ihre Intelligenz gezielt fördern. Es ist zum Beispiel hilfreich, wenn Kinder viel lesen. Kinder, die noch nicht lesen können, profitieren davon, wenn man ihnen viel vorliest. Auch ein früher Kontakt zu gleichaltrigen Kindern ist positiv für die kognitive Entwicklung. Selbst ein möglichst langes Stillen wird in Verbindung mit einer höheren Intelligenz bei Kindern gebracht, wobei die ursprüngliche Studie aus den 1980er Jahren in der Kritik steht. Es lässt sich nämlich nicht ausschließen, dass andere Faktoren die Ergebnisse beeinflusst haben – zum Beispiel eine gute Bindung zwischen Mutter und Kind.

Bildnachweis: Varavin88 / Shutterstock.com

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