Bewerbung & KarriereJobs für Schwangere: Tipps für die Jobsuche in der Schwangerschaft

Jobs für Schwangere: Tipps für die Jobsuche in der Schwangerschaft

Wer ein Kind bekommt, fällt im Job zumindest für eine gewisse Zeit aus. Die Pause muss jedoch nicht mit dem Bekanntwerden der Schwangerschaft beginnen, schließlich sind die meisten werdenden Mütter weiterhin auf ein regelmäßiges Einkommen angewiesen und grundsätzlich in der Lage, zu arbeiten. Doch was kann man in der Schwangerschaft arbeiten? Welche Jobs für Schwangere kommen infrage? Wir hätten da ein paar Ideen.

Jobs in der Schwangerschaft: Kann man sich schwanger bewerben?

Wenn du schwanger bist, darfst du grundsätzlich bis zu einem gewissen Zeitraum vor der Geburt weiterhin arbeiten – in bestimmten Grenzen (siehe unten). Im besten Fall hast du schon vor dem Beginn der Schwangerschaft einen Job, den du bis zum Beschäftigungsverbot während des Mutterschutzes (nicht zu verwechseln mit der Elternzeit) und darüber hinaus ausüben kannst. Du bekommst dann Mutterschaftsgeld, das vom Arbeitgeber – abhängig von deinem Verdienst der Monate davor – aufgestockt wird.

Nicht jede Schwangere ist jedoch in dieser glücklichen Ausgangslage, wenn die Geburt näher rückt. Wenn du diesen Artikel liest, hast du wahrscheinlich gerade keinen Job, möchtest aber während deiner Schwangerschaft etwas Geld verdienen.

Schwanger und bewerben: Schwangere haben es bei der Jobsuche oft schwer

Du kannst dich also während deiner Schwangerschaft auf einen regulären Job bewerben – theoretisch zumindest. Dabei musst du nicht angeben, dass du schwanger bist – es gibt keine Offenbarungspflicht. Selbst Nachfragen eines möglichen Arbeitgebers im Vorstellungsgespräch sind nicht zulässig, weshalb du nicht ehrlich antworten musst. Der Arbeitgeber muss also vor der Jobzusage nicht erfahren, dass du bald ein Kind bekommst. Konsequenzen musst du zumindest unmittelbar nicht befürchten, denn als Schwangere genießt du bis nach der Geburt einen besonderen Kündigungsschutz.

Viele Bewerberinnen möchten den Arbeitgeber jedoch nicht täuschen. Wenn die Schwangerschaft herauskommt, sind viele Arbeitgeber verärgert, das Verhältnis oft belastet. Deshalb spielen viele schwangere Bewerberinnen lieber mit offenen Karten – ein Risiko. Bei einem größeren Arbeitgeber stehen die Chancen noch am besten, aber generell musst du damit rechnen, bei einem offenen Umgang mit deiner Schwangerschaft nur Absagen zu erhalten. Eine schwangere Mitarbeiterin ist für den Arbeitgeber teuer. Sie verursacht Kosten, während sie weg ist, und der Arbeitgeber muss sich um Ersatz für sie bemühen.

Wenn es für dich keine Option ist, deine Schwangerschaft bei Bewerbungen zu verheimlichen – oder dein Bauch schon sichtbar rund ist –, kann die Suche nach einem regulären Job frustrierend sein. Sie ist jedoch nicht deine einzige Option. Es gibt einige Möglichkeiten, um während der Schwangerschaft Geld zu verdienen. Zuvor solltest du jedoch wissen, welche Tätigkeiten aufgrund der gesetzlichen Vorschriften zum Wohle von dir und deinem Kind nicht in Betracht kommen.

Jobs, die du als Schwangere nicht ausüben darfst

Als Schwangere genießt du Mutterschutz. Der Gesetzgeber macht strikte Vorgaben dazu, welche Tätigkeiten schwangere Frauen nicht mehr ausüben dürfen – und zwar vom Beginn der Schwangerschaft an. Manches ist generell verboten, anderes hängt von deiner Zustimmung ab. Zudem gilt ein Beschäftigungsverbot, das sechs Wochen vor der Geburt beginnt und sich bis acht Wochen danach erstreckt. Die acht Wochen Pause nach der Geburt sind zwingend, auf Wunsch darfst du aber auch bis kurz vor der Entbindung noch einer Arbeitstätigkeit nachgehen.

Als werdende Mama darfst du täglich im Schnitt höchstens achteinhalb Stunden arbeiten – oder maximal 90 Stunden in zwei Wochen. Häufige Überstunden sind also keine Option. Bist du minderjährig, liegt die maximale Durchschnittsarbeitszeit pro Tag bei acht Stunden (80 Stunden in zwei Wochen). Generell gilt für Schwangere ein Arbeitsverbot zwischen 20 und 6 Uhr. Mit deiner Zustimmung und nach behördlicher Genehmigung darfst du auch bis 22 Uhr arbeiten. Arbeit nachts ist jedoch tabu. An Sonn- und Feiertagen darfst du nicht arbeiten, auch hier ist mit deiner Zustimmung jedoch eine Ausnahme möglich. Dafür steht dir gegebenenfalls ein Ersatz-Ruhetag zu.

Nicht erlaubt sind während der Schwangerschaft Tätigkeiten, die dich oder dein Kind gefährden könnten. Das umfasst unter anderem Jobs, bei denen du mit gefährlichen Stoffen in Berührung kommen könntest. Du darfst als Schwangere nicht in einer heißen, kalten oder nassen Umgebung arbeiten, nichts Schweres heben und keinen Gasen und Dämpfen ausgesetzt sein. Auch Fließband- oder Akkordarbeit kommt nicht infrage.

Mögliche Jobs in der Schwangerschaft

Du weißt nun, was du während deiner Schwangerschaft nicht machen darfst. Doch was kommt infrage, wenn die Suche nach einem regulären Job nicht erfolgreich war oder du Skrupel hast, dich schwanger für einen unbefristeten Vollzeit-Job zu bewerben? Wir haben ein paar Vorschläge.

1. Befristete Stellen

Eine Option sind befristete Jobs, auch in Teilzeit. Vielleicht stehst du noch am Beginn deiner Schwangerschaft und hast noch viele Monate, in denen du vor der Geburt arbeiten könntest. Kurze Befristungen von bis zu sechs Monaten sind bei Stellenausschreibungen keine Seltenheit. Meist handelt es sich dabei um Schwangerschaftsvertretungen oder bestimmte Projekte. Wenn der entsprechende Zeitraum vor deinem errechneten Geburtstermin liegt und die Tätigkeit grundsätzlich für Schwangere infrage kommt, hast du mit den passenden zusätzlichen Qualifikationen oft gute Chancen.

Was ist, wenn die Befristung sich bis nach der Geburt erstreckt? Auch dann bist du auf der sicheren Seite. Du musst auch in diesem Szenario nicht vorher ankündigen, dass du ein Kind erwartest. Dir kann deshalb auch nicht gekündigt werden.

2. Zeitarbeit

Ebenfalls infrage kommen kann Zeitarbeit. Über Zeitarbeit ist oft ein kurzfristiger Einstieg in ein Unternehmen möglich. Bei Zeitarbeit bist du bei einer Zeitarbeitsfirma angestellt, arbeitest jedoch bei einem anderen Unternehmen – dort, wo deine Qualifikationen gerade gefragt sind. Deine Arbeitseinsätze sind zeitlich begrenzt, so dass du flexibel bleibst. Auch für den Arbeitgeber beziehungsweise das Unternehmen, in dem du tätig bist, bleibt das Risiko überschaubar, das mit deiner Beschäftigung verbunden ist – zumindest dann, wenn du ohnehin nur bis zur Geburt dort tätig sein sollst.

Du solltest deinem Einsatzbetrieb in diesem Fall mitteilen, dass du schwanger bist. Er ist für deinen Schutz zuständig und muss dafür Sorge tragen, dass deine Arbeitsbedingungen stimmen. Dafür ist eine Gefährdungsbeurteilung erforderlich.

3. Saisonale Jobs

Auch Saisonarbeit ist eine Möglichkeit, während deiner Schwangerschaft Geld zu verdienen. Du kannst zum Beispiel im Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel aushelfen. Saisonale Jobs findest du darüber hinaus vor allem in der Hotellerie und der Gastronomie. Auch Blumenläden und Gärtnereien, aber auch die Tourismusbranche kann eine mögliche Anlaufstelle für Saisonarbeit sein. Andere saisonale Tätigkeiten, etwa eine Arbeit als Erntehelfer, dürften wegen deiner Schwangerschaft keine Option sein.

4. Tätigkeiten von zu Hause

Du kannst während der Schwangerschaft auch von zu Hause aus arbeiten – mit Heimarbeit. Dafür solltest du wissen, dass du dich dazu als selbständig melden musst. Außerdem kannst du, wenn du bisher nicht in diesem Bereich tätig warst, keinen allzu hohen Verdienst erwarten. Um etwas Geld hinzuzuverdienen, kann Heimarbeit jedoch eine gute Idee sein. Die Möglichkeiten sind bei Heimarbeit vielfältig. Du kannst zum Beispiel Umfragen beantworten, einen Näh-Service anbieten, selbstgemachte Kleidung online verkaufen, Waren bei Ebay verkaufen oder als digitale Assistentin arbeiten. Auch Texte zu schreiben ist eine Option.

5. Andere selbständige Tätigkeiten

Selbständige Tätigkeiten sind nicht zwangsläufig in erster Linie mit Heimarbeit verbunden. Du kannst zum Beispiel als freie Fotografin arbeiten, leichte Gartentätigkeiten anbieten oder einen Service ins Leben rufen, mit dem du älteren Menschen bestimmte Aufgaben abnimmst – zum Beispiel zur Post gehen oder leichte Einkäufe erledigen. Auch die Betreuung etwas älterer Kinder ist eine Möglichkeit. Solche Tätigkeiten erfordern zum Teil eine gewisse Vorplanung, können aber durchaus infrage kommen. Du kannst deine Dienste auf passenden Online-Plattformen anbieten oder einen Aushang in Supermärkten aufhängen.

Bildnachweis: NAR studio / Shutterstock.com

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